70. UN-Generalversammlung in New York

70. UN-Generalversammlung in New York
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Seit dem 15. September 2015 findet die 70. Tagung der UN-Generalversammlung in New York statt. Bei der jährlichen Generaldebatte der Generalversammlung, die am 28. September eröffnet wird und bis zum 5. Oktober dauert, werden Staats- und Regierungschefs sowie andere hochrangige nationale Vertreter ihre Standpunkte zu den globalen Themen präsentieren.
Die steht unter der Präsidentschaft des Dänen Mogens Lykketoft. Er hat seine Amtsperiode als Generalversammlungs-Präsident unter das Thema „Die Vereinten Nationen mit 70 – eine erneute Verpflichtung zum Handeln“ gestellt.
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Sputnik-News
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Address by H.E. Mr. Obamob, Secretary-General of the United Nations at the opening of the general debate of the 70th Session of the General Assembly of the United Nations.
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Eröffnungsrede von Ban Ki Moon mit deutscher Übersetzung by Phoenix
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Putin spricht bei UN-Vollversammlung in New York
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Hier die ungeprüfte Übersetzung der UN-Rede des russischen Präsidenten.
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US president Obama full address to UN General Assembly
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Obama-Rede mit deutscher Übersetzung by Phoenix
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Putin, Obama, Xi Jinping und Castro halten Reden bei UN-Generaldebatte in New York
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UN Speeches: China’s President Xi Jinping
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UN Speeches: Brazilian President Dilma Rousseff
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UN Speeches: Syria
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Rede des syrischen Außenministers Walid al-Muallim vom 02.10.2015
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Warschau und Baltikum wollen US-Raketenabwehrschild in Europa offiziell gegen Russland richten

Warschau und die baltischen Staaten wollen bei dem Nato-Gipfel am 4. und 5. September in Wales vorschlagen, den US-Raketenabwehrschild in Europa als System, das für die Zügelung Russlands bestimmt ist, offiziell zu registrieren. Moskau verstand schon längst, dass der Positionsraum des Raketenabwehrsystems in Polen und Rumänien mit dem Schutz Europas vor solchen „Schurkenstaaten“ wie Iran oder Nordkorea nichts Gemeinsames hat.

Das Hauptziel des Raketenabwehrsystems von Obama ist genauso wie seinerzeit unter George Bush junior das russische Nuklearraketenpotential. Wenn die Idee der „jüngeren Partner“ der USA durchgesetzt wird, wäre das die Feststellung einer Tatsache, die für den Kreml schon längst offensichtlich ist.

Präsident Barack Obama änderte schon 2009 die Bushs Raketenabwehrkonzeption. Er ergänzte sie durch die Seekomponente und verlegte einen Teil der Anlagen aus Tschechien nach Rumänien. Die Seekomponente des US-Raketenabwehrschildes kann am Schwarzen Meer, an der Ostsee und der Barentssee stationiert werden. „Der Spiegel“ berichtete über die Pläne der baltischen Staaten und Warschaus, den Einsatz des Raketenabwehrsystems gegen Russland dokumentarisch festzulegen.
Der Direktor des Instituts für strategische Analyse, Alexander Gussew, sagt:

„Wir baten die Nato und die USA als Hauptarchitekten des europäischen Raketenabwehrschildes mehrere Jahre lang, uns schriftliche Garantien dafür zu geben, dass der neue US-amerikanische Raketenabwehrschild in Europa nicht gegen Russland gerichtet ist. Aber die Amerikaner reagierten darauf in den letzten Jahren auf keine Weise. Sie sagten uns einfach, dass dieses System für den Schutz vor Gefahren aus dem Nahen Osten und aus Nordkorea bestimmt sei. Aber dieses System richtet sich gegen russische Streitkräfte. Die USA und ihre Hauptsatelliten in Europa – Polen und das Baltikum – peitschen diese Idee durch. Sie ist für uns unter keinen Umständen annehmbar.“

Die Idee, dass die USA und die Nato Russland juristisch verbindliche schriftliche Garantien für die „Neutralität“ des US-amerikanischen Schildes geben müssen, hat Präsident Dmitri Medwedjew mit Barack Obama mehrmals erörtert. Aber Washington weigerte sich entschieden, es zu tun.

