Politischer Aschermittwoch – 05. März 2014

Der politische Aschermittwoch gilt in Bayern seit Jahren als ‚der Event‘ zur ungeschönten Darlegung von Positionsbestimmungen und klarer Ansagen.

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Vor einem begeisterten Publikum plädierte der stv. CSU-Vorsitzende Dr. Peter Gauweiler in seinem fulminanten Vortrag u.a. für weniger Entscheidungen in Brüssel und gute Beziehungen zu Kiew und Moskau und bemerkte an die Adresse der EU-Puppenkiste gerichtet:

„In Brüssel sind die nackten, dummen Kaiser zusammen.“

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Jenseits aller ideologischen Glaubensbekenntnisse lohnt es sich, die mit zahlreichen Spitzen und historischen Betrachtungen gewürzte Rede von Peter Gauweiler nochmals Revue passieren zu lassen.

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Zusammenfassung der Rede hier als PDF
(Hervorhebungen by Oeconomicus)

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„1.) Liebe Freunde der klaren Aussprache aus ganz Deutschland, herzlich willkommen hier in Passau.
Es hat sich alles dramatisch verändert, seitdem der große Strauß von uns gegangen ist. Aber eines ist geblieben in diesen 25 Jahren:

Dass Bayern das erfolgreichste Staatswesen in ganz Europa ist und die CSU die erfolgreichste Partei des Kontinents.
Das können wir sagen und wir sagen es auch!
Ja, wir haben auch Rückschläge gehabt. Aber wir haben diese Rückschläge durchgestanden.

Es ist nicht Jahre, sondern wenige Monate her, dass die CSU im September 2013 wieder die absolute Mehrheit in Bayern zurückerobert hat und dass wir bei der Bundestagswahl am 22. September über 49 Prozent bekommen haben.

Ich bin auch deswegen gekommen, um dem zu gratulieren, der diese Wende geschafft hat.
Das bist Du Horst Seehofer, wir danken dir dafür, und wir werden es Dir nicht vergessen.

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2.) Meine Damen und Herren, der Außenminister der Großen Koalition Steinmeier hat Recht, wenn er erklärt hat, dass wir uns in der dramatischsten Situation in Europa seit dem Fall des Eisernen Vorhanges befinden.

 

Als sich zum letzten Mal an einem Aschermittwoch der CSU diese treue Aschermittwoch-Gemeinde um Franz Josef Strauß versammelte, das war der 17. Februar 1988. Da stand die Welt unter dem Eindruck seines legendären Fluges nach Moskau.

Er sagte hier an diesem Podium:

„Die Welt ist klein, die Welt ist so klein, dass sie zu einer Schicksalseinheit zusammenwächst.
Das stimmt trotz der Verschiedenheit der Machtsystem, trotz der Verschiedenheit der Gesellschaftssysteme, trotz der Verschiedenheit ihres philosophischen und nichtphilosophischen Unterbaus.
Die Welt wird immer kleiner und die Wirtschaftsinteressen Bayerns reichen heute in die ganze Welt hinein.“

Als Strauß damals zu Gorbatschow kam und Politik im Sinne von Richtungsbestimmung und Weichenstellung diskutierte, konnte niemand erahnen, wie schnell sich alles verändern würde.

Eine gewisse Angela Merkel – 1988 junge Gorbatschow-Anhängerin in der DDR – sagte 20 Jahre später 2008 in einer Rede vor dem CSU-Parteitag in Nürnberg, ohne Strauß stünde ich nicht hier.

Sie hat ihr persönliches Geschichtswunder an unserer Person Nr. 1 festgemacht, sie wusste, Strauß gehört zu dem Dutzend von Menschen weltweit, ohne die der Westen nicht durchgehalten hätte, bis Gorbatschow kam.

Wir tun gut daran, uns in dieser dramatischen Situation daran zu erinnern.

Ich habe heute früh im Radio Edmund Stoiber gehört, der bei dem historischen Flug nach Moskau dabei war.

Er erinnerte, dass Strauß damals gesagt hat, wenn Deutschland und Russland gute Beziehungen hatten, dann war es immer gut für Europa.

Wir sind für die Partnerschaft. Wir sind für die Partnerschaft mit Kiew, aber auch Moskau gehört zu Europa.

Wir lassen nicht zu, dass Russland aus Europa ausgegliedert wird, wir sind für die Zusammenarbeit mit Russland.

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3.) Wir sind eine regionale Partei. Das hat sich die CSU auf ihre Fahnen geschrieben.

Als die Universität Passau gegründet wurde, sprach sie vom größeren Ganzen: „Das Land halten“.

Unsere Aufgabe heißt immer das Land. Das war das Alleinstellungsmerkmal der Bayern immer gewesen.
Am 10. März wird es 150 Jahre her sein, dass die Regierung von König Ludwig dem Zweiten in Bayern begann.

In dieser Zeit begann auch hier im Niederbayerischen, im Bayerischen Wald, im Rottal der Brauch, sich bei den Viehmärkten zusammenzutun, um zu sagen, wir wollen an der politischen Richtungsbestimmung teilhaben.

Wir wollen nicht, dass Bayern – damals hieß es „mediatisiert“ – also unter eine ferne Kommandozentrale in Berlin kommt.

Damals ging es in Bayern um ein Ja zur Freiheit und ein Nein zur Bevormundung.

Aus dem gleichen Grund sind wir auch heute in dieser Halle zusammengekommen.
Unsere OB-Kandidatin von Passau, Frau Rosemarie Weber hat gesagt, das heute ist der größte Stammtisch der Welt.

Das stimmt. Es gibt viele, die uns mit dieser Bezeichnung kein Kompliment machen wollen.

