Geld – das Brecheisen der Macht

In seinem Werk „Also sprach Zarathustra“ (Hörbuch, Gesamtwerk) hat Friedrich Wilhelm Nietzsche im Kapitel „vom neuen Götzen“  diesen Begriff geprägt.

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Der Harvard-Professor Niall Ferguson, der als Spezialist für Finanz- und Wirtschafts- und europäische Geschichte sowie für die Familiengeschichte der Rothschilds gilt, hat in seinem Werk „The Ascent of Money: A Financial History of the World“ (deutsch: „Der Aufstieg des Geldes: eine Finanzgeschichte der Welt“) diese These aufgegriffen und weiter verfolgt.

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Dem Historiker ist offensichtlich das Kunststück geglückt, der Leserschaft in einer mitreisenden Dokumentation wirtschaftsgeschichtliche Hintergründe zu vermitteln.
Die für manchen Betrachter das etwas freundlichen und stellenweise positiven Bewertungen des Autors gegenüber dem Finanzwesen sorgen für gewisse Irritation. Bei seinen Ausführungen verwendet er häufig Fachbegriffe, die dem Laien die Lektüre etwas erschweren.

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Armut und den Wucher von Kredithaien führt Ferguson eher auf das Fehlen von seriösen Finanzinstituten und einem entsprechenden Angebot an Finanzierungsmöglichkeiten zurück, als auf einen Defekt des Systems an sich.
Fergusons Thesen sind stellenweise durchaus kontrovers, doch seine historischen Darstellung der Entwicklung des Finanzwesens sind, wenn auch gelegentlich etwas unübersichtlich, überaus lesenswert.
Das Werk kann entscheidend zum Verständnis unseres Finanzsystems und der 2008 ausgebrochenen Rezession, als Teil einer Evolution des Finanzwesens, beitragen, auch wenn das Ausmaß der Krise zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht absehbar war.

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Wer mag, kann sich das verfilmte Werk sowohl im Originalton als auch einer deutschen Synchronisierung hier ansehen:

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The Ascent of Money: A Financial History of the World

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Der Aufstieg des Geldes – Folge 1: Zerplatzte Träume – Teil 1/3

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Der Aufstieg des Geldes – Folge 1: Zerplatzte Träume – Teil 2/3

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Der Aufstieg des Geldes – Folge 1: Zerplatzte Träume – Teil 3/3

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Der Aufstieg des Geldes 2: Lebt der Staat auf Pump? (Der Aufstieg der Rothschilds)
Diese Episode zeigt einen Krimi der besonderen Art: die Erfindung der Staatsanleihen im Italien der Renaissance und die Folgen für die weltweite wirtschaftliche Entwicklung. Dienten die Staatsanleihen in der Renaissance vor allem dazu, Kriege zwischen den italienischen Stadtstaaten zu finanzieren, blieb die Verbindung zwischen dieser Anlageform und dem Krieg über Jahrhunderte erhalten. Professor Niall Ferguson verdeutlicht, in welchem Zusammenhang der Aufstieg der Familie Rothschild, die Schlacht von Waterloo und der amerikanische Bürgerkrieg stehen.
Auch heute noch können Staatsanleihen Staaten in die Knie zwingen, wie uns der Niedergang Argentiniens vor Augen führt: vom wohlhabendsten Land Südamerikas zur Pleiterepublik in wenigen Jahren. Kann die Politik in solchen Fällen überhaupt noch in die Geschicke des Staates eingreifen oder ist es in Wirklichkeit der Finanzmarkt, der die Welt beherrscht?

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Neue, oder vertiefende Erkenntnisse wünscht Ihnen

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Ihr Oeconomicus

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Gastbeitrag von Dr. iur. Wolfgang Philipp sowie Videobeiträge zur Kundgebung

Zitat zum Tage

„Irgendwo gibt es noch Völker und Herden, doch nicht bei uns, meine Brüder: da gibt es Staaten.
Was ist das? Wohlan! Jetzt tut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch mein Wort vom Tode der Völker.
Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde:

‚Ich, der Staat, bin das Volk‘.

Er luegt – und was er auch hat, gestohlen hat er’s.Lüge ist’s! Schaffende waren es, die schufen die Völker und hängten einen Glauben und eine Liebe über sie hin: also dienten sie dem Leben.

