Sparer & Steuerzahler übernehmen Sie!
Veröffentlicht: 2. November 2013 Abgelegt unter: GRIECHENLAND / GREECE, International Accounting System (IAS / IFRS), non-performing Loans (poorly performing Assets) | Tags: Bilanzfälschung, Ernst & Young, IAS, Non Performing Loans, PwC, Rekapitalisierung, Restrukturierung Hinterlasse einen KommentarNon-performing Loans griechischer Zombiebanken
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Innerhalb der EU ist mir keine einheitliche Definition von NPL (non-performing Loans) bekannt. Nach deutschem Verständnis gelten solche Loans nach 90 Tagen ohne Zins- und Tilgungsleistungen als toxisch!
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Gleichwohl gibt es ganz witzige Tools in der Trickkiste, mit deren Hilfe solche Umstände verschleiert werden können (Stichwort: Restrukturierung – Nachhilfe dazu kann u.a. bei Spanischen Banken abgerufen werden! weiteres Stichwort: Bewertung von Forderungen und sonstigen Sicherheiten, etwa nach IAS).
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Wie zerohedge und Ekathimerini berichten, soll die Summer hellenischer non-performing Loans bereits doppelt so hoch sein, wie Kapital aller griechischer Banken. Somit dürften die Rekapitalisierungs-Maßnahmen griechischen Zombiebanken längst verpufft sein.
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Schlappe € 65 Mrd., das ist doch mal ne hübsche Hausnummer, welche Asmussen, Draghi und Schäuble vermutlich nicht unbekannt sein dürfte. Wenn diese Zahl schon eingeräumt wird – is there more to expect?
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Sparer und Steuerzahler übernehmen Sie!!
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Wie bereits aus Zockerkreisen zu hören ist, lassen sich (danach) übrigens ganz prima neue Spieltische in den bekannten Derivate-Kasinos eröffnen!
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Ihr Oeconomicus
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Flocking to Europe – Ernst & Young 2013 – non-performing loan report
PDF – [32 pages]
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follow-up, 03. Dezember 2013
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Europe’s non-performing loans now total more than €1.2 trillion (US trillion, also € 1,2 Billionen)
- UK banks top the 2013 non-core loan portfolio transaction table with €13bn deals reported in the year to date
- Commercial real estate (€15bn) and unsecured retail loans (£10bn) are the most actively traded NPL assets
- Fresh interest from US and Middle East investors.
European non-performing loans (NPLs) held by banks have increased to €1.2 trillion (up by nearly €100 billion in 12 months) driven mainly by reported increases in Italy, Greece, Spain and Ireland, says PwC in its latest market update. PwC tracks the volume of European NPLs and also the market for non performing and distressed lending portfolios that’s grown up around it.
Stelios Constantinou, Banking industry leader at PwC Cyprus commented:
“We don’t see a meaningful reduction in non-performing loans across Europe any time soon. Aggregate levels of NPLs could continue to rise over the coming years, adding further to the already buoyant portfolio market.”
Bilanzfälschung legalisiert – wie Banken tricksen
Veröffentlicht: 29. August 2013 Abgelegt unter: Antal E. Fekete, Banken, Bilanzierungs-Standards | Tags: BilMog, IAS, IFRS, International Accounting Standard, US-GAAP 12 Kommentare„fair value“-Bewertungen in Bank-Bilanzen
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Banken frisieren ihre Bilanzen um ihre Gewinne nicht reduzieren und ihre Verluste nicht offenlegen zu müssen. Wären einige „systemrelevante“ Banken gezwungen, ihre Bilanzen ehrlich führen, käme dies einer sofortigen Bankrotterklärung gleich. Deshalb sind viele überbewertete „fiktive Scheinwerte“ in den Bilanzen eingefroren und weiterhin als Eigenkapital deklariert (z. B. spanische Schrottimmobilien oder uneinbringbarer Kreditmüll).
Diese Betrugsmassnahme zögert den Systemkollaps hinaus, kann ihn aber nicht verhindern.
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follow-up, 04.11.2014
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Verstecken lasche Bilanzierungsregeln die Kapitalzerstörung?
