Ökonom Hans-Werner Sinn: Es findet Wohlstandsvernichtung anstelle von Wachstum statt

Ökonom Hans-Werner Sinn: Es findet Wohlstandsvernichtung anstelle von Wachstum statt 

 

Der Ökonom und ehemalige Präsident des ifo Instituts, Hans-Werner Sinn, hat sich in einem Interview mit dem Handelsblatt zur aktuellen Bankenkrise geäußert. Die Insolvenzen mehrere Banken hätten ihn nicht überrascht:

„Die Finanzkrise ist ja schon da. Deshalb greifen die Zentralbanken der westlichen Welt in einer konzertierten Aktion so energisch ein.“

Schuld an der Bankenkrise seien die Versuche einer Abkehr von der langjährigen Null- und Negativzinspolitik. Dies umzusetzen sei jedoch schwierig bis unmöglich, da es zu Abwertungen der Bankaktiva kommen würde. Die kürzliche Erhöhung des Leitzinses im Euro-Raum könnte bereits das Maximum des Möglichen gewesen sein, da die Banken mehr Wertverluste nicht verkraften könnten.

Auf die Frage, was Ukrainekrieg, Energiekrise und Deglobalisierung gebracht hätten, antwortete Sinn:

„Nichts Gutes, und hinzu kommt eben noch die Inflation. Wohlstandsvernichtung statt Wachstum steht derzeit auf der Tagesordnung. Es wird Zeit, dass die Menschheit wieder zur Vernunft kommt.“


Eine etwas andere Sichtweise zu den Vorgängen in der Ukraine

Eine etwas andere Sichtweise zu den Vorgängen in der Ukraine

Libero, ein als konservativ geltendes italienisches Medium wird mit dem Beitrag

„Il solito, ipocrita Occidente terrorista: Putin “aggressore”

in so mancher Chef-Etage deutscher Medienkonzerne für Überraschung sorgen, wenn nicht gar Hass-Gelüste auslösen.

In ihrem Leitartikel kommentiert Libero die Reaktion des russischen Militärs auf die wiederholten atlantischen Provokationen in der Ukraine, einem Land, das „angemeldet“ wurde, um der NATO beizutreten, was gegen jegliche vorherige Vereinbarung verstößt.

Praktische Übersetzung in unseren Medien:

Putin soll internationales Recht verletzt, die Souveränität eines von der UNO geschützten Staates mit Füßen getreten, zwei Gebiete des Donbass (Ostukraine), die sich zu unabhängigen Republiken erklärt haben, offiziell anerkannt und militärisch unterstützt haben.

„Libero“ zeigt mit dem Finger auf den historischen Fehler des Westens: „humanitäre“ Einmischung.

„Wenn Beobachter, die an einem bestimmten Gebiet der Welt nicht immer desinteressiert sind, die Verbreitung eines grausamen Tyrannen sehen, dann ist es zulässig, Truppen zu entsenden, Präsidenten zu ersetzen, ein Land zu beauftragen.

Es geschah 1993 in Somalia, in Bosnien-Herzegowina bis 1996.

Das gepriesene Völkerrecht? Regelmässig retuschiert «nach dem Mass des Stärksten, der nicht immer der Gute ist».Im Kosovo habe die Nato 1999 „ohne den geringsten Hinweis auf UN-Zustimmung“ Serbien angegriffen, das „der entsetzlichen Verbrechen in der bereits autonomen Provinz Pristina mit albanisch-muslimischer Mehrheit angeklagt“ sei, aber in Wirklichkeit seien „die Berichte ebenso falsch wie diese“. des Judas». 

Nicht nur das:

«Wir Italiener haben Belgrad aus humanitären Gründen bombardiert, sogar ein Krankenhaus. Dann garantierten wir Milosevic, dem kommunistischen Präsidenten von Belgrad, eine ehrenhafte Kapitulation, die vergeblich von Russland und Schriftstellern wie Solschenizyn verteidigt wurde, und schworen, dass Kosovo heiliger Boden Serbiens bleiben würde. 

In diesem Fall intervenierte die NATO, indem sie Unsinn erfand, um einen mafiös-islamischen Staat im Herzen Europas zu errichten:

Es war eine Operation, die von Bill Clinton und Joe Biden durchgeführt wurde ».

Und wollen wir über den Irak reden?

2003 „konstruierten die Vereinigten Staaten mit Hilfe europäischer Geheimdienste falsche Beweise für Saddam Husseins Besitz von Massenvernichtungswaffen … Befreiungskrieg?  Es diente der Installation von Isis“.

Ein weiteres Kapitel, Libyen:

„Die NATO hat entschieden, dass Gaddafi schlecht und Allahs Dschihadisten gut sind“In der Praxis, immer laut „Libero“, „unterstützten wir die Halsabschneider, indem wir uns selbst die Kehle durchschnitten (mit Kehle meinen wir die Energieversorgung) und unser Land zu einem Ziel für Migranten machten, die als Waffen der Destabilisierung eingesetzt wurden“. Nach Libyen war Syrien an der Reihe und so weiter.