Vernichter sind es, die stellen Fallen auf für viele und heißen sie Staat: sie hängen ein Schwert und hundert Begierden über sie hin.
Wo es noch Volk gibt, da versteht es den Staat nicht und hasst ihn als bösen Blick und Sünde an Sitten und Rechten.

Dieses Zeichen gebe ich euch:  jedes Volk spricht seine Zunge des Guten und Bösen:  die versteht der Nachbar nicht.  Seine Sprache erfand es sich in Sitten und Rechten. Aber der Staat lügt in allen Zungen der Guten und Bösen; und was er auch redet, er lügt – und was er auch hat, gestohlen hat er’s. Falsch ist alles an ihm;  mit gestohlenen Zähnen beißt er, der Bissige.

Sprachverwirrung des Guten und Bösen: dieses Zeichen gebe ich euch als Zeichen des Staates.

Wahrlich, den Willen zum Tode deutet dieses Zeichen!

Wahrlich, es winkt den Predigern des Todes!

Viel zu viele werden geboren:  für die Überflüssigen ward der Staat erfunden!“

[ Zitat-Quelle: Friedrich Wilhelm Nietzsche – „Also Sprach Zarathustra – Vom neuen Götzen“ ]

Gastbeitrag

von

Dr. iur. Wolfgang Philipp

Bild: copyright by Dr. iur. Wolfgang Philipp, Abbildung mit freundlicher Genehmigung des Rechte-Inhabers

[ Herr Dr. Philipp ist Rechtsanwalt in Mannheim mit den Schwerpunkten Wirtschaftsrecht, insbesondere Gesellschaftrecht und Bankrecht, sowie Autor
zahlreicher Veröffentlichungen. ]

Im Zusammenhang mit den ESM-Beschlüssen des Deutschen Bundestages und Bundesrates, sollten Sie, liebe LeserINNen Ihren Abgeordneten nachfolgende Fragen stellen:

1. Wissen Sie, dass die ESM-Gesellschaft mit einem Eigenkapital von 700 Mrd. € die weitaus größte Bank in Europa sein wird?

( 12 mal so viel Kapital wie die Deutsche Bank – 140 mal so viel Kapital wie die Deutsche Bundesbank – 65 mal so viel Kapital wie die Europäischen Zentralbank im Jahr 2010 – 5 mal mehr als das Haushaltsvolumen der EU ) ist?

2. Wissen Sie, dass in der ESM-Bank die Verfügung über Geld und politische Macht in einzigartiger Weise vereint wird, weil sie nicht von Bankfachleuten, sondern von den Finanzministern geleitet wird?

Das ist ein Zustand, den die deutsche Politik seit Kriegsende immer vermeiden wollte. Die Unabhängigkeit der Notenbank war eine unserer größten Errungenschaften.

3. Wissen Sie, dass durch den ESM Europa tief gespalten wird?

Der ESM-Vertrag ist keine Einrichtung der EU, sondern ein völkerrechtliches Abkommen. Er besteht nur aus 17 Mitgliedern, während die EU 28 Mitglieder hat. Die Konstruktion des ESM läuft darauf hinaus, in Europa eine totalitäre Herrschaft zu entwickeln, die dazu führen wird, dass die anderen 11 Staaten als Orte der Freiheit erkannt, die 17 Euro-Staaten aber Orte der Unterdrückung, Ausbeutung und Enteignung werden.

4. Wissen Sie, dass Sie einen falschen Bundeshaushalt 2012 beschlossen haben?

Deutschland ist mit 190 Mrd. € Zeichner von 27% aller Anteile des ESM. Davon sind im Jahr 2012 8,7 Mrd. € in bar einzuzahlen, der Rest stellt eine Forderung des ESM gegen Deutschland dar, deren Einzahlung jederzeit verlangt werden kann. Mit der Ratifizierung ist eine Schuld des Bundes gegenüber dem ESM in Höhe von insgesamt 190 Mrd. € entstanden. Der ESM muss, um sein Kapital darzustellen, diese Forderung auch in seiner Bilanz ausweisen.