Die korrekte Bewertung der Passiven besagt, dass die Schulden eines Unternehmens in der Bilanz zu ihrem Wert bei Fälligkeit oder zum Liquidationswert zu buchen sind, je nachdem, welcher höher ist. Dieser Grundsatz wird jedoch von den gegenwärtigen Rechnungslegungsstandards ignoriert. Dies bedroht die Wirtschaft mit massiver Deflation durch die Zerstörung von Kapital angesichts des nun 30 Jahre anhaltenden Rückgangs der Zinsen, weil die Erhöhung des Liquidationswerts der Schulden ignoriert wird.
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historische Aufarbeitung und Bewertung von Prof. Antal E. Fekete
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Weblinks
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- „BilMoG – die Praxis im Rechnungswesen nach der Umstellung“ Aktuelle Literaturliste, erstellt von der ZBW – Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften
- Laufend aktualisierte Liste mit Literatur und Veranstaltungen zum BilMoG aus der Fachdatenbank EconBiz
- Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) im Bundesgesetzblatt (pdf)
- Volltext und Synopse des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG)
- BT-Drucksache 16/10067 vom 30. Juli 2008: Regierungsentwurf inkl. Stellungnahme des Nationalen Normenkontrollrates, Stellungnahme des Bundesrates und Gegenäußerung der Bundesregierung (PDF-Datei; 1,62 MB)
- Stellungnahme des Bundesrates zum BilMoG (PDF-Datei; 51 kB)
- Stellungnahmen der Sachverständigen im Rahmen der Anhörung durch den Rechtsausschuss des Bundestags
- Darstellung, Beispiele und Tipps zur Anwendung von IDW RS HFA 28 zur Umstellung auf das BilMoG (PDF; 2,0 MB)
- BilMoG Expertengespräch
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Überblick über die wichtigsten Unterschiede zwischen HGB (BilMoG), IFRS und IFRS for SMEs
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BilMoG Expertengespräch
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BilMoG und IFRS — Ein kurzer Überblick
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IFRS-Portal
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IASPlus-Ressourcen
provided by Deloitte
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International Accounting Standard 30
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Der International Accounting Standard 30 ist ein Standard der internationalen Rechnungslegung nach den International Financial Reporting Standards. Er regelte den Jahresabschluss von Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen. Ab dem 1. Januar 2007 wurde er vollständig durch den IFRS 7 ersetzt.
[…]
..weiter
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Risikoberichterstattung nach IFRS 7 und IAS 1 in Banken
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Neue Risikoangaben zu Finanzinstrumenten – Teil I: Kreditrisiken
Risikoberichterstattung nach IFRS 7 und IAS 1 in Banken
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Autoren:
Markus Kochems, Senior Consultant der ifb group in Köln
Juliana Müller, Consultant der ifb group in Köln
[…]
Risiko-Manager
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US GAAP vs IFRS
PWC-Studie hinsichtlich Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen US GAAP und IFRS für Investmentgesellschaften
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Deutsche Bank lässt keine Spiele aus –
Veröffentlicht: 16. Juli 2013 Abgelegt unter: BaFin, Deutsche Bank | Tags: Al Khaliji, “cheapest-to- deliver”, “no balance-sheet usage”- Strategie, BaFin, Banca Monte dei Paschi di Siena, Banco do Brasil, Banco Popolare SC, Bundesbank, Derivatehandel, Dexia, Federal Deposit Insurance Corp (FDIC), Hellenic Postbank, IAS, IAS32, IFRS- Bilanzstandards, KPMG, National Bank of Greece, Projekt “Santorini”, Repo-Geschäfte, Standard & Poor's, Subprime-Hypothekenanleihen, Taunus Corp Hinterlasse einen Kommentarund die Verluste gehen auf’s Haus … IHR HAUS!
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Bildrechte: GNU – Urheber Ralf Roletschek
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So könnten sich die Bankster das vorstellen, sobald die Kugel auf der O landet, werden die Verluste zunächst in der Bilanz versteckt.
Lassen sich diese Tricksereien nicht länger verbergen, erfolgt die Umbuchung auf das Konto „too big, to fail“ (oder too big, to jail ).
Inhaber dieses ‚Kontos‘ sind die deutschen Steuerzahler und ggfls. auch noch die eigenen Kunden!
