Rezession in Frankreich

IWF warnt vor Euro-Kernstaatenschmelze
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Frankreich droht nach Meinung des Internationalen Währungsfonds die Rezession. Die Kernländer der Euro-Zone könnten so ihre Funktion als Euro-Stabilitätsanker verlieren. Frankreich hat eine Lösung dafür: Deutsche Verbraucher sollen Frankreich aus dem Problem herauskaufen.
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ManagerMagazin
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Neuer Negativrekord für Francois Hollande
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Die neuesten Arbeitslosenzahlen aus Frankreich zeichnen ein desolates Bild der Lage im Land und sprengen den Negativrekord von 1997. Während der sozialistische Präsident Francois Hollande in China weilt, gab das Arbeitsministerium die Zahl von 3,224 Millionen Erwerbslosen für März bekannt. Der Anstieg war der 23. in Folge. Volkswirte hatten nicht mit so einem Zuwachs gerechnet. Das entsprach 36.900 Arbeitslosen mehr als im Vormonat.
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Staatschef Francois Hollande erhält seit Wochen in Umfragen die schlechtesten Zustimmungswerte, die ein französischer Präsident je so kurz nach seinem Amtsantritt bekam. Nur noch 25 Prozent der Franzosen unterstützen seinen Kurs.
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„Ich warte nicht auf Wachstum, ich schaffe es!“

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versicherte Hollande, – ob in Frankreich oder in China bleibt offen.
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korrespondierende Archivmeldungen

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Bumerang-Effekt im französischen Nachtragshaushalt
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Reformbedarf in Frankreich

Brüsseler Spitzen – Rittberger der €-Glycerin Jongleure

Pressekonferenz zum Treffen der Euro-Gruppe am 5.3.2013
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Zypern hat es nun schriftlich: Der Inselstaat wird einen Kredit von der Euro-Zone erhalten. Die Eurogruppe erklärte sich am Freitag „bereit, Zypern in seinem Anpassungsprozess zu unterstützen“. In der zweiten März-Hälfte könne man das Hilfsprogramm für das kleine Mittelmeer-Land wahrscheinlich beschließen, heißt es in der kurzen Erklärung der Minister. Im Gegenzug verpflichtete sich Zypern, den Kampf gegen die Geldwäsche von unabhängigen Experten vor Ort überprüfen zu lassen. Damit soll nun ein privates Unternehmen beauftragt werden.
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Grüne machen Zypern-Hilfe noch komplizierter
Cem Özdemir will die Milliarden-Hilfe für den maroden Finanzsektor Zyperns an weitere politische Bedingungen knüpfen. Der Grünen-Chef fordert neue Verhandlungen über eine Wiedervereinigung der geteilten Insel.
Handelsblatt
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Bankkunden fliehen mit ihrem Geld aus Zypern
Die Frage der Zypernhilfe ist offen, auch weil nicht geklärt ist, ob und wie sich Anleger an der Hilfe beteiligen müssen. Diese bringen ihr Geld lieber in Sicherheit, doch wer stopft die Löcher?
Handelszeitung

Südländer starten neuen Anlauf

ESM soll Banken retten

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In der Eurozone ist der Kampf um den ESM erneut entbrannt:
Die hoch verschuldeten Staaten kämpfen für Rettungs-Gelder für die Banken – nun auch, um ihren in Not geratenen Finanzsektor auch rückwirkend zu finanzieren. Vor allem Finnland und auch Deutschland lehnen dies strikt ab.
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Gläubiger-Nationen wie Deutschland, die Niederlande und Finnland haben wiederholt versucht, die Belastungen für den ESM durch Hilfen für den Finanzsektor in den angeschlagenen Staaten zu begrenzen. Der finnische Premier Jyrki Katainen sagte letzte Woche, die Bank-Aktionäre und Besitzer von Staatsanleihen sollten die Hauptlast bei künftigen Rettungsaktionen tragen, zitiert ihn Bloomberg. Steuergelder sollten nur als letztes Mittel eingesetzt werden.
DWN

Land unter hinterm Deich

Land unter hinterm Deich

Der Rückgang der Hauspreise in südlichen Ländern der Euro-Zone hält unvermindert an. Weitgehend unbeachtet fallen aber auch in den Niederlanden die Immobilienpreise mit rasantem Tempo. Für das Gesamtjahr schätzt die Rabobank einen Rückgang um 6% und sieht keine Besserung im kommenden Jahr.
Für die hochverschuldeten Niederländer stehen schmerzhafte Zeiten bevor…
Als Begründung für die schwache Entwicklung machen die Analysten der Rabo die Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen aber auch die sinkenden Realeinkommen verantwortlich. Vor allem der zweite Punkt verdeutlicht die Unmöglichkeit, strukturelle Probleme mit Notenbank-Experimenten zu lösen.

(Rabobank) „The proposed housing market measures, together with general austerity plans, are expected to lead to downward pressure on house prices in 2013. In the first place, the cutbacks will result in a decline in purchasing power and hence reduced borrowing capacity. This means households will have less money to spend on buying a house. Secondly, the specific housing market regulations will put extra downward pressure on households’ disposable incomes.“

Das Ausmaß des Preisrückgangs ist bemerkenswert. Im dritten Quartal beschleunigte sich die Abwärtstendenz auf eine Jahresrate von minus 8%, der stärkste Sturz seit der Auflegung des Hauspreis-Index im Jahr 1995. Seit dem Top vor vier Jahren beläuft sich der Rückgang auf nominal 15,6%, inflationsbereinigt steht ein Minus von mehr als 20% in den Büchern. Die Beschleunigung des Verfalls zeigt sich deutlich beim Vergleich mit dem Rückgang zu Beginn der europäischen Malaise. Seither sind die Preise in jedem Quartal gefallen.
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Bankhaus Rott + Frank Meyer
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Anmerkung
Diese Entwicklung wird bei den Niederländern so richtig Lust auf mehr Europa auslösen. Nach dem Duktus des freundlichen Herrn von Rompuy leiden die Betroffenen des Hauspreis-Verfalles im Dienst einer größeren Sache und haben den Trost, dass sich Ihre Schmerzen für die EU letztlich lohnen.
TOLL!

Ihr Oeconomicus


Euro-Höhenflug

Der Fluch des Erfolgs

 

 Chart - Intraday

Einige gute Nachrichten aus der Euro-Zone wie der Anstieg des Ifo-Indexes lassen den Kurs der Gemeinschaftswährung steigen. Wird der Euro aber zu stark, würde das nach Einschätzung der EU-Kommission die Ungleichgewichte im Euro-Raum erhöhen und vor allem den schwächeren Ländern schaden.
CAPITAL

Krisenwirkungen auf die Finanzverflechtungen im Euroraum

Krisenwirkungen auf die Finanzverflechtungen im Euroraum
Vor dem Jahr 2008 kam es auf den Finanzmärkten des Euroraums zu einem Integrationsboom, der auch durch die gemeinsame Währung bedingt war.
Die zunehmende finanzielle Verflechtung wurde teils durch die globale Finanzkrise, teils durch die Staatsschuldenkrise in Europa gestoppt und partiell wieder rückgängig gemacht. Dies wird aus der Betrachtung der Zahlungsbilanzen der Eurostaaten ersichtlich.
Ferner kam es im Zuge eines Rückzugs ausländischer Investoren aus Staatsanleihen vieler Eurostaaten auch zu einer teilweisen Desintegration des Finanzmarktes. Diese wurde in erster Linie getrieben von der Staatsschuldenkrise in Ländern des Euroraums und konzentriert sich auf Griechenland, Italien, Irland und Spanien. Darüber hinaus fand vor allem bei den Bankenverflechtungen innerhalb des Euroraums seit dem Jahr 2008 eine flächendeckende Desintegration statt, bei der Forderungen gegenüber dem Ausland massiv abgebaut wurden. Der Grad der finanziellen Integration ist jedoch nach wie vor höher als 1999.
Jürgen Matthes / Simon Rother – Institut der deutschen Wirtschaft

Krise trifft Osteuropa hart

Krise trifft Osteuropa hart
Die schärfer als erwartet wirkende Rezession in der Eurozone hat zu einem überraschend kräftigen Konjunktureinbruch in Osteuropa geführt. Derzeit befinden sich acht Länder aus der Region in der Rezession, darunter die für Österreich wichtigen Exportpartner Ungarn, Tschechien, Slowenien und Kroatien, wie das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) am Montag mitteilte. Für 2013 rechnen die Ökonomen zwar mit einer Erholung, allerdings wird diese unterschiedlich ausfallen.
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derStandard
WIIW-Grafik „Konjunkturaussichten Mittel- und Ost-Europa“
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Ergänzungen
Research-Paper des WIIW
Wirtschaftsentwicklung divergiert in den kommenden Jahren auch in Mitteleuropa, Ost- und Südosteuropa zwischen Norden und Süden

Zusammenfassung
Die gegenwärtige Wirtschaftskrise weist alle jene Merkmale auf, die mit finanziellen, verschuldungsbezogenen und strukturellen Aspekten von Leistungsbilanzkrisen verbunden werden. Daraus ergeben sich dauerhaft dämpfende Effekte für die Entwicklung der Gesamtnachfrage in den mittel-, ost- und südosteuropäischen Ländern, sodass sich eine nachhaltige Erholung verzögert. Die vorübergehende Belebung 2010/11 war insbesondere vom Export getragen. Deutliche Entwicklungsunterschiede zwischen den einzelnen Ländern Ostmitteleuropas und Südosteuropas sind aber geblieben. Einige Länder, die vor der Krise große wirtschaftliche Ungleichgewichte verzeichnet hatten (Rumänien, Bulgarien und die baltischen Länder), konnten ihre Exporte stark steigern, während strukturschwache Volkswirtschaften (die Westbalkanländer, ähnlich den südlichen EU-Ländern) von der lebhaften Auslandsnachfrage wenig profitierten. Diese zweite Ländergruppe wird auch im Prognosezeitraum 2012/2014 eine schwache Dynamik aufweisen, während einige mitteleuropäische Volkswirtschaften (Tschechien, Polen, Slowakei) dank kräftigem Wachstum eine Schuldenkrise vermeiden können sollten. Auch in den baltischen Ländern sollte die Wirtschaft deutlich expandieren, während sie in den anderen neuen EU-Ländern und den Westbalkanländern schwächer wachsen dürfte. Kräftig wird das BIP in der Türkei, in Russland, der Ukraine und Kasachstan steigen.
wiiw PDF [21 Seiten]