Wir müssten zu einer Vernissage mit Wachtelbrüstchen und Prosecco einladen, um ihnen näher zu kommen.

Aber Stammtische sind Versammlungsstätten des Volkes! Und wir lassen uns nicht trennen von unserem Volk!

Wer sich als Partei nicht um das Volk sorgt, wer nicht auf das Volk hört, der ist keine Volkspartei.

Und weil wir es besser tun als alle anderen, haben wir den Erfolg und die anderen haben keinen.

So einfach ist es, meine lieben Freunde!

Passau liegt am Zusammenfluss von Inn, Donau und Ilz, der schon den Römern zu der Zeit des Kaisers Augustus bekannt war.

Die älteste Münze, die man in Passau fand, war ein Denar des Marc Anton.

Aus dieser Zeit kennen wir eine Abkürzung: SPQR – senatus populusque romanus.

Dieser Regierungsgrundsatz, dass der Senat und das Volk gemeinsam regieren, hat das antike Rom groß gemacht.

Senatus populusque bavarus:

diese Einheit von Politik und Volk ist es, was auch unseren Violinschlüssel bestimmt und was sich die CSU nicht nehmen lassen darf.

Denn dann wärt Ihr nicht da, und ohne Euch wären wir nichts!

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4.) Weil die Stärke der CSU aus einem starken Bayern erwächst, ist es umgekehrt die wichtigste, vornehmste Aufgabe der CSU, eine Wächterrolle für ein starkes unabhängiges Bayern zu übernehmen.

Wir lassen uns nicht im Rahmen einer zentralistischen Anmaßung aus Brüssel oder Berlin zum Gegenteil zwingen.

Das jüngste Beispiel ist für mich die Debatten um diese gigantomanischen Planungen von Stromtrassen.

Die Bevölkerung ist zu Recht aufgestanden und fragte, ist es richtig, dass man mit riesigen Stromautobahnen das Land durchschneidet, bevor man den Bedarf kennt?

Bei uns in Bayern muss man dann nicht lange Unterschriften sammeln, sondern bei uns geht man zum Ministerpräsidenten und der hilft.

Horst Seehofer, wir unterstützen Dich bei diesem Protest!

Ich will nicht über die anderen reden: Ich meine das nicht herablassend.

Aber der Unterschied zwischen uns und den anderen ist wie der zwischen einer Fackel und einem Haufen nasser Streichhölzer.

Die Bürgerinnen und Bürger in Bayern wissen, wenn sie zu uns kommen, dann wird ihnen geholfen.

Es geht nicht, dass der ratsuchende Bürger von einer Instanz auf die andere geschoben wird.

Die ganze Europa-Debatte hängt letztlich an dieser Frage:

Wir wollen nicht, dass durch die EU noch eine weitere Bürokratenschicht über das Volk gelegt wurde. Die wollen wir durchbohren.

Wir brauchen auch diesbezüglich frische Luft, Glasnost, Perestroika.

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5.) Kein Wort gegen die europäische Einigung.

Aber wir brauchen keine Einigung mit einer Flaschen-Mannschaft, die ganz Europa durcheinander bringt und an der guten Idee von Europa verzweifeln lässt.

Ich habe großen Respekt vor unseren CSU-Europaabgeordneten.
Sie haben vorgeschlagen, die Zahl der EU-Kommissare, es sind 28, zu halbieren.
Das war ihr Vorschlag. Dafür sind sie beschimpft worden, dabei ist ihr Vorschlag völlig richtig.
Und dafür danken wir Dir und Deiner Mannschaft, Markus Ferber, das war genau die richtige Forderung.

Und die CSU ist die einzige Partei, die das mit dieser Klarheit ausdrückt.

Der Euro war – und seine Probleme und Chancen von Anfang an – immer ein großes Thema für die CSU.
Ohne die CSU und ohne die erbitterte Auseinandersetzung, die wir hierzu geführt haben, hätte es die Stabilitätskriterien nicht gegeben.
Dass heute das Bundesverfassungsgericht und die deutsche Regierung überhaupt einen Ansatz und Ankerpunkt haben, uns vor dem Schlimmsten zu bewahren, ist der Stabilitätsregelung in den Maastrichter Verträgen zu verdanken.

Ohne uns hätte es die nie gegeben!
Aber: Wir lassen uns auch nicht verbieten, Fehlentwicklungen beim Namen zu nennen.

Deswegen bin ich zum Bundesverfassungsgericht gegangen, auch als Einzelner, weil wir eine Währungsunion vereinbart haben und keine Schuldenunion, wo wir für alle anderen zahlen müssen.

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5.) Bei einem anderen Großereignis, der Sicherheitskonferenz in München, haben wichtige deutsche Minister und Ministerinnen voller Begeisterung erklärt, dass es Zeit sei, dass Deutschland in der Welt häufiger militärische Verantwortung übernimmt.

Aber militärische Verantwortung heißt nun mal oft auch Krieg, und auf dem Schlachtfeld gibt es auch Verletzte und Schlimmeres.

Vor Bundeswehr-Einsätzen dieser Art hat Horst Seehofer gewarnt.

Der Einsatz in Afghanistan drängt nicht auf schnelle Wiederholung und eine Politik, die nicht die Kraft hat das auszusprechen, ist wertlos, weil sie nicht aus eigenen Fehlern lernt.

Strauß war kein Protagonist des Antimilitärischen, aber er hatte seinen Grund, dass er auf folgendes hinwies:

„Moderne Armeen müssen nukleare Kriegsverbotsschulen sein“.

Die Erkenntnisse, die er uns einbläute war, dass Kriege im 20.Jahrhundert nicht mehr zu gewinnen sind und es war die SPD, die seit 1960 einräumte, dass diese Verteidigungspolitik von Adenauer und Strauß richtig gewesen sei.

