Fracking in Europa lohnt erst bei deutlich höheren Gaspreisen

Fracking in Europa lohnt erst bei deutlich höheren Gaspreisen
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Die Ausbeutung von Schiefergas durch die umstrittene Fracking-Methode hat den Gaspreis in den Vereinigten Staaten drastisch sinken lassen. In der Europäischen Union (EU) dagegen würde sich Fracking, also die Förderung von im Gestein sitzenden Gasvorkommen durch das Einpressen von Wasser und Chemikalien, bei den aktuellen Gaspreisen überhaupt nicht lohnen. Erst wenn die Gaspreise deutlich stiegen, wäre eine Förderung in der EU wirtschaftlich. Zu diesem Ergebnis kommt das ZEW Energiemarktbarometer, eine halbjährliche Befragung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter rund 200 Fachleuten aus der Energiewirtschaft.
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Eine Megawattstunde konventionell gefördertes Erdgas kostet an den Großhandelsbörsen derzeit etwa 27 Euro (Stand: Januar 2013). Rund 30 Prozent der vom ZEW befragten Energiemarktexperten gehen davon aus, dass dieser Preis auf 40 bis 50 Euro pro Megawattstunde steigen muss, damit sich die Ausbeutung unkonventioneller Gasvorkommen in der EU überhaupt erst rechnet. 34 Prozent der Befragten erwarten sogar, dass der Großhandelspreis für unkonventionelle Gase auf 50 bis 60 Euro beziehungsweise darüber hinaus steigen muss, damit die Ausbeutung von Schiefergas, Kohleflözgas und Tight Gas in größerem Stil in Angriff genommen wird.
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Derzeit werden in Osteuropa sowie im Nahen und Mittleren Osten konventionelle Gasfelder erschlossen, welche deutlich geringere Förderkosten aufweisen, und auch die Transportmöglichkeiten verbessern sich.

„Die Förderung von unkonventionellem Erdgas in der EU ist somit auf absehbare Zeit unwirtschaftlich“

sagt Florens Flues, Umweltökonom am ZEW.

„Zudem sind die Kosten für Umwelt und Gesundheit durch unkonventionelle Gasförderung schwer einzuschätzen“

ergänzt Flues.

„Experten, die weitere Regulierungen wie beispielsweise Umweltverträglichkeitsprüfungen erwarten, nehmen in der Tendenz höhere Förderkosten für unkonventionelle Gase an. Inwieweit diese Regulierungen helfen, Umwelt- und Gesundheitsschäden zu vermeiden, ist allerdings eine offene Frage.“

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Pressemitteilung ZEW, 31.01.2013
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Für Rückfragen zum Inhalt:
Dr. Florens Flues, Telefon 0621/1235-218, E-Mail flues@zew.de
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Verblassender Glanz der DB Kapital-Strukturen?

Deutsche Bank’s Capital Trick Will Be Hard to Repeat
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What capital hole?
Deutsche Bank has closed the gap on more capital-secure peers by selling noncore assets and refining its risk models, thereby avoiding the need to tap or dilute existing investors. Other banks have done fancy footwork like this. But Deutsche Bank has been characteristically aggressive.
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The moves raise the German bank’s core capital ratio to 8 percent under Basel III by year-end, and put Deutsche Bank on course to be within the European banking pack by the end of March, albeit at the rear. All told, the various measures taken in the second half of last year were equivalent to an 8 billion euro cash call.
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Dominic Elliott, NYT

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„.. heute (ge)hört uns MALI und morgen ..“

Französische Truppen im Niger zur Sicherung der Uran-Minen

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Bildrechte: CC, Urheber: Peter Fitzgerald

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Man mag mir verzeihen, aber als ich diese Meldung las, wurden zwei Erinnerungsfetzen reanimiert, Textfragmente einer bestimmte Marschmusik aus unsäglichen Zeiten deutscher Geschichte und George Carlin’s bissige Kritik an US-Militär-Interventionen – hier ein Beispiel:
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Angesichts bisheriger Entwicklungen in Algerien, Mali und Niger erscheint mir eine Bemerkung von Hillary Clinton recht unklug, aber typisch für amerikanische Militär-Terminologie zu sein:
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“You can’t say because they haven’t done something they’re not going to do it!”