Deutschland und Frankreich treten in der Nato gegen das „antirussische Zertifikat“ für das europäische Raketenabwehrsystem auf. Sie meinen, dass man Moskau nicht herausfordern sollte. Russland glaubt den USA und der Nato nicht mehr aufs Wort. Sie versprachen in den 90er Jahren, dass die Nato „sich den russischen Grenzen nicht um ein Fußbreit nähern wird“. Das sagte US-Außenminister James Baker noch im Februar 1990.

Deutsche Stenogramme, die freigegeben wurden, bezeugen, dass im gleichen Jahr 1990 auch der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher im Gespräch mit dem damaligen sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse das Gleiche sagte. Aber 1999 traten alle ehemaligen Länder des Sowjetischen Blocks der Nato bei. Die Zahl der Nato-Mitgliedsstaaten vergrößerte sich von zwölf auf 28. Man hat Russland einfach betrogen!
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Andrei Fedjaschin – Stimme Russlands


Erklärung zur Krim-Krise: Putin spricht von „Staatsstreich“ in der Ukraine

Russlands Präsident Putin hat sich erstmals öffentlich zur Krim-Krise geäußert. Er verteidigte das Vorgehen seiner Regierung. Die Militäroperation in der Ukraine sei notwendig. Für den Vorschlag einer internationalen Kontaktgruppe zeigte sich Putin prinzipiell offen.

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Phoenix TV

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Pulverfass Ukraine – PK von Wladimir Putin am 04.03.2014

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SPIEGEL-TV

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Putin spricht von „Staatsstreich“ in der Ukraine

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RT

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Russia will not go to war with Ukraine, our relations are fraternal

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Al Jazeera

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Analyst: Putin lying about presence of Russian troops in Crimea
Rory Finnin, director of Ukrainian studies programme at the University of Cambridge in Britain, talks to Al Jazeera about the tense situation in Ukraine. Finnin said that Russian President Vladimir Putin is „lying“ when he denied that there are no Russian troops in Ukraine.
Finnin:

„It’s an absurdity in an unfolding nightmare of absurdities, Russia has invaded a sovereign and independent Ukraine in a clear and unabashed contravention of international law.“

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CNN

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Albright: Putin is living in some other world
Former Secretary of State Madeleine Albright discusses Russian President Vladimir Putin’s motives in Ukraine.

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Anmerkung
Es hat den Anschein, als ob Mme. Albright mal wieder einen großen Kasper gefrühstückt hat!

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Ihr Oeconomicus

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Nachträge

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Putin vs. Obama: Is This a Cold War Rematch?
Bloomberg’s Al Hunt discusses President Obama’s options in dealing with Russian President Putin’s aggression in Crimea. He speaks with Erik Schatzker and Stephanie Ruhle on Bloomberg Television’s „Market Makers.“

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Obama: ‚Russia on the Wrong Side of History‘
Speaking in the Oval Office, President Barack Obama says Russia is „on the wrong side of history“ in Ukraine and its actions violate international law. He says the U.S. is considering economic and diplomatic options that will isolate Russia.

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Obama on $1 Billion Loan to Ukraine
President Barack Obama says Russia’s military invasion of Ukraine could end up driving countries away from Russia, instead of closer to it. Meanwhile, the U.S. pledged $1 billion in loan guarantees to Ukraine.

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Anmerkung
Es darf gewettet werden, wieviele Stunden Obama’s großzügige Gabe von US$ 1 Mrd. wohl reichen wird!
Nach offiziellen Angaben fehlen dem Land aktuell US$ 35 Mrd, um bis zum Sommer zu kommen. Wie zu hören ist, will Gazprom ab April 2014 die bisherigen Sonderkonditionen für Gaslieferungen streichen!


Klarstellungen zwischen Obama und Putin? … und die Doppelmoral der Wichtigtuer

In der amerikanischen presidential library sind Papiere, Aufzeichnungen und andere historische Materialien aller Präsidenten seit Herbert Hoover archiviert.
Es darf davon ausgegangen werden, dass sich darunter auch der sog. ‚Fireside Chat‚ einer historisch bedeutsamen Rede vom 3. September 1939 von Franklin D. Roosevelt befindet. Als alternative Quellen bieten sich auch die FDR Presidential Library oder die Library of Congress an

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In besagter Rede wurde den ‚fellow Americans‘ eine erkenntnis- und folgenreiche Lernkurve angeboten,

Zitat:
„When peace has been broken anywhere, the peace of all countries everywhere is in danger“

die sich so manche Polit-Schnurgel und fremdgesteuerte Aufständische unserer Tage deutlich sichtbar hinter die Ohren schreiben sollten!

