Übersicht der Target-Salden nationaler Zentralbanken im Eurosystem

Übersicht der Target-Salden nationaler Zentralbanken mit dem Eurosystem
in Mrd. € – Kenntnis-Stand 08.12.2016

Staat Stand Target-Saldo in Mrd. €
 Belgien 31.10.2016 1,5
 Deutschland 30.11.2016  754,05
 Estland 31.10.2016 0,90
 Finnland 31.10.2016 57,80
 Frankreich 31.10.2016 – 36,09
 Griechenland 31.10.2016 – 72,70 (!)
 Irland 31.10.2016 – 2,5
 Italien 31.10.2016 – 353,94 (!)
 Luxemburg 31.10.2016 169,0
 Malta 31.10.2016  0,6
 Niederlande 31.10.2016 99,6
 Österreich 31.10.2016 – 30,81
 Portugal 31.10.2016 – 69,4
 Slowakei 31.10.2016 – 4,1
 Slowenien 31.10.2016 0,6
 Spanien 31.10.2016 – 313,62
 Zypern 31.10.2016 5,5

Quellen: CESifo GmbH – Nationale Zentralbanken; IMF (International Financial Statistics) – eigene Recherchen

Sobald es neue Zahlen gibt, werden diese mit dem jeweiligen Stand hier eingepflegt
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ENTSCHEIDUNGEN UND BESCHLÜSSE
EUROPÄISCHE ZENTRALBANK
LEITLINIE DER EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK
vom 26. April 2007
über ein transeuropäisches automatisiertes Echtzeit-Brutto-Express-Zahlungsverkehrssystem
(TARGET2)

PDF – [70 Seiten]

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Auslandsposition der Bundesbank seit Beginn der EWU aus TARGET2

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Ihr Oeconomicus

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Nachtrag
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Prof. Sinn im Dialog – 29.09.2013

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Prof. Hans-Werner Sinn:
„Die Target-Falle“: So wurden die Euro-Retter erpressbar
Quelle: FAZ
Literatur-Hinweis:
Sinn:
„Die Target-Falle: Gefahren für unser Geld und unsere Kinder“
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follow-up, 14.04.2015
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Target2-Salden senden Warnsignale
Wie soeben bekannt wurde, sind die Target2-Verbundlichkeiten der griechischen Zentralbank im Vergleich zum Vormonat stark angestiegen: sie betragen nun 91,15 Milliarden Euro, im Vormonat lagen sie noch bei 76 Milliarden Euro.
Gleichzeitig stiegen die Target2-Forderungen der Bundesbank auf 531,70 Milliarden Euro, im Vormonat waren es noch 513,36 Milliarden Euro.
Diese Daten basieren auf dem Quartalsbericht der EZB. Damit bestätigt sich der seit Mitte 2014 wieder aufgenommene Trend: die Verbindlichlichkeiten der griechischen Notenbank steigen stark, ebenso die Forderungen der Bundesbank – zuvor waren seit dem “Draghi-Schwur” im Juli 2012 die Target2-Verbindlichkeiten der griechischen Zentralbank konstant rückläufig gewesen.
Das bedeutet: der Stress durch Ungleichgewichte im System steigt.
[…]
Markus Fugmann – Finanzmarktwelt
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follow-up, 09.04.2015
Kapitalabfluss aus Italien erreicht im März netto 27 Milliarden Euro
Aus Italien sind im März netto 27 Milliarden Euro Kapital abgeflossen. Das geht aus einer Veröffentlichung der Banca d’Italia hervor, wie das ifo Institut am Donnerstag berichtete. „Dahinter könnten auch spekulative Auslandsüberweisungen der italienischen Banken stehen, die das Geld, das ihnen durch die Wertpapierkäufe der Europäischen Zentralbank im Rahmen des QE-Programms zugeflossen ist, nun außerhalb Italiens anlegen“, erklärte dazu ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.
Damit setzt sich der Prozess fort, der schon im August 2014 in Erwartung des QE-Programms begonnen hatte. Nur im Oktober 2014 und im Januar 2015 gab es zeitweise begrenzte Rückflüsse. Insgesamt stehen die italienischen Target-Überziehungskredite, mit dem das Eurosystem solche Kapitalabflüsse ermöglichte, nun bei 192 Milliarden Euro.
Wohin das Geld aus Italien überwiesen wurde, sei noch nicht klar, fügte Sinn hinzu. Ein mögliches Zielland sei Deutschland. So habe die Bundesbank erklärt, dass ihre eigenen Forderungen gegenüber dem Eurosystem im März um reichlich 18 Milliarden Euro gestiegen sind und nun bei 532 Milliarden Euro liegen. In diesem Umfang hat die Bundesbank den anderen Euro-Notenbanken Überziehungskredite über das Target-System gewährt. Die Target-Forderungen können nicht fällig gestellt werden, und sie werden im Eurosystem im Gegensatz zum Notenbankensystem der USA auch nicht getilgt. Sie werden nur mit 0,05 Prozent verzinst.
Target-Schulden entstehen automatisch aus Überziehungskrediten, die andere Notenbanken gewähren, indem sie Zahlungsaufträge ausführen, ohne dass es zu entsprechenden Gegengeschäften kommt. Diese Zahlungsaufträge werden vornehmlich privat verursacht. Sie dienen der Tilgung von Schulden im Ausland, dem Erwerb ausländischer Vermögenstitel oder auch dem Erwerb ausländischer Güter.
Pressemitteilung CESifo
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follow-up, 07.04.2015
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Griechenland, QE und die Target-Salden
Target-Salden als Krisenbarometer
Griechenland: Neue Vertrauenskrise
Italien: Deleveraging der Banken
QE und Target-Salden: Eine komplementäre Beziehung?
Working Paper Nr. 184 – Michael Heise, Arne Holzhausen – ALLIANZ [PDF – 11 Seiten]
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follow-up, 06.02.2015
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Rekordanstieg der deutschen Target-Forderungen
Die Target-Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber dem Eurosystem haben im Januar deutlich um 54 Mrd. Euro auf 515 Mrd. Euro zugenommen. Es handelt sich damit um einen der größten Anstiege seit Ausbruch der Finanz- und Eurokrise; nur im September 2011 und im März 2012 waren die Zunahmen mit 59 Mrd. bzw. 69 Mrd. noch größer.
„Dahinter verbirgt sich aller Wahrscheinlichkeit nach eine massive Kapitalflucht aus Griechenland“
erklärt ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Ausländische Investoren und griechische Vermögensbesitzer dürften ihr Kapital aufgrund der mit dem Wahlausgang gestiegenen Unsicherheit über die Zahlungsfähigkeit Griechenlands und den Verbleib des Landes in der Währungsunion ins sichere Ausland gebracht haben.
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Interessanterweise sind die italienischen Targetdefizite im Januar um 44 Mrd. gefallen. Es scheint also auch eine Kapitalflucht nach Italien gegeben zu haben, obwohl es im zweiten Halbjahr 2014 massive Kapitalexporte aus Italien gegeben hatte.
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„Um ihr Geschäft fortführen zu können, beschaffen sich die vom Kapitalabzug betroffenen griechischen Kreditinstitute die fehlende Liquidität über Refinanzierungskredite von der griechischen Zentralbank. Ohne diese Liquidität fände die Kapitalflucht rasch ihre Grenze durch die Insolvenz der Banken“
sagt Sinn. In diesem Zusammenhang verweist er auf den gerade beschlossenen Ersatz der bisherigen Refinanzierungskredite, die im Übermaß in Anspruch genommen worden waren, durch die neuen Notfallkredite im Umfang von 60 Mrd. Euro. Das frisch gedruckte Geld wird über das Zahlungsverkehrssystem „Target“ des Europäischen Zentralbankensystems unter anderem an deutsche Kreditinstitute überwiesen, wodurch die Target-Forderungen der Deutschen Bundesbank ansteigen.
„Die Hilfen der EZB dienen also dazu, den Vermögenseigentümern Griechenlands und ausländischen Anlegern die Flucht zu erlauben. Der Sachverhalt ist einer Konkursverschleppung im Privatrecht ähnlich“
ergänzt Sinn.
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Da es nicht Aufgabe der Steuerzahler Europas sein kann, griechischen und ausländischen Kapitalanlegern die Flucht zu ermöglichen, sollte die Gegenfinanzierung durch die EZB sofort hart begrenzt werden. Dann ist Griechenland gezwungen, Kapitalverkehrskontrollen einzuführen, um die Banken zu retten. Diesen Schritt hat man in Zypern im Frühjahr 2013, ein Jahr zu spät, durchgeführt. Auf diese Weise gelang es der zyprischen Notenbank im Jahr 2012, ein halbes Sozialprodukt aus der Druckerpresse zu ziehen, um ausländischen und einheimischen Anlegern die Flucht zu finanzieren. Diesen Fehler darf die EZB nicht wiederholen.
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Pressemitteilung CESifo
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Die Rufe nach Selbstbestimmung werden lauter!

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„Accept our exit-decision and hit the road right away
unchained and unprisoned, what a glorious day!
Independent again, enjoying freedom – liberty – peace
recalls about you sounds like painful disease!“
(© Lyrik-Versuch des Autors)
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Die Ode an die Freude könnte mit solcher oder ähnlicher Lyrik holländische (vielleicht auch britische) EU-Kritiker zu Ovationen anregen, wenn … ja wenn es tatsächlich gelänge, die lauter werdenden Rufe nach Selbstbestimmung mit entsprechendem Referendum umzusetzen.
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Nach David Cameron’s Ankündigung, bis Ende 2017 ein Referendum zur Zukunft Großbritanniens in der EU durchführen zu wollen, starteten neun euroskeptische Akadademiker eine Bürgerinitiative, um einen entsprechenden Volksentscheid in den Niederlanden zu erwirken.
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Um die vom niederländischen Volk gewählte Zweite Kammer des Parlaments zu zwingen, sich mit der Forderung nach einem Referendum auseinanderzusetzen, muss das Burgerforum-EU insgesamt 40,000 Unterschriften vorlegen.
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Von den Initiatoren der Bürgerbewegung ist zwischenzeitlich zu hören, dass bereits Tausende dem Aufruf gefolgt seien um sich der Petition anzuschließen.
Per 10.02. Stand 24:00 Uhr sind nach Informationen der Initiatoren bereits mehr als 5,000 Unterschriften eingegangen.
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Bereits 2005 hatte die demokratiebewußte niederländische Bevölkerung mit einem Votum von über 60% den EU-Verfassungsvertrag gestoppt.
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Nach einer zweijährigen, von zunächst geschockten europäischen Staats- und Regierungs-Chefs verordneten „Reflexions-Phase“ kam es am 13. Dezember 2007 zur Unterzeichnung des nunmehr als Reformvertrag deklarierten Lissabon-Vertrags, zu dessen Ratifizierung ausdrücklich kein europaweites Referendum (Ausnahme: Irland) vorgesehen war.
Dies zeigt sehr deutlich die Verbissenheit beim Kampf um eine gewollte Perpetuierung des EU-Demokratiedefizits und der Volksferne ihrer politischen Machteliten auf!
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Es ist zu erwarten, dass die Meister heterodoxer Schach-Strategien alle denkbaren Winkelzüge ausführen werden, um die Initiatoren des geforderten niederländischen Referendums zu diskreditieren, oder auf andere Weise dafür sorgen werden, die von manchen Selbstdenkern gefühlte Leibeigenschaft von Brüsseler Cesaren zu manifestieren.
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Wünschen wir der niederländischen Bürgerbewegung den erhofften Erfolg, welcher den Ruf nach Selbstbestimmung in anderen europäischen Regionen noch verstärken könnte.
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Ihr Oeconomicus

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Pressestimmen

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‚De euro is helemaal niet goed voor onze welvaart‘
De Volkskrant
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Onherroepelijk richting een federale unie. Ook wij eisen een referendum!
NRC
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Initiatoren des Niederländischen BURGERFORUM-EU:

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Thierry Baudet, Autor von „Der Angriff auf den Nationalstaat“ (Rezension)
Aufsatz des Rechtswissenschaftlers und Historikers Thierry Baudet: „Die Frage lautet, wann die EU stirbt“
DIE WELTWOCHE, 13.12.2012
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Jan Bennink, Kolumnist und Werbefachmann
Die Ankündigung der EZB, künftig Staatsanleihen in unbegrenztem Ausmaß aufzukaufen, kommentierte der „Volkskrant“-Kolumnist an die Adresse des EZB-Rat-Mitglieds Klaas Knot gerichtet:

 

„Wir werden uns erinnern, Klaas. Es war unser Geld, mit dem Du dort gespielt hast.“
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Prof. Dr. Paul Cliteur, Autor von „The Secular Outlook
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Auszug:

 

Die Bedeutung, die Religion für viele Menschen hat, ist von allen anerkannt, und die Freiheit der Religion ist eines der Grundrechte des Menschen.
Dass diese Religion auch Nachteile hat, ist jedoch sehr viel schwieriger zu diskutieren. Denn Religion widersetzt sich im Prinzip der Kritik.
Die dunkle Seite der Religion, wie Heilige Kriege, Bücherverbrennungen, Unterdrückung und andere Dinge, die in unserer Zeit keinen guten Ruf haben, werden daher verworfen als „nicht-religiös.“
Die Überzeugung, dass Religion per Definition gut ist, führt zum Leugnen negativer Seiten. Falls ein bestimmtes Verhalten schlecht ist, ist es per Definition nicht religiös. Diese Überzeugung ist nicht nur üblich unter Gläubigen, sondern auch bei vielen Ungläubigen. Sie sagen, zum Beispiel, dass die Politik der Christlichen Demokratie (CDA), die zu einem Anstieg der Armut geführt hat „nicht christlich“ sei, und appellieren zugleich an selbstsüchtige christliche Politiker, sich christlich zu verhalten.
Quelle
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René Cuperus, Autor von „Den Weltbürger gibt es nicht
Im Zeitalter der Angst, Aufsatz von René Cuperus zu Tony Judts kluger Streitschrift gegen den linken Konformismus
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Arjan van Dixhoorn, Historiker
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Ewald Engelen, Professor of Financial Geographie
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Pepijn van Houwelingen, Ökonom
van Houwelingen regt sich über das Wohlstands-Argument „Ohne den Euro werde dem Land seine Wirtschaft wegbrechen“ auf und findet:
Je dreister die Lüge, desto größer ihre Überzeugungskraft!
van Houwelingen weiter:

 

Seht auf die Schweiz — ein Land wie die Niederlande, mit starkem Export in die EU und einer großen Finanzbranche — oder Norwegen.
So gesehen kann man sich langsam fragen, ob die Aussage, der Euro und die europäische Integration seien gut für unseren Wohlstand, nicht eine „große Lüge“ ist:
Eine Aussage, die so weit von der Wahrheit entfernt ist und doch mit so viel Überzeugung und Brutalität gepredigt wird, dass man, im Gegensatz zu einer kleinen Lüge, gar nicht mehr glauben kann, dass sie unwahr sein könnte.
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Arjo Klamer, Professor der Kulturwirtschaft
ausgewählte Veröffentlichungen von Prof. Klamer
Besonders bemerkenswert ist nach meiner Einschätzung Klamer’s Aufsatz: „The mode of financing matters – What is the right thing to do?
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Piet Moerman, emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre
Beeindruckender Aufsatz von Prof. Moerman:
„The Economic Constellation and Sciene are shedding their feathers – What will be the new plumage? – A few provisional thoughts“
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Joost Niemoller, Journalist
Niemoller’s Blog
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Alex Sassen von Elsloo, Journalist (De Financiële Telegraaf)
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Twan Tak, emeritierter Professor für Verfassungsrecht
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Jos Teunissen, Professor für Verfassungsrecht
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Ad Verbrugge, Philosoph
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Tom Zwart, Professor für Menschenrechte

Referendum zum EU-Austritt gefordert

Niederländische Professoren starten Referendum

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Nach dem Erstarken ernstzunehmender Widerstände in Großbritannien, Italien, Österreich schlagen nun auch Intellektuelle in den Niederlanden Alarm und wollen durch eine Unterschriften-Aktion ein EU-Referendum herbeiführen.
Die Niederlande würden unweigerlich in einen zentralisierten europäischen Staat gezwungen, ohne ihn auch nur indirekt beeinflussen zu können, lautet der Vorwurf.
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„Als Bürger in einer der ältesten, freien und unabhängigen Staaten dieser Welt, verlangen wir ein Referendum“
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heißt es in einem Bericht des NRC Handelsblad, der eine Stellungnahme von neun niederländischen Universitätsprofessoren zitiert.
DMN

Niederlande: Tiefe Einschnitte der neuen Regierung angekündigt

Niederlande:
Tiefe Einschnitte der neuen Regierung angekündigt

Die neue Regierung in den Niederlanden aus der konservativen „Volkspartij voor Vrijheid en Democratie“ (VVD) und der sozialdemokratischen „Partij van de Arbeid“ (PvdA) befolgt streng die Regeln des Neoliberalismus.
Zu den vor den letzten Wahlen bereits beschlossenen Kürzungen, die einen Umfang von € 30 Mrd. hatten und auf die sich die niederländischen Parteien mit der damaligen Regierung einigten, kommen weitere Einschnitte in Höhe von € 16 Mrd. durch die neue Regierung hinzu.
Die Kürzungen betreffen alle Bereiche des Staatshaushalts sowie die sozialen Sicherungssysteme. Zu den Maßnahmen gehört auch, dass man die Mieten anheben und dann die öffentlichen Wohngesellschaften besteuern will.
Auf diese Weise soll das Geld in die Taschen der Regierung fließen. Für die Bereiche Bildung und Gesundheit stehen schwerwiegende Einschnitte auf dem Plan.
Die Menschen werden einen viel größeren Anteil für ihre medizinische Versorgung selbst zahlen müssen.
536.000 Menschen sind erwerbslos und diese Zahl steigt. Das Renteneintrittsalter wird angehoben. Für Menschen, die von der Frühverrentung Gebrauch gemacht haben, ist diese Maßnahme besonders hart.
Die Einkommenslücke die dadurch zwischen ihrem einbezahlten Rentenbeitrag und dem, was sie an Rente ausgezahlt bekommen, liegt, beläuft sich auf zwei Jahre! Sie werden kein Einkommen zur Verfügung haben. Ältere Menschen, die bis zum Beginn ihrer Rentenzahlung Erwerbslosengeld beziehen, werden durch diese Maßnahme ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
[..]
weiter bei Sozialismus.Info

Land unter hinterm Deich

Land unter hinterm Deich

Der Rückgang der Hauspreise in südlichen Ländern der Euro-Zone hält unvermindert an. Weitgehend unbeachtet fallen aber auch in den Niederlanden die Immobilienpreise mit rasantem Tempo. Für das Gesamtjahr schätzt die Rabobank einen Rückgang um 6% und sieht keine Besserung im kommenden Jahr.
Für die hochverschuldeten Niederländer stehen schmerzhafte Zeiten bevor…
Als Begründung für die schwache Entwicklung machen die Analysten der Rabo die Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen aber auch die sinkenden Realeinkommen verantwortlich. Vor allem der zweite Punkt verdeutlicht die Unmöglichkeit, strukturelle Probleme mit Notenbank-Experimenten zu lösen.

(Rabobank) „The proposed housing market measures, together with general austerity plans, are expected to lead to downward pressure on house prices in 2013. In the first place, the cutbacks will result in a decline in purchasing power and hence reduced borrowing capacity. This means households will have less money to spend on buying a house. Secondly, the specific housing market regulations will put extra downward pressure on households’ disposable incomes.“

Das Ausmaß des Preisrückgangs ist bemerkenswert. Im dritten Quartal beschleunigte sich die Abwärtstendenz auf eine Jahresrate von minus 8%, der stärkste Sturz seit der Auflegung des Hauspreis-Index im Jahr 1995. Seit dem Top vor vier Jahren beläuft sich der Rückgang auf nominal 15,6%, inflationsbereinigt steht ein Minus von mehr als 20% in den Büchern. Die Beschleunigung des Verfalls zeigt sich deutlich beim Vergleich mit dem Rückgang zu Beginn der europäischen Malaise. Seither sind die Preise in jedem Quartal gefallen.
[…]
Bankhaus Rott + Frank Meyer
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Anmerkung
Diese Entwicklung wird bei den Niederländern so richtig Lust auf mehr Europa auslösen. Nach dem Duktus des freundlichen Herrn von Rompuy leiden die Betroffenen des Hauspreis-Verfalles im Dienst einer größeren Sache und haben den Trost, dass sich Ihre Schmerzen für die EU letztlich lohnen.
TOLL!

Ihr Oeconomicus


Niederlande fordert Euro-Notausgang

Niederlande fordert Euro-Notausgang
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat sich als Konsequenz aus der Schuldenkrise für eine Ausstiegsklausel aus der europäischen Währungsunion ausgesprochen.
„Wir wollen durchsetzen, dass ein Land die Eurozone verlassen darf, falls es das wünscht.
Die Niederlande sind bereit, dazu die EU-Verträge zu korrigieren.“
N-TV

Holland in Not ?

Holland in Not ?
Steuererhöhungen und Sparmaßnahmen haben offenbar die Konsumfreudigkeit niederländischer Verbraucher eingeschränkt.
Die Folge: das BIP ist im dritten Quartal für manche Beobachter überraschend um 1,1% gegenüber dem Vergleichszeitraum geschrumpft.
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Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Niederlanden 2012

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Die Fortsetzung dieser Entwicklung könnte das 3%ige Defizit-Ziel des Landes gefährden und weitere Einsparungen und Steuererhöhungen notwendig machen.
Sollte sich diese unheilvolle Spirale weiterhin fortsetzen, dürfte der alte und neue MP Mark Rutte der Bevölkerung gegenüber in Erklärungsnöte geraten. Wie aus niederländischen Medien zu vernehmen ist, sind die Niederländer im Zusammenhang mit bereits angekündigten steuerlichen Maßnahmen, etwa die Begrenzung der Absetzbarkeit von Hypothekenzinsen, erheblich verunsichert. Bereits im Oktober wurde der Mehrwertsteuersatz auf 21% angehobenen, weitere Steuererhöhungen sind nicht auszuschließen.
Goedenacht, Nederland

Ihr Oeconomicus