GroKo(tz): Ab 2017 wird es den Menschen (in Täuschland) besser gehen als heute !

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GroKo(tz):
Ab 2017 wird es den Menschen (in Täuschland) besser gehen als heute !
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„Man muss am Schluss eine Gesamtschau machen.
Mit dem vorliegenden Koalitionsvertrag kann sichergestellt werden,
dass es den Menschen 2017 noch einmal besser gehen wird.“

Mit diesen Worten warb die CDU-Vorsitzende Angela Merkel beim CDU-Bundesausschuss um Zustimmung.
165 von 167 Delegierten stimmten am Ende den ausgehandelten Ergebnissen zu.

Drei Schwerpunkte habe die CDU in den Koalitionsverhandlungen gesetzt:

  • Solide Finanzen
  • Sicherer Wohlstand
  • Soziale Sicherheit

Durch richtige Investitionen in Bildung und Forschung, Kommunen und Infrastruktur schaffe man

„Investitionen in die Zukunft der jungen Menschen in unserem Land“

so Merkel .. (siehe Zitate-Quelle)

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Vermutlich liegt das letzte „tea-time“ der Kanzlerin mit Frau Friede Springer schon einige Zeit zurück, sonst hätte sie die Erkenntnisse aus einem aktuellen Welt-Artikel durch ihre Semantik-Abteilung in die zitierte Begeisterungs-Rede einpflegen lassen können!

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Der Welt-Autor Martin Greive hatte zur Unzeit eine aktuelle Ernst & Young-Studie zitiert, welche sich mit Deutschlands hochverschuldeten kommunalen Haushalten beschäftigt. Darin kommt u.a. zum Ausdruck, dass trotz gut laufender Konjunktur und sprudelnder Steuereinnahmen die Zahl deutscher Städte mit einer sehr hoher Verschuldung zwischen 2010 und 2012 von 14 auf 21 anstieg!

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Fast jede dritte deutsche Großstadt ist stark verschuldet.
„Viele deutsche Städte sind längst bankrott“, sagt Hans-Peter Busson, Leiter des Bereichs Government von EY. Der Schuldenberg der 72 in der Studie untersuchten deutschen Großstädte wuchs zwischen 2010 und 2012 von 44,8 auf 47,9 Milliarden Euro – ein Plus von sieben Prozent.

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Einige Kernsätze aus der E&Y-Studie:

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  • Nur zwei von drei deutschen Kommunen (69 %) gehen davon aus, ihre Schulden aus eigener Kraft tilgen zu können
    ►Bei den Kommunen, die derzeit ein Haushaltsdefizit erwirtschaften, liegt der Anteil sogar nur bei 55 %
  • Fast jede dritte Kommune hat im vergangenen Jahr Leistungen reduziert. Für das laufende oder kommende Jahr planen noch etwas mehr Kommunen entsprechende Kürzungen
    ►Zwei von drei deutschen Kommunen haben im Jahr 2012 Steuern oder Gebühren erhöht – und ein Ende der Steuer- bzw. Gebührenerhöhungen ist nicht in Sicht.
  • Jede fünfte deutsche Kommune (21 Prozent) weist einen Gesamtschuldenstand auf, der höher ist als das jährliche Haushaltsvolumen; bei 4 % beträgt er sogar ein Mehrfaches des Haushaltsvolumens
  • Fast jede zweite deutsche Kommune nutzt derzeit Kassenkredite zur Finanzierung laufender Ausgaben – obwohl diese nur zur vorübergehenden Überbrückung von Liquiditätsengpässen dienen sollten
  • Zwei von drei Kommunen rechnen infolge der „Schuldenbremse” im Grundgesetz bzw. im ESM mit einer strengeren Aufsicht und Auflagen seitens der Kommunalaufsicht und/oder mit einer weiteren Aufgabenverlagerung auf die Kommunen ohne finanzielle Kompensation. 65 % der Kommunen erwarten eine Diskussion über eine grundsätzliche Neuordnung der Einnahmestruktur der Kommunen.
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Hans-Peter Busson:

„In der deutschen Öffentlichkeit herrscht vielfach die Ansicht, die Probleme Griechenlands oder Spaniens seien weit weg – doch das Gegenteil ist der Fall: Viele deutsche Kommunen sind vollkommen überschuldet und können gerade einmal die Kreditzinsen bedienen, an ein Abtragen des Schuldenbergs ist gar nicht zu denken.“

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Die Gruppe der 41,5%-igen „betreuten Denker“ aus der Abteilung „Merk-nix“ mögen sich mit dem „ALLES-WIRD-GUT-Mantra“ begnügen.

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Selbstdenker hingegen werden sich an vielfältige hier dargelegte -und gerne als VT bezeichnete- Fakten erinnern!

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nachdenkliche Grüße

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Ihr Oeconomicus

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Archivbeiträge: Kommunen


von Thünen’s Konstruktivmodell des „Isolierten Staates“


public domain

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Johann Heinrich von Thünen zählt zu den bedeutendsten deutschen Nationalökonomen des 19. Jahrhunderts.