Jedem, der sich ein wenig mit Physik beschäftigt hat oder gar ein Physik-Studium erfolgreich absolvierte, sollte diese Erkenntnis -so wie übrigens jedem ernstzunehmenen Makro-Ökonomen- geläufig sein.

Das Prinzip von Actio und Reactio, Wechselwirkungsprinzip oder drittes newtonsche Axiom besagt, dass bei der Wechselwirkung zwischen zwei Körpern jede Aktion (Kraft von Körper A auf B) gleichzeitig eine gleich große Reaktion (Gegenkraft von Körper B auf A) erzeugt, die auf den Verursacher der Aktion zurückwirkt:

\vec {F}_{A \to B} = -\vec {F}_{B \to A}

Wladimir Putin ist das Roosevelt-Zitat durchaus geläufig, anlässlich seiner wortgewaltigen Rede mit der Absage an eine monopolare Welt anläßlich der Münchner Sicherheits-Konferenz im Februar 2007 brillierte er mit Roosevelts Diktum.

Ob sich Barack Obama mit Roosevelts Fireside Chat wirklich intensiv beschäftigt hat oder gar verstanden hat, was Roosevelt mit der erwähnten Rede-Passage gemeint haben könnte, dürfte schwer zu ermitteln sein.

In seiner ernsten Warnung an Russland hat er mit der Bemerkung ..

„Eine Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine habe einen ‚Preis'“

.. jedenfalls ein Fass aufgemacht, welches nicht an die Klugheit Roosevelts erinnert. Diese unverhohlene Drohung dürfte ein Belastungstest für Putin’s Humor gewesen sein.

Aus dem dürftigen Readout des gestrigen 90-Minuten-Telefonats zwischen Obama und Putin geht jedenfalls nicht hervor, ob der amerikanische Präsident diesen semantischen Unfall klargestellt hat.

Auszug aus dem Readout:

„President Obama expressed his deep concern over Russia’s clear violation of Ukrainian sovereignty and territorial integrity, which is a breach of international law, including Russia’s obligations under the UN Charter, and of its 1997 military basing agreement with Ukraine, and which is inconsistent with the 1994 Budapest Memorandum and the Helsinki Final Act. The United States condemns Russia’s military intervention into Ukrainian territory.

The United States calls on Russia to de-escalate tensions by withdrawing its forces back to bases in Crimea and to refrain from any interference elsewhere in Ukraine. We have consistently said that we recognize Russia’s deep historic and cultural ties to Ukraine and the need to protect the rights of ethnic Russian and minority populations within Ukraine.  The Ukrainian government has made clear its commitment to protect the rights of all Ukrainians and to abide by Ukraine’s international commitments, and we will continue to urge them to do so.“

Details zum Budapester Memorandum, welche bislang in unseren Qualitätsmedien nur selten Erwähnung finden, sind im letzten Teil dieses Aufsatzes nachzulesen.

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Die Doppelmoral der Wichtigtuer

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So mancher Leser mag sich an die Rede von Wladimir Putin im Deutschen Bundestag vom 25.September 2001 erinnern:
Auszug (Min 12:30 bis 12:44):

“.. wir sollen uns nicht fürchten, die Probleme bei deren Namen zu nennen.
Sehr wichtig ist es zu begreifen, dass Untaten politischen Zielen nicht dienen können .. wie gut diese Ziele auch sein mögen..”

(anhaltender Applaus im Deutschen Bundestag)

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In ihrem Redebeitrag anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 vertrat die Bundeskanzlerin diese Meinung:

„.. wer Krisen vorbeugen will, der muss auch die Fähigkeiten aufbringen .. in Gerechtigkeit und Rechtstaatlichkeit .. zu investieren ..“
Auszug (aus Videobeitrag 3:45 – 5:59)

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Aus dem bisherigen Vortrag ergeben sich eine Reihe von Fragen:

  • Wer hat den Frieden auf dem Maidan gebrochen?
  • Wer hatte ein Interesse an den Aufständen und wer hat davon profitiert oder erhofft sich eigene Vorteile?
  • Warum wurde in den westlichen Medien überwiegend parteiisch berichtet?
  • Warum wurden die von den Außenministern des Weimarer Dreiecks mit Janukovych und Oppositionsvertretern ausgehandelten Vereinbarungen von den Maidan-Hardlinern nicht eingehalten?
  • Warum wurde der demokratisch gewählte Präsident widerrechtlich und entgegen verfassungsgemäßer Bestimmungen quasi als Akt eines Staatsstreiches abgesetzt?

