Gemeinsame Agrarpolitik 2023-2027
Veröffentlicht: 9. April 2022 Abgelegt unter: Agrar-Ökonomie, Ökologische Landwirtschaft, ÖKONOMIE - ECONOMICS, EU-Agrarpolitik 2023-2027, Lebensmittel-Sicherheit, Machtfaktor Agrar-Industrie, Russia-Ukraine Crises, sanctions: implications & interactions (Folgen & Wechselwirkungen) Hinterlasse einen KommentarGemeinsame Agrarpolitik 2023-2027
EU-Rat verabschiedet fairere, grünere und stärker leistungsorientierte Agrarpolitik
Der Rat hat die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) förmlich angenommen, die für den Zeitraum 2023-2027 gelten wird.
Mit der neuen GAP sollen
- der Beitrag der Landwirtschaft zu den Umwelt- und Klimazielen der EU gestärkt,
- kleinere landwirtschaftliche Betriebe gezielter unterstützt und
- den Mitgliedstaaten mehr Flexibilität zur Anpassung der Maßnahmen an die lokalen Gegebenheiten eingeräumt werden.
Die drei Verordnungen, aus denen das GAP-Reformpaket besteht, sind vom Rat und vom Parlament unterzeichnet und am 6. Dezember 2021 im Amtsblatt veröffentlicht worden. Die neue Politik wird 2023 in vollem Umfang gelten.
Quelle:
Details, Folgen und Wechselwirkungen
Die EU-Kommission hat beschlossen, dass ab dem Anbaujahr 2023 in ganz Europa auf mindestens 4% der Ackerfläche nichts mehr wachsen soll. Die Landwirte sollen diese Flächen ab dem Herbst 2022 einfach nicht mehr beackern und besäen. Das ist angesichts der kommenden vorhersehbaren Hungerkrise in vielen armen Ländern der Welt ein nicht erklärbarer Wahnsinn.
Ab 2023 wird mit der neuen GAP-Reform für Betriebe über 10 ha Ackerland und für Landwirte mit weniger als 75 % Grünlandanteil eine Stilllegung gefordert.
Diese wertvollen Ackerflächen werden nicht nur „Stillgelegt“, sondern auch mit der Vorschrift die Flächen der Selbstbegrünung zu überlassen „verwildert“. Eine Begrünung über Aussaat ist ausgeschlossen. Wir bekamen über diese nicht „Praxistaugliche Vorschrift“ einen Leserbrief zugesandt:
„Es müssen ab 2023 4% unseres Ackers als nichtproduktive Ackerflächen der Selbstbegrünung überlassen werden.
Eine Ansaat z. B. mit einer Honigbrachemischung, die eine Verdrängungswirkung auf Unkräuter und Ungräser hätte, ist dabei nicht erlaubt. Zur Begründung heißt es, selbstbegrünte Flächen seien für den Schutz von Flora und Fauna ungleich wirksamer als durch Ansaat begrünte Flächen. In der Praxis ist das aus Sicht der Ackerhygiene fatal.
Bodenbürtige Krankheiten durch den Verbleib von Ausfallgetreide oder -raps werden vermehrt. Das Samenpotential von Unkräutern und Ungräsern nimmt zu. Aufgrund der immer weniger werdenden Pflanzenschutzmittel wird eine Wiederinkulturnahme solcher Brachflächen erheblich erschwert.
Für den einzelnen Familienbetrieb bedeutet die neue GAP erneut mehr Fallen in die man tappen kann bei gleichzeitig geringerem Einkommen.
Der Ausgleich – im Volksmund Subvention -, der für diese Enteignung und viele andere Erschwernisse bei der Produktion gezahlt werden soll, ist abermals weniger geworden.Blickt man aus der EU-Wohlstandsblase hinaus gilt es zu bedenken, dass die Weltbevölkerung trotz Corona, Klimawandel, Krieg und Tyrannei kurz vor der 8 Mrd.-Marke steht und weiter anwächst.