Helmut Schmidt, Georg Leber, Hans Apel, ich erinnere an diese Namen mit Respekt.

Diese Linie ist erst durchbrochen worden von Joschka Fischer, mit der Bombardierung Jugoslawiens und durch die These, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt würde.

Meine Damen und Herren, Deutschland wird in der Münchner U-Bahn wird verteidigt, aber nicht am Hindukusch!

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6.) Es hat hier in diesem jungen Jahr 2014, zwei wichtige Ereignisse gegeben, die die politische Klasse Deutschlands auf das höchste echauffiert hat und die richtig einzuschätzen ihr bis heute nicht gelingt.

Das eine Ereignis war die Volksabstimmung vom 9. Februar in der Schweiz und das andere war die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 14. Januar 2014 im Namen des Volkes zur Europäischen Zentralbank.
Eine Schweizer Stimme sagt uns:

Ihr müsst diese Volksabstimmung in der Schweiz viel weiter hinaus betrachten als nur über das emotional belastete Thema der Einwanderung.
Was eine Mehrheit der Bevölkerung da gegen alle Parteien und Verbände, gegen alle berufsmäßigen Ratgeber entschied, hatte einen ungeschriebenen Tenor, meine Damen und Herren, der heißt:

Die Schweiz schafft sich nicht ab. Nicht mehr und nicht weniger war auch die Aussage der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, dass Herr Draghi und sein EURO-Zentralbankrat die Volksvertretung eben nicht ersetzen darf: auch Deutschland schafft sich nicht ab, Entschuldigung lieber Thilo Sarrazin:

Wir lassen uns nicht abschaffen. Wir haben gezeigt, dass es auch anders geht!
Was ist der Hintergrund dieser Debatte vor dem Verfassungsgericht?

Es ging der Europäischen Zentralbank um die Outright Monetary Transactions OMT-Programme („endgültige geldpolitische Geschäfte“).

Jetzt sagen sie bloß, dass sie das nicht verstehen. Englisch kann doch jeder. Das ist die Sprache, die man am leichtesten schlecht sprechen kann.

Wir haben einen Sprachschleier über uns gelassen, Schmarrn wird erzählt, in fremder Sprache und die, die so tun, als verstünden sie alles, bringen sich in die Situation wie im Märchen von des Kaisers neuen Kleider:

Als Betrüger in die Stadt kamen und sagten, die Kleider, die wir machen, kann nur der sehen, der ganz klug ist.

Wie sie mit ihren unsichtbaren Kleidern zum Kaiser und seinem Hof kommen, alle probieren an und als der Kaiser sieht, dass sie nackt sind, erschrickt er, weil er denkt, nicht klug zu sein.

„Ich frage lieber meinen obersten Ratgeber, ob der diese Kleider sieht,“ sagte sich der Kaiser.

Der Ratgeber hat die gleiche Erfahrung von nichts. Aber er sagt trotzdem:

„Wunderbare Samtbehänge.“ „Jetzt bin ich geliefert“, denkt der Kaiser, und so täuscht der eine den anderen, meine Damen und Herren.

Bis ein kleines Kind sagt, da ist doch gar nichts da, sie sind alle nackt.

Das ist das Problem, wenn sie in Brüssel zusammenkommen, da sind die nackten, dummen Kaiser versammelt!
Heute wissen wir von den Richtern am Verfassungsgericht, dass man die EZB-Anleihenkäufe nicht begründen darf, wie es Herr Draghi, früherer Europa-Chef von Goldman-Sachs, begründet hat:

Es gäbe eine Störung des geldpolitischen Transmechanismus und nur deswegen müsse er mit der Bazooka in die Märkte donnern.

Papiere ankaufen, die auf den Märkten völlig wertlos sind, die nur noch Papierwert haben und dafür virtuell immer neues Geld drucken und damit angeblich die Krise töten.
Meine Damen und Herren, es war nicht der Populist Peter Gauweiler, sondern der Präsident der Deutschen Bundesbank, der dieses Vorhaben der EZB mit der verhängnisvollen Politik der Deutschen Reichsbank verglichen hat, nachdem sie die Golddeckung aufgab und das Notenbank-Geld „mit Deutschlands „Zukunftserfolgen“ gedeckt haben wollte. Ergebnis allseits bekannt.

Wir können aber nicht sagen: Lasst die EZB machen was sie will.
Wem gehört denn die Europäische Zentralbank?

Die EZB gehört zu 27,5 % der Deutschen Bundesbank und diese 27,5 % sind sie alle, meine Damen und Herren, die mit ihren Steuern und ihren Beiträgen alles bezahlen beziehungsweise mit zwei, dreistelligen Milliardenbeträgen haften.
Ich freue mich, wenn ich im Bundestag 60.000 Euro für die deutsche Bibliothek in Helsinki ergattere, aber bei der „Euro-Rettung“ wird über Milliardenbeträge einfach hinweggegangen.

Der Chef der Europäischen Zentralbank Draghi hat jetzt auch noch erklärt, die Deutschen hätten eine „perverse Angst“, vor der Inflation.

Verbitten wir uns diesen Ausdruck, über das was unsere Eltern und Großeltern bei der Geldentwertung durchgemacht haben.
Die EZB spricht von „beruhigenden“ Effekten.

Du musst die beruhigenden Effekte sehen, sagte der Kokain-Händler zu dem Süchtigen nach Erhalt der Lieferung.

Wie lange hält das an? Schulden machen wie die Weltmeister ist keine Beruhigung!

