RWE will Öl und Gas-Tochter Dea verkaufen

File:Mikhail Fridman by Anton Nossik.JPG
Mikhail Fridman
CC – Urheber: Anton Nossik

.

RWE will seine Öl- und Gasfördertochter Dea an eine Investorengruppe unter der Führung eines russischen Milliardärs verkaufen. Der in Luxemburg ansässige Investmentfonds LetterOne will laut RWE inklusive Schulden 5,1 Milliarden Euro für das Unternehmen zahlen.

An dem Investmentsfonds, der Dea übernehmen will, ist der russische Milliardär Michail Fridman beteiligt. Damit dürfte die Transaktion vor dem Hintergrund der Krim-Krise auch von der Politik genau unter die Lupe genommen werden. RWE hat die Bundesregierung informiert, erwartet aber nach eigenen Angaben von dort keine Ablehnung. Dem Essener Versorger drücken Schulden von über 30 Milliarden Euro.
[…]
heute

.

Porträt des Aufstiegs von Michail Fridman


Parlamentswahl in Serbien – Ergebnis: ein politischer Erdrutsch

Zwei Jahre vor dem regulären Termin hat Serbien am heutigen Sonntag ein neues Parlament gewählt. Nach Medienberichten soll das Interesse der Bürger noch deutlich geringer als bei der letzten Wahl gewesen sein, als am Ende nur knapp 59 Prozent der 6,8 Millionen Wahlberechtigten abgestimmt hatten.
Allen Umfragen zufolge wird der schon bisher stärksten Fortschrittspartei (SNS) des 44-jährigen Vizeregierungschefs Alexander Vučić und einstigem EU-Gegner ein klarer Sieg eingeräumt.

.

Die rechtspopulistische SNS will nach einem satten Wahlsieg einen Politikwechsel in diesem Balkanland einleiten, der «den zukünftigen Generationen zugutekommen wird». Er wünsche, dass Serbien seinen Kampf gegen die Korruption fortsetze und die Wirtschaft ebenso wachse wie die Zahl der Jobs, sagte Vučić nach der Abgabe seiner Stimme.

Hierfür seien «schmerzhafte Reformen» notwendig.
Wirtschaftlich sind die Aussichten in dem Sieben-Millionen-Einwohner-Land düster:
die Arbeitslosigkeit liegt bei 20 Prozent, das Haushaltsdefizit ist hoch, der Staatssektor aufgebläht, Armut verbreitet.
Zudem hat das Balkanland ein ernstes Problem mit der Korruption.

.

Politischer Erdrutsch in Serbien
Die Serben haben ein neues Parlament gewählt – und die politische Landschaft umgepflügt: Die Fortschrittspartei SNS dürfte die absolute Mehrheit der Sitze errungen haben. Die Wahlbeteiligung war allerdings gering.
BR

.

Es darf davon ausgegangen werden, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung bei der Umsetzung der von Vučić formulierten Ziele nach Kräften zu Hilfe eilen wird.
Seit 2001 unterhält die KAS in Belgrad ein Büro und führt Maßnahmen in ganz Serbien und Montenegro durch. Das Ziel der Stiftung ist es, einen Beitrag zur Stärkung des unumkehrbaren Demokratisierungsprozesses zu leisten und somit zu einer dauerhaften politischen Stabilität in Serbien und Montenegro beizutragen, wie aus der KAS-Webseite hervorgeht.
Hoffen wir, dass die Bevölkerungen der Balkan-Staaten dieses Engagement zu schätzen wissen!
Glück auf!

.

Ihr Oeconomicus

.
.

SRF: Geringes Interesse an Parlamentswahlen in Serbien

.

ORF: Wer wird Vučićs bester Freund?

.

Beitrittsverhandlungen Serbiens mit der Europäischen Union

.

