Europa vor heftigen Klassenkämpfen

Europa vor heftigen Klassenkämpfen

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In Europa verschärfen sich die Spannungen zwischen den Klassen in raschem Tempo. Die herrschende Klasse gibt keine Ruhe, bis sie alle Folgen der internationalen Finanzkrise auf die Arbeiterklasse abgewälzt, die sozialen Errungenschaften der Nachkriegsperiode zerschlagen und die Löhne auf das Niveau von China oder Indien gesenkt hat.
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Griechenland, wo fünf aufeinanderfolgende Sparprogramme große Teile der Bevölkerung in Arbeitslosigkeit und bittere Armut geworfen haben, ist nur der Auftakt. Portugal, Irland, Slowenien, Rumänien, Spanien und Italien werden derzeit einem ähnlich brutalen Spardiktat unterworfen.
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In Frankreich hat Präsident François Hollande nach seiner Wahl im vergangenen Frühjahr einen „radikalen Paradigmenwechsel“ vollzogen, wie ein Wirtschaftskommentar der Süddeutsche Zeitung zufrieden bemerkt. Während der konservative Präsident Nicolas Sarkozy viel von Reformen geredet, aber kaum eine zustande gebracht habe, reformiere sein Nachfolger von der Sozialistischen Partei, rede aber kaum darüber.
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Peter Schwarz – WSWS

Der Kollaps – Kein Weg zurück ?

Der Kollaps – Kein Weg zurück?

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Wie andere Gesellschaften vor uns bewegen auch wir uns am Rande des Abgrunds.
Basierend auf dem Bestseller des Evolutionsbiologen und Pulitzer-Preisträgers Jared Diamond blickt die Dokumentation in eine fiktive Zukunft:
Wissenschaftler suchen im Jahre 2210 inmitten gigantischer Ruinen nach der Ursache, die zum Kollaps der menschlichen Zivilisation geführt hat.
War es eine Hungerkatastrophe, das Versiegen fossiler Brennstoffe oder ein dramatischer Anstieg der Temperaturen?
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Nehmen sich die Zeit dieses einzigartige Filmdokument möglichst voreingenommen zu betrachten … es lohnt sich wirklich.
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Zur Vertiefung des in der Doku dargestellten Hintergrundes zum Untergang des Römischen Reiches, hier gleich noch eine Empfehlung:
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USA und ROM.
Über Macht und Ohnmacht zweier Großmächte
Spannende Querverbindungen, aufgezeichnet von Dr. Michael Lobe [Uni Bamberg, Lehrstuhl für Klassische Philologie/Schwerpunkt Latinistik]:
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Inhalt:

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I. Einige Vorbemerkungen

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1. Spuren Roms in der amerikanischen Gesellschaft
2. Minima methodica
3. Rise or fall? Rom als Paradigma

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II. Parallelen zwischen dem Imperium Romanum und den USA

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III. Inneramerikanische Positionen zum Thema
1. Die Triumphalisten
2. Die Deklinisten

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IV. Außeramerikanische Positionen – Analytiker
1. Komparatisten 
2. Theoretiker des Imperium-Gedankens

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V. Ausblick ins 21. Jahrhundert
1. Aufziehende Re-Imperialisierung
2. Demokratie versus Autokratie

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Viel Freude bei der Entdeckung neuer Einsichten

Ihr Oeconomicus


Endstation .. ? Armut, Reichtum, Finanzkrise

Endstation .. ?
Armut, Reichtum, Finanzkrise
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der internationalen Finanzkrise, den zunehmenden Ungleichheiten zwischen Arm und Reich, den Zukunftstechnologien, der nachhaltigen Entwicklung und dem künftigen Schicksal der Menschheit?