Diese Neuverschuldung Deutschlands ist aber im Bundeshaushalt 2012 bis auf den Baranteil von 8,7 Mrd. € nicht zu sehen. In Wirklichkeit löst allein der ESM in Deutschland eine Neuverschuldung in Höhe von 190 Mrd. € aus. Die Bundesregierung redet sich damit heraus, nach einem 2009 verabschiedeten Gesetz seien Schulden zum Erwerb einer Beteiligung im Bundeshaushalt nicht als solche auszuweisen. Sie behauptet, die Beteiligung an dem ESM stelle eine solche Beteiligung dar.

Das ist blanker Unsinn: Es handelt sich nicht um BASF-Aktien, sondern um eine Verpflichtung, aus der niemals herauszukommen sein wird, es gibt weder ein
Rücktrittsrecht, noch kann der Anteil abgetreten werden. Der Anteil ist wertlos, der Bundeshaushalt 2012 eine fundamentale Täuschung der Öffentlichkeit über den wahren Sachverhalt.
Für diese neuen Schulden haften wir alle! Wenn der Gouverneursrat die Einzahlung verlangt, muss der Bund durch Umschuldung Bankkredite aufnehmen und entsprechend Zinsen zahlen, die auf ewige Zeiten im Haushalt stehen werden und zwar jedes Jahr neu.

5. Wissen Sie, was es mit der „Rekapitalisierung ausländischer Banken“ auf sich hat?

Ich will es Ihnen sagen:

a) Es ist bereits gängige Praxis und im ESM-Vertrag auch für die Zukunft vorgesehen, dass ein sehr großer Teil der notleidenden Euro-Staaten zufließenden Gelder nicht für diese Staaten, sondern zur „Rekapitalisierung“ von Banken in diesen Staaten verwendet werden, auch privaten Banken. Dabei geht es um riesige Summen. In Griechenland ist von 50 Mrd. €, in Spanien von über 60 Mrd. € die Rede.

b) Für diese Schulden fremder ausländischer Banken haftet dank des Abstimmungsverhaltens frei gewählter Abgeordneter des deutschen Volkes jeder Deutsche vom Säugling bis zum Greis. Die Frage, ob das die Verfassung erlaubt, ist nicht einmal gestellt, geschweige denn erörtert worden.

c) Die Abwicklung solcher Rekapitalisierungen von Banken hat kriminellen Charakter:

Die begünstigten Banken müssen für die empfangenen Gelder zwangsläufig Aktien ausgeben.
Diese sind durch die zufließenden Gelder werthaltig und gelangen in das Eigentum der jeweiligen Staaten, die Empfänger des Geldes waren. Gleichzeitig werden je nach dem Ausgabekurs auch die alten im Kurs verfallenen Aktien wieder aufgewertet, so dass zu Lasten des deutschen Steuerzahlers vermutlich zahlreichen Aktionären ausländischer Banken ihre Kursverluste ersetzt werden.

d) Keine Bank vergibt Kredite ohne Sicherheiten. Der ESM müsste also Kredite, welche er ausländischen Staaten zur Rekapitalisierung ihrer Banken gibt, davon abhängig machen, dass diese Staaten die empfangenen neuen Aktien an den ESM verpfänden. Geschieht dies nicht, kann es passieren, dass diese Staaten
ihre Schulden bei dem ESM nicht zurückzahlen, die wertvollen Aktien aber behalten und anderweitig veräußern. Werden die Aktien verpfändet, tritt beim ESM und damit bei den Steuerzahlern kein oder nur ein geringer Schaden ein. Es ist unfassbar, dass die hier möglichen Sicherheiten nicht verlangt worden sind! Die Unterlassung könnte als Untreue gewertet werden.

6. Wissen Sie, dass die Behauptung, das Kapital des ESM sei auf 700 Mrd. € begrenzt, nicht stimmt?

Eine genaue Lektüre des ESM-Vertrages lässt erkennen, dass der Gouverneursrat die noch nicht eingezahlten Anteile nicht unbedingt zum Nennwert, sondern „auch in anderer Weise“, d.h. mit einem Aufgeld einziehen kann.
Dieses Aufgeld hat zu keiner Zeit der Beschlussfassung des Deutschen Bundestages unterlegen. Der Gouverneursrat kann also auch mehr als 700 Mrd. € von den Mitgliedern einziehen, die gegenteiligen Behauptungen der Bundesregierung und anderer Propagandisten sind unwahr.

7. Wissen Sie, dass nach dem ESM-Vertrag dessen Forderungen gegen notleidende Euro-Länder dort Vorrang vor allen anderen Forderungen haben sollen?