Heute habe „Putin das gleiche Kriterium wie die vorherigen „amerikanischen“ Punkte angelegt: Insbesondere bezieht er sich auf den Irak und den Kosovo“. NATO-Beitritt der Ukraine? Mehr als vorhersehbar, obwohl bereits 2008 sowohl Prodi als auch Merkel dagegen waren. 

Aber jetzt «der Einsatz von Streitkräften und Raketen-Westler mit Sitz in Rumänien, Polen und den baltischen Ländern ist eine freche Note der Feindschaft ». Was die russischsprachige Bevölkerung von Donbass und Odessa betrifft: „Gibt es irgendjemanden, der es wagt zu leugnen, dass er vom gegenwärtigen, vom Westen unterstützten Regime belästigt und zu ‚dilly‘, Bürgern zweiter Klasse degradiert wurde, weil er Russland ein Dorn im Auge ist?“ .

Die Zeitung Sallusti spricht von „einer zweiten Stufe der Heuchelei“ und erklärt: „In den letzten Tagen hat Putin einfach offiziell gemacht, was seit 2014 schon Realität war“

Will heißen: «Seit der Invasion und Annexion der Krim steht der Donbass unter russischer Souveränität: Es gibt keinen westlichen Geheimdienst, der das nicht kennt. Sogar Militärs in ukrainischer Uniform dienen Moskau dort. Es gab Referenden im Donbass, wo sich die Bevölkerung plebiszitisch – nach dem Prinzip der Selbstbestimmung – für die Unabhängigkeit von Kiew ausgesprochen hat»

Und deshalb: «Gilt das Prinzip der Selbstbestimmung nur, wenn die Amerikaner es entscheiden? Schließlich haben auch sie sich vor einigen Jahrhunderten für unabhängig von Großbritannien erklärt, oder irren wir uns? »

„Die Geschichte bewegt sich. Internationales Recht formt sich zu einem ungleichen Kampf zwischen reinen Idealen und schmutziger Gewalt. Gewalt gewinnt normalerweise.“ 

Und Putin sei nun umgezogen, „nicht weil er verrückt geworden ist“ sondern aus innenpolitischen Gründen und auch „um den Europäern zu zeigen, wer Biden wirklich ist.“

Der Mann aus dem Weißen Haus? „Er kümmert sich nicht um die Interessen und das Wohlergehen der verbündeten Völker und tut alles, um die Bedingungen zu schaffen – er verschärft den diplomatischen Konflikt, verlegt die Armee – um Russland und die europäischen Staaten zu verärgern.“

Mit anderen Worten: „Was geht es Biden an, wenn sich die Stromrechnung in Bari und Turin verdreifacht, wenn die Öfen in Mestre ausgehen und das Glas nicht mehr schmelzen, weil das Gas zu teuer ist?“.

„Libero“ zitiert eine damals in der „Financial Times“ veröffentlichte Reflexion von Jeffrey Sachs von der Columbia University.

„Die Vereinigten Staaten – schreibt Sachs – sollten Russland garantieren, dass die Ukraine niemals der NATO beitreten wird, und im Gegenzug den vollständigen Abzug der russischen Streitkräfte aus der Donbass-Region und die Aufhebung der Anerkennung der Unabhängigkeit der beiden separatistischen Republiken fordern.“ Zusätzlich zur Demobilisierung von Truppen an der Grenze zur Ukraine, zusammen mit Garantien für die Anerkennung der Souveränität Kiews. 

Der Analyst fügt hinzu: «Die USA werden dieses Abkommen nicht vorschlagen, Deutschland und Frankreich sollten dies tun ». 

Vorausgesetzt, es ist angesichts des Ausmaßes der russischen Militäroffensive gegen die Ukraine noch nicht zu spät.

Quelle

(Übersetzung italienisch-deutsch via google)

korrespondierend:

Russlands Krieg und die Weltwirtschaft – Russia’s War and the Global Economy

 

von  | 25.02.2022 | Projekt Syndikat

Es ist verlockend zu glauben, dass der Krieg in der Ukraine weltweit nur geringe wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen haben wird, da Russland nur 3 % der Weltwirtschaft ausmacht. Aber politische Entscheidungsträger und Finanzanalysten müssen solches Wunschdenken vermeiden.

Ende Dezember habe ich  davor gewarnt  , dass sich 2022 als viel schwieriger erweisen würde als 2021 – ein Jahr, in dem sich die Märkte und Volkswirtschaften auf der ganzen Welt insgesamt gut entwickelt haben und das Wachstum nach der massiven Rezession im Jahr 2020 über sein Potenzial gestiegen ist. Bis zum Vorabend des neuen Jahres hatte sich abgezeichnet, dass der Inflationsschub nicht nur vorübergehend sein würde, dass das sich immer weiter verändernde Coronavirus weltweit weiterhin Unsicherheit säen würde und dass sich drohende geopolitische Risiken verschärfen würden. Die erste der drei geopolitischen Bedrohungen, die ich erwähnt habe, war die Truppenaufmarsch des russischen Präsidenten Wladimir Putin nahe der Grenze zur Ukraine.