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Das ist juristisch nicht möglich, könnte man meinen.
Die Erfahrung mit den Euro-Glycerin-Jongleuren hat leider gezeigt: ES GILT DAS GEBROCHENE WORT und schlimmer: WAS SCHEREN UNS GESETZE!
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Wer also in Hoffnung investiert, sollte eine alte Binsenweisheit in Erinnerung rufen: „Die Hoffnung stirbt zuletzt – aber sie stirbt!“
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In welche seltsame Spiele das Haus verstrickt ist, geht aus einem Bloomberg-Dossier hervor, welches von Format in deutscher Übersetzung angeboten wird.
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Skurrile Engagements, eben Leistungen aus Leidenschaft (bzw. Leiden schafft), der Bank könnten bei manchen Kunden und besorgten Bürge(r)n erhebliche Sorgenfalten verursachen.
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Juristisch ist der Bank vermutlich kaum beizukommen.
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“Sie haben eine schlaue Möglichkeit gefunden, um sich die Rechtslage zunutze zu machen und haben die Regeln buchstabengetreu befolgt”
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sagt Barry Epstein, Principal für Forensic Accounting und Litigation Consulting bei Cendrowski Corporate Advisors in Chicago, der die in Rede stehenden Dokumente untersucht hat.
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Aus den von Bloomberg eingesehenen Dokumenten geht nicht hervor, ob die Aufsichtsbehörden in Deutschland oder anderswo etwas von den Transaktionen wussten. Sven Gebauer, ein Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) aus Bonn, erklärte, dass aus Gründen der Vertraulichkeit kein Kommentar zu bestimmten Unternehmen oder Transaktionen abgegeben werden könne.
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Ute Bremers, eine Sprecherin der Bundesbank in Frankfurt, wollte zu den Deals nicht Stellung nahmen, ebenso wie John Nester von der US-Finanzaufsicht SEC in Washington. Ein Sprecher des International Accounting Standards Board in London, das Bilanzierungsregeln festsetzt, erklärte, dass kein Kommentar dazu abgegeben werde, wie Bilanzierungsrichtlinien umgesetzt würden.
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Was aus den Berichten und Dokumenten nicht hervorgeht, sind u.a. die außerbilanziellen Risiken der Deutschen Bank, etwa bei den US-Engagements der Taunus Corp. oder etwaige Verluste, welche aus dem Derivatehandel in einem Umfang von € 58 Billionen (zum besseren Verständnis: wir reden über 58.000 Milliarden, oder 58 Millionen mal 1 Million!) zutage treten könnten.
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Offenbar hat Standard & Poor’s „den Braten“ bereits gerochen und konsequenterweise den Daumen gesenkt!
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Wer ein noch umfassenderes Bild zu den DB-Merkwürdigkeiten erhalten möchte, wird im Archiv fündig.
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Carpe diem
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Ihr Oeconomicus
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aus dem Archiv:
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Wenn aus dem Sparkonto ein Spendenkonto wird
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EU “fair value”-Richtlinie
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Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG)
Tricksereien bei Deutscher Bank?
Veröffentlicht: 25. April 2013 Abgelegt unter: Deutsche Bank, International Accounting System (IAS / IFRS) | Tags: IAS, Josef Ackermann, Kreditderivate Hinterlasse einen KommentarBundesbank schaltet sich ein
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Jahrealte Vorwürfe der Bilanztrickserei rufen nach der US-Finanzaufsicht nun auch die Bundesbank auf den Plan.
Angeblich soll die Deutsche Bank ihr Portfolio von Kreditderivaten während der Finanzkrise zu hoch bewertet haben. Möglicherweise musste sie deshalb keine Staatshilfe beantragen.
Ermittler der Bundesbank wollen der Sache in New York auf den Grund gehen.
[…]
teleboerse
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Anmerkung
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In Rede stehen € 12 Mrd. Verluste die man im Rahmen der IAS-Regeln nach fair-value-Bewertungen aufhübschen konnte.