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Finanzkrise – Tanz der Geier
ARTE-Doku über die aktuelle Krise/Finanzkrise:
Schattenbanken, Geschäftsbanken, Hedgefonds und Versicherungen, zunehmene Komplexizität von Derivaten, Immobilienkredite.
Unvorstellbar riesige Geldmengen bewegen sich immer schneller um die ganze Welt. Die Gier des Kapitals nach Profit ist riesengroß und unstillbar.
Egal ob Rohstoffe, Immobilien oder undurchschaubar gewordene Finanzinstrumente – die Spekulanten machen auf der Suche nach Profit vor nichts halt.
Wie ist es zu diesem System gekommen und warum können die Staaten es nicht mehr kontrollieren?
Die Antwort scheint nahe zu liegen: Banken haben die Macht übernommen und in den USA ist Goldmann Sachs omnipräsent und viele Personen in Machtpositionen waren oder sind nicht nur in den USA, sondern auch anderswo, z.B. in Europa für diese Bank tätig (Monti, Draghi, usw.). Aber auch von Brüssel aus schreiben die allgegenwärtigen Banken den Staaten ihre Gesetze vor.
Eine Änderung der Lage und der Regelungen ist trotz globaler Finanzkrise nicht in Sicht.


Fundstück: Wie Sie dem Nebel ein Schnippchen schlagen

Fundstück: Wie Sie dem Nebel ein Schnippchen schlagen
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Sollten Sie noch mit ’nebulöse Vorstellungen‘ hinsichtlich der aktuellen Wirtschaftskrisen unterwegs sein, oder glauben, die Finanzkrise sei ein Phänomen der Gegenwart, hier der ultimative Wochenend-Tipp, um den ‚Nebel‘ zu vertreiben:
Be­reits vor 180 Jah­ren schreibt Jo­hann Wolf­gang von Goe­the im „Faust II“ über das Auf und Ab an den Märk­ten, über Il­lu­sio­nen, die Wirt­schafts­bla­sen ent­ste­hen las­sen und über Staa­ten am Rande des Ruins. Viel ge­lernt haben wir seit 1832 of­fen­bar nicht.
Hät­ten wir in der Schu­le bes­ser auf­ge­passt, wäre uns das ein oder an­de­re Fi­nanz­de­ba­kel er­spart ge­blie­ben. Faust-Le­ser wis­sen mehr. Denn „Der Tra­gö­die zwei­ter Teil“ liest sich wie ein ak­tu­el­les Buch zur Ver­fas­sung der glo­ba­len Wirt­schaft und zur Krise der Fi­nanz­märk­te.
FAUST II PUNKT NULL – hr-online
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Angenehmes Wochenende und viel Vergnügen beim Erweitern eigener Horizonte.
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Ihr Oeconomicus

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Goethe und das Geld – Betrachtungen von Jens Weidmann
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Am Ende bezahlen die Kranken