Die UN-Welternährungsorganisation FAO hat kürzlich die Intensivierung der Landwirtschaft ausgerufen. 70% mehr Nahrungsmittelproduktion bräuchte es, damit die bis 2050 auf 9 Mrd. Menschen anwachsende Bevölkerung ernährt werden würde.
Vor diesem Hintergrund werden also 4% der weltweit ertragreichsten Flächen aus der Produktion genommen und dabei billigend in Kauf genommen, dass diese nur durch Flächen auf anderen Kontinenten ersetzt werden, die ein Ertragsniveau von vielleicht einem Drittel oder weniger des westeuropäischen haben.
Es werden in anderen Teilen der Welt mit der Rodung von Ur- und Regenwäldern intakte Biotope geopfert, damit weiter ausreichend Nahrung produziert werden kann.
Ein schier unglaublicher Vorgang. Wie erklärt man das?
korrespondierend:
09.04.2022:
Bauern übers Festhalten an Stilllegung enttäuscht
03.11.2021
Preise, Standards und Haltungsstufen von unserem Fleisch
22.02.2022
Wenn so genannte Klimapolitik genau das Gegenteil bewirkt
25.02.2022
Robert Habeck sagt zu der Nahrungsmittelsicherheit lapidar „das wird schon reichen“!
16.03.2022
NABU, BUND, WWF und Co geben zu, dass viel zu wenig Nahrung da ist,
27.03.2022
Es muss auch dem letzten Träumer in der Regierung klar geworden sein wie wichtig Eigenversorgung ist
29.03.2022
Unsere Regierung, sie glauben es wirklich selbst..
01.04.2022
Warum bekommen wir hier zweistellige Preissteigerungen? Und andere Länder machen das nicht mit.
06.04.2022
60 % Getreide im Futter – oder wie man mit falschen Zahlen Stimmung macht
No magic tap for Europe to replace Russian gas via Turkey or elsewhere
Veröffentlicht: 31. März 2022 Abgelegt unter: BASF, Chemie & Agrar-Industrie, Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Gasversorgungs-Sicherheit, Gaz-Pipelines, Gazfields, Leviathan (Israelische Küste), Liquified Natural Gas (LNG), LNG-Logistik, LNG-Terminals, Russia-Ukraine Crises, sanctions: implications & interactions (Folgen & Wechselwirkungen), SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Hinterlasse einen KommentarNo magic tap for Europe to replace Russian gas via Turkey or elsewhere
Europa hat nach Aserbaidschan, Israel und anderen Ländern gesucht, um Gas über die Türkei zu transportieren, aber unter der Annahme, dass politische Hindernisse überwunden werden können, wird es einige Zeit dauern, die erforderlichen massiven Investitionen zu realisieren.
Bislang konzentrierte sich Brüssels Interesse hauptsächlich auf die Türkei als mögliche Transitroute für größere Gasmengen aus Aserbaidschan und Israels Leviathan-Ressourcen, dessen Reserven aber noch weitestgehend unerschlossen sind.
Am 4. Februar berichtete EU-Energiekommissarin Kadri Simson über eine Vereinbarung mit Baku zur „ Vertiefung unserer Partnerschaft “ im Gassektor, wobei Aserbaidschans Energieminister Parviz Shahbazov am 12. März bestätigte, „gas reserves of 2.6 trillion cubic meters are enough for its neighbors and European countries.“
Unterdessen führte der Besuch des israelischen Präsidenten Isaac Herzog am 9. März in Ankara zu beträchtlichen Spekulationen über eine mögliche Vereinbarung zum Transit von Gas aus Israels riesigem Leviathan-Gasfeld.
Selbst wenn sich beide Länder einig sind, wird die Realisierung bedeutender Export-Volumina viel Zeit und große Investitionen erfordern.