Ein schönes Langzeit-Beispiel, der Kollege Manfred Weber hat es bei unserer Begrüßung erwähnt, liefern unsere Freunde in Bremen, das sind die mit den Stadtmusikanten:

Ein bayerischer Staatsbürger trägt eine Schuldenlast von 2.105 Euro pro Kopf, ein bremischer Staatsbürger von 30.012 Euro.

Aber trotzdem hatte Bremen den gleichen Zugang zu den Kapitalmärkten. Das heißt, sie zahlen die gleichen Zinsen.

Weil die Bayern dafür gerade stehen.

Jetzt das gleiche Haftungsspiel eine Etage höher, diesmal für den ganzen Kontinent, das schaffen wir nicht, das können wir nicht tun!
Vor kurzem hat sich der Philosoph Alain Finkielkraut, Sohn von KZ-Überlebenden, sehr klarsichtig in der Zeitschrift DIE ZEIT (13.02.2014) geäußert über Europa, den Kontinent, mit der schönen blauen Fahne und den 12 Sternen:

„Europa hat geglaubt, sich ohne, ja gegen die Nationen konstituieren zu können. …
Damit die Demokratie funktioniert, braucht es eine gemeinsame Sprache, gemeinsame Lebensbezüge und ein gemeinsames Projekt. Wir werden nicht als Weltbürger geboren. Menschliche Gemeinschaften haben Grenzen. Dem trägt Europa nicht Rechnung. Deshalb kann sich die europäische Öffentlichkeit heute nicht für die Europäische Union erwärmen.“

Der Philosoph Jürgen Habermas – übertriebener Nähe zur CSU unverdächtig – hat ebenfalls Einspruch gegen die Fassadendemokratie erhoben und die Mächtigen in Deutschland in der EU-Debatte sogar an die historische Erinnerungen des Deutschen Reiches von 1871 gemahnt:

„Allerdings sollte die historische Erinnerung des Deutschen Reiches, die vielen Landesteilen dynastisch oktroyiert wurde, gerade uns eine Warnung sein.“

Das ist genau das Problem. Wir sind nicht gegen Europa, wir sind für ein besseres Europa, dafür treten wir an und kämpfen dafür auch bei den Wahlen zum Europäischen Parlament. In Sachen Europäisches Parlament erinnert Habermas an den Schlachtruf des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes

„No taxation without representation“ („Keine Steuern ohne Volksvertretung“).

Auch er sieht, dass für eine Politik, die über nationale Grenzen hinweg Umverteilungseffekte schafft, kein demokratisch gewählter Gesetzgeber da ist, der für solche Ausgaben Steuern erhebt. Wir verlangen eine angemessenere Vertretung Deutschlands im Europäischen Parlament, weil wir dort nicht ausreichend repräsentiert sind.

Die CSU im Deutschen Bundestag hatte Grund, liebe Gerda Hasselfeldt, dies bei unserer Tagung in Kreuth wieder anzumahnen:

Ein Abgeordneter aus Malta braucht 68.000 Stimmen und ein Abgeordneter aus Bayern braucht 852.000 Stimmen, um ins Parlament einzuziehen.

Das hat mit Demokratie und Gerechtigkeit denjenigen gegenüber, die Europa finanzieren, nichts mehr zu tun.

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7.) Ich möchte Ihnen und Euch herzlich danken, die Sie heute nach Passau gekommen sind, am Tag des Beginns der Fastenzeit.

Aschermittwoch ist Glaube und Ausdruck des Glaubens. Im neuen Testament bei den Briefen des Paulus gibt es den Volksstamm der Galater.

Die Galater im alten Kleinasien waren Kelten und die Kelten waren Vorfahren der Bayern.
Die Galater waren es , denen Paulus schrieb

„zur Freiheit hat uns Christus befreit, nicht zur Knechtschaft“ (5.1).

Das tragen wir auch in der CSU weiter:

Wir schämen uns des Evangeliums nicht. Wir wollen das Kreuz hochhalten in Bayern. Denn ein Bayern, in dem es kein Kreuz mehr gäbe, hätte seine Seele verloren!

Ich danke Euch.“

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BR-Bericht zum Politischen Aschermittwoch

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Wie sich der amerikanische Außenminister Kerry zum Schutzengel des Völkerrechtes aufspielt