Wissen Sie, dass dies zwar für den ESM günstig klingt, aber zur Folge haben wird, dass diese Staaten von niemand anders mehr Kredit erhalten werden?

Sie werden vollständig in ihrer Kreditfinanzierung vom ESM abhängig, was einer totalen Sozialisierung gleichkommt.

8. Wissen Sie, dass die in den Gesetzentwürfen jetzt vorgesehene Beteiligung des Bundestages bei Beschlüssen des ESM rechtlich zweifelhaft ist?

Diese vom Bundesverfassungsgericht verlangte Beteiligung steht nämlich nur in dem ESM-Finanzierungsgesetz, das rein innerdeutsch ist und nicht in Brüssel hinterlegt wird. Sie müssten in dem Ratifizierungsgesetz stehen und mit diesem hinterlegt werden.

Der Zustimmungsvorbehalt für den Bundestag verstößt möglicherweise gegen den ESM-Vertrag, zumindest aber müsste diese deutsche Regelung
mit dem Ratifizierungsvertrag in Brüssel hinterlegt und damit allen anderen Partnern notifiziert werden. Möglicherweise ist die gesamte Regelung über die Beteiligung des Bundestages rechtlich gegenüber den anderen Partnern nicht durchsetzbar, der Europäische Gerichtshof wird es eines Tages entscheiden.
Die Vertretung des deutschen Volkes durch den eigenen Bundestag steht auch insoweit in dieser wichtigen Frage auf tönernen Füßen.

Dieser Gastbeitrag wurde von Dr. Wolfgang Philipp anläßlich der Kundgebung durch die Landesvereinigung FREIE WÄHLER, Baden-Württemberg, am 30. Juni 2012 in Karlsruhe vorgetragen.

Für dieses Engagement gebührt Herrn Dr. Philipp, ebenso wie den Beschwerdeführern der Verfassungsbeschwerde gegen die ESM-Beschlüsse von Bundestag und Bundesrat, den Herren Prof. Dr. Karl Albrecht Schachtschneider, Prof. Dr. Wilhelm Hankel, Dr. Bruno Bandulet, sowie den während der Kundgebung leider nicht anwesenden Herren Prof. Dr. Wilhelm Nölling und Prof. Dr. Joachim Starbatty allergrößte Anerkennung.

Wie bereits angekündigt, hier die Video-Aufzeichnungen der Kundgebung der Landesvereinigung FREIE WÄHLER, Baden-Württemberg von Samstag, 30. Juni 2012 auf dem Friedrichsplatz in Karlsruhe:

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Begrüßung – Ulrich Mentz
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Moderation und Einleitung
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Erläuterungen zur Verfassungsbeschwerde von Prof. Dr. KA Schachtschneider
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Bewertungen von Prof. Dr. Wilhelm Hankel
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‚augenöffnende‘ Ausführungen von RA Dr. Wolfgang Philipp
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erkenntnisreiche Detailbetrachtungen von Dr. Bruno Bandulet
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Fragerunde
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Ausblicke von Ulrich Mentz
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Den Teilnehmern der Kundgebung sei an dieser Stelle für ihre Geduld und Standvermögen angesichts der schweißtreibenden Sommertemperaturen ein herzliches Dankeschön zugerufen.

herzlichst

Ihr Oeconomicus


Abyssus abyssum invocat

Zitat zum Tage

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«Keine Bank darf je wieder so groß sein und unkontrollierbar werden,
dass sie in eine Position gelangt, aus der sie Regierungen unter Druck setzen kann.
Das ist für mich der wichtigste Punkt!»

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Creative Commons-Lizenz – Urheber: European People’s Party
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Zitat-Quelle [Manager Magazin – 24.09.2009]
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Abyssus abyssum invocat

