G-20 Summit in Hangzhou


G-20 Summit in Hangzhou
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Am heutigen Sonntag startet im chinesischen Hangzhou der G20-Gipfel, bei welchem die aktuellen weltpolitischen Themen auf der Agenda stehen.
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Neben den Dauerthemen wie globales Wachstum, dem sogenannten Klimawandel, den ungelösten Krisenherden in Syrien und der Ukraine, dürfte sowohl der Inselstreit im Südchinesischen Meer, Chinas prestigeträchtige und ökonomisch bedeutungsvolle Silk-Road-Initiative, die (europäische) Flüchtlingskrise und die künftige Rolle Großbritanniens nach dem Brexit eine tragende Rolle spielen.
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Daneben werden die Staatschefs ganz sicher die Gelegenheit nutzen, eher bilaterale Themen zu diskutieren wozu möglicherweise der verschobene Bau des britischen Kernkraftwerks Hinkley Point C, bei dem sowohl chinesische als auch frenzösische Interessen berührt werden. Ferner will Theresa May, die erstmals die G-20-Bühne betritt, mit ihrem australischen Kollegen, Malcolm Turnbull, über ein Freihandelsabkommen verhandeln, welches möglicherweise von den ebenfalls anwesenden EU-Vertretern mit gewissem Argwohn betrachtet werden könnte. Daneben sind Einzelgespräche mit Xi Jingping und Vladimir Putin vorgesehen, bei denen es um die Gemeinsamkeiten bei der künftigen globale Rolle Britanniens gehen wird.
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Bereits im Vorfeld der Konferenz tauschten sich bei einem informellen Meeting die Vertreter der BRICS-Staaten aus. Dabei sprach Xi Jingping dem neu gewählte brasilianische Präsident Michel Temer mit Nachdruck sein Vertrauen in die politische Stabilität Brasiliens und die wirtschaftliche Erholung der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas aus. Dem Vernehmen nach wurden bereits mit führenden Wirtschaftsvertretern der brasilianischen Delegation verschiedene Verträge in Milliardenhöhe unterzeichnet.
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Merkel wird zu Gesprächen mit Xi Jingping und Vladimir Putin zusammentreffen. Zudem ist nach dem Appeasementtheater der letzten Tage ein erstes Treffen Merkels mit Recep Tayyip Erdoğan geplant.
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Aufgrund der sechsstündigen Zeitverschiebung darf sich Merkel auf eine kurze Nacht einstellen, da nach dem mutmaßlichen Ergebnis der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern eine Live-Schaltung nach Hangzhou erwartet werden kann.
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Trotz der medienwirksamen gemeinsamen Beitrittserklärung von China und USA zum UN-Klima-Schutzabkommen könnte Obama bei seinem letzten präsidialen G20-Auftritt eher eine Nebenrolle spielen. Nachdem seine agitativen Bemühungen zur Verhinderung des Brexit gescheitert sind und sein Lieblingsthema TTIP vor einem möglichen Aus steht, dürfte sein internationales Ansehen eher gelitten haben.
Gleichwohl muss davon ausgegangen werden, dass es während des Gipfels auch zu gemeinsamen Gesprächen mit Kanadas Premier Pierre Trudeau und Angela Merkel kommen wird, um die mutmaßliche TTIP-Schlappe mittels des CETA-Freihandelsabkommens zu egalisieren.
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Bei dem Summit wird auch Christine Lagarde die ihr zugedachte Rolle spielen.
Dabei wird erwartet, dass sie –wie bereits angekündigt– einer IWF-Beiteiligung an einem notwendigen Griechenland bail-out eine Absage erteilt und damit den Berliner Staatsdichtern eine nicht einfach zu lösende Herausforderung beschert. Bekanntermaßen hatte Merkel stets betont, dass eine Beteiligung des IWF Voraussetzung dafür sei, dass deutsche und europäische Steuergelder zur Bezahlung der Griechenland-Rettung bei den global tätigen Banken verwendet würden.
Bleibt abzuwarten, mit welchen Klimmzügen sich die Kanzlerin aus dieser Nummer herauswinden wird.
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Angenehmen Sonntag
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Ihr Oeconomicus
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2 Kommentare on “G-20 Summit in Hangzhou”

  1. Freiwild sagt:

    …nichts darüber in der versifften Presse gelesen – Du ?

    Friedensfahrt Berlin – Moskau fordert Dialog statt Aufrüstung

    Die rund 250 Teilnehmer der Friedensfahrt wünschen sich wieder eine auf historischer Verantwortung basierende, stärker vermittelnde Rolle Deutschlands in Konflikten, die die direkte Nachbarschaft Europas betreffen.

    Im Sinne der in früheren Jahrzehnten gepflegten Entspannungspolitik wollen die Friedensfahrer mit ihrem Fahrzeug-Konvoi symbolisch einen Anstoß zur Wiederbelebung bzw. Vertiefung der deutsch-russischen Völkerfreundschaft geben.

    Jenseits wechselseitiger politischer Schuldzuweisungen soll der Weg der Partnerschaft, des Dialogs und des Austauschs mit dem Ziel einer tragfähigen Völkerfreundschaft beschritten werden.

    Diese Botschaft tragen die Friedensfahrer auf ihrer 4.200 Kilometer langen Tour in die Städte Kaliningrad (ehemals Königsberg), Pskov, St. Petersburg, Twer, Moskau, Smolensk und in Weißrussland nach Minsk.

    http://www.redglobe.de/deutschland/friedensbewegung/8198-friedensfahrt-berlin-moskau-fordert-dialog-statt-aufruestung

    Geopolitik von unten:

    20 Mrz 2016
    Friedensfahrt Berlin-Moskau, August 2016
    http://www.free21.org/friedensfahrt-berlin-moskau-august-2016/

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