Euroland ist abgebrannt: Comeback der Nationen?

Euroland ist abgebrannt: Comeback der Nationen?

Bei Sandra Maischberger diskutierten gestern Abend Unternehmer Frank Stronach, der ehemalige Linken-Parteichef Oskar Lafontaine, Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin, FDP-Europaabgeordneter Jorgo Chatzimarkakis [ohne Doktor-Titel] sowie Grünen-Europaabgeordnete Franziska Brantner.
ARD-Mediathek – [1:14:46]
Anmerkung
Insbesondere im Hinblick auf die Partei-Gründung durch Frank Stronach meldet sich SpOn [politisch korrekt] mit harscher Kritik zu Wort.

Ihr Oeconomicus


Griechische Bank kurz vor Kauf von SocGen-Tochter

Griechische Bank kurz vor Kauf von SocGen-Tochter
Die französische Großbank  Societe Generale steht Verhandlungskreisen zufolge kurz vor dem Verkauf ihrer verlustreichen griechischen Tochter Geniki –  [ausgewiesene Verluste 2011: € 796 Mio. – 1.Quartal 2012: Verluste € 66,3 Mio]
 Das Institut habe sich mit der griechischen Piraeus Bank vorläufig auf eine Übernahme geeinigt, sagten zwei Insider am Dienstag der  Nachrichtenagentur Reuters.
dazu
relevante Presse Information der Societe Generale:
„Paris, 29 August 2012
Societe Generale confirms that it is engaged in confidential discussions regarding the potential sale of Societe Generale’s stake in Geniki Bank (99.1%) to Piraeus Bank. Although these discussions are at an advanced stage, no decision has yet been made by either party and therefore no investment decision should be made in reliance upon the successful or unsuccessful outcome of these discussions.
Societe Generale will communicate further information regarding the progress of these discussions, if any, in due course.“
PDF
Historie
Gegründet wurde die Bank 1937 von einem Pensionsfond der griechischen Streitkräfte, der Name lautete Γενική Τράπεζα της Ελλάδας (engl. General Bank of Greece), seit dem 26. Januar 1963 werden Aktien der Bank an der Athener Börse gehandelt. 2004 trennten sich die Streitkräfte von der Mehrheitsbeteiligung, diese wurde an die Société Générale verkauft. Die Bank unterhält 149 Filialen in Griechenland.

Spanien will komplett unter Euro-Rettungsschirm

Spanien will komplett unter Euro-Rettungsschirm
Gerade erst hat Spaniens Regierung ein umfassendes Sparprogramm aufgelegt, nun will sie angeblich doch die Hilfen aus dem Rettungsschirm vollständig beanspruchen. Fraglich ist die Rolle Deutschlands.
Welt-online

***

follow-up, 3.10.2012 – 06:00h
Spanien dementiert Bericht
Rajoy: Hilfsantrag steht nicht unmittelbar bevor

Quelle

Anmerkung zum Dementi
1. Der ESM startet erst am 8. Oktober 2012, wobei mir noch nicht klar ist wie die Bareinlagen und Garantien seitens Belgien, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Spanien und Zypern de facto aufgebracht werden sollen
2. Die Auswirkungen des Hilfsantrages an den Kapitalmärkten sind sehr schwer einzuschätzen, vermutlich aber nicht gerade vertrauensbildend
3. Dem Vernehmen nach wünscht sich Barack Obama vor den Präsidentschaftswahlen am 5. November 2012 keine weiteren Verwerfungen aus Europa

Ihr Oeconomicus

***

dazu gleich noch ein Paukenschlag
PKW-Neuzulassungen in Spanien mit -36,8% zum Vorjahresmonat
apropo Automarkt
Am deutschen Automarkt spitzt sich die Absatzkrise immer mehr zu. Im September wurden in Deutschland rund 250 000 Neuwagen zugelassen – das sind rund 11 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie der Verband der Importeure VDIK mitteilte. Damit liege der Pkw-Markt hierzulande nach einem guten Jahresstart nach den ersten neun Monaten um 1,8 Prozent unter Vorjahresniveau. Von Januar bis September wurden nach den Angaben 2,36 Millionen neue Autos in Deutschland zugelassen.
teleboerse
Bloomberg meldet soeben, spanische Banken benötigen zu kurzfristigen Re-Kapitalisierung mindestens 105 Mrd. € .. aus meiner Sicht ist dies allerdings nur die Spitze des Eisbergs. So richtig spannend wird es, wenn die desolate Lage der regionales Cajas öffentlich diskutiert wird!