[„Abgrund ruft den Abgrund hervor“
oder sinngemäß:
„Ein Irrtum zieht einen weiteren nach sich“]
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Die Irrtümer, Fehler und Lügen rund um die EURO-Krise sind Legion und hier auf den Seiten umfänglich dokumentiert, analysiert und kommentiert.
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Aus unzähligen Gesprächen, Telefonaten, Mails und Kommentaren während der letzten Wochen meine ich gelernt zu haben, dass Ekel- und Angstbarometer deutlich angestiegen sind.
Ekel, ausgelöst durch die Tricksereien, Vertuschungsversuche und permanenten Lügen seitens der vermeintlichen Euroretter.
Abscheu gegen einen Großteil allgegenwärtiger Experten und PolitStrategen bei deren inhaltsfreien Talk-Show-Auftritten oder seltsamen Argumentationslinien.
Purer Zorn gegen Mietmäuler jeder coleur, die mit wichtigem Gesichtsausdruck die Menschen für dumm verkaufen möchten oder gar die Gilde, welche uns kaltlächelnd und von unermeßlicher Gier getrieben, die Suppe eingebrockt hat und dafür nicht zur Rechenschaft gezogen werden will.
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Ängste werden ausgelöst durch die dramatischen Lebensbedingungen der Griechen, Italiener, Spanier, etc. die man vorsätzlich und in menschenverachtender Weise in den Ruin und die dauerhafte Armut geschickt hat.
Ängste davor, dass es uns im deutschsprachigen Raum bald ähnlich ergehen könnte und wir von einer inkompetenten und ignoranten Politik um unsere individuellen Lebensleistungen und damit unser Lebensglück betrogen werden.
Seitens der Polit-Darsteller und ihrer Helfershelfer werden die Töne zunehmend schriller! Die vermeintlichen Lösungsansätze erinnern an Flickschusterei.
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Gerade haben die Kettenbrief-Inititatoren [Barroso und Draghi] die Idee von einem Europäischen Einlagensicherungsfonds sowie eines Europäischen Bankenabwicklungsfonds in den Ring geworfen. Solch hübsche Einrichtungen sind nichts anderes als die Einführung von Euro-Bonds durch die Hintertür!
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Volkes Stimme wird nicht gehört und die Verantwortlichen ducken sich weg, anstatt die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und im Berliner Abnickerverein sich auch gegen die eigenen Parteigranden durchzusetzen.
Sofern nicht Deutschland die Notbremse zieht und aus der EURO-Zone austritt, was aus deutscher Sicht die vernünftigste Alternative wäre, so könnte es nach meiner Einschätzung für Spanien und Italien recht vorteilhaft sein, diesen Weg frühzeitig zu gehen, oder in Hellenischen Sümpfen zu versinken.
Beide Volkswirtschaften sind im Gegensatz zu Griechenland noch intakt. In beiden Ländern werden unzählige Produkte hergestellt und exportiert.
Nach Rückkehr zur Peseta bzw. Lira wäre eine Abwertung gegenüber dem Rest-Euro unvermeidlich … je nach Bewertung der makroökonomischen Rahmendaten wären 40 oder mehr Prozent denkbar!
In der Folge würden Export und Touristik-Industrie verstärkt profitieren und für beide Länder neue Chancen und Perspektiven eröffnen.
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Die Abwertung der dann je eigenen Währung würde natürlich die Märkte zunächst erheblich erschüttern und bei Gläubigern und der EURO-Junta panikartige Reaktionen auslösen, da die Bond’s dieser Länder in Euro begeben wurden und deren Bedienung in abgewerteter Währung nicht mehr reibungslos erfolgen könnte, schlimmstenfalls auch nicht mehr darstellbar wäre.
Dabei ist die Vorstellung nicht abwegig, daß Rechtsverbieger zu Abschöpfungen von im Euro-Raum erzielten Exporterlösen zugunsten der Gläubiger kreative Konzepte ersinnen könnten.
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Genau dieses Szenario fürchten die um ihre Dienstwagen und Pfründe besorgten Euro-Junkies sowie die Mehrzahl der europäischen Geschäftsbanken und Versicherer wie der Teufel das Weihwasser.
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Um den Blick besorgter Steuerzahler weiter zu trüben, werden nach gewohntem Muster [s. Sparer-Sicherungs-Versprecher] pausenlos Nebelkerzen gezündet, Beispiele:
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  • erhöhte Eigenkapital-Anforderungen für die Banken (Basel III), was durchaus richtig und notwendig ist, aber nun viel zu spät umgesetzt werden soll.
  • der Fiskalpakt, ein aus meiner Sicht zahnloser Tiger, der mittlerweile um eine Wachstumsinitiative erweitert werden soll.
  • Rettungsmaßnahmen seitens des EFSF für angeschlagene Banken [gerade wurden notleidenden griechischen Banken € 18 Mia. als Soforthilfe zugestanden!]. Ob sich hieraus oder aus dem ESM die sogenannte Banken-Union quasi als Zwischenschritt zur Transfer-Union entwickeln soll, bleibt abzuwarten.