Janukowitsch ist weg und wer will ihm eine Träne nachweinen? Bei den Protzvillen? Als wenn das bis zum Ringen um das Assoziierungsabkommen irgendjemand in Brüssel, Berlin, London oder Washington gestört hätte. In der Staatskasse noch knapp 300. 000, 00 Euro?
Wo waren die peniblen Brüsseler Schlaumeier bei der Überprüfung der Kiewer Daten vor dem angepeilten Abkommen zwecks größerer Nähe der Ukraine zur Europäischen Union?
Von ganz neuer Qualität dürfte jedoch sein, dass nicht nur die US-amerikanische Staatssekretärin Nuland den Überlegungen zur Manipulation der neuen Regierung in der Ukraine freien Lauf gelassen hat. Hier wurde zum ersten Mal in der neueren Geschichte eine Regierung, die nach Bekundungen aller -von der OSZE bis zum Europa-Rat- durch faire und freie Wahlen zustande gekommen war, aus dem Amt geputscht und alle Abkommen zur Krisenbeilegung beiseite gefegt.
Das geschah wohlgemerkt auch und gerade durch Kräfte, die einen gesamteuropäischen Aufschrei der Abscheu hätten hervorrufen müssen. Noch in der Nacht der Machtergreifung wurde gegen die russischsprachigen Bewohner der Ukraine mobil gemacht. Man hatte nichts eiligeres zu tun, als ihnen die Zerstörung ihrer Bürgerrechte in Aussicht zu stellen.
Es war eben auch der politische Mob, der anschließend drohte, durch die gesamte Ukraine zu fegen.
Wegen des unmittelbar drohenden Finanzkollapses der Ukraine droht sich dort ein Furor breitzumachen, der zwar heute nach dem Westen ruft, aber dem Heulen und Zähneknirschen droht, wenn ihn die westeuropäische und amerikanische Realität erreichen.
Washington scheint zu den letzten Mitteln vor einer Kriegserklärung an die Russische Föderation greifen zu wollen, wenn man die Herren Obama und Kerry hört.
Wäre es wegen der Dimension des von der Ukraine ausgehenden Ur-Knalls für ganz Europa nicht sinnvoller gewesen, die Fäden zusammen zu halten? Schließlich war es Moskau, das der maroden Ukraine noch mehr Geld nachwerfen wollte, als der in diesen Dingen äußerst penible Westen.
Und Putin?
Hätte er zuwarten sollen, bis die Kiewer Machtübernahme die russische Grenze erreicht haben würde. Der Träger des neuen Geistes waren alle auf dem Weg. Was in Teufels Namen hat nach der Kiever Machtübernahme die neuen Machthaber dazu veranlasst, nun jeden wichtigen Amtsträger im ganzen Land aus dem Amt zu jagen und durch eigene Günstlinge zu ersetzen?
Der russische Präsident Putin hat durch die Form seiner Reaktion diesem Tun ein Halt-Signal gesetzt, für das man ihm vielleicht noch einmal sehr dankbar sein wird.
[…]
Willy Wimmer

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Archiv-Beitrag: amerikanisch bestimmtes Faustrecht ?


Währungsstabilität als Voraussetzung zur Kapitalbildung

Vom Gold-Anker zum Gold-Amboss
Währungsstabilität als Voraussetzung zur Kapitalbildung
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Professor Fekete erläutert, warum er sich als Mathematiker für Gold und Geld im Allgemeinen interessiert und läßt den Zuhörer an seiner Familiengeschichte und insbesondere der Entwicklung des Familienvermögens im Lichte der historischen Ereignisse teilhaben.
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Abgehörtes Telefonat zwischen Urmas Paet (estonischer Außenminister) und Lady Catherine Ashton

zur Einstimmung

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„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“

[Bertolt Brecht (1898-1956)]

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Abgehörtes Telefonat zwischen Urmas Paet (estonischer Außenminister) und Lady Catherine Ashton
Gesprächsthema: Ukraine

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Officers of Security Service of Ukraine (SBU) loyal to the ousted President Viktor Yanukovich have hacked phones of Estonian Minister of Foreign Affairs Urmas Paet and High Representative of the European Union for Foreign Affairs and Security Policy Catherine Ashton and leaked their conversation to the web.
The officials discuss their impressions of what’s happening in the country after the revolution. The gist of it is that Ukrainian people have no trust in any of the leaders of Maidan.
However the most striking thing of all is the fact which concerns the use of force during the revolution, particularly the snipers who killed both protesters and officers of the riot police.
Mr. Paet reveals astonishing information which confirms the rumours that the snipers were employed by the leaders of Maidan.

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Ein im Internet aufgetauchter Mitschnitt eines Telefonats zwischen Estlands Außenminister Urmas Paet und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton legt nahe, daß die Scharfschützen, die im Zuge des gewaltsamen Umsturzes in der Ukraine auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew zahlreiche Menschen töteten, Provokateure waren.

Der knapp elfminütige Mitschnitt des Gesprächs wurde am Mittwoch auf der Videoplattform YouTube veröffentlicht. Loyal zum abgesetzten Präsidenten Viktor Janukowitsch stehende Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdiensts SBU sollen demnach durch ein angezapftes Telefon an die Aufnahme gelangt sein. In dem Mitschnitt tauschen sich Paet und Ashton darüber aus, wie es in der Ukraine nach dem Umsturz weitergehen könnte. Als Tenor zieht sich durch das Gespräch, daß auch die Protestführer des Maidan nicht das Vertrauen des ukrainischen Volkes genießen würden.

Dann jedoch berichtet Paet von ihm vorliegenden Erkenntnissen, wonach nicht, wie bislang offiziell kolportiert, Scharfschützen der Polizei für zahlreiche Tote verantwortlich seien, sondern Provokateure auf Seiten der Regierungsgegner:

“Wir bekommen mehr und mehr ein Verständnis dafür, daß hinter den Scharfschützen nicht Janukowitsch stand, sondern jemand aus der neuen Koalition.”

Außerdem rekapitulierte er einen Austausch mit Olga Bogolomets, einer renommierten Ärztin, die sich auf dem Maidan als Leiterin des medizinischen Diensts der Regierungsgegner um die medizinische Versorgung der Verletzten kümmerte.

”Olga Bogomolets erzählte mir auch, daß alle Beweise zeigen, daß die von Scharfschützen getöteten Menschen beider Seiten, Polizisten und Leute von der Straße, daß diese von denselben Scharfschützen getötet wurden”

so Paet. Auch habe Bogolomets ihr einige Fotos von Schußwunden gezeigt und erklärt, daß sie als Medizinerin sagen könne,

“daß dies die selbe Handschrift, die selbe Art von Kugeln”

sei. Weiter zitiert Paet die Medizinerin mit den Worten, es sei

“wirklich verstörend, daß jetzt die neue Koalition nicht untersuchen will, was genau passiert ist.”

Ashtons Reaktion:

“Gut, ja… das, das ist furchtbar.”