Nach zwei Monaten Stopp-Start-Diplomatie und böswilligen Verhandlungen seitens des Kremls hat Russland nun eine umfassende Invasion der Ukraine gestartet, bei der es sich nach Aussage amerikanischer Beamter um eine Operation zur „ Enthauptung “ der derzeitigen demokratisch gewählten Regierung handelt. Trotz wiederholter Warnungen der Biden-Regierung, dass Russland es ernst meinte, in den Krieg zu ziehen, haben die Bilder von russischen Panzern und Hubschrauberstaffeln, die durch die Ukraine rasen, die Welt schockiert.

Wir müssen jetzt die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen dieser historischen Entwicklung betrachten. Beginnen Sie mit einer wichtigen geopolitischen Beobachtung: Dies ist eine große Eskalation des Kalten Krieges II, in der vier revisionistische Mächte – China, Russland, Iran und Nordkorea – die lange globale Dominanz der Vereinigten Staaten und der vom Westen geführten internationalen Ordnung herausfordern die es nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen hat. In diesem Zusammenhang sind wir in eine geopolitische Depression eingetreten, die weit über die Ukraine hinaus massive wirtschaftliche und finanzielle Folgen haben wird.

Insbesondere ein heißer Krieg zwischen den Großmächten ist jetzt innerhalb des nächsten Jahrzehnts wahrscheinlicher. Während die neue Rivalität im Kalten Krieg zwischen den USA und China weiter eskaliert, wird auch Taiwan zunehmend zu einem potenziellen Brennpunkt werden, der den Westen gegen das entstehende Bündnis revisionistischer Mächte aufbringt.

EINE STAGFLATIONÄRE REZESSION

Ein großes Risiko besteht nun darin, dass Märkte und politische Analysten die Auswirkungen dieses geopolitischen Regimewechsels unterschätzen werden. Bis zum Börsenschluss am 24. Februar – dem Tag der Invasion – waren die US-Aktienmärkte  in der Hoffnung gestiegen  , dass dieser Konflikt die Bereitschaft der US-Notenbank und anderer Zentralbanken zur Anhebung der Leitzinsen bremsen wird. Aber der Ukrainekrieg ist nicht nur ein weiterer kleiner, wirtschaftlich und finanziell belangloser Konflikt, wie er in den letzten Jahrzehnten anderswo zu beobachten war. Analysten und Investoren dürfen nicht denselben Fehler machen wie am Vorabend des Ersten Weltkriegs, als fast niemand einen großen globalen Konflikt kommen sah. Die heutige Krise ist ein geopolitischer Quantensprung. Seine langfristigen Auswirkungen und seine Bedeutung können kaum genug betont werden.

Wirtschaftlich ist eine globale stagflationäre Rezession mittlerweile sehr wahrscheinlich. Analysten fragen sich bereits, ob die Fed und andere große Zentralbanken eine sanfte Landung aus dieser Krise und ihren Folgen erreichen können. Verlassen Sie sich nicht darauf. Der Krieg in der Ukraine wird einen massiven negativen Angebotsschock in einer Weltwirtschaft auslösen, die immer noch unter COVID-19 und einem jahrelangen Anstieg des Inflationsdrucks leidet. Der Schock wird das Wachstum reduzieren und die Inflation weiter erhöhen, während die Inflationserwartungen bereits aus der Verankerung geraten.

Die kurzfristigen Auswirkungen des Krieges auf die Finanzmärkte sind bereits klar. Angesichts eines massiven risikoaversen Stagflationsschocks werden sich globale Aktien wahrscheinlich aus der aktuellen Korrekturspanne (-10 %) in den Bärenmarktbereich (-20 % oder mehr) bewegen. Die Renditen sicherer Staatsanleihen werden für eine Weile fallen und dann steigen, wenn die Inflation nachlässt. Die Öl- und Erdgaspreise werden weiter steigen – auf weit über 100 $ pro Barrel – ebenso wie viele andere Rohstoffpreise, da sowohl Russland als auch die Ukraine wichtige Exporteure von Rohstoffen und Lebensmitteln sind. Safe-Haven-Währungen wie der Schweizer Franken werden stärker und der Goldpreis wird weiter steigen.

Die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen des Krieges und der daraus resultierende Stagflationsschock werden natürlich in Russland und der Ukraine am größten sein, gefolgt von der Europäischen Union aufgrund ihrer starken Abhängigkeit von russischem Gas. Aber auch die USA werden darunter leiden. Da die weltweiten Energiemärkte so tief integriert sind, wird ein Anstieg der globalen Ölpreise – dargestellt durch die Brent-Benchmark – die Preise für US-Rohöl (West Texas Intermediate) stark beeinflussen. Ja, die USA sind jetzt ein kleiner Netto-Energieexporteur; aber die Makroverteilung des Schocks wird negativ sein. Während eine kleine Kohorte von Energieunternehmen höhere Gewinne erzielen wird, werden Haushalte und Unternehmen einen massiven Preisschock erleben, der sie dazu veranlasst, ihre Ausgaben zu reduzieren.

