Schäuble will die EU umbauen

Schäuble will die EU umbauen
Nach einem Bericht der tagesschau will Wolfgang Schäuble Vertragsänderungen in der EU und dem EU-Währungskommissar mehr Befugnisse einräumen.
Dies klingt einmal mehr nach der Schaffung eines EU-Superstaates, bei dem die Menschen der EU-Mitgliedstaaten NOCH rechtloser werden und die Parlamente nur noch eine Statistenrolle einnehmen!
… und die deutschen Schlafschafe … merke(l)n noch immer nichts … schließlich ist der Alles-wird-Gut-Traum schmerzfrei … die auf uns im Eiltempo zukommenden Realitäten sind dies nicht!

Ihr Oeconomicus

+
dazu
Handelsblatt: „EU-Vertragsreform : Merkel verlangt Preis für Griechenland-Rettung“
Sie wollen Griechenland mit aller Macht in der Eurozone halten, aber nicht ohne Gegenleistung: Finanzminister und Kanzlerin fordern eine Fiskalunion mit weitreichenden Änderungen – auch der europäischen Verträge.
Handelsblatt-Video: „Schäubles Eiertanz um Griechenland“
Lange hatte Schäuble bei einem Griechenland-Austritt bedächtig überlegt – nun kommt ein klares Nein. Woher die Wende? Die Antwort ist Machiavelli, sagt HB Online Chefredakteur Oliver Stock.
Presseschau: „Angst vor dem EU-Superstaat“:
Wenige Tage vor dem EU-Gipfel stößt Wolfgang Schäuble eine Debatte zur EU-Vertragsveränderung an. Mit seinem Vorschlag zur Organisation der Fiskalunion fordert der Bundesfinanzminister unter anderem Eingriffsrechte des EU-Währungskommissars in nationale Haushalte und eine Stärkung des Europäischen Parlaments. In der EU-Kommission reagiert man zurückhaltend auf Schäubles Ideen. EU-Kommissionspräsident Barroso gehen die geforderten Reformen zu weit. Auch die Presse reagiert überwiegend Kritisch auf die Äußerungen des Ministers.
+
follow-up, 17.10.2012, 17:15h
Deutsche Welle: „EU sieht Schäubles Pläne zurückhaltend“
DW-Video [1:37 Min] – „Schäuble schlägt EU-Reformen vor“

Großbritannien klammert sich an die Zukunft

Großbritannien klammert sich an die Zukunft
Die Arbeitslosigkeit steigt und die Schulden wachsen bald so schnell wie in Spanien: Großbritannien steckt in der Krise fest – und denkt um.
DIE ZEIT
+
Auszüge aus den Kommentaren
Makrointelligenz, 17.10.2012 um 18:52
Die Haushaltslage in Großbritannien ist schlimmer als in Italien
Dennoch liegen die Zinsen für 10-jährige britische Staatsanleihen bei lediglich 1,5%. Wie ist das zu erklären? Sicher zu einem großen Teil durch die Aufkäufe der Zentralbank, aber damit diese nicht zu Inflationserwartungen führt muss die Kreditvergabe anderweitig eingeschränkt bleiben. Eine nähere Erläuterung und ein ausführlicher Vergleich mit Italien findet sich hier.

Hollande widerspricht Schäuble

Hollande widerspricht Schäuble
Nach langer Sendepause hat sich Frankreichs Präsident Hollande wieder zur Europapolitik geäußert. Die Eurozone müsse weiter gestärkt werden, fordert der Sozialist in einem Interview mit der “SZ”. Die Finanzminister sollten nicht nur die Verschuldung bekämpfen, sondern auch etwas gegen die Rezession unternehmen. Hier seien vor allem reiche Länder wie Deutschland gefordert. Zudem sprach sich Hollande erneut für Eurobonds aus. Er geht damit auf Distanz zu Finanzminister Schäuble, der Gemeinschaftsanleihen strikt ablehnt und die Finanzpolitik einzig und allein auf Austerität verpflichten möchte. Beim EU-Gipfel droht nun deutsch-französischer Krach. Mehr zum Streit um die richtige Wirtschafts- und Finanzpolitik hier.
Lost in EUrope, der EU-Blog aus Brüssel
+
Anmerkung
Lieber Monsieur le Président,
lassen Sie sich doch mal von Ihrem Freund und Mentor Jacques Attali erklären, auf welchem Wege man erfolgreich gegen eine sich weltweit abzeichnende Rezession ankämpft und warum eine exzessive Ausweitung der Geldmenge, ob via Eurobonds, EZB-Staatsfinanzierung oder Rettungsmechanismen die wirklichen Problem nicht löst, sondern durch Zeitkauf nur ‚verschlimmbessert‘.