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Ihr Oeconomicus
Offshore secrets
Veröffentlicht: 30. November 2012 Abgelegt unter: FINANZ-MÄRKTE | Tags: IAS, offshore-Netzwerke, Schattenbanken Hinterlasse einen KommentarOffshore secrets revealed: the shadowy side of a booming industry
A worldwide investigation aimed at stripping away the anonymity that binds together one of the most shadowy aspects of Britain’s financial industry: the offshore company. In a unique collaboration, the Guardian and BBC Panorama have sifted through many gigabytes of data obtained by the Washington-based International Consortium of Investigative Journalists. Among the findings was information that helped us to identify more than 20 offshore incorporation firms operating out of the UK, several of which help supply sham directors.
theguardian
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Anmerkung
Investigative Recherchen zu den offshore-Netzwerken der Finanz-Industrie mit zahlreichen spannenden Einzel-Betrachtungen die neue Blickwinkel eröffnen könnten.
Ihr Oeconomicus
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tax justice network:
Briefing Paper – The Price of Offshore
Detaillierte Darstellung des Schattenfinanzplatzes Deutschlands
Der International Accounting Standards Board – privater Standardsetzer der Weltwirtschaft
Minister warnen USA vor der „Fiskalklippe“
Veröffentlicht: 4. November 2012 Abgelegt unter: Basel III, Bilanzierungs-Standards, Dokumenten-Sammlung, Finanzkrise, G-20 Konferenzen, UNITED STATES OF AMERICA, Weltbank | Tags: fiscal cliff, G20-GIPFEL, IAS, Schattenbanken, US-GAAP 2 KommentareG20-GIPFEL
Minister warnen USA vor der „Fiskalklippe“
Die Schuldenprobleme vieler Staaten weltweit lassen bei den Finanzministern und Notenbankchefs in Mexiko-Stadt die Alarmglocken schrillen. Vor allem die Haushaltsunsicherheiten der USA lösen Nervosität aus.
Handelsblatt – format.at
Anmerkung
Besonders hübsch fand ich die Bemerkung des kanadischen Finanzministers Flaherty an die Adresse der US-Delegation:
„Keep your promises or become a Paper Tiger“
Es wäre eine Überraschung, wenn sich die USA von diesem Statement tatsächlich beeindrucken ließe. Schließlich konnte man doch bisher mit der wohlfeilen Muddling-Through-Strategie, welche sich erkennbar auch bei den EUROholics großer Beliebtheit erfreut, immer wieder Zeit erkaufen.
Konsequenz: die US-Staatsverschuldung steuert auf die 120%-Marke der Jahreswirtschaftsleistung zu – eine Quote, wie sie Italien schon seit längerer Zeit vorzuweisen hat!
In diesem Zusammenhang empfiehlt sich ein Blick auf den „BIS-Report to G20 Finance Ministers and Central Bank Governors on Basel III implementation“
Nachtrag:
Für heute, etwa gegen 22:20h wird zum Abschluß der Veranstaltung eine Pressekonferenz u.a. mit Wolfgang Schäuble und Jens Weidmann erwartet. Sofern Weidmann seine Teilnahme nicht absagt (wie bei der PK zur IWF-Jahrestagung in Tokyo), dürfen wir gespannt sein, ob die Meinungsdifferenzen zwischen Finanzministerium und Bundesbank zum Ausdruck kommen.
Ihr Oeconomicus
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follow-up, 06.11.2012:
teleboerse: G20 verpflichten USA und Europa
NZZ: „G-20-Treffen ohne Schwung“
G20 planen bessere Überwachung – Schattenbanken im Visier
Geht es nach den internationalen Finanzaufsehern, soll es den Schattenbanken 2013 an den Kragen gehen. Eine Reihe von Finanzinstituten und ihre Geschäfte sollen auf den Prüfstand kommen – denn die Angst der Regulierer vor einer neuen Finanzkrise ist groß.
[…]
Auch Versicherer geraten ins Visier
[…]
Neben den Schattenbanken wollen die Aufseher auch den Versicherern stärker auf die Finger sehen. Sie wehren sich zwar gegen eine Einstufung als „systemrelevant“, die Aufseher sehen das aber anders – vor allem, wenn Versicherer die Rolle des Kreditgebers spielen. Noch im ersten Halbjahr 2013 soll es deshalb eine Liste von „systemrelevanten Versicherern“ geben, die stärker beaufsichtigt werden und Abwicklungspläne vorlegen sollen. Dazu dürften aus Deutschland die Allianz und die Münchener Rück gehören. Die großen Versicherer sollen nach dem Willen des FSB auch höhere Kapitalanforderungen gestellt bekommen – aber erst 2019.