Angesichts dieser Dynamik wird selbst eine ansonsten starke US-Wirtschaft eine starke Verlangsamung erleiden und in Richtung einer Wachstumsrezession kippen. Straffere Finanzbedingungen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf das Vertrauen von Unternehmen, Verbrauchern und Anlegern werden die negativen Makrofolgen der russischen Invasion sowohl in den USA als auch weltweit verschärfen.

Die kommenden Sanktionen gegen Russland – wie groß oder begrenzt sie auch ausfallen und wie notwendig sie für die künftige Abschreckung sind – werden unweigerlich nicht nur Russland, sondern auch den USA, dem Westen und den Schwellenländern schaden. Wie US-Präsident Joe Biden in seinen öffentlichen Erklärungen gegenüber dem amerikanischen Volk wiederholt  deutlich gemacht hat  , „wird die Verteidigung der Freiheit auch für uns hier zu Hause Kosten verursachen. Da müssen wir ehrlich sein.“

Außerdem ist nicht auszuschließen, dass Russland auf neue westliche Sanktionen mit einer eigenen Gegenmaßnahme reagiert: nämlich die Ölförderung stark zu drosseln, um die globalen Ölpreise weiter in die Höhe zu treiben. Ein solcher Schritt würde Russland einen Nettovorteil bringen, solange der zusätzliche Anstieg der Ölpreise größer ist als der Verlust an Ölexporten. Putin weiß, dass er den westlichen Volkswirtschaften und Märkten asymmetrischen Schaden zufügen kann, weil er den größten Teil des letzten Jahrzehnts damit verbracht hat, eine Kriegskasse aufzubauen und einen finanziellen Schutzschild gegen zusätzliche Wirtschaftssanktionen zu schaffen.

SCHADENSKONTROLLE IST BEGRENZT

Ein tiefer Stagflationsschock ist auch ein Albtraumszenario für die Zentralbanken, die verdammt sein werden, wenn sie reagieren, und verdammt, wenn sie es nicht tun. Einerseits sollten sie Zinserhöhungen hinauszögern oder langsamer umsetzen, wenn ihnen primär Wachstum am Herzen liegt. Aber im heutigen Umfeld – wo die Inflation steigt und die Zentralbanken bereits hinter der Kurve zurückbleiben – könnte eine langsamere Straffung der Geldpolitik die Entankerung der Inflationserwartungen beschleunigen und die Stagflation weiter verschärfen.

Wenn die Zentralbanken jedoch in den sauren Apfel beißen und restriktiv bleiben (oder restriktiver werden), wird die drohende Rezession noch schlimmer. Die Inflation wird mit höheren nominalen und realen Leitzinsen bekämpft, was den Geldpreis erhöht und damit die Gesamtwirtschaft dämpft. Wir haben diesen Film schon zweimal gesehen, mit den Ölpreisschocks von 1973 und 1979. Die heutige Wiederholung wird fast genauso hässlich sein.

Obwohl die Zentralbanken der Rückkehr der Inflation aggressiv entgegentreten sollten, werden sie höchstwahrscheinlich versuchen, sie zu manipulieren, wie sie es in den 1970er Jahren taten. Sie werden argumentieren, dass das Problem vorübergehend ist und dass die Geldpolitik einen exogenen negativen Angebotsschock nicht beeinflussen oder ungeschehen machen kann. Wenn der Moment der Wahrheit kommt, werden sie wahrscheinlich blinzeln und sich für ein langsameres Tempo der geldpolitischen Straffung entscheiden, um das Auslösen einer noch schwereren Rezession zu vermeiden. Dies wird jedoch weitere Inflationserwartungen entankern.

Die Politik wird derweil versuchen, den negativen Angebotsschock abzufedern. Die USA werden versuchen, den Anstieg der Benzinpreise abzumildern, indem sie ihre strategischen Erdölreserven abbauen und Saudi-Arabien dazu anspornen, seine ungenutzten Kapazitäten zu nutzen, um seine eigene Ölproduktion zu steigern. Diese Maßnahmen werden jedoch nur begrenzt wirken, da die weit verbreitete Angst vor weiteren Preisspitzen zu einer weltweiten Hortung von Energievorräten führen wird.

Unter diesen neuen Umständen werden die USA noch mehr Druck verspüren, einen  Modus vivendi  mit dem Iran – einer weiteren potenziellen Ölquelle – bei der Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 zu erreichen. Aber der Iran ist effektiv mit China und Russland verbündet, und seine Führer wissen, dass jeder Deal, den sie heute machen, 2025 hinfällig werden könnte, wenn Donald Trump oder ein Möchtegern-Trump in den USA an die Macht kommt. Ein neues Atomabkommen mit dem Iran ist daher unwahrscheinlich. Schlimmer noch, in Ermangelung eines solchen wird der Iran sein Nuklearprogramm weiter vorantreiben, was das Risiko erhöht, dass Israel einen Schlag gegen seine Anlagen startet. Das würde der Weltwirtschaft einen doppelten negativen Angebotsschock bescheren. Das Ergebnis ist, dass verschiedene geopolitische Zwänge die Fähigkeit des Westens, dem durch den Krieg in der Ukraine verursachten Stagflationsschock entgegenzuwirken, stark einschränken werden.