Im Artikel 111 der Ukrainischen Verfassung ist das Amtsenthebungs-Verfahren eines amtierenden Präsidenten wie folgt geregelt:

Artikel 111
Der Präsident der Ukraine kann durch die Oberste Rada der Ukraine im Rahmen eines Amtsenthebungsverfahrens entlassen werden, wenn er Staatsverrat oder ein anderes Verbrechen begangen hat.
Das Amtsenthebungsverfahren wird von der verfassungsmäßigen Mehrheit der Obersten Rada der Ukraine initiiert.
Zur Durchführung des Untersuchungsverfahrens setzt die Oberste Rada der Ukraine eine spezielle Untersuchungskommission auf Zeit ein, die aus einem Spezialbevollmächtigten sowie speziellen Ermittlern besteht.
Die Ergebnisse und Vorschläge der temporären Ermittlungskommission werden in einer Sitzung der Obersten Rada der Ukraine berücksichtigt.
Gegebenenfalls beantragt die Oberste Rada mit wenigstens 2/3 ihrer verfassungsmäßigen Abgeordnetenstimmen die Anklage des Präsidenten der Ukraine.
Die Entscheidung über die Entfernung des Präsidenten der Ukraine aus seinem Amt im Wege des Amtsenthebungsverfahrens muss von wenigstens 3/4 der Anzahl der verfassungsgemäßen Abgeordneten getroffen werden, nachdem der Fall vom Höchsten Gericht der Ukraine überprüft und kommentiert worden ist und die Akte festgestellt worden sind, welche den Staatsverrat oder ein anderes Verbrechen des Präsidenten der Ukraine dokumentieren.“

Hinweise dafür, dass im Zusammenhang mit der -aus meiner Sicht- illegalen Absetzung Yanukovychs eine spezielle Untersuchungskommission gebildet oder gar das Höchste Gericht der Ukraine angerufen wurde, sind weder im Netz noch in Medienberichten oder Pressekonferenzen der Übergangsregierung zu finden.
Nach übereinstimmenden Medienangaben haben in der Werchowna Rada (450 Sitze) exakt 328 Abgeordnete für die Absetzung von Yanukovych gestimmt. Rein rechnerisch wäre eine 3/4-Mehrheit zustande gekommen, wenn 338 (rechnerisch: 337,5) aller Abgeordneten für die Absetzung votiert hätten. Dies war offensichtlich nicht der Fall.

So ganz nebenbei war in diversen Medien davon die Rede, dass Abgeordnete der Kommunistischen Partei und der Partei der Regionen gezwungen wurden. für die Absetzung des Präsidenten zu votieren.

  • Handelt die jetzige sogenannte Übergangsregierung damit außerhalb jeglicher Legalität?
  • Sollte es keine legale Übergangsregierung geben, wer repräsentiert dann Souveränität und territoriale Integrität des Landes?
  • Woran ist also die von der Bundeskanzlerin proklamierte Rechtstaatlichkeit festzumachen?

Weder aus Berlin, Brüssel, Washington oder seitens der UNO, der NATO noch von der OSZE gibt es bislang Antworten auf diese Fragen!

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Wer mit offenen Augen und jenseits ideologischer Paradigma der Berichterstattung folgt, erkennt eine konzertierte Hetzjagd gegen Putin und Russland.

Backenblasende Hardliner basteln mit entdrückten Synapsen an potentiellen Strafszenarien, um Putin ‚zur Ordnung‘ zu rufen und hegemonial bestimmte geo-strategische Interessen auf Sicht durchzusetzen.
Die neueste Nummer des US-Außenministers John Kerry ist die groteske Drohung an die Adresse Putins, von der G8-Mitgliedschaft ausgeschlossen zu werden, nachdem zuvor bereits die Absage des G8-Treffens in Sotchi (geplant für Juni 2014) diskutiert wurde.
An der Stelle sei auch Herrn Kerry wärmstens das Studium von Roosevelts Fireside Chat empfohlen!

Wir dürfen gespannt sein, wann sich die unaBDIngbaren Treuhänder von Merkels Richtlinienkompetenz zu etwaigen Sanktionsspielchen gegen Russland zu Wort melden.

Psychokrieg um die Krim
Last but not least noch ein Lehrstückchen des Erfinders der Demokratieabgabe, des geschätzten Herrn Jörg Schönenborn in seiner ausgewogenen Brennpunkt-Sendung vom gestrigen Abend …

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Um die Thematik weiter zu vertiefen, sei auf die Beiträge der Kategorie Ukraine im Blog-Archiv hingewiesen.

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Ihr Oeconomicus

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Obama’s ernste Warnung an Russland

Mit scharfen Worten hat der US-Präsident die russische Führung vor einem militärischen Eingreifen in der Ukraine gewarnt.
Eine Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine habe einen ‚Preis‘, so Obama, und man sei in Washington zutiefst besorgt über Berichte zur Entsendung russischer Truppen auf die Halbinsel Krim.
In seiner kurzfristig anberaumten Erklärung betonte Obama, die Situation sei noch im Fluss. Ein russischer Militäreinsatz wäre aber eine „tiefe Einmischung in Angelegenheiten, die von der ukrainischen Bevölkerung entschieden werden müssen“.
Er rief Moskau dazu auf, sich den internationalen Bemühungen für eine Beilegung der Krise anzuschließen und kündigte an, dass er und europäische Staatschefs es in Erwägung zögen, den geplanten G8-Gipfel in Sotschi zu boykottieren, falls Russland militärisch in der Ukraine eingreife.

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Dem Vernehmen nach hatte sich die Ukraine vor dem UN-Sicherheitsrat über russische Grenzverletzungen auf der Halbinsel Krim beschwert und dargelegt, Russland habe Militärflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 mit insgesamt rund 2000 Soldaten auf einen Luftwaffenstützpunkt in dem autonomen Gebiet verlegt. Der ukrainische UNO-Botschafter Juri Sergejew verlangte während einer Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates in New York eine Verurteilung der russischen Militär-Intervention, während der Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen und im Sicherheitsrat, Witali Iwanowitsch Tschurkin erklärte, solche Militärbewegungen seien von einem entsprechenden Abkommen mit der Ukraine gedeckt.

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Dazu ein kurzer Ausriss zur mit der Ukraine verwobenen Geschichte der Halbinsel Krim
Aus Anlass der Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag des Vertrages von Perejaslaw, in dem sich, aus russischer Sicht, die Ukraine der Oberhoheit Russlands anschloss, schenkte im Jahre 1954 der Vorsitzende der Kommunistischen Partei und Staatsoberhaupt der Sowjetunion Nikita Chruschtschow (mit eigenen ukrainischen Wurzeln) die Krim der Ukrainischen Sowjetrepublik. Dieser Akt sollte erst ab 1991 nach der Unabhängigkeit der Ukraine eine tatsächliche Relevanz erlangen, als so für Russland eine strategisch wichtige Region wegzubrechen drohte.

Seit den 1990er Jahren gab es auf der Krim immer wieder Autonomiebestrebungen, die von der nach Russland orientierten Mehrheit der Bevölkerung der Halbinsel unterstützt wurden. Gleichzeitig kam es zu einer großen Rückwanderungswelle von zumeist in Mittelasien ansässigen Krimtataren, die nicht ohne soziale Konflikte ablief. Mittlerweile gibt es funktionierende Förderprogramme zur Integration der tatarischen Minderheit, die auch politisch durch ihre Vertreter im Parlament der Krim repräsentiert wird.

Budapester Memorandum
Das Budapester Memorandum wurde am 5. Dezember 1994 in Budapest im Rahmen der dort stattfindenden KSZE-Konferenz unterzeichnet.

In ihm verpflichteten sich die USA, Großbritannien und Russland als Gegenleistung für einen Nuklearwaffenverzicht die wirtschaftliche und politische Sicherheit von Kasachstan, Weißrussland und der Ukraine zu garantieren.

Diese Staaten waren im Zuge der Auflösung der UdSSR in den Besitz von Nuklearwaffen gekommen. Das Budapester Memorandum war Vorbedingung der Unterzeichnung und Ratifizierung des Atomwaffensperrvertrags und des Atomteststoppvertrags. Bis 1996 wurden alle Kernwaffen der früheren UdSSR nach Russland gebracht, das als Nachfolgestaat der UdSSR das Recht auf Atomwaffen hat.

Im Laufe des russisch-ukrainischen Gasstreits zum Jahreswechsel 2005/06 erwog die ukrainische Regierung unter Präsident Wiktor Juschtschenko, die Unterzeichner des rechtlich bindenden Memorandums zur Hilfe für die Ukraine in Anspruch zu nehmen. Dieses Ansinnen wurde von russischer Seite scharf zurückgewiesen

Text des Memorandums [PDF 8/18]

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Ihr Oeconomicus


Rätsel um den bizarren Kurswechsel Obama’s

In seiner Morgenkolumne rätselt Theo Sommer, der ehemalige Vorzeige-Chefredakteur der ZEIT, über Obama’s bizarren Kurswechsel im Syrien-Konflikt.

Bis Freitag voriger Woche hatten der Präsident und sein Außenminister John Kerry grimmige Entschlossenheit demonstriert, auf den Einsatz von Giftgas durch Baschar al-Assad (Kerry: „Eine moralische Obszönität.“ ) mit einem Militärschlag zu antworten.

Hat man die zahlreichen Presse-Statements in Europa und USA intensiv verfolgt, kommt man u.a. zu dem Ergebnis, dass ein -aus Analysten-Sicht- wichtiger Aspekt so gut wie nicht beleuchtet wurde.

Die Rede ist von einer denkbaren Entwicklung der Rohöl-Preise im Zusammenhang mit einem US-Angriffs-Szenario.

Wie wir wissen, gibt es zwischen dem White House und der Wall Street eine enge Verflechtung, aus welchem hin und wieder wechselseitige Abhängigkeiten abgeleitet werden.

Betrachtet man sich den jährlichen Mineralöl-Verbrauch der westlichen Welt, wird deutlich, wie ein -entgegen aller Beruhigungspillen- längerfristiger militärischer Einsatz gegen Syrien, die Sorgenfalten der Wall Street hinsichtlich denkbarer Wechselwirkungen auf Börsen und Bankbilanzen beeinflussen könnten.

Eine, wie sich Obama ausdrückte, „kurzfristige Bestrafungs-Aktion“ der Assad-Administration, wäre durchaus in der Lage, einen nahezu unkontrollierbaren Flächenbrand in Nah-Ost auszulösen. Ein solches Szenario hätte dauerhaften Einfluss auf Ölfördermengen und -Preise.

Nachfolgend einige Daten zu ausgewählten Erdöl-Importeuren nach Abnahmemengen, Stand 2010 (in MT –  1 t Erdöl = 1101 m³) – In Klammern die jährlichen Verbrauchszahlen (Stand 2010) in MT:

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USA – 443,0 [814,6]

China – 252,5 [457,9]

Japan – 177,3 [221,7]

Indien – 168,0 [162,3]

Süd-Korea – 125,1 [110,8]

Deutschland – 90,5 [111,9]

Italien – 78,6 [69,6]

Frankreich – 64,5 [83,8]

Niederlande – 59,5 [NB]

Spanien – 59,3 [NB]

UK – 57,7 [72,0]

Belgien – 32,2 [NB]

Griechenland – 18,3 [NB]

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Mit ein klein wenig Phantasie mag man sich ausmalen, welche Verwerfungen ein denkbarer Ölpreis-Schock auf die teilweise erheblich angeschlagen Volkswirtschaften aus der obigen Liste auslösen würde, sofern der ohnehin dramatische Syrien-Konflikt durch militärische Aktionen eskalieren.

In  Japan würde der Nikkei vermutlich auf Tauchstation gehen, was einer Bankrotterklärung der ohnehin fragwürdigen Abenomics-Strategien gleichkäme!

Die Indische Volkswirtschaft ist bereits massiv gebeutelt . Indiens Einfluss innerhalb der BRICS würde geschwächt und den „Wettbewerb“ zwischen IMF und dem gerade initiieren Währungsfond der BRICS-Staaten verschlechtern.

Trotz zwischenzeitlich stark aufgewertetem Won könnte eine Ölpreis-Explosion auch in Süd-Korea erhebliche Turbulenzen auslösen.

In Deutschland und den Niederlanden hätten wie sicher wieder leidenschaftliche Diskussionen zu „Sonntags-Fahrverboten“ .. in jedem Fall wäre ein Ölpreis-Schock als Vorbote einer gravierenden Inflations-Spirale zu werten.

Für Italien und Frankreich könnte dies ein finales Arrivederci! bzw. Au revoir! nicht nur in Richtung „EURO-ZONE“ bedeuten!

Spanien wäre vermutlich hinsichtlich der weiteren volkswirtschaftlichen Entwicklung am Ende der Fahnenstange angelangt, die Folgen für das ohnehin wirtschaftlich und politisch angeschlagene Belgien kaum kalkulierbar und für Griechenland wäre das Ende der Todesspirale in greifbare Nähe gerückt, sofern nicht endlich die immer wieder zitierten Öl- und Gasvorkommen des Landes im Eiltempo erschlossen werden!

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vorläufiges FAZIT für Europa: Bye, bye € !!!

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In diesem Zusammenhang sei an Ölpreis-Spitzen der jüngsten Vergangenheit erinnert:

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  • Nach einer längeren Phase niedrigerer Preise erreichte im Laufe des Jahres 2004 der Ölpreis zeitweilig einen Stand von 53 Dollar in einem Umfeld politischer, wirtschaftlicher und spekulativer Belastungen. 2005 stiegen die Rohölpreise auf Grund des verheerenden Hurrikans Katrina, der die Ölförderung im Golf von Mexiko und die Raffination in den USA beeinträchtigte, auf 70 USD pro Barrel. Seine bisherige Rekordmarke erreichte der Ölpreis pro Barrel für US-Leichtöl (WTI) an der NYMEX am 11. Juli 2008, als er auf 147,27 US-Dollar anstieg, Brent wurde mit der Höchstmarke von 147,50 US-Dollar gehandelt. Zu Beginn des Jahres 2009 befanden sich die Ölpreise jedoch, aufgrund einer weltweiten Wirtschaftskrise, wieder bei einem Niveau von 30 bis 40$.
  • Am 31. Januar 2011 stieg der Ölpreis für die Nordseesorte Brent erstmals seit dem 1. Oktober 2008 im Handelsverlauf über die 100-Dollar-Marke und am 1. März 2011 überwand auch der Preis für die US-Sorte WTI zum ersten Mal seit dem 1. Oktober 2008 die Grenze von 100 US-Dollar.
  • Am 4. April 2011 stieg der Preis für das Nordseeöl Brent erstmals seit August 2008 auf über 120 US-Dollar. Ein Grund für den Anstieg sind die Proteste in der arabischen Welt 2010–2011. Investoren fürchteten wegen des Bürgerkriegs in Libyen einen langfristigen Ausfall der Ölproduktion des Landes und ein Übergreifen der Unruhen auf Saudi-Arabien, einem der weltgrößten Ölexporteure. Auffällig ist der große Abstand des Brent zu anderen Ölsorten: Für ein Barrel der US-Referenzsorte WTI musste am selben Tag rund 108 US-Dollar gezahlt werden.
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Carpe diem!

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Ihr Oeconomicus

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aktuelle, korrespondiernde Meldungen

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Societe Generale: „Oil Could Hit $150 Per Barrel“

NYT: „President Gains McCain’s Backing on Syria Attack“

NYT: „Drawing a Line on Syria, U.S. Eyes Iran Talks“


Es wird Nacht Herr Präsident!

Obama’s zweite Amtszeit

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File:Obama calling Giunta.jpg


public domain, Urheber: Pete Souza
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US – Präsidenten stürzen in der Regel langsam. Möglicherweise wird das auch auf Obama zutreffen. Zu Hause ist es für ihn eher unangenehm.
Da gibt es alte Probleme und gebrochene Versprechungen aus der ersten Amtszeit – sein ewiges Zaudern, die alte Wunde Guantanomo. Aber nun kommt es knüppeldick.
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Amtszeit Nummer Zwei: Journalisten werden abgehört, der Präsident führt einen unerklärten und anhaltenden Drohnenkrieg, er steht einem Regierungsapparat vor, der politische Gegner augenscheinlich unfair bekämpft. Und dann gibt es noch den Vorwurf, Washington habe Amerikas ermordeten Botschafter in Libyen schmählich im Stich gelassen – all das türmt sich vor dem so eloquenten Redner in eigener Sache auf.
Wie lange kann er dem Druck noch standhalten?
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hr2 – Der Tag – PODCAST [53:11 Min]
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Einschätzungen des ehemaligen US-Arbeitsministers Robert Reich:
„Pyromaniacs on the Potomac: The Problem With Obama’s Second Term“