  • die Begründung des ESM der ab 9.Juli 2012 seine Tätigkeit [ als Luxemburgische Aktiengesellschaft nach britischem Aktien-Recht ] aufnehmen soll [ dem Vernehmen nach sollen der Abnickerverein im Bundestag zwischen dem 27.+29.Juni und der ebenfalls von den Blockparteien geleitete Bundesrat am 6.Juli ihr Plazet zum Ermächtigungsgesetz geben ] und unter dem Schutz absoluter Immunität die Lebensleistungen europäischer, aber hauptsächlich deutscher, finnischer, französischer, holländischer und österreichischer Bürger final verzocken wird.
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Monsieur Hollande, zwischenzeitlich unterstützt durch den nicht gewählten Technokraten Monti, fordert als vermeintlichen Ausweg aus der Vertrauenskrise lautstark die Vergemeinschaftung europäischer Schulden.
Dabei ist es unerheblich, mit welch semantischen Kleidchen man das Unwort EURO-Bonds aufzuhübschen versucht.
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Hollande ist gezwungen, den erheblichen Finanzierungsbedarf der Grande Nation zu sichern, nicht nur um den im Wahlkampf versprochenen 60-Punkte-Plan umsetzen zu können.
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Die unter Sarkozy beschlossene Rentenreform wurde plangemäß, wenn auch mit leichten Einschränkungen bereits wieder rückgängig gemacht.
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Der spanische Premier Mariano Rajoy hingegen fordert in seiner fast aussichtslosen Situation neben Fiskal- und Bankenunion auch die Einführung von EURO-Bonds, für die er sehr energisch eintritt.
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Nach Pressemeldungen wird z.Zt. geprüft, ob für Spanien eine vorsorgliche Kreditlinie [„precautionary programmes“] aus dem EFSF bereitgestellt werden soll.
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Schließlich wäre es für Rajoy doch hochnotpeinlich von seiner lautstark vertretenen Position [Zitat: „Spanien steht nicht am Rande des Abgrunds und will die Finanzkrise aus eigener Kraft überwinden“] abweichen zu müssen.
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Zuletzt hatte Rajoy den außenpolitischen Fraktionssprecher der Volkspartei (Partido Popular), José María Beneyto, wegen dessen softerer Terminologie scharf kritisiert und im staatlichen Rundfunk verlauten lassen, Beneyto habe nur seine private Meinung geäußert und nicht die Haltung der PP wiedergegeben.
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Die oppositionellen Teile unserer Blockparteien [SPD und Grüne] springen freudig erregt auf diesen Zug auf und unterstützen Hollande’s Forderung, den Fiskalpakt mit Wachstums-Phantasien anzureichern, während man den französischen Ruf nach EURO-Bonds seitens der SPD zwischenzeitlich ablehnt.
Jürgen Trittin hingegen verschärft die Tonlage und fordert ultimativ gemeinsam auszugegebende Euro-Anleihen.
Sollte seitens der Regierungskoalition dieser Richtungswechsel nicht erfolgen, würden die „Grünen“ bei den Abstimmungen im Bundestag und Bundesrat die Zustimmung zur Ratifizierung des Fiskalpakts verweigern!
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Mit gezieltem Schüren von Ängsten wird Trittin dabei prominent unterstützt, wie gerade an dem semantischen Sondermüll eines einstmals populären Steinewerfers erkennbar wird.
Dessen Ziele [Aufgabe nationaler Souveränitäten, vereinigte Schuldenunion, etc.] dürften mit denen seines Gönners George Soros, mit dem er über der European Council on Foreign Relations engstens verbunden ist, weitestgehend übereinstimmen.
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Das kollektive Bewußtsein der Menschen ist im Wandel begriffen. Diesen politischen und gesellschaftlichen Wandel, der durch uns Alle zu gestalten ist, kann zugegebenermaßen in vielfältiger Form schmerzhaft werden. Schließlich geht es nicht zuletzt darum, liebgewonnene Glaubensbekenntnisse über Bord zu werfen und für die aktuellen Probleme ergebnisoffene Lösungen zu suchen.
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Noch ist nicht erkennbar, ob Frau Dr. Merkel mental tatsächlich dazu in der Lage sein könnte, ihrer haltlosen Alternativlosigkeit abzuschwören und im Sinn und Geist ihres Amts-Eides „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“ alle noch kursierenden Denkverbote nicht nur verbal in Frage zu stellen.
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Hoffen wir, dass die sich gerade etablierende „neue Allianz“ gegen Merkel’s Rettungsschirm-Politik den gesellschaftlichen und politischen Druck im Kessel erhöhen und ein Umdenken zu erzwingen vermag.
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Sollte dies nicht gelingen, könnte Friedrich Nietzsches Erkenntnis aus „Also sprach Zarathustra – 1. Teil – Vom neuen Götzen“

„Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: »Ich, der Staat, bin das Volk.«“

für uns Alle bittere Realität werden.
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Abyssus finalis wäre erreicht, was sich musikalisch in etwa so anhören könnte… Achtung: Piloarrektionen nicht ausgeschlossen!
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Herzlichen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit, welche ich mit diesem Gedicht von Ulrich von Hutten (1488 – 1523) honorieren möchte:
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Einst schrieb ich alles in Latein;
Nicht jedem konnt’s verständlich sein.
Nun ruf’ ich dich, mein Vaterland,
in deutscher Sprache wohlbekannt.
Laß mich doch nicht alleine sprechen!
Jetzt ist es Zeit, um loszubrechen,
gemeinsam für die Freiheit streben!
Was war das bisher für ein Leben,
kein Mensch durf’t mehr die Wahrheit sagen!
Steh auf, mein Volk! Nicht lange zagen,
Die Lügenherrschaft zu vertreiben!
Nur Wahrheit soll fortan noch bleiben.
Gott schenk’ dem heil, der zu mir steht,
damit sein Eifer nicht vergeht!
Manch Edler – hoff’ ich – hat den Mut,
manch Graf, manch Bauersmann, so gut
manch Bürger, der in seiner Stadt
der Lebenslage übersatt –
auf daß ich nicht alleine streite.
Wohlan, Gott ist auf unsrer Seite!
Kein Deutscher bleibe still daheim!
„Ich hab’s gewagt!“ – das sei sein Reim.
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Ich freue mich auf Ihre Fragen, Anregungen und Kommentare.
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Ihr Oeconomicus


Also sprach Zarathustra

Also sprach Zarathustra
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Also sprach Zarathustra (Untertitel Ein Buch für Alle und Keinen, 1883–1885) ist ein dichterisch-philosophisches Werk des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche, das von vielen als sein Hauptwerk angesehen wird.
Das Buch besteht aus vier Teilen. Der erste Teil erschien 1883, der zweite und dritte 1884, der vierte 1885 als Privatdruck. 1886 veröffentlichte Nietzsche die drei ersten Teile als „Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. In drei Teilen.“ Im Gegensatz zu den frühen Werken Nietzsches handelt es sich beim Zarathustra nicht um ein Sachbuch. In hymnischer Prosa berichtet ein personaler Erzähler vom Wirken eines fiktiven Denkers, der den Namen des Persischen Religionsstifters Zarathustra trägt.
Nietzsche selbst nennt den Stil, in dem Also sprach Zarathustra geschrieben ist, halkyonisch (siehe: Halkyonische Tage) und wünscht sich Leser, die eines „gleichen Pathos fähig und würdig sind“: „Man muss vor Allem den Ton, der aus diesem Munde kommt, diesen halkyonischen Ton richtig hören, um dem Sinn seiner Weisheit nicht erbarmungswürdig Unrecht zu tun“. Dass Nietzsche diese Leserschaft in seiner Gegenwart nicht gesehen hat, legt der Untertitel des Werkes nahe: „Ein Buch für Alle und Keinen“.
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Wikipedia
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Hier folgt das Hörbuch von Nietsche’s ‚Also sprach Zarathustra‘. Es ist komplett am Stück in über 8 Stunden!
Wer also eine längere Bahn- oder Flugreise vor sich hat, oder einfach gerne anspruchsvolle Hörbücher genießt und die Zeit für dieses aussergewöhnliche Werk findet, sei viel Vergnügen und vielleicht auch die ein oder andere neue Erkenntnisse gewünscht.
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