EIN NEUES ALTES PROBLEM

Die westlichen Staats- und Regierungschefs können sich auch nicht auf die Fiskalpolitik verlassen, um den wachstumsdämpfenden Auswirkungen des Ukraine-Schocks entgegenzuwirken. Zum einen geht den USA und vielen anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften die fiskalische Munition aus, nachdem sie als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie alle Register gezogen haben. Die Regierungen haben zunehmend unhaltbare Defizite angehäuft, und der Schuldendienst wird in einem Umfeld höherer Zinssätze viel teurer werden.

Genauer gesagt ist ein fiskalischer Stimulus die falsche politische Antwort auf einen stagflationären Angebotsschock. Obwohl dies die negativen Auswirkungen des Schocks auf das Wachstum verringern kann, wird es den Inflationsdruck erhöhen. Und wenn sich die politischen Entscheidungsträger  bei der Reaktion auf den Schock sowohl auf die  Geld- als auch auf die Fiskalpolitik verlassen, werden die stagflationären Folgen aufgrund der verstärkten Auswirkungen auf die Inflationserwartungen noch schwerwiegender.

Die massiven geld- und fiskalpolitischen Anreizmaßnahmen, die die Regierungen nach der globalen Finanzkrise 2008 einführten, waren nicht inflationär, da die Quelle dieses Schocks auf der Nachfrageseite lag, ausgelöst durch eine Kreditklemme zu einer Zeit, als die Inflation niedrig und unter dem Zielwert war. Die Situation heute ist völlig anders. Wir stehen vor einem negativen Angebotsschock in einer Welt, in der die Inflation bereits steigt und weit über dem Ziel liegt.

Es ist verlockend zu glauben, dass der Russland-Ukraine-Konflikt nur geringe und vorübergehende wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen haben wird. Immerhin repräsentiert Russland nur 3 % der Weltwirtschaft (und die Ukraine viel weniger). Aber die arabischen Staaten, die 1973 ein Ölembargo verhängten, und der revolutionäre Iran 1979 repräsentierten einen noch geringeren Anteil am globalen BIP als Russland heute.

Die globalen Auswirkungen von Putins Krieg werden durch Öl und Erdgas kanalisiert, aber dabei wird es nicht bleiben. Die Folgewirkungen werden dem globalen Vertrauen einen massiven Schlag versetzen, zu einer Zeit, als die fragile Erholung von der Pandemie bereits in eine Phase größerer Unsicherheit und steigenden Inflationsdrucks eintrat. Die Folgewirkungen der Ukraine-Krise – und der breiteren geopolitischen Depression, die sie ankündigt – werden alles andere als vorübergehend sein.

 

 

 

 


Cave Idus Martias (Hüte dich vor den Iden des März)

Cave Idus Martias
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In Anspielung auf diese Metapher für bevorstehendes Unheil, welches sich auf einen Orakelspruch kurz vor der Ermordung des römischen Kaisers Julius Cäsar bezog, warnt Investmentlegende Bill Gross die Anleger vor drohendem Unheil und riskanten Investments in Neuen Jahr.

„Wenn das Jahr vorüber ist, wird bei vielen Anlageklassen ein Minuszeichen vor den Renditen stehen. Die guten Zeiten sind vorbei“

so Gross, der Ende September von der Allianz-Fondstochter Pimco zum kleinen Rivalen Janus wechselte und im Vertrauen auf seine Anlage-Performance von Ex-Pimco-Anlegern $ 103 Mrd. zu Janus mitnehmen konnte.
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Aus ökonomischer und geopolitischer Sicht sollte die Warnung ernst genommen werden, da nicht auszuschließen ist, dass im Zusammenhang mit der Fortschreibung weiterer Krisen-Szenarien, sozialen Verwerfungen und/oder den Folgen des abgestürzten Ölpreises speziell für die US-Fracking-Industrie und deren bisherigen Profiteure wie BASF oder SIEMENS noch weiterer Unbill zu erwarten ist.
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In dem bislang boomenden Industriezweig entstanden seit 2008 in Colorado, North Dakota, Pennsylvania, Texas und West Virginia etwa 1,4 Mio neue Arbeitsplätze an ca. 2000 Bohrtürmen. Nach Einschätzungen diverser internationaler Öl-Experten sollen die durchschnittlichen Einstandskosten pro Barrel Roh-Öl bei $ 74 liegen, was relativ bald zu einem bust führen und die Anzahl der Förderstätten halbieren könnte.
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Fazit:
Hope for the best, but watch out and prepare for the worst!
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Ihr Oeconomicus
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follow-up zur US-Fracking-Industrie, 07.01.2015
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Frackingfirmen zerren US-Städte vor Gericht
Der Fracking-Boom hat den USA bislang goldene Zeiten beschert. Die neue Fördermethode senkte das US-Handelsbilanzdefizit, schaffte Arbeitsplätze und befeuerte die Wirtschaft. Die USA sind mittlerweile zur Öl-Supermacht und zum selbständigen Energieversorger aufgestiegen: Fracking als Tor zu kaum versiegbaren Geldquellen. Doch den Bohrfirmen weht seit einigen Monaten ein eisiger Wind entgegen.
[…]
Dominic Benz – Handelszeitung

Hans-Werner Sinn: 2015 wird für die Euro-Zone zum Schlüsseljahr

Ungewisser Wahlausgang in Griechenland, niedrige Wachstumserwartungen in ganz Europa, und das mögliche, fragwürdige Eingreifen der EZB auf den Märkten: Die kommenden Monate werden turbulent.