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Mit seinem Hauptwerk

Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und National-Oekonomie
(Hamburg 1826)

leistete er einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Partialanalyse und der Grenzproduktivitätstheorie – beides grundlegende Methoden der Wirtschaftswissenschaften.
Bis dieser in der Öffentlichkeit wahrgenommen und gewürdigt wurde, war es für den akademischen Außenseiter aus der mecklenburgischen Provinz jedoch ein langer Weg. Zu modern und abstrakt  schienen vielen Zeitgenossen seine Überlegungen zu sein.

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Früher als andere erkannte Johann Heinrich von Thünen die Brisanz der sozialen Frage. Seit den 1820er Jahren beschäftigte ihn das Problem des gerechten Lohnes.
Die Formel, die er nach jahrzehntelangen Forschungen fand und die auf seinem Grabstein verewigt ist, bestimmt den „naturgemäßen Arbeitslohn“ (A) als die Wurzel aus Existenzminimum (a) und Arbeitsprodukt (p).
Unter dem Eindruck der bürgerlichen Revolution von 1848 begann Thünen seine theoretischen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Er beteiligte seine Arbeiter am jährlichen Gewinn des Gutes. Mit dem 60. Lebensjahr konnten sie über das auf verzinsten Konten angelegte Geld frei verfügen.
Durch diese Form der Altersvorsorge nahm Thünen Entwicklungen späterer Jahre vorweg.

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Pionierleistungen

Zu Johann Heinrich von Thünens Pionierleistungen auf verschiedenen Wissenschaftsgebieten gehören unter anderem die Entwicklung von land- und forstwirtschaftlichen Produktions-, Standort- und Raumstruktur-Theorien mit entsprechenden Impulsen für die Wirtschaftsgeographie und Regionalwissenschaft und die Begründung der Landwirtschaftlichen Betriebslehre in Deutschland, sowie wegweisende Untersuchungen und praktische Vorschläge zum Agrarkredit (Taxation und Finanzintermeditation).

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Zudem entwarf er eine systematische Erklärung der Höhe von Löhnen, Zinsen und Bodenrenten sowie Verteilung dieser Einkommen in einer Volkswirtschaft (Grenzproduktivitäts-Theorie) und eine Ableitung von Grundprinzipien für eine optimale Forstwirtschaft, womit er allgemeingültige kapitaltheoretische Ansätze vorwegnahm. Er baute die Methode der isolierenden Abstraktion (Modell des „Isolierten Staates“ vgl. ceteris paribus) aus und wendete die Differentialrechnung bei der Lösung ökonomischer Optimierungsprobleme (Marginalprinzip) an. Außerdem führte er praxisorientierte und empirisch-statisch fundierte Agrar- und Wirtschaftsstudien (Ökonometrie) durch..

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Die Thünenschen Ringe
In seiner Theorie über den Isolierten Staat ging von Thünen von Adam Smiths homo oeconomicus aus:
Der Landwirt ist bestrebt, den größtmöglichen Gewinn aus seiner Arbeit zu erwirtschaften. Aus seiner Erfahrung als Gutswirt wusste er, dass seine Erlöse von einer optimalen Nutzung der Landflächen und den Transportkosten abhingen. Um seine Gedanken ausschließlich auf diese zwei Variablen zu konzentrieren, reduzierte von Thünen die restlichen Einflüsse auf einen homogenen – isolierten – Staat:
Ein kreisrundes, völlig flaches Land ohne Außenbeziehungen und einer alles dominierenden Stadt in der Mitte. Es gibt nur Getreide als einziges landwirtschaftliches Produkt und dessen Preis ist vorgegeben. Die Wirtschaft im Umland müsste sich bei ökonomischem Verhalten so anordnen, dass jede Branche einen optimalen Gewinn einfährt:
Die Transportkosten sind direkt proportional von der Entfernung zur Stadt und dem Gewicht der Ware abhängig. Der Preis pro ha (Lagerente) nimmt mit Entfernung zur Stadt ab. Der Mindestpreis einer Ware errechnet sich also aus der Lagerente, den Transportkosten und den fixen Produktionskosten – der Gewinn ist dementsprechend der Unterschied zwischen Mindestpreis und dem fixen Marktpreis.

Die Lage-Rente als zentraler Begriff in der Argumentation von Thünens ist als Äquivalent zum Bodenwert zu verstehen. Sie entspricht der maximal möglichen Summe, die ein landwirtschaftlicher Produzent für die Nutzung einer Fläche bezahlen könnte, ohne Verlust zu machen.

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Thünens Theorie des „naturgemäßen Lohns“
Zur Entdeckung des Grenzproduktivitätsprinzips in der Theorie der funktionellen Einkommensverteilung
Robert Stelter – Uni Rostock – PDF [31 Seiten]

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Digitales Thünen-Archiv

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Thünen-Institute

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