Ins Bild paßt außerdem, daß die Ärztin Bogomolets am vergangenen Donnerstag überraschend verkündete, sie werde der neuen Regierung nicht angehören. Zuvor war sie als Favoritin für das Amt der Vizepremierministerin für humanitäre Angelegenheiten gehandelt worden. Die “Stuttgarter Zeitung” kommentierte dies mit den Worten, einige der Protagonisten, die für Regierungsämter vorgesehen waren, hätten wohl “kalte Füße” bekommen. Vor dem Hintergrund der nun durch das geleakte Telefonat an die Öffentlichkeit gekommenen Erkenntnisse, über die Bogomolets bereits vor über einer Woche verfügte, könnte diese Vermutung durchaus zutreffen – im Wortsinne.
[…]
deutscher Text by zuerst.de

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Žarko Janković/Michael Vosatka haben das Telefonat übersetzt und im österreichischen Standard veröffentlicht – besten Dank dafür !

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Da solche Video-Clips gerne mal verloren gehen, ist ein download sehr zu empfehlen (!)

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urs:
Kiev snipers hired by Maidan leaders – leaked EU’s Ashton phone tape

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Scharfschützen in Kiew wurden von Leitern des Maidan angestellt
Die Aufnahme eines Gesprächs zwischen der Hohen EU-Vertreterin im Ausland Catherine Ashton und dem estnischen Außenminister Urmas Paet, über die der ukrainische Sicherheitsdienst verfügte, ist im Internet veröffentlicht worden.
Beide Politiker tauschen Eindrücke über die Situation in der Ukraine aus. Paet erwähnt, dass die Scharfschützen, die auf Menschen in Kiew geschossen hatten, von Leitern des Maidan angestellt worden waren. Alle Indizien, die man ihm gezeigt hatte, zeugen ihm zufolge davon, dass sowohl die Protestler als auch die Mitarbeiter der Sicherheitsorgane von ein- und denselben Scharfschützen getötet wurden.
„Nun wird immer offensichtlicher, dass hinter diesen Scharfschützen nicht Janukowitsch, sondern jemand aus der neuen Koalition steckt“, erzählte er.
[…]
Stimme Russlands

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kein fake !
Estland bestätigt Authentizität des Gesprächs über Scharfschützen auf Maidan
Das estnische Außenministerium hat das Telefongespräch des Außenministers Urmas Paet mit der Hohen Vertreterin der EU für Außenpolitik Catherine Ashton bestätigt. Das Gespräch handelte unter anderem von den Scharfschützen, die bei den Protestaktionen auf dem Maidan aktiv waren.
[…]
Stimme Russlands

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Estnisches Außenministerium: Telefonat zwischen Paet und Ashton authentisch
Das estnische Außenministerium hat am Mittwochnachmittag die Authentizität eines zuvor auf YouTube veröffentlichten Telefonmitschnitts zwischen dem Außenminister des Landes, Urmas Paet, und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton bestätigt.
“Das Gespräch zwischen Paet und Ashton fand am 26. Februar nach der Rückkehr des Außenministers von seinem Ukraine-Besuch statt”, teilte das estnische Außenministerium mit.
[…]
ik-news

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Mitteilung des estnischen Außenministeriums

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Abgehörtes Telefonat:
“Nicht Yanukovych”, sondern jetziges Kiewer Regime hinter “Scharfschützen, die Menschen auf beiden Seiten töteten”
Ukraine-Krise: Die in über 12 Jahren des weltweiten Krieges des Westblocks gleichgeschaltete etablierte Presse versucht derzeit, das brisante abgehörte Telefonat zwischen Estlands Außenminister Urmas Paet und der Außenbeauftragten der “Europäischen Union” Catherine Ashton zu ignorieren.
[…]
Daniel Neun – Radio Utopie

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Nachdem das in Rede stehende Video im Verlauf des Tages sagenhafte 236.596 Aufrufe (Stand 20:57h – 06.03. 10:20h – 678.371 Aufrufe!) zu verzeichnen hat, kann der Mainstream offenbar nicht mehr länger schweigen.
Die FAZ hat jetzt in ihrer online-Ausgabe den Vorgang aufgegriffen und die Frage erhoben, wer denn nun die Scharfschützen auf dem Majdan waren.

Na, das ist doch mal ein Anfang, der zugleich eine Lernkurve für die geschätzten System-Medien darstellt:
Engagiere Blogger sind im Bereich investigativem Journalismus mindestens so gut, wie die Profis und in ihren Fachbereichen der Presse meist überlegen!

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Ihr Oeconomicus

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Im Sinne des Brecht-Zitats nachfolgend eine Auflistung vorverurteilender Presse-Meldungen

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heute, 18.02.2014
Auszug

„Oppsitionsführer Arseni Jazenjuk sagte in einer Ansprache, die Staatsmacht habe erneut angefangen, Menschen zu erschießen. „Sie wollen die Ukraine in Blut ertränken“, rief er.“

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Die Welt, 18.02.2014
Auszüge:

„Oppositionspolitiker Vitali Klitschko fordert den Westen zur Intervention in der Ukraine auf. Die Spitzen demokratischer Staaten dürften nicht tatenlos zusehen, „wie ein blutiger Diktator sein Volk tötet“, sagt Klitschko.“

[…]

„USA entsetzt über Gewalteskalation“

[…]

„Kirchenglocken läuten aus Protest gegen Regierung“

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tagesschau, 19.02.2014
Auszug:

„Auslöser der Gewalt war offenbar ein Angriff auf eine Polizeisperre am Dienstagvormittag gewesen. Als Täter wurden entweder radikale Oppositionelle oder aber Provokateure auf Seiten der Staatsmacht genannt. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier rief die ukrainischen Behörden dazu auf, für ein Ende des blutigen Konflikts zu sorgen. Die US-Regierung zeigte sich entsetzt und verlangte von Janukowitsch, den Konflikt umgehend zu entschärfen.