Laut Aserbaidschans staatlicher Ölgesellschaft SOCAR sollen die Gasexporte nach Europa in diesem Jahr wie geplant auf 10 Milliarden Kubikmeter steigen, wobei noch im laufenden Jahr eine Entscheidung darüber erwartet wird, ob die Kapazität der einzigen Export-Pipeline auf 20 Milliarden Kubikmeter pro Jahr verdoppelt werden soll — immer noch nur ein Bruchteil der russischen Importe Europas.
Woher das zusätzliche Gas kommen soll, ist keineswegs ausgemacht.
Aber halt mal! Hatten unsere Bullerbü-Verwahrheiter Habecks Betteltrip nach Qatar nicht zweckoptimistisch als langfristige Energiepartnerschaft begrüßt?
Habeck’s Resumee:
„Großartigerweise -und das war ja das Ziel- wurde wurde eine langfristige Kooperation mit Qatar fest vereinbart“
Toll ! … seltsam nur, dass sich diese Einschätzung aus dem Mund von Qatars Energieminister Saad al-Kaabi „ein wenig anders“ anhört:
Zunächst zweifelte al-Kaabi vor allem eine schnelle Abkehr von Russland an. „Zu sagen, ich kann heute auf Russland verzichten, und zu behaupten, Qatar oder andere könnten das ersetzen, ist lächerlich. Das ist Blödsinn. Das wird nicht passieren“, sagte der Minister der „FAZ“.
Nach al-Kaabis Angaben hat Qatar Energy erst von 2025 an die Möglichkeit, maßgebliche Mengen bereitzustellen. Fast das gesamte qatarische Gas sei bis 2026 durch bestehende Lieferverträge gebunden. Ab 2026 wolle Qatar seine Produktion von 77 Millionen auf 126 Millionen Tonnen pro Jahr erhöhen.
Deutschlands Gasbedarf lag im Jahr 2020 bei 86,5 Millionen Tonnen. Und dabei steht fest: Deutschland ist ebenso wie die EU (Jahresbedarf 150 Milliarden m³) abhängig von russischem Gas. In den vergangenen Jahren kamen etwa 55 Prozent des zwischenzeitlich gestiegenen Gas-Bedarfs aus Russland, mittlerweile seien es etwa 38 Prozent, wie der Webseite der Bundesregierung zu entnehmen ist (Habeck spricht zwar von 40%, aber wir wollen nicht kleinlich sein), will heißen, dass bereits 15-17% des deutschen Gasbedarfs substituiert werden konnten … wodurch, vielleicht durch U.S. LNG-Lieferungen ist zumindest fraglich!
An der Stelle sollten wir doch mal nachrechnen. EU-Quellen zufolge wurden in 2021 nachfolgende LNG-Mengen (Angaben in Mrd. m³ – Stand 22.03.22) aus nachfolgenden Ländern in die EU exportiert:
Qatar 27,1 – USA 22,5 – Russland 17,1 – Nigeria 12,5 (Empfänger: Spanien+Portugal via LNG-Terminal im Tiefsee-Hafen von Sines – Algerien 8,0 (wobei Zweifel angemeldet werden dürfen, ob es sich dabei tatsächlich um Flüssig-Gas handelte, oder das per Pipeline nach Spanien gelieferte Gas gemeint ist) – Norwegen 4,0 – Angola 1,0 – Peru 0,4 und Argentinien 0,2 … macht summa summarum 92,8 incl. russischer LNG-Lieferungen, blendet man diese jedoch aus, reduziert sich die gelieferte Menge auf 75,7 Mrd. m³.
Der EU-weite Jahres-Gesamtverbrauch an Gas lag 2021 bei rund 500 Mrd. m³ was bedeutet, dass 407,2 m³ via Pipelines geliefert worden sein müssen. Zieht man davon 59,2 Mrd. m³ die via Nordstream 1 in Deutschland ankamen ab, müssen also schlappe 348 Mrd. m³ mittels anderer Pipelines geliefert worden sein.
