Vom Mittelstand direkt nach Hartz IV (+ Ergänzung)

Vom Mittelstand direkt nach Hartz IV
… auch dann, wenn man wirklich alles richtig macht und beim Jobcenter selbst arbeitet

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Bei der Hitliste der größten Lügen der deutschen Bundesregierung in den letzten zwanzig Jahren ist sicherlich die Lüge über die wahren Arbeitslosenzahlen auf Platz 1 zu setzen. Nirgendwo wird mehr gelogen als in diesem Bereich – unter Mitwirkung der gesamten schreibenden Nachrichtenzunft in Deutschland.
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Das hat auch seinen guten Grund: würden wir wirklich realisieren, das nur noch 17 Millionen Menschen in der echten Wirtschaft Unterschlupf finden (und schon ab einer Arbeitszeit von nur 21 Stunden als “Vollzeitkräfte” gelten – was die Zahl der wirklich noch “echt” arbeitenden Menschen nochmal deutlich reduziert), dann hätten wir Unruhe an den Märkten.
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Das können wir aber gerade gar nicht gebrauchen – das können wir eigentlich nie gebrauchen. Wenn sich ein Georg Diez im Spiegel über die Tagesschau aufregt und sie zum “Volkserziehungs-TV” erklärt, dann ist das sicher richtig, verkennt aber den eigentlichen therapeutischen Wert der Sendung: sie ist dazu da, die Märkte zu beruhigen. Unsere wahren Herrscher, unser wirklicher Souverän, unsere Hoheiten sind nämlich leicht zu beunruhigen – und wenn die unruhig werden, wird es schlimm für alle: Arbeitsplätze werden in Massen abgebaut, damit das richtig weh tut, wird der Sozialstaat (gerade dann, wenn man ihn mal braucht) abgeschafft und der Druck auf Arbeitslose nimmt zu … so lange, bis sie alle zusammenbrechen. Da das keiner will, müssen die wahren Daten über die wirtschaftliche Situation Deutschlands verschleiert werden … ebenso wie die wahren Geschichten über Menschen, die in die Hartz IV-Falle geraten.
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Nachrichtenspiegel
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VIDEO-EMPFEHLUNG
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Über-Leben mit Hartz IV – – DOKU – [43:17 Min]

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Mehr Menschen als jemals zuvor brauchen Grundsicherung

NEUER HÖCHSTSTAND
Mehr Menschen als jemals zuvor brauchen Grundsicherung
Wenn das Einkommen nicht zum Leben reicht, greift die Grundsicherung. 2011 waren in Deutschland fast 850.000 auf diese Hilfe angewiesen – mehr als jemals zuvor. Unter ihnen sind besonders viele Rentner.
Handelsblatt

Löhne in Deutschland: Viele Deutsche verdienen immer weniger

Löhne in Deutschland: Viele Deutsche verdienen immer weniger

Jeder fünfte Beschäftigte arbeitete 2010 in Deutschland zum Niedriglohn von weniger als 10,36 Euro brutto pro Stunde. In einigen Branchen beträgt der Anteil der Niedrigverdiener über 75 Prozent.
20min.ch

Erpressung am Arbeitsplatz – Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden

Die Zeitarbeit boomt. Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Zahl der Beschäftigten in der Zeitarbeitsbranche im September 2010 auf rund 920.000 gestiegen, so die Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft.
Ein großes Problem bei der Zeitarbeit:
der Umgang mit den Arbeitszeitkonten, auf denen die Überstunden in den Entleihfirmen gesammelt werden. Hat die Verleihfirma für ihren Beschäftigten zeitweise keine Arbeit, ist das eigentlich ihr unternehmerisches Risiko. Doch um diesem Risiko zu entgehen, müssen sich die Beschäftigten der Zeitarbeitsfirmen in Betriebsvereinbarungen häufig verpflichten, in der verleihfreien Zeit ihr Arbeitszeitkonto abzubauen. Nach dem Arbeitnehmer-Überlassungsgesetz ist das verboten und steht auch im Widerspruch zu tarifvertraglichen Vereinbarungen.

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Frontal21 berichtet über Leiharbeiter, denen von ihren Verleihfirmen solche Anträge auf Freizeitausgleich und Urlaub vorgelegt wurden. Aus Angst um ihren Arbeitsplatz wehren sich die Betroffenen nicht gegen diese Praxis, die nach Einschätzung der Gewerkschaft „branchenüblich“ ist.

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