Klitschko forderte den Westen zur Intervention auf. Die Spitzen demokratischer Staaten dürften nicht tatenlos zusehen, „wie ein blutiger Diktator sein Volk tötet“, sagte Klitschko laut einer Mitteilung seiner Partei Udar. Auch in anderen ukrainischen Städten gab es Proteste und Berichte über Angriffe auf Regierungsgebäude.“

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Süddeutsche, 20.02.2014
Auszug:

„Immer wieder werfen Polizisten Blendgranaten und offenbar auch Molotowcocktails in die Menge, die wirft zurück. Schüsse fallen, offenbar schießen die Einsatzkräfte scharf, denn blutüberströmte Menschen schleppen sich zu den Krankenstationen am Rande des Maidan.“

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Focus, 20.02.2014
Auszug:

„Leichen in Zivilkleidung auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) und in dessen unmittelbarer Umgebung.
Der Sender Radio Free Europe/Radio Liberty zeigte diese Aufnahmen. Sie sollen zeigen, wie Polizeikräfte und ein Heckenschütze auf Demonstranten feuern.
Einer der Organisatoren der Proteste sagte Reuters, er habe Scharfschützen gesehen. Die schwarz gekleideten und mit schusssicheren Westen ausgerüsteten Männer seien oberhalb des Maidan postiert, von wo aus sie ein gutes Schussfeld auf den Platz hätten.“

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tagesschau, 20.02.2014
Themen der Sendung:
Machtkampf in der Ukraine außer Kontrolle, EU-Außenminister beschließen Sanktionen gegen die Ukraine …
++ Stundenlanger Schusswechsel ++ Maidan ist völlig außer Kontrolle ++ Einsatzkräfte der Reg. greifen mit Schusswaffen ein ++ jetzt ein „Augenzeuge“, ohne Namen und vermummt: Das ist ihre Art von Waffenstillstand. Sie (die Regierung) schießen und schmeißen mit Granaten auf friedliche Demonstranten. So einer Regierung kann man nicht vertrauen ….
Sehr subtil: Klar ist, dass das tödliche Feuergefecht begann , nachdem die Demonstranten ihre Stellung wieder eingenommen haben ….
(Dank an Ellen Ramcke für diesen Hinweis)

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BILD, 21.02.2014
Auszug:

„Oppositionspolitiker Vitali Klitschko (42) zeigte sich gegenüber BILD aber optimistisch: ‚Janukowitsch verliert den Rückhalt, weil auch seine eigenen Leute wissen, dass er für die Eskalation der Gewalt verantwortlich ist.‘ „

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BILD, 21.02.2014
Auszug:

„Wer sind die Todesschützen vom Maidan?
Vermutet wird, dass die Todesschützen einer Spezialeinheit der Armee namens „Alpha“ angeschlossen sind, die für den Anti-Terrorkampf zuständig ist.“

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Mannheimer Morgen, 21.02.2014
Auszug:

„Die Maidan-Aktivisten rücken am Donnerstagmorgen in kleinen Gruppen aus zwei oder drei Mann, geschützt von Schilden, in Richtung der nächsten Barrikade vor. Dann fallen sie zu Boden und bleiben reglos liegen, von den Kugeln der Scharfschützen getroffen.“

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Handelsblatt, 21.02.2014
Auszug:

Schon jetzt ist der Hass auf den prorussischen Janukowitsch gewaltig. Ihm persönlich lasten zahlreiche Ukrainer die tödlichen Schüsse unbekannter Scharfschützen auf Demonstranten am Vortag an – ausgerechnet an dem Tag, an dem der 28 Toten bei den ersten schweren Zusammenstößen gedacht werden sollte.
„Diesem Präsidenten ist nichts heilig, wenn er den Tag der Trauer mit seinem Befehl entehrt, noch mehr Menschen zu ermorden“, schimpft der einflussreiche Ex-Präsidialamtschef Viktor Baloga. Es könne kein Verzeihen geben.“

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EU-Kommission will heute über Ukraine-Finanzhilfe entscheiden (!)

Nach offiziellen Verlautbarungen aus Brüssel entscheidet die EU-Kommission am heutigen Aschermittwoch über Finanzhilfen für die Ukraine. EU-Energiekommissar Oettinger zufolge wird erwogen, Kiew bei der Bezahlung von Gasrechnungen an Russland unter die Arme zu greifen.
Soweit die offiziellen Verlautbarungen aus Brüssel.

Bereits am gestrigen späten Abend war aus informierten Kreisen unter Bezugnahme auf inoffizielle Verlautbarungen des Energiekommissars zu hören, die EU-Kommission habe den ukrainischen Partnern bereits versprochen, die Schulden für Gazprom-Lieferungen in Höhe von rund US$ 2 Mrd zu tilgen!

Den Ausführungen eines EU-Beamte zufolge sei die Schuldenbegleichung ein wichtiger Teil des EU-Hilfspakets für die Ukraine.

Wie bereits bekannt wurde, will der russische Energiekonzern Gazprom im April die Preisvergünstigungen bei den Erdgaslieferungen an die Ukraine außer Kraft setzen. Diese Entscheidung hatte der Energiekonzern dadurch begründet, dass sich die Schulden der Ukraine für geliefertes Erdgas häuften und bei laufenden Zahlungen erhebliche Rückstande entstanden seien.

Wie dieses zwielichtige Finanzierungsmanöver finanziert werden soll, ist zur Zeit noch ungeklärt.

Es darf aber davon ausgegangen werden, dass es zwar reichlich spendierfreudige Helfer geben mag … nur greifen Sie mal einem nackten Mann in die Tasche!