EU FINANZKRISE UND DIE FOLGEN
Am Ende bezahlen die Kranken
Ob rigide Sparvorgaben Länder wie Griechenland und Portugal vor dem Staatsbankrott bewahren können, ist umstritten. Spürbar hingegen sind die Folgen, die diese ‚Politik der Härte‘ für das Gesundheitswesen der betroffenen Staaten hat.
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Deutsches Ärzteblatt – JG 109 – Heft 41 – 12.Oktober 2012
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DREI EURO-SORGENLÄNDER IM VERGLEICH
Griechenland
Seit 1983 gibt es in Griechenland einen nationalen Gesundheitsdienst, der staatlich gesteuert wird. Finanziert wird das System durch Sozialbeiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Zuletzt größer werdende Defizite gleicht der Staat mit Steuermitteln aus. 2010 hat das Land pro Kopf 2 914 US-Dollar für Gesundheitsleistungen aufgewendet und liegt damit unter dem Durchschnitt der westlichen Industrieländer (3 268 Dollar). Zum Vergleich: Deutschland kommt umgerechnet auf 4 338 Dollar Pro-Kopf-Ausgaben. Nach einem kontinuierlichen Wachstum in den Jahren zuvor sanken die Gesundheitsausgaben in Griechenland 2010 um 6,5 Prozent – eine Folge des drastischen Sparkurses angesichts der Schuldenkrise. Er umfasste in erster Linie Gehaltskürzungen, die Entlassung von medizinischem Personal sowie Preissenkungen bei Medikamenten.
Portugal
Portugal verfügt über ein öffentliches Gesundheitssystem, das dezentral organisiert ist. Der nationale Gesundheitsdienst wird zu 90 Prozent vom Staat über Steuern finanziert. Allerdings sind die örtlichen Gesundheitszentren ungleichmäßig über das Land verteilt. Das Angebot in sozial schwachen und ländlichen Regionen ist häufig unzureichend. Die Gesundheitsausgaben pro Kopf der Bevölkerung sind mit 2 728 Dollar (2010) niedriger als in Griechenland. Die Steigerungsrate bei den Gesundheitsausgaben, die zwischen 2000 und 2009 bei 2,3 Prozent jährlich lag, ist 2010 auf 0,6 Prozent zurückgegangen. Die Sparvorgaben infolge der Finanzkrise haben mittlerweile unter anderem zu sinkenden Arzneimittelausgaben, einer erhöhten Eigenbeteiligung der Patienten sowie Einsparungen beim medizinischen Personal geführt.
Italien
Auch Italien erreicht mit Gesundheitsausgaben pro Kopf von 2 964 Dollar Euro nicht den um 300 Dollar höheren Durchschnitt der Industrieländer. 80 Prozent der Gesundheitsausgaben, die 2010 moderat um 1,5 Prozent gestiegen sind, stammen aus öffentlichen Quellen. Dazu zählen die Einkommensteuer, die Umsatzsteuer und eine Regionalsteuer. Beiträge zur Krankenversicherung zahlen nur die Arbeitgeber. Der staatliche Gesundheitsdienst SSN (Servizio sanitario nazionale) ist dezentral organisiert. Die Regionalregierungen verteilen die Mittel an die lokalen Gesundheitsdienste und Krankenhäuser. Sie legen die Selbstbeteiligung bei Arzneimitteln fest, die von einer geringen Rezeptgebühr bis zur vollständigen Kostenübernahme reichen kann. Für Regelleistungen in staatlichen Gesundheitszentren müssen Patienten nichts zahlen, wohl aber für Facharztbesuche.
Quelle: AOK Bundesverband; OECD
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Anmerkung
ALLEN Verantwortlichen – und ich meine ALL diese herzlosen und menschenverachtenden EUROholics mitsamt den Profiteuren ihrer Entscheidungen – sollten für diese Zustände selbst bitterstes Leid erfahren, bspw. in der Form, all diese Menschen, die vorsätzlich in perspektivloses Unglück gestürzt wurden, höchstpersönlich in allen Belangen lebenslang zu betreuen!

Ihr Oeconomicus


Celente: „Die Frage ist nur, wer uns früher ruiniert“

Gerald Celente zu den Kontrahenten im US-Wahlkampf:
„Die Frage ist nur, wer uns früher ruiniert“

Celente

Gerald Celente ist Amerikas führender Trendforscher. Er hat die Ära des Gourmet-Kaffees ebenso vorhergesagt wie die Finanzkrise 2008. Im Interview mit Manager Magazin sagt er der Welt neue Kriege voraus – und die nächste Finanzpanik schon für 2013.
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Celente zu Demokratie:
„Ich denke, der einzige Ausweg ist das Schweizer Modell der Demokratie. Lasst die Leute abstimmen. Zum Beispiel dachte ich, dass die Karlsruher Richter bei Ihnen daheim, als die über den Stabilitätsmechanismus abstimmten, ein Referendum verlangen würden. Aber das Gericht hat gar nicht über die Verträglichkeit mit der Verfassung geurteilt, sondern nur über die finanztechnische Praktikabilität. Das soll ein Verfassungsgericht sein? Das ist ein Haufen Narren.“

Celente-Interview von Markus GaertnerManagerMagazin
Celente’s Trends Research Institute:


Griechische Mönchsrepublik Athos: Krisenflucht ins Kloster

Griechische Mönchsrepublik Athos: Krisenflucht ins Kloster
Frauen müssen draußen bleiben, nur eine Nacht pro Kloster ist erlaubt: Mit diesen Regeln zieht die autonome Mönchsrepublik Athos im Nordosten Griechenlands seit Jahrhunderten orthodoxe Pilger an. Wegen der Finanzkrise ist der Andrang so groß wie lange nicht.
[…]
Leben nach dem Julianischen Kalender
Wann immer EU-Beamte versuchten, gegen das Frauenverbot vorzugehen, verwiesen die Mönche auf über 1000 Jahre alte byzantinische Schriftstücke, die ihnen bis in alle Ewigkeit Souveränität versprachen. Von der Außenwelt läßt man sich auf dem Heiligen Berg nichts vorschreiben – von der Europäischen Union erst recht nicht. Die Mönche leben in einer anderen Zeit. Noch immer werden die Namen byzantinischer Kaiser beschworen, noch immer gilt der Julianische Kalender.
In Dafni, dem einzigen Hafen des Athos, weht neben der griechischen auch die Flagge des vor 559 Jahren untergegangenen Byzantinischen Reiches. Es ist diese trotzige Abkehr von der Außenwelt, die viele Pilger fasziniert. Doch neuerdings kommen nicht nur die Frommen. Viele Griechen entdecken den Athos als Ort, an dem sich wunderbar die Krise vergessen läßt.
[…]
SpOn
Anmerkung
Um die gesetzlichen Rahmenbedingungen des ‚Heiligen Berges‘ besser einordnen zu können, lohnt sich ein Blick in die Griechische Verfassung.
Auszug:
„Drittes Kapitel – Der Status des Heiligen Berges
Artikel 105
(1) Die Halbinsel Athos, von Megali Vigla an, die den Bezirk des Heiligen Berges bildet, ist gemäß ihrem alten priviligierten Status ein sich selbst verwaltender Teil des griechischen Staates, dessen Souveränität über den Heiligen Berg unberührt bleibt. In geistlicher Hinsicht steht der Heilige Berg unter der unmittelbaren Zuständigkeit des Ökumenischen Patriarchats. Wer sich dorthin zurückzieht, erwirbt mit seiner Zulassung als Novize oder Mönch ohne weitere Formalitäten die griechische Staatsangehörigkeit.
(2) Der Heilige Berg wird seinem Status entsprechend von seinen Heiligen Klöstern verwaltet, unter denen die ganze Halbinsel Athos aufgeteilt ist; deren Boden kann nicht enteignet werden.
Die Verwaltung wird durch Vertreter der Heiligen Klöster ausgeübt, die die Heilige Gemeinschaft bilden. In keinem Fall ist eine Änderung des Verwaltungssystems oder der Zahl der Klöster des Heiligen Berges erlaubt, ebensowenig eine Änderung ihrer Rangordnung und ihrer Stellung zu den ihnen unterstellten Dependenzen. Die Niederlassung von Andersgläubigen oder Schismatikern ist dort verboten.
(3) Die ausführliche Regelung der Ordnungen des Heiligen Berges und der Art ihrer Durchführung im einzelnen erfolgt durch die konstituierende Charta des Heiligen Berges, welche unter Mitwirkung des Vertreters des Staates von den 20 Heiligen Klöstern verfaßt und beschlossen wird und durch das Ökumenische Patriarchat und das Parlament der Griechen bestätigt wird.
(4) Die genaue Einhaltung der Ordnungen des Heiligen Berges steht in geistlicher Hinsicht unter der obersten Aufsicht des Ökumenischen Patriarchats, hinsichtlich der Verwaltung jedoch unter der Aufsicht des Staates, dem allein die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung obliegt.
(5) Die obigen Befugnisse des Staates werden durch einen Gouverneur wahrgenommen, dessen Rechte und Pflichten gesetzlich geregelt werden.
Ebenso werden die von den Klosterbehörden und der Heiligen Gemeinschaft ausgeübte Rechtsprechung sowie die Zoll- und Steuerprivilegien des Heiligen Berges gesetzlich geregelt.“

Ihr Oeconomicus