Aber bleiben wir noch etwas beim deutschen Erdgas-Verbrauch und betrachten einige Zahlen:
Konkret bedeutet dies, dass 48,2 Prozent der 40,6 Millionen Wohnungen in Deutschland Erdgas als Energieträger nutzen. Das sind 19,6 Millionen Wohnungen, wobei im letzten Jahr lt. Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) stolze 653.000 neue Gasheizungen in deutschen Haushalten hinzugekommen sind.
Auf Platz zwei landet das Heizen mit Öl – etwa für Zentralheizungen und Ölöfen. Rund ein Viertel (25,6 %) und damit 10,4 Millionen aller deutschen Wohnungen werden so beheizt.
Die Liste der größten industriellen Erdgas-Verbraucher in Deutschland wird angeführt von dem Düngemittelhersteller SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH mit Sitz in der Lutherstadt Wittenberg. Deren Gas-Verbrauch liegt mit 1,2 Mrd. m³ höher als die verbrauchte Gesamtmenge in Bremen und dem Saarland.
Die BASF, weltweit größter Chemiekonzern und auf Rang zwei dieser Liste, warnt hinsichtlich eines Gasembargos für Deutschland vor einem Jobverlust von bis zu 40,000 am Standort Ludwigshafen/Rhein beschäftigten Mitarbeiter !!
Bevor es soweit kommt, sollten sich die Damen und Herren Politschnurgel so richtig warm anziehen !!!
Den meist faktenresistenten Hardlinern, die sich wortgewaltig für den sofortigen Import-Stopp von russischem Gas blamieren, scheinen diese Fakten offenbar völlig gleichgültig zu sein !
Vielleicht ändert sich das, sobald FFF in „fridays for freezing“ umdefiniert werden muss, ein Zeitpunkt der möglicherweise auch als „das Ende des grünlippigen Regenbogens“ in die Geschichte eingehen könnte!
Aber kommen wir zurück zu Habeck’s Energieausflügen:
Sein stop-over in den Emiraten hat offenbar keine Früchte eingebracht, etwa schmal-lippig räumte er ein, dass mit den VAE ebenfalls eine Kooperation sei. In other words, bis dahin wird noch eine Menge Wasser durch den Dubai-Creek und die Spree fließen.
Kommen wir zu Habeck’s angedachten Erdgas-Lieferungen aus den Niederlanden. Er und viele andere wünschen sich aus dem Groningen Gasfeld 1,1 Mrd. m³, was bedeutet, dass die Gasproduktion in Groningen trotz der Gefahr von Erdbeben vermutlich also fast verdoppeln werden müsste. Diesbezüglich werden die Sorgenfalten bei der niederländischen Regierung noch größer, da man sich verpflichtet hat, die Produktion des ehemals größten Gasfelds im laufenden Jahr einzustellen!
Ein Quäntchen Hoffnung bleibt jedoch, schließlich betreiben die Niederlande ein LNG-Importterminal in Rotterdam, welches in der Nähe des Hafeneingangs auf der Maasvlakte für LNG-Tanker recht gut zu erreichen ist und mit drei Lagertanks, jeweils mit einer Lagerkapazität von 180.000 m³, das Löschen von großen Mengen an LNG auf einmal ermöglicht.
Aktuell liegen mir dazu keine Auslastungs-Daten vor, womit die etwaige Nutzung für U.S. LNG-Lieferungen für Deutschland nicht seriös zu quantifizieren ist.
Wagen wir einen Blick zum Hafen im belgischen Zeebrugge. Der dortige Port ist über die Gassco Zeepipe-Pipeline mit den Gasfeldern Norwegens und über die Interconnector-Pipeline mit Großbritannien verbunden. LNG wird in erster Linie auf dem Seeweg aus Qatar angeliefert und dort aufbereitet wird.