Am Ende des Tages wird man in Täuschlands erfahrenem Behandlungs-Zentrum für akute psychiatrische Notfälle einen alternativlosen Therapieplan entwerfen und ggfls. den gehorsamen Puppets im Circus Maximus zum freudigen Abnicken vorlegen.

Da bei den russisch-ukrainischen Gasverträgen traditionell über Bande gespielt wird, dürfen wir gespannt sein, ob der interessierten Öffentlichkeit in diesem Zusammenhang auch Ross und Reiter vorgestellt werden.

Besondere Aufmerksamkeit gebührt in diesem Zusammenhang dem Gaszwischenhändler RosUkrEnergo mit Sitz im hübschen schweizerischen Kanton Zug.

Dem Vernehmen nach wurde RosUkrEnergo als russisch-ukrainisches Partnerunternehmen gegründet und kauft als Zwischenhändler Erdgas in Zentralasien (Turkmenistan, Usbekistan und Kasachstan) und Russland ein und verkauft es in der Ukraine an das Staatsunternehmen NAK Naftohas Ukrajiny sowie an andere Staaten.

Die eine Hälfte der Gesellschaft gehört dem russischen Unternehmen Gazprom (über die Tochterfirma Rosgas Holding AG, welche sich offenbar im Einflussbereich der Gazprombank/Schweiz befindet), die andere Hälfte der Centragas Holding AG, welche ukrainische Unternehmer, darunter Dmytro Firtasch (45 %) and Iwan Fursin (5 %), vertritt.

NAK Naftohas Ukrajiny -in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft- beschäftigt ca. 170.000 Angestellte und erwirtschaftet nach Regierungsangaben 1/8 des BIP der Ukraine.

Zu den Geschäftsbereichen des Konzerns gehören

  • Förderung von Gas und Öl
  • Bereitstellung und Betrieb von Gas-Pipelines und Gasometern
  • Handel mit Erdgas
  • Unterhalt von Transit-Gas-Pipelines
  • Bereitstellung von Öl-Pipelines
  • Betrieb von Erdölraffinerien

Die politische Aufsicht obliegt dem von den Putschisten eingesetzten Energie-Minister Yuriy Prodan, der dieses Amt bereits von 2007-2010 unter Yanukovych’s Präsidentschaft bekleidete.

Im Lichte der dargestellten Fakten ist ggfls. zu erwarten, dass die EU-Kommission mit der Unterstützung der Kanzlerin weitestgehend deutsche Steuergelder für den ukrainischen bail-out verbrennen will, um letztlich auch Herrn Dmytro Firtasch, der zwischenzeitlich zum Unterstützerkreis der Gasprinzessin und ihrem Boxer gehören soll, das Leben zu versüssen!

Fortsetzung folgt!

Ihr Oeconomicus

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Nachtrag

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EU-HILFEN FÜR KIEW – Gut, aber nicht gut genug
Die russische Invasion auf der Krim bedrohe die Stabilität und auch den Frieden in Europa – so hat es EU-Kommissionschef Barroso heute formuliert. Und darauf musste die EU reagieren mit umfangreicher und schneller Hilfe, kommentiert Peter Kapern.
[…]
deutschlandfunk

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korrespondierende Beiträge

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Radio Free Europe – Radio Liberty, 05.07.2005
bitte um Beachtung der Financiers dieser Quelle

Ukraine: Criminal Cases Filed Over Gas Schemes

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Handelsblatt, 12.01.2009
RUE: Der ominöse Zwischenhändler

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Der Tagesspiegel, 05.03.2009
Ukrainischer Geheimdienst stürmt Naftogas

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Ukraine-Nachrichten, 08.09.2009
Wer ist Dmytro/Dmitrij Firtasch?

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DER SPIEGEL, 27.12.2010/30.12.2010
Die Verschwörung von Stockholm
A Stockholm Conspiracy: The Underbelly of Ukrainian Gas Dealings

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List of Gazprom subsidiaries

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Gazprombank (Switzerland) Ltd

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Handelsregisteramt des Kantons Zug, Tagebuch 02.12.2005
Rosukrenergo AG – Registernummer CH-170.3.027.441-3
PDF – [9 Seiten]

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IMF, 27.01.2014

UKRAINE Last Updated: January 27, 2014
International Reserves and Foreign Currency Liquidity

(Information to be disclosed by the monetary authorities and other central government, excluding social security) 1,2,3

Contents

Tabellen und mehr by IMF

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follow-up, 04.03.2014

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Das große Geschäft mit den deutschen Steuergeldern
[…]
So wurde zunächst überlegt, dass der europäische Steuerzahler einfach die offenen Rechnungen der Ukraine beim russischen Gazprom-Konzern übernehmen könne. Darauf hin gab es jedoch in Berlin Bedenken, dass man dies den Steuerzahler nur mit erheblichem Aufwand erklären könne.

Nun diskutieren Superminister Sigmar Gabriel und der Energiekonzern RWE offenbar eine andere Variante:
Statt die deutschen Steuergelder nach Russland umzuleiten, wären diese beim deutschen Energiekonzern besser aufgehoben. Gespielt wird diese Variante über Brüssel.

Die EU-Kommission teilte mit, dass die Abhängigkeit der Ukraine vom russischen Gas mit Hilfe einer Pipeline durch die Slowakei gemindert werden soll.

Der deutsche Energiekonzern RWE erklärte, er könnte die Ukraine über Pipelines durch Polen und Tschechien mit Gas beliefern.

Die Franzosen werden sich sicher gerne anschließen: Mit GDF Suez gibt es einen hochgeschätzten Partner, der für sein Erdgas händeringend Märkte sucht.
[…]
DWN