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Erhebt sich an der Stelle nicht die Frage nach den Folgen solcher Agitation?
Kaum vorstellbar, dass die AQIM solche Worte kritiklos ihrer Sammlung amerikanischen Humor’s beifügen wird.
Der Dame scheint nicht klar zu sein: „Wer Hass sät, könnte Terror ernten“.
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Mit dem „vorsorglichen“ Niger-Einmarsch französischer Truppen dürfte zwischenzeitlich jedem klar geworden sein, dass Hollande mit seiner „Erste-Hilfe-Zusicherung“
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„Wir sehen uns einem brutalem Angriff gegenüber. Deswegen habe ich entschieden, dass Frankreich, gemeinsam mit seinen afrikanischen Partnern auf die Bitte Malis antworten wird. Wir werden das im Rahmen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen tun. Wir werden bereit sein, die terroristische Offensive zu stoppen, sollte sie weiter fortgesetzt werden. Denn das ist unsere Pflicht im Hinblick auf unsere Solidarität und Verantwortung gegenüber Mali.“

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die wahren Gründe militärischen Eingreifens (Support des Areva-Investments und Sicherung von Rohstoffen für die französische Industrie) nur temporär verschleiern wollte.
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Wie überall auf der Welt, wenn signifikante wirtschaftliche Interessen einer Gefährdungslage ausgesetzt sind und evtl. eingesetzte „Economic-Hit-Man“ unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten, schickt man mit „DOPPEL-NULL-Lizenzen“ ausgestattete Berufs-Blechtrommler in solche Krisengebiete!
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Wie wäre es denn, wenn die Boni-Abgreifer und ihre gierigen Anteilseigner lange bevor es zu solchen Gewalt-Exzessen kommen kann, darauf verzichten würden, hunderte von Millionen an korrupte Polit-Banden für den Erhalt von Schürfrechten und Lizenzen zu zahlen und statt dessen in infrastrukturelle Maßnahmen zu investieren, die den dort lebenden Menschen statt sklavenähnlicher Ausbeutung menschenwürdige Zukunftsperspektiven aufzeigen könnte?
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Ich hoffe dieser Ausflug in vermutlich unerfüllbare Träume sei mir gestattet, zumal zu befürchten ist, dass sich die nunmehr mit US-Drohnen unterstützte militärische Schnitzeljagd auch auf andere hübsche Ausflugsgebiete wie Tschad, Kamerun, Burkina Faso oder Benin ausdehnen könnte.
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Der weltweit erkennbare Verteilungskampf um kostbare Rohstoffe -als innenpolitisches Ablenkungsmanöver für eklatantes Polit- und Staatsversagens- dürfte in die nächste Runde gehen: einer mit teilweise fadenscheinigen Argumenten betriebenen Re-Kolonialisierung schein-souveräner afrikanischer Staaten!
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Vermutlich werden in diesen Zusammenhang auch die von Sorge getragenen Hoffnungen des in Kapstadt ansässigen Erzbischof’s Stephen Brislin nicht wirklich weiterhelfen.
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Bereits im Juni 2012 erläuterte Barack Obama seine künftige Afrika-Strategie:
Zielrichtung sei es, so der amerikanische Präsident, für Verbesserung, Sicherheit und Demokratie auf dem Kontinent, der vor Bedrohungen durch al-Qaida und inmitten einer chinesischen Wirtschafts-Offensive steht, Sorge tragen zu wollen.
Aufmerksame politische Beobachter konnten bereits damals erahnen, mit welchen Mitteln man solch hehren Ziele umsetzen könnte. Die aktuelle Lage bestätigt solche Befürchtungen.
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Aus dem Pentagon war gerade von dessen Sprecher, George Little, ganz im Sinne Clinton’scher Semantik zu hören:
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„AQIM poses a threat in the region, and I can’t rule out the possibility that AQIM poses a threat to US interests“