Das Fluxys LNG-Terminal wurde für das Laden und Entladen von LNG in und aus Schiffen gebaut. Für die temporäre Lagerung vor Ort kommen Puffertanks mit einer Kapazität von 9 Milliarden m³ LNG pro Jahr zum Einsatz. Das LNG wird über das Vertriebsnetz verteilt und in LNG-Schiffe oder LNG-LKW geladen.
Immerhin, einen Hoffnungsschimmer kann Habeck anläßlich seiner Konsultationen mit Norwegens Regierungs-Chef Jonas Gahr Støre vorweisen.
Støre stellte mehr Flüssiggas in Aussicht. Man befinde sich jetzt zwar am Maximum, wolle aber im Sommer mit Hilfe eines LNG-Terminals in Nord-Norwegen die Kapazitäten ausbauen. Der staatlich dominierte Versorger Equinor werde im Sommer zusätzlich 1,4 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa pumpen können. Zudem wolle Norwegen Deutschland mit Spezialschiffen für Flüssiggas helfen. Deutschen Regierungskreisen zufolge geht es um mehrere Schiffe, die der Bund mitfinanzieren werde. Sie können den flüssigen Brennstoff vor der Küste wieder in Gas umwandeln, sodass kein komplett neues Terminal gebraucht wird.
Na, dann wollen wir doch mal soviel Zuversicht aufbringen, dass der steigende Benzinpreis-Frust in der norwegischen Bevölkerung nicht dazu führt, dass deren Solidaritätsempfinden nicht auf norwegische Mitbürger beschränkt bleibt und/oder die Støres Regierung hinsichtlich der angedachten Pläne gar in die Verlegenheit katapultiert, statt LNG nur Norweger-Pullover liefern zu können.
Ihr Oeconomicus
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Nigerias Dangote-Group opens Africas biggest fertilizer plant
Veröffentlicht: 24. März 2022 Abgelegt unter: Dangote Fertiliser Plant, Dangote Group, Dangote Oil Refinery (under construction) in Ibeju Lekki district, fertilizer industry (Düngemittel-Industrie), Nigeria, Nigerianische Konzerne Hinterlasse einen KommentarNigerias Dangote-Group opens Africas biggest fertilizer plant
Africa’s richest man Aliko Dangote opened the continent’s largest fertilizer plant this week as war in Ukraine cuts off supplies from Russia, threatening a global food crisis.
The $2.5 billion urea and ammonia fertilizer plant was commissioned by Nigeria’s President Muhammadu Buhari in Lagos, where Dangote is also due to open a 650,000 barrels per day oil refinery, later this year.
Dangote told CNN Tuesday that the urea market had “gone through the roof.”
“People are begging us to sell. We are very choosy who we sell this product to. We are loading a ship going to US, Brazil, Mexico, India… The EU are trying to buy from us” he said.
The fertilizer factory sits on 500 hectares (1,235 acres) of land on the outskirts of Lagos and has a capacity to produce 3 million metric tons of urea yearly, making it the second largest plant in the world, Dangote said.
corresponding:
30.03.2022: Dangote eröffnet riesige Düngerfabrik
10.08.2018: Billionaire’s huge Nigerian oil refinery likely delayed until 2022
Verbotenes Gemüse
Veröffentlicht: 13. Juni 2016 Abgelegt unter: Alte Gemüsesorten, Bundessortenamt, Lebensmittel | Tags: Gemüserebellen, Saatguttresor Spitzbergen, Saatgutverkehrsgesetz (SaatG) 6 Kommentare.
Verbotenes Gemüse
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Uschi Reinhardt handelt mit alten Tomatensorten, Reinhard Lühring mit einer Grünkohlsaat, die fast ausgestorben ist. Karsten Ellenberg macht Geschäfte mit nicht mehr zugelassenen Kartoffelsorten. Tausende von Tomaten- oder Kartoffelsorten sind jedoch nicht für den Handel zugelassen. Wer solche alten und schmackhaften Sorten züchtet und verkauft, macht sich sogar strafbar.
