Zahl der säumigen Schuldner steigt an

Zahl der säumigen Schuldner steigt an

Immer mehr Iren können ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen. Im Juni konnten 168.637 Iren ihre Kreditraten nicht rechtzeitig bezahlen. Insgesamt sind in Irland 761.533 Kredite an Privatpersonen vergeben. Damit sind etwas mehr als 22 Prozent der Privatkredite mit ausstehenden Rückzahlungen belastet. Dies geht aus einem Bericht der Irischen Nationalbank hervor.
Jeder fünfte Ire ist mit seinen Rückzahlungen in Verzug, oder musste bereits ein neues Darlehen aufnehmen. Bisher wurden in der Statistik nur Kredite berücksichtigt, deren Rückzahlungen länger als 90 Tage in Verzug waren. Bei der aktuellen Statistik wurden auch kürzer ausstehende Kredite mitgezählt.
Deutsche Mittelstands Nachrichten | 26.08.12, 01:20

The Central Bank of Ireland

The mortgage arrears data, along with a set of explanatory notes, are available in the Mortgage Arrears section of the Statistics portal of the Central Bank of Ireland website.
The Central Bank of Ireland has produced a number of consumer guides to assist consumers who are in arrears or facing arrears, including
The above guides, that include information on the protections that are available to consumers in financial difficulty, are available to download from the consumer information section of the Central Bank website.

Überall dasselbe Spiel

Staaten, die auf Druck der EUROholics massive Spar- und Kürzungsprogramme zu Lasten der Bevölkerung durchsetzen, tragen die Hauptverantwortung für die wachsende Anzahl potentiell gefährdeter Kreditverträge. Am Ende des Tages müssen die Gläubiger-Banken gemäß den Regelungen von BASEL II und den Bewertungsvorschriften des International Accounting System (IAS) solche toxischen Kreditverträge bilanziell ausweisen!
In der Folge werden über die nationalen Zentralbanken, also das EZB-System Hilfsanträge an die jeweiligen Regierungen gestellt, welche eilfertig entsprechende Bail-out’s bzw. Rekapitalisierungsmaßnahmen einleiten!
Wann endlich kapierten diese machtbesoffenen Chaoten, dass dieser Weg die Fahrt in den Abgrund nur weiter beschleunigt, gesellschaftlichen Unfrieden erzeugt und letztlich zum Zusammenbruch der Euro-Zone -wenn nicht gar der EU- führen wird …

…fragt sich Ihr Oeconomicus

Zur Vertiefung des Themenkomplexes „IAS“ hier ein Auszug aus

Produkt-Information

Autoren: Prof. Dr. Wilhelm Hankel / Prof. Dr. Robert Allen Isaak [Seite 59-62 – mit freundlicher Genehmigung von Prof. Hankel]:

“1. Die Kontrolle der Interbankenmärkte muss an die für Geld- und Finanzstabilität zuständigen Zentralbanken zurückgegeben werden. Jener Prozess, der seit [und mit] der Liquidation des Weltwährungssystems von Bretton Woods begann und ein kommerzielles Geld- und Kreditschöpfungsmonopol der im globalen Geschäft tätigen Investmentbanken begründete, muss nicht nur beendet werden. Es muss ihm auch für die Zukunft die Grundlage entzogen werden, denn sonst lebt er nach Beendigung der Krise wieder auf. Noch ist nicht klar, wie dieses De-facto-Kartell der globalen Investment-Banken und ihrer Ableger, der Investmentfonds aller Art und Coleur, die ihr Geschäft jenseits der etablierten Bankenaufsicht betreiben (allein 90% der sogenannten Hedgefonds waren vor der Krise auf den Cayman-Islands -einer nahezu aufsichtsfreien Finanzoase- registriert) kontrolliert bzw. vermieden werden kann: z.B. durch eine globale Finanzaufsicht oder ein neues Weltwährungssystem, das ähnlich wie der Goldstandard die Expansion der Finanzmärkte begrenzt.

2. Für die nationale Bankaufsicht der Zukunft folgt daraus: Sie muss sich stärker als bisher an makroökonomischen Kriterien orientieren, statt sich wie in der Vergangenheit mit bilanztechnischen (rechtlichen, mikroökonomischen) Kontrollen zu begnügen. Die makroökonomischen Folgen eines fehlerhaften Bankenverhaltens sind nicht nur systemgefährdend. Sie sind auch leichter zu erkennen, als die mikroökonomischen. Die Sünder können sie nicht einfach im Irrgarten ihrer Buchungssysteme verschwinden lassen und wegretuschieren. ‘Asset inflation’, Blasenbildung, die Dichtotomien zwischen finanziellem und realwirtschaftlichem Wachstum, die Konsequenzen für Einkommens- und Vermögensverteilung – die Zahlen und Warnsignale der Statistischen Ämter und Internationalen Organisationen sind öffentlich. Jeder Makroökonom kann seine Schlüsse ziehen. Deswegen ist die jüngst beschlossene Übernahme der Bankenaufsicht durch die Deutsche Bundesbank ein Schritt in die richtige Richtung.

