Vorhang auf zum nächsten Akt des Graecas horribiles: Varoufakis‘ polarisierende Enthüllungen

Vorhang auf zum nächsten Akt des Graecas horribiles:
Varoufakis‘ polarisierende Enthüllungen
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Während eines offenbar als vertraulich anmutenden Gesprächs berichtet Yanis Varoufakis über einen angeblichen Plan B der griechischen Regierung. Von Alexis Tsipras autorisiert habe er ein paralleles Bankensystem geplant um das Land auf einen möglichen Euroaustritt vorzubereiten.
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Wie die griechische Zeitung Kathimerini (English Edition) schreibt, verursachen diese Bekenntnisse ‚hohe Wellen‘ in Athen.
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Ausgerechnet die griechische Opposition will nun Varoufakis vor Gericht bringen.
Dem Vernehmen nach verlangt Nea Dimokratia Antworten auf die Frage:
„Ist es wahr, dass es eine geheime Arbeitsgruppe gegeben hat, die eine Parallelwährung vorbereitet hat, indem sie die Steuerregistrierungsnummer der Steuerzahler geknackt hat?“
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Unterdessen hat Varoufakis in der Online-Ausgabe des Guardian zu den Gerüchten Stellung bezogen und bestätigte, sich bei einer vom Offiziellen Forum der Finanz- und Währungsinstitutionen (OMFIF) organisierten Konferenz, entsprechend geäussert zu haben. Seine Einlassungen seien jedoch ‚völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden‘ mit dem Ziel, ihn als Gauner darzustellen, während er lediglich nach einer Lösung für die Finanzkrise gesucht habe.
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Zwischenzeitlich ist ein Mitschnitt seiner überaus spannenden Enthüllungen -auch zur Haltung von Wolfgang Schäuble und den französischen Sorgen zum von Brüssel organisierten ‚griechischen Exempel‘- in einem live-stream Mitschnitt im Netz aufgetaucht (Transcript/Kurzzusammenfassung).
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Weitere Infos und Bewertungen zu diesem außerordentlichen Vorgang finden sich bislang bei FAZ und Zeit-Online, gewürzt mit zum Teil heftigen Leser-Reaktionen.
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Guenther Lachmann publizierte am 28. Dezember 2014 seine Erkenntnisse aus einem Interview mit dem griechischen Ex-Botschafter und Syriza-Vertrauten Leonidis Chrysantopoulos.
Seinem Beitrag ist zu entnehmen, dass es den Drachme-Plan B von Anfang an gab.
Im Lichte dieser Erkenntnisse relativiert sich die mehrfach verwendete Berichterstattung über „geheime Enthüllungen„.
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Beiträge
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GEOLITICO:
Die Verleumdung der Griechen
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Statement von Prof. James K. Galbraith on the Ministry of Finance Working Group
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Handelsblatt:
„Plan B“: Putsch für die Drachme
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The Telegraph:
Varoufakis reveals cloak and dagger ‚Plan B‘ for Greece, awaits treason charges
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SpOn:
Grexit-Plan: Wie Varoufakis fast zum Hacker wurde
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Die Welt:
Varoufakis gibt seinen Grexit-Geheimplan preis
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Global Research:
Tsipras and Varoufakis Approve of Home Evictions and Expropriation of Depositors
Sinngemäße Übersetzung und Bewertung by Ernst Wolff
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[letzte Aktualisierung 28.07.2015, 22:25h]


Volksbegehren gegen Zwangsräumungen

Rajoy beugt sich dem sozialen Druck
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Seit dem Platzen der Immobilienblase sehen sich Tausende in Spanien von Zwangsräumungen bedroht. Rajoys Regierungspartei lenkte überraschend ein und will über eine Volksinitiative zum Räumungsstopp debattieren.
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Cornelia Derichsweiler, Madrid – NZZ
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Anmerkung
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Angelika Giese schreibt dazu im Blog Spanienleben:

„Fünf Minuten vor Zwölf muss sich nun die Regierung-Rajoy dem Volkswillen beugen, auch Rajoy´s Partei stimmte der Gesetzesinitiative zu. Nur zwei Stunden vor der Sitzung hatte die Partido Popular bekundet, sie werde die Initiative verhindern.
PAH-Sprecher von der “Plattform Hypotheken-Geschädigte” sprach, und setzte folgende Forderderungen:
1. Aussetzung von Zwangsräumungen.
2. Mit der Rückgabe der Immobilie sollen die Schulden bei der Bank beglichen sein, auch rückwirkend.
3. Schaffung eines Parks von mietgünstigen Wohnungen über die vorgesehenen 6.000 Sozialwohnung hinaus, die die Regierung angekündigt hatte.
Teodoro Matos aus der Regierungbildung von Mariano Rajoy, hat die Gunst der Stunde erkannt, denn die PP Mariano Rajoy hat das Vertrauen des Volkes verloren nach dem Korruptionsvorwurf gegen Rajoy:
“Die PP wird das tun, was noch keine Regierung getan hat, sie wird sich an die Seite der Bürger stellen!”
Na, das ist doch Grund zum jubeln!!!! Na, warten wir es ab!

Vor Weihnachten wurde über den Stop von Zwangsräumungen auch schon viel versprochen. Doch außer viel Gerede wurde nicht wirklich was unternommen.“

Ihr Oeconomicus

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weitere Informationen, Dokumente und Video-Clips zu Zwangsräumungen in Spanien

Das Zwangsräumungsdrama in Spanien

Das Zwangsräumungsdrama in Spanien
Am Mittwoch hat sich die spanische Vizeministerpräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría mit der Opposition darauf verständigt, gemeinsam im Eilverfahren die ausufernde Zahl der Zwangsräumungen einzudämmen.
Als beklagtes Land dürfte Spanien da schon die Stellungnahme der Generalanwältin am Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) gekannt haben.
Am Donnerstag wurde bekannt, dass die deutsche Juliane Kokott entsprechende spanische Gesetze für illegal hält, weil sie missbräuchliche Klauseln enthielten, die gegen Verbraucherrechte verstoßen.
telepolis
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Bürgermeister räumt Bank-Konto und stoppt Zwangsräumungen
Manchmal sind freundliche Aufforderungen ganz falsch! Insbesondere bei Bankern kommt man nur weiter, wenn man konsequenten Druck ausübt. Wie gut das allerdings funktioniert, hat gestern der Bürgermeister von Santa Cruz de Tenerife bewiesen. Er räumte kurzerhand die 1,5 Millionen Euro Gemeindegelder vom Bankia-Konto komplett ab, weil sich die Bank geweigert hatte, über Zwangsräumungen zu verhandeln. Plötzlich waren die Banker sofort bereit, sich mit der Sachlage zu befassen.
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uhupardo

Kampagne gegen Zwangsräumungen

Kampagne gegen Zwangsräumungen
El Periódico startet eine Kampagne gegen die Zwangsräumungen Wohnungen, die wegen der Krise ihren Immobilienkredit nicht mehr tilgen können.
„Schluss mit den Zwangsräumungen“, titelt die Tageszeitung, um auf das „soziale Drama“ aufmerksam zu machen. Dem spanischen Gesetz nach darf die Bank die Wohnung räumen lassen, wenn der Eigentümer den Immobilienkredit nicht mehr bedienen kann. Jedoch ist der Käufer danach trotzdem nicht von der Pflicht befreit, das ihm gewährte Darlehen zurückzuzahlen. Seit dem Platzen der Immobilienblase im Jahr 2007 wurden bereits 400.000 Wohnungen zwangsgeräumt.
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presseurop
Gnadenloser Umgang spanischer Banken mit ihren Schuldnern