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Eigentlich könnte man für die deutsche Wirtschaft 2015 verhalten optimistisch sein. Nach einem temporären Durchhänger im zweiten Quartal 2014, der vor allem durch die Ereignisse in der Ukraine verursacht war, fasste die Wirtschaft wegen der fallenden Ölpreise und der Abwertung des Euro zuletzt wieder Tritt. Der Geschäftsklimaindex des ifo Instituts ist zweimal hintereinander gestiegen, die Exporterwartungen der Unternehmen verbesserten sich sogar zum dritten Mal.
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Kolumne von Hans-Werner Sinn – WiWo


The case for a global recession in 2015

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The case for a global recession in 2015
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Economist David Levy argues instability in emerging markets will sink the U.S. economy before the end of next year.
Four years after the end of the Great Recession, it looks as if the U.S. economy might finally be poised for breakout growth.
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But news outside the U.S. isn’t so bright. European economies are still battling depression-era levels of unemployment and the threat of deflation. And emerging economies, like China, are having trouble maintaining the kind of growth they have become accustomed to in recent years. The most recent readings out of China have the world’s second-largest economy growing at roughly 7.5% per year, down from the 10% growth it averaged for two decades before its economy began to slow in 2012. And this pattern holds for other emerging economies like Brazil and Russia.
[…]
Chris Matthews – Fortune
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Anmerkung
Levys Einschätzungen werden auch von Jim Rickards (Berater hochrangiger US-Regierungsstellen und Autor von „The death of Money“) gestützt.
Zur Illustrierung eines kürzlich geführten Interviews mit Money Morning hier einige hübsche Charts
Schaut man sich einige von Rickards dargestellte Essentials zur FED an, mag man einige Gedanken entwickeln, die nicht unbedingt im Einklang mit den Überzeugungen von Frau Yellen sein könnten.
Rickards führt aus, dass nach der letzter FED-Kapitalerhöhung deren Eigenkapital bei nunmehr $ 56,2 Mrd. liegt, während deren ‚unstable liabilities‚ auf mind. $ 4300 Mrd. eingeschätzt werden.
Nicht, dass ich darüber jetzt vollkommen überrascht wäre, aber irgendwie gehen solche geballten Erkenntnisse doch ans Gemüt.
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Ihr Oeconomicus
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follow-up, 11.11.2014
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Warnung aus berufenem Munde – Prophetische Firma sieht Rezession kommen
Das Jahresende naht – und damit auch die Zeit für Prophezeiungen. Eine kleine US-Firma sagt jetzt voraus, dass die Weltwirtschaft im kommenden Jahr womöglich in die Rezession zurückfällt. Originell ist die These zwar nicht, Beachtung findet sie trotzdem. Das hat Gründe.
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Jan Gänger – N-TV
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follow-up, 10.11.2014