Kritik an Ratingagenturen und Bilanz-Experten
Zu schleppend sind Carney die Fortschritte, wenn es darum geht, Staaten und Banken weniger abhängig von Ratingagenturen zu machen, die die jüngste Finanzkrise zu spät kommen. In vielen Ländern knüpfen Gesetze und Bilanzierungsregeln noch an die Urteile von S&P, Moodys’s und anderen an und beeinflussen damit auch Anlageentscheidungen von Banken. Nun sollen die internationalen Bankenregulierer bis Ende des Jahres Vorschläge machen, wie sie das ändern wollen, und diese Ideen bis Anfang 2016 umsetzen.
Harsche Kritik übte der FSB an der anhaltenden Uneinigkeit der beiden Bilanz-Standardsetzer, der US-dominierten FASB und dem IASB, was die Rechnungslegung von Banken betrifft. Bei dem wichtigen Thema, wann Banken wie Rückstellungen für drohende Verluste buchen müssen, hätten sich ihre Positionen zuletzt eher wieder voneinander entfernt.
[…]
zum Artikel
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Anmerkung
Der kritische Diskurs, sofern er weitergeführt und die notwendigen Maßnahmen auch umgesetzt werden [ich habe da meine Zweifel], ist wichtig und richtig!
Dabei vermisse ich allerdings Hinweise darauf, wie man sich [wenn überhaupt] wirksame Regelungen vorstellt, um gravierende [aber leider legale] Steuer-Umgehungs-Tatbestände internationaler Konzerne zu unterbinden.
An den Beispielen Apple, Google, Facebook, eBay und Starbucks hat der Guardian gerade deutlich gemacht, welche gigantischen Summen an potentiellen Steuereinnahmen [gerade für die USA] gespart werden.
Das Schweizer Magazin 20min.ch hat diesen Bericht aufgegriffen und lobt die „Cleverness“ der Apple-Manager.
Stattdessen wäre die dafür verantwortliche Politik anzuprangern, die solche Auswüchse erst ermöglicht .. am Ende des Tages zu Lasten der Mehrheit ihrer bereits gebeutelten Steuerzahler!
Ihr Oeconomicus
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Nachtrag, 6.11.2012, 11:37h
NZZ: Vorstoss am G-20-Gipfel
Konzerne sollen im Heimatland Steuern zahlen
Deutschland und Grossbritannien haben am G-20-Treffen strengere Steuerstandards für internationale Grosskonzerne gefordert. Sie wollen verhindern, dass diese ihre Gewinne in Staaten mit tieferen Steuersätzen verschieben.
Steuerstandards hinken hinterher
Internationale Steuerstandards könnten nicht mit den globalen Geschäftspraktiken Schritt halten, «etwa mit der Entwicklung im E-Commerce», schreiben sie in ihrer gemeinsamen Erklärung. «Deshalb sind einige multinationale Unternehmen in der Lage, die Versteuerung ihrer Gewinne von da wegzubewegen, wo sie erzielt wurden.»
Durch solche Praktiken werde die Steuerbasis in Ländern wie Deutschland und Grossbritannien mehr und mehr ausgehöhlt. «Deutschland und Grossbritannien wollen ein wettbewerbsfähiges Unternehmenssteuer-System, das global tätige Firmen anzieht, aber beide Länder wollen auch, dass die Firmen diese Steuern bezahlen.»
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Anmerkung
George Osborne und Wolfgang Schäuble werden mir bei dieser [hoffentlich ernst gemeinten] Forderung schon fast symphatisch!