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Und Monsieur Hollande?
Folgt man den Einschätzungen des französischen Verteidigungs-Minister Jean-Yves Le Drian:
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„The goal is the total reconquest of Mali. We will not leave any pockets.“
Quelle

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könnte der Eindruck entstehen, dass die Träume des Französischen Präsidenten von einer Renaissance französischer Kolonialherrschaft geprägt sein könnten … ganz im Sinne der Headline dieser Betrachtungen.
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Ihr Oeconomicus

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CROSSPOST: GEOLITICO

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korrespondierend:

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vertiefende Dokumente

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F. William Engdahl: Mali and AFRICOM’s Africa Agenda: Target China
Out of the blue in the last days Mali has suddenly become the focus of world attention. France has been asked to militarily intervene by Mali’s government to drive Jihadist terrorists out of the large parts of the country they claim. What the conflict in Mali really is about is hardly what we read in the mainstream media. It is about vast untapped mineral and energy resources and a de facto re-colonization of French Africa under the banner of human rights.
The real background reads like a John LeCarre thriller.
[…]
Voltairenet
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David Cameron: North African terror fight will take decades
The Prime Minister said that countering the rise of al Qaeda affiliated groups in the Sahel region will require an “iron resolve” and will require greater military, diplomatic and economic engagement with the region.
[…]
Telegraph
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Frankreich’s abenteuerlicher Krieg: Ein MALI-Dossier
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Inside Story – US drones in Africa: Surveillance or strikes?
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Pentagon outlines Mali support plans, comment on military presence in Niger
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Afrika: Die Plünderung eines Kontinents

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Afrika: Kolonialismus, Kampf der Zivilisationen

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Mali: Frankreichs Militärintervention – Dr. Peter Strutinsky – 20.1.13

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Niger approves construction of US spy drone base
Despite an investigation by the United Nations for America’s drone strikes abroad, the United States has announced plans to establish a drone base in Niger. According to reports, the expansion of the drone program in the region is to monitor al-Qaeda activity in the area, but how will this move affect US foreign policy objectives? Stephen Miles, coalition coordinator with Win without War, gives us his take on the newly announced strategy.
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Economic Hit Man
„Im Dienst der Wirtschaftsmafia – Ein Geheimagent packt aus“
Gesendet 14. Mai 2010 in ORF 2 – [Original-Titel: Apology of an Economic Hit Man]
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Ein packender Insider-Dokumentarfilm über den Ausbau des US-Imperiums auf Kosten der Dritten Welt:
John Perkins war ein „Economic Hit Man“, ein Wirtschaftskiller.
Seine Aufgabe war es, Entwicklungsländer zu besuchen und den Machthabern überdimensionierte, überteuerte Großprojekte zu verkaufen, die sie in eine Abhängigkeit von den USA brachten.
Zwölf Jahre lang hatte Perkins seine Seele an den Geheimdienst verkauft … bis er ausstieg und den Mut hatte, den Skandal aufzudecken, sich öffentlich für seine kriminellen Akte im Staatsauftrag zu entschuldigen und Aufklärungsarbeit zu leisten.
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el sobre de Mariano (+ update)

Schwere Korruptions-Vorwürfe gegen Regierungschef Rajoy

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Spanien versinkt im Korruptions-Sumpf: Illegale Parteienfinanzierung, Geldwäsche und Bestechung lauten die Vorwürfe der Ermittler gegen die konservative Regierung. Premier Mariano Rajoy soll jährlich 250.000 Euro aus schwarzen Kassen erhalten haben.
[…]
DWN
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Der stets gut unterrichtete Kollege bei uhupardo schreibt dazu:
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„Die Madrider Zeitung “El País” veröffentlichte Kopien: Auszüge aus der partei-internen Buchhaltung von Luis Bárcenas aus den Jahren 1990 und 2008 (mit Ausnahme der Jahre 1993-1996). Und da steht es nun: Schwarz auf Gelb! Wer etwas bekommen hat, wann genau und wie viel. In Peseten und später in Euro. Jaime Mayor Oreja, der Minister. Rodrigo Rato, erst Superminister, dann IWF-Chef, dann Totengräber von Bankia, José María Aznar – und natürlich auch “Mariano Rajoy 2.100.000″ (Peseten), was denn sonst. Alle sind sie dort vertreten die wichtigen Namen der konservativen Regierungspartei, die jetzt rotiert wie ein Helikopter im Orkan. Alle sollen laut der Buchhaltung “Zusatzvergütungen” in diskreten Briefumschlägen erhalten haben.“