Ihr Oeconomicus


EU-Laboratorium vor der Explosion

EU-Laboratorium vor der Explosion
Die Europäische Union, Trägerin des diesjährigen Friedensnobelpreises, hat eine Festschrift wider Willen erhalten.
Als Geert Mak sein Buch über Europa schrieb, wusste er noch nicht, dass die EU am 12. Oktober den Friedensnobelpreis 2012 erhalten würde.
Und doch hat der niederländische Publizist schon Ende September die perfekte Festschrift zur Preisverleihung verfasst.
Der Titel: «Was, wenn Europa scheitert.»
Es ist ein Buch, das wie kein zweites knapp, packend, kenntnisreich und auch furchterregend die derzeitig dramatische Situation auf den Punkt bringt.
Ein Buch, das aufrüttelt und aufzeigt, wie aus dem großen Projekt der europäischen Integration mit weltweiter Ausstrahlung eine Union wurde, die am Abgrund steht. Und immer noch wiegen wir uns in einer trügerischen Sicherheit, wie damals in der schläfrigen Sommerstimmung des Jahres 1914, als der Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Welt voller Sicherheiten jäh beendete.
Der Autor vergleicht die beiden Stimmungslagen:
Auch in der heutigen Situation entstand die Vorstellung, dass das europäische Gesellschaftsmodell in höchstem Masse stabil sei und weiter stabil bleiben werde. «Das ist ein großer Irrtum», findet Geert Mak.
[…]
Jürg Müller-Muralt – Infosperber.ch
Leseprobe: Geert Mak: „Was, wenn Europa scheitert“