3. Dennoch wird dadurch die klassische Banken- und Bilanzkontrolle nicht überflüssig. Im Gegenteil: Sie muss dazulernen und die neuesten Krisenerfahrungen in ihr Konzept einbauen. Damit gerät ein weiteres mächtiges und der Öffentlichkeit weitgehend unbekanntes Weltkartell ins Visier: das der Ratingagenturen: Allein die drei führenden Ratingagenturen der Welt kontrollieren 90% des Marktes für die Bewertung von Bankbilanzen und Finanzanlagen: Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch; die beiden ersteren mit jeweils 40% und das dritte Unternehmen mit 10%. Diese Ratingagenturen haben mit dem auf ihre Initiative hin erfolgten Wechsel vom guten alten (z.B. auch im deutschen HGB von 1897 verankerten) Vorsichts- oder ‘Niederstwert-Prinzip’ zum ‘Fair-Value-Prinzip’ der US-amerikanischen International Accounting Standards (IAS) ganz wesentlich zum Ausbruch und zur Verschärfung der gegenwärtigen Krise beigetragen. Das International Accounting Standards Board (IASB) erlaubte es, aus verlässlichen und während der Laufzeit der Aktiva nicht mehr veränderlichen Bewertungskriterien variable zu machen. Die Banken konnten, nach Absprache mit ihren Prüfern, den Risikogehalt ihrer Engagements selbst bestimmen. Aus Prüfern wurden damit Komplizen! Bereits Mitte der 1980-er Jahre (und zeitgleich mit der Beschleunigung der ‘Asset inflation’) waren die weltweit führenden Institute (darunter auch Deutschland’s große Drei: Deutsche, Dredner und Commerzbank) zur neuen IAS-Bilanzierung übergegangen.

Wie prozyklisch oder krisenverstärkend die Einführung der IAS gewirkt hat, wird erst jetzt bei der Fixierung des Abschreibungsbedarfs in den Bankbilanzen deutlich: Weil man vor der Krise zu wenig abgeschrieben bzw. Rückstellungen gebildet hatte, muss man jetzt in der Krise das Versäumte nachholen. Plötzlich müssen die im internationalen Geschäft führenden Großbanken und Großvermögensverwalter offenbaren, dass sie bis jetzt durch die nachzuholenden Abschreibungen bis zu zwei Drittel ihres Eigenkapitals (und manche sogar mehr) verloren haben. Sie und die für sich haftenden Staaten haben sich mit den IAS einen bis heute unübersehbaren Krisenverschärfer eingehandelt: zu Lasten der sanierenden Staaten und ihrer Steuerzahler! Entweder werden die IAS im Lichte der Krisenerfahrungen überarbeitet oder die Institute der Hochfinanz kehren wieder zu jenen Standards zurück, die in den Banken des Geschäfts vor der Haustür (Volksbanken, Sparkassen) nach wie vor gelten. Es kann schließlich nicht angehen, dass der Geist des ehrbaren Kaufmanns nur im Kleinen weiterlebt und nicht bei den Spitzeninstituten des Weltfinanzsystems.

4. War die Bankenaufsicht in Deutschland, den USA, in England oder der Schweiz, den Heimatländern der größten und gefährdetsten Einzel-Institute, wirklich so überfordert, wie sie jetzt vorgibt? Daran ist jeder Zweifel erlaubt.

Keinem Prüfer konnten die Supergewinne dieser Institute im Handelsgeschäft mit Finanzprodukten (vor allem den innovativen) verborgen bleiben. Kein Prüfer konnte übersehen, dass gerade diese Banken seit Jahrzehnten dabei waren, ihr traditionelles ‘Brot- und Buttergeschäft’ mit der Kreditkundschaft aufzugeben. Für sie galt die gute alte 3-6-3-Regel nicht mehr: 3% kostet das Geld, 6% zahlt der Kreditkunde und ab 3 Uhr ist man zu Hause oder auf dem Golfplatz!

Nachdem man sich im Passivgeschäft von Sparern und Zentralbanken verabschiedet hatte, war jetzt im Aktivgeschäft die Kreditkundschaft dran. Dementsprechend zeigte die Kurve der sicheren Zinseinnahmen bei allen Großen der Branche, besonders bei den jetzt zu Sanierenden (von UBS bis HSBC und Deutsche Bank) seit über einem Jahrzehnt nach unten. Ihre märchenhaften Renditen kamen nicht aus dem alten, seriösen Banking, sondern aus dem neuen und riskanten.

Kein Bankprüfer konnte übersehen, dass in all diesen Instituten das Kreditgeschäft mit der investierenden Wirtschaft, in Relation zu Bilanzsumme und Eigenkapital, kräftig abgebaut wurde und die Dauer- und Handelsbestände an Wertpapieren und anderen Finanztiteln ebenso kräftig zunahmen. Unter diesen wiederum entfiel auf die neuen (jetzt toxischen) Finanzprodukte der Löwenanteil.

Aus Investmentbanken waren unter den Augen der Prüfer Großhändler in und mit Finanztiteln geworden. Man konnte sehen, dass sie mit dem Feuer spielten. Die Prüfer hätten sie warnen können, ehe sich sich verbrannten.

Auch die EU hat nicht zur Betriebssicherheit des europäischen Bankwesens beigetragen, als sie in ihren eigenen Richtlinien die Übernahme der IAS empfahl. Gottlob sind nicht alle Kreditinstitute diesem gefährlichen Rat gefolgt.

Lediglich im Falle der außerbilanziellen Risiken (jener feingesponnenen, doch betrügerischen Falsch-Verbuchungs-Technik) können mildernde Umstände gelten. Zumindest der deutsche Gesetzgeber hat mit seinem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMog) das Erforderliche eingeleitet.”