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Korruption3

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„Jaime Mayor Oreja, Rodrigo Rato, José María Aznar, Mariano Rajoy … alle erscheinen als Empfänger regelmäßiger “Zusatzvergütungen” in der PP-Buchhaltung von Luis Bárcenas.“

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Anmerkung
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Sollten sich die Vorwürfe bestätigen (Rajoy streitet natürlich alles ab) dürfen wir auf die weiteren Entwicklungen in Spanien, gelinde ausgedrückt, sehr gespannt sein!

Ihr Oeconomicus

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follow-up, 17.02.2013
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Spanien: Korruptionsskandal – Hintergründe der Krise
Gespräch mit RDL Spanienkorrespondent Ralf Streck zum spanischen Korruptionsskandal in den die gesamte Führungselite der rechtskonservativen Regierungspartei PP involviert ist.
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Korruptions-Verdacht

EU stoppt Zahlungen an Polen

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Die EU-Kommission hat Zahlungen an Polen zum Straßenausbau in Höhe von mehr als 4 Milliarden Euro blockiert, berichtet mehrere Medien, unter anderem die Irish Times und der EU Observer.
Die Entscheidung fiel, nachdem die polnische Staatsanwaltschaft gegen zehn Chefs von großen Straßenbaufirmen und einen Beamten in Polens Straßenamt Anklage erhoben hatte. Polen protestierte gegen die Entscheidung der EU-Kommission.
[…]
DWN

Notstandsgesetze, reloaded !

Die wichtigsten Notstandsgesetze in Deutschland

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Notstandsgesetze sind Regelwerke für den Kriegs- oder Verteidigungsfall, für Bürgerkriege oder während besonders schwerer Naturkatastrophen.
Sie enthalten typischerweise Vorschriften über Lebensmittel- und Energie-Rationierung, die Zwangsverpflichtung der Zivilbevölkerung zum Arbeitsdienst, die Beschlagnahme („Requirierung“) von Vermögensgegenständen durch staatliche Stellen oder die bevorrechtigte Belieferung des Staates mit Gütern und Leistungen.

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Wer solche Vorschriften für Relikte des Kalten Krieges hält, der irrt gewaltig.
Die folgenden Notstandsgesetze, alle geltendes Recht, sie dienen dem Schutz des mündigen Bürger’s .. oder vielleicht auch dem Machterhalt des Leviathan (?)

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Die Wurzeln von einigen dieser Vorschriften sind in den berüchtigten Notstandsgesetzgebungen der 1960er Jahre zu finden; andere wurden dafür überhaupt erst in den letzten Jahren neu in Kraft gesetzt, beispielsweise die WiSiV erst im August 2004. Die letzten Änderungen dieser Gesetzgebung reichen bis ins Jahr 2007.

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Interessierte Leser/Innen mögen sich in den nachfolgend verlinkten Quellen -ohne Anspruch auf Vollständigkeit- selbst davon überzeugen:

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Quelle Regelwerk
ASG Gesetz zur Sicherstellung von Arbeitsleistungen für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung
BinSchSiV Verordnung zur Sicherstellung des Binnenschiffsverkehrs
EltLastV Verordnung über die Sicherstellung der Elektrizitätsversorgung
ESG Gesetz über die Sicherstellung der Versorgung mit Erzeugnissen der Ernährungs- und Landwirtschaft sowie der Forst- und Holzwirtschaft
EVerkSiV Verordnung zur Sicherstellung des Eisenbahnverkehrs
FpV Verordnung zur Sicherstellung der Postversorgung der Bundeswehr durch eine Feldpost
GaslLastV Verordnung über die Sicherstellung der Gasversorgung
LuftVerkSiV Verordnung zur Sicherstellung des Luftverkehrs
PSV Verordnung zur Sicherstellung des Postwesens
PTSG Gesetz zur Sicherstellung des Postwesens und der Telekommunikation
PTZSV Verordnung zur Sicherstellung der Post- und Telekommunikationsversorgung durch Schutzvorkehrungen und Maßnahmen des Zivilschutzes
SeeVerkSiV Verordnung zur Sicherstellung des Seeverkehrs
StrVerkSiV Verordnung zur Sicherstellung des Straßenverkehrs
TkSiV Verordnung zur Sicherstellung von Telekommunikationsdienstleistungen sowie zur Einräumung von Vorrechten bei deren Inanspruchnahme
VerkSiG Gesetz zur Sicherstellung des Verkehrs
WasSiG Gesetz über die Sicherstellung von Leistungen auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft für Zwecke der Verteidigung
WiSiG Gesetz über die Sicherstellung von Leistungen auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtschaft sowie des Geld- und Kapitalverkehrs
WiSiV Verordnung über die Sicherstellung von Leistungen auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtschaft
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Glücklicherweise sind Naturkatastrophen in Deutschland recht selten zu beobachten.
Somit erhebt sich die Frage, wofür wir mitten in der europäischen Friedensordnung solch drastische Rechtsvorschriften brauchen.

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Befürchtet man etwa, dass Europa wie Jugoslawien endet, und stellt sich pro-aktiv darauf ein?
Dafür würde sprechen, dass in Artikel 2 Abs. 2 des EU-Reformvertrages, der 2009 wirksam wurde, das Töten von Unruhestiftern mit Waffengewalt ausdrücklich erlaubt, eine Definition dieser Begrifflichkeit allerdings nicht zu finden ist:

Auszug aus der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten in der Fassung des Protokolls Nr. 11

Abschnitt I – Rechte und Freiheiten

Artikel 2 – Recht auf Leben

  1. Das Recht jedes Menschen auf Leben wird gesetzlich ge­schützt. Niemand darf ab­sichtlich getötet werden, außer durch Vollstreckung eines Todesurteils, das ein Gericht wegen eines Verbrechens verhängt hat, für das die Todesstrafe gesetzlich vorgesehen ist.
  2. Eine Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie durch eine Ge­waltanwendung verursacht wird, die unbedingt erforderlich ist, um
    1. jemanden gegen rechtswidrige Gewalt zu verteidigen;
    2. jemanden rechtmäßig festzunehmen oder jemanden, dem die Freiheit rechtmäßig entzogen ist, an der Flucht zu hindern;
    3. einen Aufruhr oder Aufstand rechtmäßig niederzuschlagen.

Schließlich hat der ehemalige Bundesinnenminister und Terroristenanwalt Schily schon 2005 Schutzhaft für »gefährliche Personen« gefordert, während sein Nachfolger, Dr. Wolfgang Schäuble im Jahre 2007 Sympathisanten solcher Leute wie Kombattanten behandeln, also abknallen lassen wollte [?]

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Schäuble verteidigte im ZDF seine Linie:

„Um der Freiheit willen muss man Risiken hinnehmen.
Aber Risiken hinnehmen heißt nicht, dass man sich bequem in den Liegestuhl legt und sagt: Wir tun gar nichts.“

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Natürlich kann es auch sein, dass man im Zuge des Atomausstieges eine temporär auftretende Energieversorgungs-Lücke nicht ausschließen mag, oder diese gar billigend in Kauf nimmt.
Wird weiterhin Weizen verbrannt statt gegessen und Anbauflächen für schlechten Öko-Sprit anstatt zur Herstellung von Lebensmitteln zweckentfremdet, ist damit zu rechnen, dass Nahrungsmittel bald nicht „nur“ teurer werden, sondern faktisch fehlen. Um die denkbaren Folgen, etwa am Beispiel der Tortilla-Krise, nicht ausufern zu lassen, bieten einschlägige Notstands-Gesetze die gesetzliche Legitimation, hungernde Aufständische in die Schranken zu weisen!