Bertelsmann-Studie: Euro-Aus in Südeuropa könnte 17 Billionen kosten

Bertelsmann-Studie:
Euro-Aus in Südeuropa könnte 17 Billionen kosten

Ein Austritt von Griechenland und Portugal wäre verkraftbar. Doch wehe, wenn auch Spanien oder Italien die Euro-Zone verlassen. Eine neue Studie, die SPIEGEL ONLINE vorab vorliegt, sagt für diesen Fall massive Verluste vorher. Der mit Abstand größte Verlierer wäre Frankreich.
SpOnKommentare im Forum SpiegelFAZ — finanzen.netDIE ZEITSF Schweizer FernsehenHandelsblattCAPITAL
+
Anmerkung
Quod esset demonstrandum!
DIE STUDIE – PDF [8 Seiten]
Dem dänischen Physiker und Nobelpreisträger Niels Bohr (1885-1962) wird das Zitat
„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“
zugeschrieben und trifft den Kern dieser von PROGNOS erstellten Bertelsmann-Studie.
Kommen wir zu dem Versuch einer vorläufigen Bewertung des vor Schätzungen und Simulationen strotzenden ‚Policy Briefes‘[Anm.: Die Prognos AG verwendet nicht den Begriff ‚Studie‘]:
Bei der Konzeption der Ausstiegs-Szenarien hat man vier Entwicklungen und deren Konsequenzen nach einem VIEW-Modell der Prognos AG abgeschätzt.
Mir sind einige makroökonische Modelle bekannt, das erwähnte ‚VIEW-Modell‘ gehört nicht dazu. Auf der Webseite der Prognos AG konnte ich keine Definitionen dazu finden.
Ich darf aber wohl annehmen, dass es den Initiatoren dieser ‚Bertelsmann-Prognose‘ sowie der Wirtschaftsredaktion des Spiegel’s keine Mühe bereiten wird, Grundlagen und Aufbau, Parameter und deren Gewichtung, mathematische Gleichungen und die Unterschiede zu anderen gängigen makroökonomischen Modellen in allgemeinverständlicher Terminologie zu erläutern.
Daneben wäre es sehr hilfreich, einige historische Prognosen nach diesem Modell mit den Realitäten abgleichen zu können.
Den vier Simulationsrechnungen wurden nachfolgende Annahmen zugrunde gelegt:
Man geht davon aus, dass zunächst die Finanzhilfen für Griechenland eingestellt werden, so dass es dort zu einem Staatsbankrott kommt, in dessen Folge auch eine eigene griechische Währung eingeführt wird. Der Staatsbankrott führt zu einem massiven Schuldenschnitt. Man räumt allerdings ein, dass realistischerweise heute niemand vorhersagen kann, wie groß dieser ausfallen würde.
Vereinfachend nimmt man einen 60%igen Schuldenschnitt Griechenland’s an.
Nicht berücksichtigt wurde die Möglichkeit Griechenland’s nach Wiedererlangen der eigenen Währungs-Souveränität eine Gläubiger-Konferenz bei den zuständigen Institutionen (Club de Paris, London Club) einzuberufen, den Gläubigern bspw. ein 10-jähriges Moratorium abzutrotzen und danach 20% der aktuellen €-Verpflichtungen mit der neuen Drachme per rata temporis zurückzuführen.
Bei den Konsequenzen einer Wiedereinführung der Drachme wird auf dessen enormes Abwertungspotential hingewiesen, die daraus enstehenden signifikanten Export-Chancen des Landes finden hingegen keine Erwähnung. Allerdings beklagt man massive Ausfuhr-Rückgänge der großen Export-Nationen, deren Volumina schon heute deutlich geschrumpft sind.
Im Zusammenhang mit der o.a. Gläubiger-Konferenz erübrigt sich auch der Hinweis, dass Griechenland’s €-Verpflichtungen durch die deutliche Abwertung der Drachme signifikant ansteigen würden.
Besonders hübsch fand ich in diesem Zusammenhang den Hinweis:
„Daraus resultiert dann im Ergebnis ein weltweiter Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten.“
Könnte der Prognos AG entgangen sein, dass bereits heute weltweit deutliche Rezessions-Erscheinungen spürbar sind, die man mit negativen Wachstums-Tendenzen umschreibt?
Unter dem Titel „Konsequenzen der Ausstiegs-Szenarien“ werden von den getroffenen Annahmen ausgehend Konsequenzen der vier Szenarien für die weltwirtschaftliche Entwicklung im Zeitraum 2013 bis 2020 berechnet, wobei jeweils ein Vergleich zum Basis-Szenario des ‚Prognos Weltreport 2012‘ getroffen wird.
Besagter Welt Report liefert Daten und Prognosen zu nachfolgenden Größen:
  • Demografie
  • Entstehungsseite
  • Verwendungsrechnung
  • Makroökonomische Kennzahlen
weitere Details finden sich hier.
Die kumulierten Einbußen auf Basis der zahlreichen ‚Unbekannten‘ lassen sich auf Seite 5 des Papier’s in der Tabelle 2 ablesen.
Es erscheint mir müßig, die Relevanz dieser Zahlen weiter zu kommentieren.
Kommen wir zum sogenannten ‚Domino-Effekt‘ hier Ausstiegs-Szenario IV genannt, mit Griechenland, Portugal, Spanien und Italien:
Ausgehend von der Annahme, Griechenland habe die Drachme 2.0 eingeführt und erfolgreich die Gläubiger-Konferenzen absolviert und damit die Voraussetzung geschaffen, Zuwächse im Export und der Touristik (ggfls. auch im Bereich Ferien-Immobilien) zu generieren, könnte eine solche Entwicklung für die noch im Euro verbliebenen drei Staaten zu wirtschaftlichen Nachteilen bei ausgewählten Produkten eigener landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Touristik führen.
Die Bevölkerungen dieser Euro-Länder würden erkennen, dass sich die zur Zeit dramatische Lage der Hellenen bei der Daseinsfürsorge (also ohne Importe) entspannen könnte.
Möglicherweise könnte sogar vereinzelt beim stabilen deutschen Mittelstand Interessen entstehen, in Griechenland einen Produktions-Standort zu eröffnen.
Zu diesem Thema sei ein kürzlich geführtes Gespräch mit der Geschäftsleitung eines bekannten deutschen mittelständischen Markenartiklers aus der Nahrungsmittel-Branche erwähnt.
Bei besagtem Unternehmen sind die Exporte nach Griechenland seit 2009 um 90% eingebrochen, wobei die Umsatzverluste auf anderen Märkten weitestgehend wettgemacht werden konnten.
Würde Griechenland die Euro-Zone verlassen und die Wiedereinführung der Drachme eine Abwertung von mind. 50% zum Rest-Euro verzeichnen, wäre das Unternehmen sofort bereit dort einen Produktions-Standort zu eröffnen.
Die dort hergestellten Markenartikel könnten sowohl in Griechenland verkauft werden, als auch in andere Märkte, die bislang nicht aus Deutschland bedient werden, gegen ‚harte Devisen‘ exportiert werden.