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Jean Boué begibt sich in deutsche Gärten und spürt die „Gemüserebellen“ auf. In eindrücklichen Szenen und Gesprächen schildert er ihren Kampf gegen den Einheitsgeschmack und ihren Versuch, das kulturelle Erbe der Sortenvielfalt vor dem Aussterben zu bewahren.
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vertiefende Informationen
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Alte Kartoffelsorten: Schmackhaft aber selten
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Ratgeber: Alte Gemüsesorten selbst anbauen
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Kulturanleitungen
Sie interessieren sich für Nutzpflanzen, Sie möchten gern neue, bisher unbekannte Pflanzen kennen lernen, möchten erfahren, wie die einzelne Pflanze angebaut wird, wie sie gut wächst und Früchte trägt, was Sie in der Küche damit anfangen können, wie Sie die Vermehrung erfolgreich bewältigen ?
[…]
Nutzpflanzenvielfalt
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Saatgutverkehrsgesetz (SaatG)
in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. Juli 2004 (BGBl. I S. 1673), das zuletzt
durch Artikel 372 u. 626 Absatz 6 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist
(Stand: Neugefasst durch Bek. v. 16.7.2004 I 1673; zuletzt geändert durch Art. 372 u. 626 Abs. 6 V v. 31.8.2015 I 1474)
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juris
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Das Bundessortenamt stellt sich vor
Das Bundessortenamt (BSA) ist als selbstständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für die Zulassung und für den Sortenschutz von Pflanzensorten und die damit zusammenhängenden Angelegenheiten zuständig.
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Bundessortenamt
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Weltweiter Saatgut-Tresor auf Spitzbergen
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korrespondierende Beiträge
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24.04.2013
Empörung über EU-Saatgut-Verordnung
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REWE Group nimmt Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat aus Baumarkt-Sortiment
Veröffentlicht: 14. Mai 2015 Abgelegt unter: Herbizide/Pestizide/Pflanzenschutzmittel | Tags: Glyphosat, Pflanzenschutz, REWE GROUP, toom Baumärkte Hinterlasse einen KommentarREWE Group nimmt Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat aus Baumarkt-Sortiment
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Die zur REWE Group gehörenden 350 toom Baumärkte werden bis spätestens 30. September 2015 keine Glyphosat-haltigen Produkte mehr führen. Seit heute (11.05.) besteht für die Märkte keine Möglichkeit mehr, derartige Produkte nachzubestellen. Bereits Ende 2013 hat toom Baumarkt damit begonnen das Sortiment umzustellen und hat rund 60 Prozent der Glyphosat-haltigen Produkte aus dem Verkauf genommen. Toom Baumarkt bietet seinen Kunden dafür alternative umweltverträglichere Produkte an. Damit handelt toom Baumarkt deutlich vor der anstehenden Entscheidung über die Verlängerung der EU-Zulassung für Glyphosat.
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“Für uns als verantwortungsvoll handelndes Unternehmen ist es wichtig, unser gesamtes Angebot regelmäßig zu überprüfen und zum Schutz von Umwelt und Natur nach alternativen und umweltverträglicheren Möglichkeiten zu suchen. Toom Baumarkt arbeitet stetig an der konsequenten Weiterentwicklung hin zu einem nachhaltigeren Sortimentsportfolio“,
erklärt Dominique Rotondi, Geschäftsführer Einkauf toom Baumarkt.
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Kunden erhalten in den toom Baumärkten mit angeschlossenen Gartencentern und Gartenmärkten eine Reihe an Möglichkeiten, Schadinsekten, Pilzbefall und Krankheiten ohne den Einsatz von chemischen Mitteln in Zaum zu halten. Interessierte können sich über das qualifizierte Personal umfangreich beraten lassen und weiterführende Informationen zum alternativen Pflanzenschutz im Internet nachlesen.