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Nimmt man auch das billigend in Kauf, oder plant man es gar bewußt und vorsätzlich? – Werden die grünen Lebensmittelkarten schon vorbereitet?
Ist dies der Grund, warum derzeit jeder eine Personenkennziffer erhält (§§ 139a139b139c139d AO) ?
Dienen die „Gebäudepässe“ in Wirklichkeit der Vorbereitung der allgemeinen Energierationierung?

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Eines aber ist gewiß: der Staat mißtraut seinen Bürgern, denn sonst bräuchte er ja kein so umfangreiches Instrumentarium von Zwangsvorschriften gegen sie.
Über die Gründe kann hier nur spekuliert werden. Dem Leser bleibt es unbenommen selbst im Bundesministerium der Justiz nachfragen, das ausweislich des öffentlichen Telefonbuches unter Telefon 030 18 58 00 erreichbar ist.

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ergänzende Hinweise:

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Gesetz über die Rechtsstellung der Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr (Reservistinnen- und Reservistengesetz – ResG)
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Auszug:

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„Abschnitt 2 – Reservewehrdienstverhältnis

§ 4 Reservewehrdienstverhältnis

Reservistinnen und Reservisten, die sich freiwillig verpflichtet haben, ehrenamtlich eine Funktion in der Reserveorganisation der Bundeswehr wahrzunehmen, können längstens bis zum Ablauf des Monats, in dem sie das 65. Lebensjahr vollenden, in ein Wehrdienstverhältnis nach diesem Gesetz (Reservewehrdienstverhältnis) berufen werden. Die Regelungen des Soldatengesetzes und des Wehrpflichtgesetzes zur Begründung anderer Wehrdienstverhältnisse bleiben im Übrigen unberührt, soweit sich aus den nachfolgenden Vorschriften nichts anderes ergibt.“

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Prof. Schachtschneider: Todesstrafe durch Vertrag von Lissabon wieder möglich
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Schäuble erklärt den „Überwachungs-Staat“
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Ernst Benda: Zur Notwendigkeit der Notstandsgesetze
Der ehemalige Bundesinnenminister und spätere Präsident des Bundesverfassungsgerichts Ernst Benda rechtfertigt die Einführung von Notstandsgesetzen. Den Protest gegen diese Gesetze kann er nur schwer gelten lassen.
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Redaktioneller Hinweis:
Sollte beim starten des Videos eine Fehlermeldung erscheinen, bitte diesen Direktlink anklicken, Danke.
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Eva Demski: Reaktion auf die Notstandsgesetze
Eva Demski, damals Studentin, beklagte in den 60er Jahren den fehlenden Dialog zwischen den Generationen.
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Gerd Koenen: Reaktionen auf Notstandsgesetze
Gerd Koenen, damals in der Studentenbewegung aktiv, berichtet, weshalb er und viele seiner Kommilitonen die Notstandsgesetze vehement bekämpften.
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Hans-Jürgen Krahl: Römerbergrede
Krahl ruft im Mai 1968 auf dem Frankfurter Römerberg zum allgemeinen Generalstreik gegen die Notstandsgesetze auf. Im Anschluss folgt ein Interview mit Günter Amendt und einer Vertreterin der Gewerkschaftsjugend.
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Sternmarsch auf Bonn
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CROSSPOST: GEOLITICO


Das Ahornblatt verliert an Farbe

Das Ahornblatt verliert an Farbe

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Bildrechte: cc-by-2.0, Urheber: jurvetson on flickr.