Ich bin mir fast sicher, dass ein solches Vorgehen keine Einzelentscheidung bleiben dürfte, auch wenn dies von Herrn Keitel (BDI) heftigst bestritten wird.
Dies könnte natürlich Begehrlichkeiten auslösen und Portugal, Spanien und ggfls. Italien auf Sicht zwingen, ebenfalls der Euro-Zone zu entsagen.
Da es sich bei diesen Ländern um höchst unterschiedliche Volkswirtschaften mit unterschiedlichsten Krisen-Ursachen handelt, sind die weiteren Entwicklungen auch nicht vergleichbar.
Portugal’s Stärken (einschl. der Azoren und Madeira) sind weitestgehend bei Dienstleistungen, Agrarwirtschaft und Touristik zu verorten. Im industriellen Bereich zählt das Land zu den weltweit führenden Nationen in der Wolframproduktion.
Eine baldige Rückkehr zum Escudo könnte einen Staatsbankrott ggfls. in Verbindung mit einem nicht näher zu quantifizierenden Schuldenschnitt zu Lasten der Gläubiger (und nicht der Steuerzahler) verhindern.
Die Folgen für Bevölkerung, Staat und ausländische Gläubiger (in der Hauptsache spanische, französische und deutsche Geldgeber) sind gesondert zu analysieren.
In Spanien sieht die Lage hauptsächlich aufgrund desolater Immobilien-Finanzierungen der Banken und dem quasi-Zusammenbruch der Bauwirtschaft völlig anders aus. Allerdings ist die Lage nicht völlig hoffnungslos und mit den richtigen Maßnahmen auch unter Aufgabe mancher Glaubensbekenntnisse (Stichwort: systemische Banken etc.) beherrschbar.
Besonders spannend finde ich die im öffentlichen Diskurs kaum beachtete Tatsache, dass Spanien’s wichtigster Ausfuhr-Handelspartner mit 17,9% aller Exporte nicht Deutschland (10,1% Ausfuhr-Anteil in 2011), sondern Frankreich ist.
Eine Rückkehr zur Peseta könnte sowohl die spanischen Deviseneinnahmen (aufgewerteter Rest-Euro oder Franc) stärken, als auch der kränkelnden französischen Wirtschaft sogenannte Währungs-Windfall’s bescheren.
Über eine Rückkehr zur Peseta dürfte sich sicher Herr Winterkorn (VW) freuen, da die Produktionskosten (bemessen in €) für die SEAT Fahrzeuge deutlich geringer ausfallen und somit die Export-Erlöse steigern könnten.
Soweit erstmal einige Gedanken zu Spanien.
In Italien sieht die Welt ganz anders aus:
Die expliziten Staatssschulden Italiens sind mit ca. 1.900 Mrd. € ähnlich hoch wie in Deutschlland (2.100 Mrd. €), allerdings ist die Wirtschaftskraft des Landes um ein Drittel geringer als die Deutschlands. Die privaten italienischen Vermögenswerte werden hingegen deutlich höher als in Deutschland eingeschätzt.
Gleichwohl gibt es zahlreiche Stimmen, die Italien ohne permanente direkte und indirekte Kredithilfen der EZB eine alsbaldige Zahlungsunfähigkeit bescheinigen.
Gerade deshalb müßte es der politische Führung des Landes ein Anliegen sein, sich von den Euro-Fesseln schnellstens zu befreien um mit der Rückkehr zur abzuwertenden Lira ihrer Export-Wirtschaft das Bad in Spumante zu ermöglichen.
Das Land hätte also durchaus die Chance mit der Rückkehr zur Lira und notwendigen Struktur- und Verteilungsveränderungen das Tal der Tränen zu verlassen.
Diese Kurzbetrachtungen lassen sich natürlich an anderer Stelle in vielerlei Hinsicht sowohl aus Sicht dieser Länder, als auch vom Blickwinkel deutscher und EU-Interessen ergänzen und vertiefen, insbesondere auch hinsichtlich potentieller Aufwertungs-Effekte.
Die im Prognos-Papier erwähnten ‚wirtschaftspolitischen Konsequenzen‘, insbesondere drohende Staatsbankrotte der vier Club-Med-Staaten, sofern deren vielfältiger Widerstand gegen notwendige Reformen nicht aufgegeben wird, erscheint in der dargebotenen Weise nicht valide zu sein.
Dies bezieht sich auch auf die erwähnten Schlussfolgerungen, die Staatsbankrotte dieser Länder würden weltweite Rezessionen auch in aussereuropäischen Volkswirtschaften auslösen.
Solche Gefahren sind, wie bereits in vielfältiger Weise an anderen Stellen ausgeführt auch heute schon erkennbar.
Die Ursachen liegen u.a. in der exorbitanten Staatsverschuldung der USA, in deren Folge ein dramatischer Niedergang existenzieller Grundbedürfnisse weiter Teile der Bevölkerung nicht mehr gegeben ist. Als Folge sind auf lange Zeit die in den letzten Jahrzehnten gefeierten Konsum-Orgien zugunsten exportierter Werkbänke in den asiatischen Raum nicht mehr denkbar.
Die Spardiktate europäischer EUROholics bewirken letztlich eine ebensolche massive Schwächung der Inlandskonjunktur in den Euro-Ländern. Die Zahl erwerbsloser oder von Transferleistungen abhängiger Menschen in Deutschland setzt sich weiter fort. Nach optimistischen Schätzungen sind alleine in Deutschland mindestens 12 Mio Menschen nicht mehr in der Lage, für die Volkswirtschaft notwendige Konsumausgaben zu tätigen. Diese Entwicklung wird sich im Hinblick auf eine fast unausweichliche Altersarmut noch deutlich verstärken.
Es dürfte nicht allzu schwer sein, die katastrophalen Folgen von massiven Einkommens- und Rentenkürzungen der Menschen in den Club-Med-Staaten zu erahnen.
Diese Prozesse müssen im Interesse der Menschen gestoppt werden!
Mit Kürzungsmaßnahmen, Rettungspaketen, dramatischer Geldmengenausweitung und Sozialisierung von Verlusten der Finanzindustrie wird dies allerdings nicht möglich sein.
Das Friedensprojekt EURO durch die „muddling-through“-Politik (zu deutsch: durchwursteln) nach ‚Gutsherren-Art‘ ist endgültig gescheitert und den Verantwortlichen fehlt der Mut, dies einzugestehen.
Es steht zu befürchten, dass die ökonomischen Gesetzmäßigkeiten in schmerzhafter Weise diese Einsichten erzwingen werden.
Ich hoffe, für den Leser konnte mit diesen Gedanken zumindest ansatzweise sichtbar gemacht werden, dass der Aufmacher der Spiegel-Redaktion im Konzert mit den Ökonomie-Verstehern des Hauses Bertelsmann in der dargestellten Weise nicht wirklich das vermittelte Bedrohungspotential rechtfertigen kann.
Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit.
Ihre Kommentare, Anregungen und Kritikpunkte sind selbstverständlich herzlich willkommen.