Griechische Mönchsrepublik Athos: Krisenflucht ins Kloster

Griechische Mönchsrepublik Athos: Krisenflucht ins Kloster
Frauen müssen draußen bleiben, nur eine Nacht pro Kloster ist erlaubt: Mit diesen Regeln zieht die autonome Mönchsrepublik Athos im Nordosten Griechenlands seit Jahrhunderten orthodoxe Pilger an. Wegen der Finanzkrise ist der Andrang so groß wie lange nicht.
[…]
Leben nach dem Julianischen Kalender
Wann immer EU-Beamte versuchten, gegen das Frauenverbot vorzugehen, verwiesen die Mönche auf über 1000 Jahre alte byzantinische Schriftstücke, die ihnen bis in alle Ewigkeit Souveränität versprachen. Von der Außenwelt läßt man sich auf dem Heiligen Berg nichts vorschreiben – von der Europäischen Union erst recht nicht. Die Mönche leben in einer anderen Zeit. Noch immer werden die Namen byzantinischer Kaiser beschworen, noch immer gilt der Julianische Kalender.
In Dafni, dem einzigen Hafen des Athos, weht neben der griechischen auch die Flagge des vor 559 Jahren untergegangenen Byzantinischen Reiches. Es ist diese trotzige Abkehr von der Außenwelt, die viele Pilger fasziniert. Doch neuerdings kommen nicht nur die Frommen. Viele Griechen entdecken den Athos als Ort, an dem sich wunderbar die Krise vergessen läßt.
[…]
SpOn
Anmerkung
Um die gesetzlichen Rahmenbedingungen des ‚Heiligen Berges‘ besser einordnen zu können, lohnt sich ein Blick in die Griechische Verfassung.
Auszug:
„Drittes Kapitel – Der Status des Heiligen Berges
Artikel 105
(1) Die Halbinsel Athos, von Megali Vigla an, die den Bezirk des Heiligen Berges bildet, ist gemäß ihrem alten priviligierten Status ein sich selbst verwaltender Teil des griechischen Staates, dessen Souveränität über den Heiligen Berg unberührt bleibt. In geistlicher Hinsicht steht der Heilige Berg unter der unmittelbaren Zuständigkeit des Ökumenischen Patriarchats. Wer sich dorthin zurückzieht, erwirbt mit seiner Zulassung als Novize oder Mönch ohne weitere Formalitäten die griechische Staatsangehörigkeit.
(2) Der Heilige Berg wird seinem Status entsprechend von seinen Heiligen Klöstern verwaltet, unter denen die ganze Halbinsel Athos aufgeteilt ist; deren Boden kann nicht enteignet werden.
Die Verwaltung wird durch Vertreter der Heiligen Klöster ausgeübt, die die Heilige Gemeinschaft bilden. In keinem Fall ist eine Änderung des Verwaltungssystems oder der Zahl der Klöster des Heiligen Berges erlaubt, ebensowenig eine Änderung ihrer Rangordnung und ihrer Stellung zu den ihnen unterstellten Dependenzen. Die Niederlassung von Andersgläubigen oder Schismatikern ist dort verboten.
(3) Die ausführliche Regelung der Ordnungen des Heiligen Berges und der Art ihrer Durchführung im einzelnen erfolgt durch die konstituierende Charta des Heiligen Berges, welche unter Mitwirkung des Vertreters des Staates von den 20 Heiligen Klöstern verfaßt und beschlossen wird und durch das Ökumenische Patriarchat und das Parlament der Griechen bestätigt wird.
(4) Die genaue Einhaltung der Ordnungen des Heiligen Berges steht in geistlicher Hinsicht unter der obersten Aufsicht des Ökumenischen Patriarchats, hinsichtlich der Verwaltung jedoch unter der Aufsicht des Staates, dem allein die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung obliegt.
(5) Die obigen Befugnisse des Staates werden durch einen Gouverneur wahrgenommen, dessen Rechte und Pflichten gesetzlich geregelt werden.
Ebenso werden die von den Klosterbehörden und der Heiligen Gemeinschaft ausgeübte Rechtsprechung sowie die Zoll- und Steuerprivilegien des Heiligen Berges gesetzlich geregelt.“

Ihr Oeconomicus


Umstrittene Anleihenkäufe: Minister bringt Bundesbank-Boykott gegen EZB ins Spiel

Umstrittene Anleihenkäufe: Minister bringt Bundesbank-Boykott gegen EZB ins Spiel
Bisher begnügte sich Bundesbankchef Weidmann damit, seine Kritik an der EZB in den Zentralbank-Gremien und öffentlich vorzutragen. Er könnte aber noch einen Schritt weiter gehen – meint zumindest FDP-Europaminister Jörg-Uwe Hahn.
Zitat Weidmann:
„Es gibt Voraussetzungen für die Erfüllung von Aufgaben, welche Notenbanken nicht aus sich heraus gewährleisten können, sondern bei denen die Mitgliedstaaten gefragt sind. Hier findet auch das Mandat der Notenbanken seine Grenzen.“

Handelsblatt

Korrespondierender Artikel: ‚Bayern und Hessen sollen EZB verklagen‘
Anmerkung
Weidmann’s Heil !

Ihr Oeconomicus