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Predictors of ’29 Crash See 65% Chance of 2015 Recession
In 1929, a businessman and economist by the name of Jerome Levy didn’t like what he saw in his analysis of corporate profits. He sold his stocks before the October crash.
Almost eight decades later, the consultancy company that bears his name declared “the next recession will be caused by the deflating housing bubble.” By February 2007, it predicted problems in the subprime-mortgage market would spread “to virtually all financial markets.” In October 2007, it saw imminent recession — the slump began two months later.
The Jerome Levy Forecasting Center, based in Mount Kisco, New York, and run by Jerome’s grandson David, is again more worried than its peers. Its half-dozen analysts attach a 65 percent probability of a worldwide recession forcing a contraction in the U.S. by the end of next year.
[…]
Simon Kennedy – Bloomberg
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15.01.2014
The Global Economy in 2014
by Christine Lagarde, Managing Director, International Monetary Fund:
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„Good afternoon. I would like to thank the National Press Club, and especially President Angela Greiling Keane, for inviting me to this prestigious venue.
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Let me begin by wishing you all a happy New Year. I think this is appropriate, given that we are halfway between western New Year and lunar New Year!
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It is also appropriate for what I want to talk about today—how the IMF sees the global economy as the wheels of time roll into yet another year.
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If we think about it, 2014 will be a milestone in many respects. It will mark the hundredth anniversary of the start of the First World War, the 70th anniversary of the Bretton Woods conference that gave birth to the IMF, and the 25th anniversary of the fall of the Berlin Wall.
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It will also mark the 7th anniversary of the financial market jitters that quickly turned into the greatest global economic calamity since the Great Depression.
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This crisis still lingers. Yet, optimism is in the air: the deep freeze is behind, and the horizon is brighter. My great hope is that 2014 will prove momentous in another way—the year in which the “seven weak years”, economically speaking, slide into “seven strong years”.
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Is this wishful thinking? No, but it will not simply happen on its own. Getting beyond the crisis still requires a sustained and substantial policy effort, coordination, and the right policy mix. Let me talk about this—I will start with the global outlook, and then touch on the policy path I have in mind.
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Global outlook and risks
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In just a few days, we will be releasing our updated forecasts. While our numbers are still being finalized, I will talk about the main trends as we see them.
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• Momentum strengthened in the latter half of 2013, and should strengthen further in 2014—largely due to improvements in the advanced economies.
• Yet, global growth is still stuck in low gear. It remains below its potential, which we think is somewhere around 4 percent. This means that the world could create more jobs before we would need to worry about the global inflation genie coming out of its bottle.
• Even for the advanced economies, however, the outlook is still subject to significant risks. With inflation running below many central banks’ targets, we see rising risks of deflation, which could prove disastrous for the recovery. If inflation is the genie, then deflation is the ogre that must be fought decisively.
• During the years of crisis, we have relied on the emerging markets to keep the global economy afloat. Together with the developing countries, they accounted for three-quarters of global growth over the past half decade. However, a growing number of emerging markets are slowing down as the economic cycle turns.
• We also see risks arising from financial market turbulence and the volatility of capital flows. The reaction to the Fed’s tapering has been calm so far, and this is good news, but there still could be some rough waters ahead.
• Overall, the direction is positive, but global growth is still too low, too fragile, and too uneven. Moreover, it is not enough to create the jobs for the more than 200 million people around the world who need them.
• In far too many countries, the benefits of growth are being enjoyed by far too few people. Just to give one example: in the United States, 95 percent of income gains since 2009 went to the top 1 percent. This is not a recipe for stability and sustainability.
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The policy agenda
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This all points to one thing: the need to stay focused on the policies needed for sustainable growth and rewarding jobs, which in the end are needed to make everybody better off. Let me focus on this.
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We have certainly avoided a worst case scenario during the crisis, thanks to the efforts of global policymakers over the past half decade. Central banks went above and beyond the call of duty to keep interest rates low and the financial system functioning, while governments deployed fiscal stimulus where they could.
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The road has certainly been difficult, and continues to be difficult, but as Edward R. Murrow once said, “difficulty is the excuse history never accepts”.
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Now that the global economy looks more stable, the big priority for policymakers in 2014 is to fortify the feeble global recovery and make it sustainable. What does this mean in practice?
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For the advanced economies in particular, it means that central banks should return to more conventional monetary policies only when robust growth is firmly rooted. At the same time, countries need to use the room created by unconventional monetary policies to put in place the reforms needed to jumpstart growth and jobs.
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Let me go deeper and touch briefly on the different regions.
• Growth is certainly picking up in the United States, driven by private demand, and to be helped by the loosening of the fiscal corset in the recent budget deal. Still, it will be critical to avoid premature withdrawal of monetary support and to return to an orderly budget process, including by promptly removing the debt ceiling threat.
• The Euro Area is turning the corner from recession to recovery, but growth is still unbalanced, and unemployment is still worryingly high. Some countries are doing well, but others are still burdened by high debt and credit constraints. Monetary policy is helping a lot, but could still do more—targeted lending, for example, could help reduce financial fragmentation. The forthcoming review of asset quality and stress tests can also help, but only if they are done in an evenhanded and credible manner. There is also a need to accelerate reforms to boost labor market participation and enhance competitiveness.
• In Japan, the initial boost from Abenomics is weakening a bit, but temporary fiscal stimulus should help offset the negative effects of the necessary consumption tax increase. The challenge is to agree on medium-term fiscal adjustments and social and economic reforms needed to strengthen growth. Deregulating product and service markets and increasing the participation of women in the workplace would help overcome the ogre of deflation.
• What about the emerging markets? The challenge here is to navigate any bumpiness and stay strong. Policymakers must be wary of any signs of financial excess, especially in the form of asset bubbles or rising debt. Financial regulation needs to be strengthened and implemented in order to better manage credit cycles. And yes, many countries also could do more on the structural front to unlock their growth potential—including by tackling infrastructure bottlenecks or regulatory obstacles.
• What about the low-income countries? Here, the news is generally good. These countries have really become a bright spot. Now is the time to lock in these gains and build stronger defenses against either direct or consequential external shocks, including by raising more revenue. In addition, countries should keep spending selectively on important social programs and infrastructure projects.
• I should mention that I have just returned from the two most dynamic regions of the world—Asia and sub-Saharan Africa, which saw growth of 6½ percent and 5 percent last year respectively. Here in Washington DC, we sometimes forget the monumental change taking place in these parts of the world—the rise in economic power and the march of the middle class. I always come away from these regions with renewed optimism.
• We should also remember the Arab countries in transition. The Arab Spring began exactly three years ago, and as these countries grapple with the reforms needed to unleash the dynamism of the private sector and create more jobs for their young people, they need the firm support of the international community.
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I have talked so far about the regions. Yet there are also many common problems that require a common resolve. Think about the legacy of public and private debt, and about fiscal and current account imbalances. Think about the reforms needed to make the financial system safer and bring it more into the service of the real economy. Think about rising inequality, environmental degradation, and the long-term challenges of climate change.
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These are not abstract challenges. It is only by addressing them that we can ensure future prosperity for all and meet the rising aspirations of our global citizens—for jobs, for security, for opportunity, for dignity.
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Conclusion
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I will conclude. At the outset, I made a reference to the Bretton Woods conference and the multilateral impetus behind the founding of the IMF. To move forward, we need that same spirit of cooperation and global solidarity today. Especially in a world as interconnected as ours, there is simply no alternative.
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I believe that the IMF can play an especially valuable role here, as a forum for precisely this kind of cooperation. We have certainly played our part in the collective response to the crisis—making 154 new lending commitments and providing technical assistance to 90 percent of our members since the onset of the crisis in 2008, and providing our best possible policy advice.
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One of our strengths is that we have to look at the bigger picture—how all the moving parts fit together, how what happens in one country affects the wider global economy.
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This role will surely become more important with time. We need to continue to adapt and to reflect the changing dynamics of the global economy and our membership. That is why we need the continued support of our entire membership.
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I will end with another icon of American journalism—and no, I don’t mean Ron Burgundy! I mean Walter Cronkite, who always ended by saying “and that’s the way it is”.
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Thank you very much. I am now happy to take your questions.“
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Source: IMF
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Schaut man sich nachfolgenden Kurzausschnitt aus Lagardes Vortrag an, wird deutlich, was so manche Hobby-Mystiker, welchen ökonomische Nachhilfe ganz ernsthaft anzuraten wäre, daraus gelernt haben mögen.
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Marc Faber im Interview