Ihr Oeconomicus
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„Dozenten- + Studenten-Futter“
Zur Vertiefung des Themenkomplexes, insbesondere des International Accounting Systems mit seinem segensreichen „fair-value-Verfahren“, dem genauen Gegensatz des im HGB, § 253 Abs. 2 verankerten Niederstwert-Prinzipes hier einige Info’s und Kommentare:
GELD HERRSCHAFT
Deutscher Bundestag Drucksache 15/930 – 15. Wahlperiode 07. 05. 2003 – „Finanzplatz Deutschland weiter fördern“
Grundlagen der International Financial Reporting Standards (IFRS) –
Quelle: Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung der RWTH Aachen
EUROPÄISCHE KOMMISSION: „GRÜNBUCH SCHATTENBANKWESEN“
Prof. Dr. Kurt V. Auer:
Taschenbuch – „International harmonisierte Rechnungslegungsstandards aus Sicht der Aktionäre: Vergleich von EG-Richtlinien, US-GAAP und IAS“
Inauguraldissertation aus 2004 von Martin Georg Esser:
Fair-Value-Bewertung von Finanzinstrumenten im handelsrechtlichen Konzernabschluss –
Eine Untersuchung der Konsequenzen unter besonderer Beachtung des Draft Standard der Joint Working Group of Standard Setters
PDF [331 Seiten]
Zahl der säumigen Schuldner steigt an
Veröffentlicht: 26. August 2012 Abgelegt unter: ÖKONOMIE - ECONOMICS, International Accounting System (IAS / IFRS), IRLAND, Wilhelm Hankel | Tags: Bail-out, Banken-Rekapitalisierung, Basel II, Buchtitel: "GELD-HERRSCHAFT", Central Bank of Ireland, Euro-Zone, EZB, IAS, irische Banken, Konsumenten-Kredite, Prof. Dr. rer. pol. Wilhelm Hankel, Prof. Dr. Robert Allen Isaak, public debts Hinterlasse einen KommentarZahl der säumigen Schuldner steigt an
Immer mehr Iren können ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen. Im Juni konnten 168.637 Iren ihre Kreditraten nicht rechtzeitig bezahlen. Insgesamt sind in Irland 761.533 Kredite an Privatpersonen vergeben. Damit sind etwas mehr als 22 Prozent der Privatkredite mit ausstehenden Rückzahlungen belastet. Dies geht aus einem Bericht der Irischen Nationalbank hervor.
Jeder fünfte Ire ist mit seinen Rückzahlungen in Verzug, oder musste bereits ein neues Darlehen aufnehmen. Bisher wurden in der Statistik nur Kredite berücksichtigt, deren Rückzahlungen länger als 90 Tage in Verzug waren. Bei der aktuellen Statistik wurden auch kürzer ausstehende Kredite mitgezählt.
Deutsche Mittelstands Nachrichten | 26.08.12, 01:20
The mortgage arrears data, along with a set of explanatory notes, are available in the Mortgage Arrears section of the Statistics portal of the Central Bank of Ireland website.
The Central Bank of Ireland has produced a number of consumer guides to assist consumers who are in arrears or facing arrears, including
- Mortgage Arrears – A Consumer Guide to Dealing with your Lender;
- Mortgage Arrears – Frequently Asked Questions;
- Guide to Completing a Standard Financial Statement.
The above guides, that include information on the protections that are available to consumers in financial difficulty, are available to download from the consumer information section of the Central Bank website.
Überall dasselbe Spiel
Staaten, die auf Druck der EUROholics massive Spar- und Kürzungsprogramme zu Lasten der Bevölkerung durchsetzen, tragen die Hauptverantwortung für die wachsende Anzahl potentiell gefährdeter Kreditverträge. Am Ende des Tages müssen die Gläubiger-Banken gemäß den Regelungen von BASEL II und den Bewertungsvorschriften des International Accounting System (IAS) solche toxischen Kreditverträge bilanziell ausweisen!
In der Folge werden über die nationalen Zentralbanken, also das EZB-System Hilfsanträge an die jeweiligen Regierungen gestellt, welche eilfertig entsprechende Bail-out’s bzw. Rekapitalisierungsmaßnahmen einleiten!