Archiv-Beiträge der Kategorie „Serbien“


Kasachstan – Boomstaat in der Wüste

Kasachstan – Boomstaat in der Wüste
.
Eines der zehn größten Länder der Erde, eine Energie-Großmacht, das einflussreichste Land in Zentralasien.
Als Gründungsmitglied der Eurasischen Union könnte das Land im Zuge der Entwicklungen im Ukraine-Konflikt in den kommenden Wochen in den Focus des öffentlichen Interesses geraten.
Eine guter Anlass, sich etwas ausführlicher mit dem rohstoff-reichen Land am Kaspischen Meer zu beschäftigen.
.
Der Film von Stephan Stuchlik zeigt die enormen Veränderungen, die sich in den letzten Jahren in der ehemaligen Sowjetrepublik abgespielt haben:
Angetrieben von den riesigen Gas- und Ölfeldern im Süden des Landes ist in den letzten Jahren eine Energie-Großmacht entstanden.
Der Staatspräsident hat eine neue Hauptstadt in die Wüste stampfen lassen, in der Bugatti und Bentleys spazieren fahren.
.
Am Kaspischen Meer hat man sich wieder auf Kaviar-Produktion verlegt, aber auch andere Projekte profitieren vom plötzlichen Geldstrom: Am vormals ausgetrockneten Aralsee fließt wieder Wasser. Trotzdem leben die meisten Kasachen immer noch wie seit Jahrhunderten, in uralten Metropolen oder in Zeltstädten in der Steppe.
.
Eine Reise zwischen Arm und Reich, zwischen Jurten und Hochhäusern, zwischen heißer Wüste und eisigem Gebirge, einmal 3.000 Kilometer quer durchs riesige Kasachstan.
.
Kasachstan – Boomstaat in der Wüste – Teil 1
.

.
.
Kasachstan – Boomstaat in der Wüste – Teil 2
.

.
.
Kasachstan – Boomstaat in der Wüste – Teil 3
.

.
.
Kasachstan – Zwischen Sein und Schein
Nach außen wirkt Kasachstan modern, aufstrebend und fortschrittlich. Das signalisiert zumindest die Fassade der neuen Hauptstadt Astana. Doch hinter den prunkvollen Gebäuden versteckt sich ein rigide geführtes, diktatorisches Regime.
Die Korrespondentin Katja Eichhorn beschreibt in ihrer Reportage die Gegensätze Kasachstans. Sie trifft deutsche Unternehmer, die sich als Pioniere in dieses Land wagen und dokumentiert die gesellschaftlichen Entwicklungen, die der Bau der neuen Hauptstadt nach sich zieht. Dazu gehört auch, dass sich die muslimische Elite des Landes immer öfter bis zu vier Ehefrauen leistet.
.
Film von Katja Eichhorn, ZDF-Studio Moskau, PHOENIX 2013
.

.
.
follow-up, 06.06.2016
.
„Drehscheibe“ Kasachstan
.
Im 25. Jahr seiner Unabhängigkeit aktiviert Kasachstan seine Außenpolitik, will die Eurasische Wirtschaftsunion voranbringen, die Beziehungen mit der EU ausbauen und kandidiert für einen nichtständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Gerade angesichts der aktuellen Probleme in der Weltwirtschaft ist die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) von besonderer Bedeutung für das Land. Der diesjährige EAWU-Vorsitz von Präsident Nursultan Nasarbajew soll genutzt werden, um die Rolle der Wirtschaftsunion als Brücke zwischen der EU und Asien, insbesondere China, zu entwickeln. Dafür werden vor allem zwei Hauptrichtungen gesehen:
.
Erstens sollen die Institutionen der erst etwas mehr als ein Jahr alten Vereinigung gestärkt werden. Neben den Gründerstaaten Belarus, Kasachstan und der Russischen Föderation gehören ihr nun auch Armenien und Kirgistan an. Derzeit wird das Sekretariat der Eurasischen Wirtschaftskommission erweitert, dessen Vorsitz turnusgemäß für drei Jahre der ehemalige armenische Ministerpräsident Tigran Sarkisjan übernommen hat.
.
Zweitens will man die Wirtschaftsbeziehungen der EAWU mit anderen Staaten und Vereinigungen ausbauen. Nach dem Abschluss des Freihandelsabkommens mit Vietnam im vergangenen Jahr wird nun mit weiteren Staaten verhandelt; etwa 40 sollen bereits Interesse an engeren Beziehungen mit der EAWU signalisiert haben.
.
Von besonderer Bedeutung ist die Zusammenarbeit mit anderen wichtigen Integrationsprojekten, insbesondere der EU. Die Union ist für Kasachstan mit 50 Prozent des Handelsvolumens der weitaus größte Wirtschaftspartner. Erst 2015 schloss es mit der EU ein umfassendes Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit. Als im Herzen Eurasiens gelegenes Land ohne Zugang zum Meer misst Kasachstan dem chinesischen Infrastrukturprojekt „Neue Seidenstraße“ große Bedeutung zu. Vor allem geht es um den Ausbau der Autostraßen und Schienenwege in Zentralasien, aber auch um die Verkehrsverbindungen zu den Häfen an der Ostsee, am Pazifik und am Indischen Ozean.
.
Als „Drehscheibe“ in Eurasien kann Kasachstan eine wichtige Rolle spielen.
[…]
Hubert Thielicke – Das Blättchen
.
.