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Immerwährende Zyklen in der Natur und zyklische Konjunktur-Phasen haben etwas gemeinsam, beide lassen sich nicht aufhalten!
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Im Merkel’schen Vorbild-Land des Maple Leaf, der ins Bärenmaul hüpfenden Lachse und des immer gerne genommenen Loonie und einer in den großen Zentren oft in Abrede gestellten Immobilienblase knackt es im ökonomischen Gebälk!
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Neben einer zunehmenden Arbeitslosigkeit der 15-24-jährigen (von 2008 – 12/2012 von 11 auf 14,1% angewachsen), welche den Staats-Haushalt mit ca. $23.1 Mrd. belastet, droht dem Land neues Unbill:
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Nach gelegentlichem Stirnrunzeln der Moody’s-Analysten hinsichtlich enorm angewachsener Immobilienkredite kanadischer Institute und ansteigender Privatverschuldung (im 3.Quartal 2012 auf 165% des verfügbaren Einkommens angewachsen) sind erstzunehmende Sorgenfalten entstanden, die sich nunmehr in downgrades sechs kanadischer Banken wiederspiegeln. Bislang blieb Kanada’s größte Bank, die Royal Bank of Canada, von einer blamablen Neubewertung verschont.
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Finanz-Minister Jim Flaherty kommentierte diese Klatsche mit Bausteinen semantischer Beautification:
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„For five years in a row, the World Economic Forum has ranked Canada’s banking system as the soundest in the world.
Moody’s rating of Canadian banks continues to be among the highest in the world.“

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Flaherty ‚vergaß‘ leider zu erwähnen, dass etwaige Folge-Kosten eines Finanzcrash’s durch platzende Immobilienblasen bereits pro-aktiv sozialisiert sind.
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Aha! .. und wie geht das, wird man sich fragen?
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Quite simple!
Kanadische Banken dürfen nur dann Immobilienfinanzierungen vornehmen, wenn der Käufer mindestens 20% des Kaufpreises aufbringt.
Zusätzlicher Kreditbedarf muss bei der staatlichen Canada Mortgage and Housing Corp. versichert werden [gesetzliche Rahmenbedingungen].
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Die Folge:
Platzt die Blase .. und dies ist keinesfalls auszuschließen -Vancouver gilt im Bereich Wohnhäuser als zweit-teuerster Immobilienstandort der Welt ! -, hat die kanadische Regierung ein $500 Mrd.-Problem (Volumen der versicherten Mortgages) an der Backe !
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Ähnlich des herbst- und winterlichen Farbwechsels eines Ahornblattes, wären bei einem solchen Szenario aschfahle Polit-Gesichter an der Tagesordnung .. mit einer neuen Blasenbildung … für Maskenbildner/Innen!
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Ihr Oeconomicus

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korrespondierende Archiv-Meldungen
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Is Canadian real estate in trouble?

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CROSSPOST GEOLITIO

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korrespondierend:
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23.09.2016
Luzerner Kantonalbank: Länderfokus Kanada
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Auszug:
„Kanadas Wirtschaft hat im 2. Quartal 2016 einen erheblichen Einbruch erlitten. Das BIP reduzierte sich gegenüber dem Vorquartal um 0.4 %. Es handelt sich um den stärksten Rückgang seit sieben Jahren.
Im 1. Quartal resultierte noch ein BIP-Wachstum von 0.6 %.
Der Rückgang kommt allerdings nicht unerwartet.
Grossflächige Waldbrände hatten in der Provinz Alberta die Ölindustrie beeinträchtigt.
Die Probleme in Alberta schlugen sich auch in den Exporten nieder, die im Vergleich zum Vorquartal um 4.5 % nachgaben.
Für die kommenden Quartale sind die Aussichten wieder etwas besser.
Die seit mehreren Quartalen anhaltende Schwäche im Rohstoffbereich wird zunehmend durch steigende Exporte 1 in anderen Industriezweigen, durch eine gute Baukonjunktur und durch den Privatkonsum kompensiert.
Unter dem Strich bleibt Kanada dennoch eine Volkswirtschaft, die bis 2017 unter Potenzial wachsen wird, weil der Einbruch im Energiegeschäft und die hohe Privatverschuldung auf der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage lasten.
Der Leitzins dürfte bis mindestens 2017 auf dem aktuellen Niveau verharren.
Eine weitere Leitzinssenkung ist nicht auszuschliessen.
(Christoph Sax / Text vom 16.09.2016)“
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1 Damit dieser Zuwachs abgesichert werden kann bedarf es was ? – Richtig, des CETA Freihandelsabkommens !
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Ihr Oeconomicus
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