Wann endlich kapierten diese machtbesoffenen Chaoten, dass dieser Weg die Fahrt in den Abgrund nur weiter beschleunigt, gesellschaftlichen Unfrieden erzeugt und letztlich zum Zusammenbruch der Euro-Zone -wenn nicht gar der EU- führen wird …
…fragt sich Ihr Oeconomicus
Zur Vertiefung des Themenkomplexes „IAS“ hier ein Auszug aus
Autoren: Prof. Dr. Wilhelm Hankel / Prof. Dr. Robert Allen Isaak [Seite 59-62 – mit freundlicher Genehmigung von Prof. Hankel]:
“1. Die Kontrolle der Interbankenmärkte muss an die für Geld- und Finanzstabilität zuständigen Zentralbanken zurückgegeben werden. Jener Prozess, der seit [und mit] der Liquidation des Weltwährungssystems von Bretton Woods begann und ein kommerzielles Geld- und Kreditschöpfungsmonopol der im globalen Geschäft tätigen Investmentbanken begründete, muss nicht nur beendet werden. Es muss ihm auch für die Zukunft die Grundlage entzogen werden, denn sonst lebt er nach Beendigung der Krise wieder auf. Noch ist nicht klar, wie dieses De-facto-Kartell der globalen Investment-Banken und ihrer Ableger, der Investmentfonds aller Art und Coleur, die ihr Geschäft jenseits der etablierten Bankenaufsicht betreiben (allein 90% der sogenannten Hedgefonds waren vor der Krise auf den Cayman-Islands -einer nahezu aufsichtsfreien Finanzoase- registriert) kontrolliert bzw. vermieden werden kann: z.B. durch eine globale Finanzaufsicht oder ein neues Weltwährungssystem, das ähnlich wie der Goldstandard die Expansion der Finanzmärkte begrenzt.
2. Für die nationale Bankaufsicht der Zukunft folgt daraus: Sie muss sich stärker als bisher an makroökonomischen Kriterien orientieren, statt sich wie in der Vergangenheit mit bilanztechnischen (rechtlichen, mikroökonomischen) Kontrollen zu begnügen. Die makroökonomischen Folgen eines fehlerhaften Bankenverhaltens sind nicht nur systemgefährdend. Sie sind auch leichter zu erkennen, als die mikroökonomischen. Die Sünder können sie nicht einfach im Irrgarten ihrer Buchungssysteme verschwinden lassen und wegretuschieren. ‘Asset inflation’, Blasenbildung, die Dichtotomien zwischen finanziellem und realwirtschaftlichem Wachstum, die Konsequenzen für Einkommens- und Vermögensverteilung – die Zahlen und Warnsignale der Statistischen Ämter und Internationalen Organisationen sind öffentlich. Jeder Makroökonom kann seine Schlüsse ziehen. Deswegen ist die jüngst beschlossene Übernahme der Bankenaufsicht durch die Deutsche Bundesbank ein Schritt in die richtige Richtung.
3. Dennoch wird dadurch die klassische Banken- und Bilanzkontrolle nicht überflüssig. Im Gegenteil: Sie muss dazulernen und die neuesten Krisenerfahrungen in ihr Konzept einbauen. Damit gerät ein weiteres mächtiges und der Öffentlichkeit weitgehend unbekanntes Weltkartell ins Visier: das der Ratingagenturen: Allein die drei führenden Ratingagenturen der Welt kontrollieren 90% des Marktes für die Bewertung von Bankbilanzen und Finanzanlagen: Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch; die beiden ersteren mit jeweils 40% und das dritte Unternehmen mit 10%. Diese Ratingagenturen haben mit dem auf ihre Initiative hin erfolgten Wechsel vom guten alten (z.B. auch im deutschen HGB von 1897 verankerten) Vorsichts- oder ‘Niederstwert-Prinzip’ zum ‘Fair-Value-Prinzip’ der US-amerikanischen International Accounting Standards (IAS) ganz wesentlich zum Ausbruch und zur Verschärfung der gegenwärtigen Krise beigetragen. Das International Accounting Standards Board (IASB) erlaubte es, aus verlässlichen und während der Laufzeit der Aktiva nicht mehr veränderlichen Bewertungskriterien variable zu machen. Die Banken konnten, nach Absprache mit ihren Prüfern, den Risikogehalt ihrer Engagements selbst bestimmen. Aus Prüfern wurden damit Komplizen! Bereits Mitte der 1980-er Jahre (und zeitgleich mit der Beschleunigung der ‘Asset inflation’) waren die weltweit führenden Institute (darunter auch Deutschland’s große Drei: Deutsche, Dredner und Commerzbank) zur neuen IAS-Bilanzierung übergegangen.