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REWE Group – Pressemitteilung – 11.Mai 2015
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Pestizide auf unserem Teller
Veröffentlicht: 24. April 2015 Abgelegt unter: Bienen, Herbizide/Pestizide/Pflanzenschutzmittel | Tags: Insektizide, Neonicotinoide Hinterlasse einen KommentarPestizide auf unserem Teller
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In der Schweiz sterben seit rund 20 Jahren 20-30 Prozent aller Bienen jährlich. Eine beunruhigend hohe Bienensterblichkeit, denn die Insekten spielen eine wesentliche Rolle bei der Bestäubung und Befruchtung von Kulturpflanzen und damit auch bei der Nahrungsmittelproduktion für den Menschen.
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Es mehren sich Studien, die eine spezielle Art von Insektiziden, Neonicotinoide, die von der Schweizer Firma Syngenta sowie Bayer und BASF hergestellt werden, mit dem weltweiten Bienensterben in Verbindung bringen. Bei den Neonicotinoiden handelt es sich um äußerst wirksame Neurotoxine, die 5.000 bis 10.000 Mal schädlicher für Insekten sind als DDT. Sie reichern sich in der Nahrungskette an, ohne dass man deren Langzeitwirkung auf die menschliche Gesundheit kennen würde. Die Produktion von Neonicotinoiden macht bereits ein Drittel des weltweiten Insektizid-Marktes aus – mit jährlichen Verkaufszahlen in der Größenordnung von fünf Milliarden Dollar.
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Die Reportage “Pestizide auf unserem Teller” macht deutlich, dass die Auswirkungen der Pestizide nicht nur die Bienen treffen, sondern die gesamte biologische Vielfalt.
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Volksdrogen Milch und Weizen
Veröffentlicht: 24. März 2015 Abgelegt unter: Krankheitsrisiken moderner Ernährung, Lebensmittel-Sicherheit | Tags: Amarant, Gliadine, Hirse, Kasein, Quinoa, Reis, Suchtpotential Ein KommentarVolksdrogen Milch und Weizen
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Ein simples Käsebrot schmeckt gut und tut gut!
Meinen Sie auch?
Viele können sich ein Leben ohne Milch- und Weizenprodukte nicht vorstellen. Wissenschaftler haben hinter diesen Nahrungsmittelsüchten erklärende Zusammenhänge zwischen unserem Darm und dem Nervensystem entdeckt.
Unglaublich aber wahr:
Milch- und Weizenproteine bergen ein Suchtpotential, das durch die opioide Wirkung von Kasein und Gliadinen im Gehirn freigesetzt wird. Kasein- und gliadinfreie Ernährungstherapien zeigen sich hingegen wirkungsvoll bei symptomatischen Verhaltensstörungen.
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Leider stossen insbesondere die Auswirkungen von Gliadin bei vielen Gastroenterologen noch immer auf taube Ohren. In der engstirnigen Betrachtungsweise vieler Schulmediziner herrscht die Meinung vor, dass ausschliesslich Zöliakiekranke auf Gliadin bzw. Gluten verzichten sollten.
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Zwar gibt es berechtigte Gründe dafür, nicht auf speziell glutenfrei produzierte Lebensmittel auszuweichen, die häufig viel Fett und Zucker enthalten. Basiert eine glutenfreie Ernährung jedoch auf natürlichen Alternativen und verzichtet möglichst auf industriell verarbeitete Imitate, überwiegen die gesundheitlichen Vorteile.
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Also schonen Sie Ihren Darm und werden Sie nicht zum Sklaven eines manipulierten Appetits!
Greifen Sie stattdessen zu glutenfreien Alternativen aus der Natur. Glutenhaltiges Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Dinkel lassen sich beispielsweise durch Reis, Hirse, Buchweizen, Quinoa und Amarant ersetzen.
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Zentrum der Gesundheit