Schicksalswahl auf der Krim: Referendum hat begonnen

Auf der Krim hat das Referendum über die Zukunft der ukrainischen Halbinsel begonnen. Die 1,8 Millionen Wahlberechtigten können seit acht Uhr Ortszeit ihre Stimme für einen Anschluss der Krim an Russland oder den Verbleib in der Ukraine abgeben. Es gilt als sicher, dass sich die Mehrheit für einen Beitritt zur Russischen Föderation entscheiden wird.
[…]

.
.
Nach ersten Meldungen:

93%ige Zustimmung

der wahlberechtigten Bevölkerung !!!
.

Große Mehrheit stimmt für Beitritt der Krim zu Russland

.

.
.

UN resolution on Crimea referendum
Erwartungsgemäß hat Russland im UN-Sicherheitsrat mit seinem Veto eine Resolution verhindert, die das Referendum auf der Krim für nichtig erklären sollte.
China enthielt sich. Moskau warnt den Westen vor weiteren Sanktionen.
Ein Blick in die internationale Presse lässt den Eindruck entstehen, dass es im Westen entgegen anderslautender Nachrichten durchaus ein geteiltes Meinungsbild gibt, als das Abstimmungsverhalten im Sicherheitsrat suggeriert.
Gerne wird im Mainstream nun von einer Isolation Russlands gesprochen, dabei bleiben allerdings viele ‚traurige und außergewöhnliche Momente‘ in der Geschichte der UN unerwähnt, insbesondere die Fälle bei denen die USA gegen die überwältigende Überzeugung der Weltgemeinde ihr Veto einlegten und sich damit selbst isolierten.
Zwischen 1945 und 2008 haben die fünf ständigen Mitglieder des UN Security Council 261-mal von ihrem Vetorecht Gebrauch gemacht .. (Details siehe hier)!

.

.
.

Wahlbeobachter
Nach Angaben von ITAR-TASS sind unter anderen einige Abgeordnete des Europaparlaments und Abgeordnete nationaler Parlamente von EU-Staaten, darunter sogar ein Abgeordneter des polnischen Sejms, vor Ort. Insgesamt sollen 54 Wahlbeobachter aus EU-Ländern stammen.

.
.

Kommentar des Außenministeriums Russlands zu den Aussagen des OSZE-Vorsitzenden über das Referendum auf der Krim am 16. März 2014
Aussenministerium der Russischen Föderation

.

Ihr Oeconomicus

.
.

FOLLOW-UPs

.

Venture Capital: Bracing for Impact of Crimea Referendum
This week’s show focuses on how the outcome of the referendum in Crimea will impact the economies of Russia and Ukraine. Also, shares of Russia’s biggest airline Aeroflot take a nosedive after canceling flights in Ukrainian airspace.
[…]

.

Randnotiz: Ukrainischer Oligarch Firtasch in Wien verhaftet

Der ukrainische Oligarch Dmitri Firtasch ist der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge in Wien verhaftet worden. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zwar zunächst nicht, das Wiener Bundeskriminalamt teilte allerdings mit, auf Ersuchen von US-Behörden sei der 48-jährige Ukrainer Dmitri Firtasch verhaftet worden. Das FBI habe schon seit 2006 gegen den Mann ermittelt.

Dem Unternehmer werden Bestechung und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Die Festnahme soll der Polizei zufolge nicht mit der aktuellen Krise in der Ukraine im Zusammenhang stehen.

.

ORFN-TVDIE ZEIT

.

Archiv-Beitrag mit korrespondierenden Infos und Hintergründen zu Dmitri Firtasch

.
.

follow-up, 12. April 2014

.

Firtasch: „Ich bin zwischen die Fronten geraten“
Erstmals seit der Festnahme vor vier Wochen tritt Gas-Milliardär Dmitry Firtasch an die Öffentlichkeit. In einem Exklusiv-Interview mit der „Krone“ spricht der ukrainische Oligarch, der gegen eine Rekordkaution von € 125 Mio auf freiem Fuß ist, aber die österreichische Hauptstadt nicht verlassen darf über sein Leben im Wartesaal Wien.
krone.at