Investorenlegende Marc Faber sieht den freien Kapitalismus am Ende und sorgt sich über die zunehmende Ungleichheit zwischen Arm und Reich.

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Wie wir wissen nimmt Faber kein Blatt vor den Mund.
Im WiWo-Interview verdeutlicht er mit markigen Worten seine Einschätzungen u.a.

  • zu Wirtschaftssanktionen gegen Russland
  • dem offensichtlichen Putin-Hass vieler Politiker und Journalisten
  • der Gelddruckerei der Notenbanken
  • dem Schweigen oder Unverständnis keynesianisch-interventionistisch geprägter Politiker zur Ausweitung der Geldmengen
  • zu wachsenden Staatsquoten
  • den demografischen Faktoren in den USA
  • dem rückläufigen chinesischen Wirtschaftswachstum

Faber kritisiert

  • den Kuschelkurs politisch korrekte Gesellschaften
  • die Schere zwischen Arm und Reich
  • die teilweise deprimierenden Voraussetzungen für junge Menschen beim Start ins Arbeitsleben

und wagt schließlich einen Ausblick zur denkbaren Entwicklung diverser Assets.

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Sehr empfehlenswert!

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Finance Economic Predictions, Debt, Crisis, Depression
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Ihr Oeconomicus


die goldene Prognose-Stimmgabel lässt den Zauberbaum im Rettungsschirm-Wald erklingen

In dulci jubilo lauschen wir dem Brüsseler Harfenspiel:

„Irland und Spanien verlassen als erste Länder in der Europäischen Union den Rettungsschirm.“

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ALLES WIRD GUT !

zumindest wenn es nach den Prognostikern der EU geht, die uns die Frohe Botschaft vom gerne gehörten Medien-Orchester übermittelt!

Es sind zwar noch keine Probleme gelöst, macht aber NIX !

So sehen die Erwartungen aus:

Irland

für das Gesamtjahr 2013 ein Wachstum von 0,3% –

für 2014 ein Plus von 1,7% – für 2015 gar eine Steigerung von 2,5%

Unemployment (2012): 14,7% – für 2015 wird ein Rückgang auf  11,7% erwartet!

Schaut man sich die Auswanderungszahlen an, so stellt man fest, dass seit 2009 ca. 308.000 Personen das Land verlassen haben – bei 4,6 Mio Einwohnern ist das eine Hausnummer (!)

Spätestens jetzt dürfte klar werden, woher dieser Optimismus hinsichtlich einer signifikanten Verbesserung der Arbeitslosenzahlen herkommt! Details hierzu lassen sich im Youth Emigration Report aus April 2013 nachlesen

Darauf einen IRISH COFFEE ! 🙂 

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SPANIEN: 

für 2013 voraussichtlicher Anstieg des BIP um 0,1% (wow!) 

Die EU erwartet für 2014 eine weitere Steigerung des GDP von 0.5% und prognostiziert für 2015 gar 1,7% Wachstum

Unemployment: nach meinen Recherchen aktuell bei knapp unter 27% – EU-Erwartung für 2015: ca. 25,x %

Nach offiziellen Berichten erhielt Spanien zur Bankenrettung bislang € 41 Mrd. 

Kein Wort dazu, wie hoch die noch schlummernden toxischen Bilanzrisiken zu bewerten (Stichwort: non-performing loans) und welche Hilfsmaßnahmen alleine daraus zu befürchten sind.

Glück Auf! und Salud! zu den optimistischen EU-Erwartungen!

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Ihr Oeconomicus

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CROSSPOST GEOLITICO