Ihr Oeconomicus


Fondsbranche vor Radikalkur

„Viel Druck im Kessel“
Fondsbranche vor Radikalkur
In Europa verwalten Fondsanbieter 18 Billionen Dollar.
Das Problem: Der Markt wächst nicht. In den vergangenen drei Jahren haben laut Fitch nur 40 Prozent der Gesellschaften Mittelzuflüsse verbucht. Der Großteil der Zuflüsse konzentriert sich zudem auf wenige, die besten, Anbieter. Die Branche steht vor einer umfassenden Konsolidierung.
teleboerse
+
dazu FTD vom 30.08.2012: „Fonds treiben Anleger ins Risiko“
Anmerkung
Wie bei allen Anlage-Entscheidungen von Privatanlegern gilt auch hier der Grundsatz:
„Nehmen Sie zu einem Beratungsgespräch eine Eier-Uhr mit. Sollten Sie nach 3 Minuten die Vorzüge und vor allem die Risiken der angebotenen Anlageform nicht verstanden haben, verzichten Sie auf dieses Investment.“
.. und noch etwas:
Bedenken Sie bei all Ihren Anlageentscheidungen, dass meist zwei Feinde in Ihnen schlummern: die Gier und die Panik!

Ihr Oeconomicus


Celente: „Die Frage ist nur, wer uns früher ruiniert“

Gerald Celente zu den Kontrahenten im US-Wahlkampf:
„Die Frage ist nur, wer uns früher ruiniert“

Celente

Gerald Celente ist Amerikas führender Trendforscher. Er hat die Ära des Gourmet-Kaffees ebenso vorhergesagt wie die Finanzkrise 2008. Im Interview mit Manager Magazin sagt er der Welt neue Kriege voraus – und die nächste Finanzpanik schon für 2013.
[…]
Celente zu Demokratie:
„Ich denke, der einzige Ausweg ist das Schweizer Modell der Demokratie. Lasst die Leute abstimmen. Zum Beispiel dachte ich, dass die Karlsruher Richter bei Ihnen daheim, als die über den Stabilitätsmechanismus abstimmten, ein Referendum verlangen würden. Aber das Gericht hat gar nicht über die Verträglichkeit mit der Verfassung geurteilt, sondern nur über die finanztechnische Praktikabilität. Das soll ein Verfassungsgericht sein? Das ist ein Haufen Narren.“

Celente-Interview von Markus GaertnerManagerMagazin
Celente’s Trends Research Institute: