EU-Kommission will heute über Ukraine-Finanzhilfe entscheiden (!)


Nach offiziellen Verlautbarungen aus Brüssel entscheidet die EU-Kommission am heutigen Aschermittwoch über Finanzhilfen für die Ukraine. EU-Energiekommissar Oettinger zufolge wird erwogen, Kiew bei der Bezahlung von Gasrechnungen an Russland unter die Arme zu greifen.
Soweit die offiziellen Verlautbarungen aus Brüssel.

Bereits am gestrigen späten Abend war aus informierten Kreisen unter Bezugnahme auf inoffizielle Verlautbarungen des Energiekommissars zu hören, die EU-Kommission habe den ukrainischen Partnern bereits versprochen, die Schulden für Gazprom-Lieferungen in Höhe von rund US$ 2 Mrd zu tilgen!

Den Ausführungen eines EU-Beamte zufolge sei die Schuldenbegleichung ein wichtiger Teil des EU-Hilfspakets für die Ukraine.

Wie bereits bekannt wurde, will der russische Energiekonzern Gazprom im April die Preisvergünstigungen bei den Erdgaslieferungen an die Ukraine außer Kraft setzen. Diese Entscheidung hatte der Energiekonzern dadurch begründet, dass sich die Schulden der Ukraine für geliefertes Erdgas häuften und bei laufenden Zahlungen erhebliche Rückstande entstanden seien.

Wie dieses zwielichtige Finanzierungsmanöver finanziert werden soll, ist zur Zeit noch ungeklärt.

Es darf aber davon ausgegangen werden, dass es zwar reichlich spendierfreudige Helfer geben mag … nur greifen Sie mal einem nackten Mann in die Tasche!

Am Ende des Tages wird man in Täuschlands erfahrenem Behandlungs-Zentrum für akute psychiatrische Notfälle einen alternativlosen Therapieplan entwerfen und ggfls. den gehorsamen Puppets im Circus Maximus zum freudigen Abnicken vorlegen.

Da bei den russisch-ukrainischen Gasverträgen traditionell über Bande gespielt wird, dürfen wir gespannt sein, ob der interessierten Öffentlichkeit in diesem Zusammenhang auch Ross und Reiter vorgestellt werden.

Besondere Aufmerksamkeit gebührt in diesem Zusammenhang dem Gaszwischenhändler RosUkrEnergo mit Sitz im hübschen schweizerischen Kanton Zug.

Dem Vernehmen nach wurde RosUkrEnergo als russisch-ukrainisches Partnerunternehmen gegründet und kauft als Zwischenhändler Erdgas in Zentralasien (Turkmenistan, Usbekistan und Kasachstan) und Russland ein und verkauft es in der Ukraine an das Staatsunternehmen NAK Naftohas Ukrajiny sowie an andere Staaten.

Die eine Hälfte der Gesellschaft gehört dem russischen Unternehmen Gazprom (über die Tochterfirma Rosgas Holding AG, welche sich offenbar im Einflussbereich der Gazprombank/Schweiz befindet), die andere Hälfte der Centragas Holding AG, welche ukrainische Unternehmer, darunter Dmytro Firtasch (45 %) and Iwan Fursin (5 %), vertritt.

NAK Naftohas Ukrajiny -in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft- beschäftigt ca. 170.000 Angestellte und erwirtschaftet nach Regierungsangaben 1/8 des BIP der Ukraine.

Zu den Geschäftsbereichen des Konzerns gehören

  • Förderung von Gas und Öl
  • Bereitstellung und Betrieb von Gas-Pipelines und Gasometern
  • Handel mit Erdgas
  • Unterhalt von Transit-Gas-Pipelines
  • Bereitstellung von Öl-Pipelines
  • Betrieb von Erdölraffinerien

Die politische Aufsicht obliegt dem von den Putschisten eingesetzten Energie-Minister Yuriy Prodan, der dieses Amt bereits von 2007-2010 unter Yanukovych’s Präsidentschaft bekleidete.

Im Lichte der dargestellten Fakten ist ggfls. zu erwarten, dass die EU-Kommission mit der Unterstützung der Kanzlerin weitestgehend deutsche Steuergelder für den ukrainischen bail-out verbrennen will, um letztlich auch Herrn Dmytro Firtasch, der zwischenzeitlich zum Unterstützerkreis der Gasprinzessin und ihrem Boxer gehören soll, das Leben zu versüssen!

Fortsetzung folgt!

Ihr Oeconomicus

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Nachtrag

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EU-HILFEN FÜR KIEW – Gut, aber nicht gut genug
Die russische Invasion auf der Krim bedrohe die Stabilität und auch den Frieden in Europa – so hat es EU-Kommissionschef Barroso heute formuliert. Und darauf musste die EU reagieren mit umfangreicher und schneller Hilfe, kommentiert Peter Kapern.
[…]
deutschlandfunk

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korrespondierende Beiträge

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Radio Free Europe – Radio Liberty, 05.07.2005
bitte um Beachtung der Financiers dieser Quelle

Ukraine: Criminal Cases Filed Over Gas Schemes

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Handelsblatt, 12.01.2009
RUE: Der ominöse Zwischenhändler

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Der Tagesspiegel, 05.03.2009
Ukrainischer Geheimdienst stürmt Naftogas

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Ukraine-Nachrichten, 08.09.2009
Wer ist Dmytro/Dmitrij Firtasch?

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DER SPIEGEL, 27.12.2010/30.12.2010
Die Verschwörung von Stockholm
A Stockholm Conspiracy: The Underbelly of Ukrainian Gas Dealings

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List of Gazprom subsidiaries

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Gazprombank (Switzerland) Ltd

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Handelsregisteramt des Kantons Zug, Tagebuch 02.12.2005
Rosukrenergo AG – Registernummer CH-170.3.027.441-3
PDF – [9 Seiten]

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IMF, 27.01.2014

UKRAINE Last Updated: January 27, 2014
International Reserves and Foreign Currency Liquidity

(Information to be disclosed by the monetary authorities and other central government, excluding social security) 1,2,3

Contents

Tabellen und mehr by IMF

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follow-up, 04.03.2014

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Das große Geschäft mit den deutschen Steuergeldern
[…]
So wurde zunächst überlegt, dass der europäische Steuerzahler einfach die offenen Rechnungen der Ukraine beim russischen Gazprom-Konzern übernehmen könne. Darauf hin gab es jedoch in Berlin Bedenken, dass man dies den Steuerzahler nur mit erheblichem Aufwand erklären könne.

Nun diskutieren Superminister Sigmar Gabriel und der Energiekonzern RWE offenbar eine andere Variante:
Statt die deutschen Steuergelder nach Russland umzuleiten, wären diese beim deutschen Energiekonzern besser aufgehoben. Gespielt wird diese Variante über Brüssel.

Die EU-Kommission teilte mit, dass die Abhängigkeit der Ukraine vom russischen Gas mit Hilfe einer Pipeline durch die Slowakei gemindert werden soll.

Der deutsche Energiekonzern RWE erklärte, er könnte die Ukraine über Pipelines durch Polen und Tschechien mit Gas beliefern.

Die Franzosen werden sich sicher gerne anschließen: Mit GDF Suez gibt es einen hochgeschätzten Partner, der für sein Erdgas händeringend Märkte sucht.
[…]
DWN



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