Wie prozyklisch oder krisenverstärkend die Einführung der IAS gewirkt hat, wird erst jetzt bei der Fixierung des Abschreibungsbedarfs in den Bankbilanzen deutlich: Weil man vor der Krise zu wenig abgeschrieben bzw. Rückstellungen gebildet hatte, muss man jetzt in der Krise das Versäumte nachholen. Plötzlich müssen die im internationalen Geschäft führenden Großbanken und Großvermögensverwalter offenbaren, dass sie bis jetzt durch die nachzuholenden Abschreibungen bis zu zwei Drittel ihres Eigenkapitals (und manche sogar mehr) verloren haben. Sie und die für sich haftenden Staaten haben sich mit den IAS einen bis heute unübersehbaren Krisenverschärfer eingehandelt: zu Lasten der sanierenden Staaten und ihrer Steuerzahler! Entweder werden die IAS im Lichte der Krisenerfahrungen überarbeitet oder die Institute der Hochfinanz kehren wieder zu jenen Standards zurück, die in den Banken des Geschäfts vor der Haustür (Volksbanken, Sparkassen) nach wie vor gelten. Es kann schließlich nicht angehen, dass der Geist des ehrbaren Kaufmanns nur im Kleinen weiterlebt und nicht bei den Spitzeninstituten des Weltfinanzsystems.
4. War die Bankenaufsicht in Deutschland, den USA, in England oder der Schweiz, den Heimatländern der größten und gefährdetsten Einzel-Institute, wirklich so überfordert, wie sie jetzt vorgibt? Daran ist jeder Zweifel erlaubt.
Keinem Prüfer konnten die Supergewinne dieser Institute im Handelsgeschäft mit Finanzprodukten (vor allem den innovativen) verborgen bleiben. Kein Prüfer konnte übersehen, dass gerade diese Banken seit Jahrzehnten dabei waren, ihr traditionelles ‘Brot- und Buttergeschäft’ mit der Kreditkundschaft aufzugeben. Für sie galt die gute alte 3-6-3-Regel nicht mehr: 3% kostet das Geld, 6% zahlt der Kreditkunde und ab 3 Uhr ist man zu Hause oder auf dem Golfplatz!
Nachdem man sich im Passivgeschäft von Sparern und Zentralbanken verabschiedet hatte, war jetzt im Aktivgeschäft die Kreditkundschaft dran. Dementsprechend zeigte die Kurve der sicheren Zinseinnahmen bei allen Großen der Branche, besonders bei den jetzt zu Sanierenden (von UBS bis HSBC und Deutsche Bank) seit über einem Jahrzehnt nach unten. Ihre märchenhaften Renditen kamen nicht aus dem alten, seriösen Banking, sondern aus dem neuen und riskanten.
Kein Bankprüfer konnte übersehen, dass in all diesen Instituten das Kreditgeschäft mit der investierenden Wirtschaft, in Relation zu Bilanzsumme und Eigenkapital, kräftig abgebaut wurde und die Dauer- und Handelsbestände an Wertpapieren und anderen Finanztiteln ebenso kräftig zunahmen. Unter diesen wiederum entfiel auf die neuen (jetzt toxischen) Finanzprodukte der Löwenanteil.
Aus Investmentbanken waren unter den Augen der Prüfer Großhändler in und mit Finanztiteln geworden. Man konnte sehen, dass sie mit dem Feuer spielten. Die Prüfer hätten sie warnen können, ehe sich sich verbrannten.
Auch die EU hat nicht zur Betriebssicherheit des europäischen Bankwesens beigetragen, als sie in ihren eigenen Richtlinien die Übernahme der IAS empfahl. Gottlob sind nicht alle Kreditinstitute diesem gefährlichen Rat gefolgt.
Lediglich im Falle der außerbilanziellen Risiken (jener feingesponnenen, doch betrügerischen Falsch-Verbuchungs-Technik) können mildernde Umstände gelten. Zumindest der deutsche Gesetzgeber hat mit seinem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMog) das Erforderliche eingeleitet.”