China wertet den Yuan drastisch ab
Veröffentlicht: 28. Februar 2014 Abgelegt unter: CHINA, YUAN (Renmimbi) | Tags: Yuan Hinterlasse einen KommentarChina wertet den Yuan drastisch ab
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Nach jahrelanger Aufwertung lässt Chinas Zentralbank den Wert des Yuan fallen. Am Freitag gab die chinesische Landeswährung zum amerikanischen Dollar zeitweise um 0,85 Prozent nach. Das war der größte Verlust im Tagesgeschäft seit sieben Jahren. Zuletzt erholte sich der Yuan wieder etwas. Er notierte mit 6,1498 Yuan je Dollar 0,35 Prozent schwächer als am Vortag.
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Am nächsten Mittwoch beginnt in Peking die Jahrestagung des Volkskongresses, auf der der neue Regierungschef Li Keqiang in seinem Rechenschaftsbericht seine Wirtschaftspolitik vorstellen wird. Chinas neue Führer wollen den Marktkräften eine größere Rolle einräumen.
Ein schwächerer Yuan würde auch Chinas Exportindustrie helfen, die unter der geringen weltweiten Nachfrage durch die Finanz- und Schuldenkrise seit 2008 leidet. Wegen des hohen US-Handelsdefizits mit China gibt es den Ruf in den USA nach einer weiteren Aufwertung des Yuan. Chinesische Verantwortliche kontern, der Yuan sei seit der Aufhebung der festen Bindung an den Dollar 2005 bereits um rund 30 Prozent gestiegen und auf einem marktgerechten Niveau angelangt.
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Handelsblatt
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korrespondierende Beiträge:
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03.03.2011
Die Herausforderung China’s an Uncle Sam
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04.12.2012
China und Südkorea schmieden Allianz gegen Dollar
Neue Marschrichtung – China zündet die Forex-Bombe
Veröffentlicht: 21. November 2013 Abgelegt unter: CHINA | Tags: FX reserves, People´s Bank, Yi Gang, Yuan Hinterlasse einen KommentarHier kommt eine Meldung, die sicher unter dem Radarschirm vieler deutscher Zeitungen durchfliegen wird, es aber gewaltig in sich hat.
Chinas Notenbank will die Devisenreserven nicht weiter aufstocken. Yi Gang, die No. 2 der People´s Bank, hat laut Bloomberg beim “China Economists 50 Forum” der Tsinghua-Universität gesagt, dass es nicht mehr länger von Vorteil für die Volksrepublik sei, die Devisenreserven auszubauen.
“Die zusätzlichen Kosten einer Aufstockung der Reserven überschreiten jetzt den zusätzlichen Nutzen”, sagte Yi Gang laut Bloomberg. Das klingt lapidar, hat aber zwei gewaltige Folgen, die uns alle betreffen werden, und zwar über viele Jahre hinweg.
Die erste Folge: Wenn China seine Reserven nicht weiter ausbaut, muss es mit den Überschüssen etwas anderes tun. Da gibt es nicht allzu viele Möglichkeiten: China wird seine Expansion in westliche Märkte beschleunigen und vor allem in Europa – und da vor allem in Deutschland – mehr Firmen und Marken kaufen, dazu Technologie und Rohstoffe.
Das heißt, dass die Attacke chinesischer Firmen auf westliche Märkte nun ziemlich schnell an Wucht gewinnen wird. Die Globalisierung geht damit in eine neue Phase. China wird diesmal nicht als Fabrik der Welt brillieren, oder als Lokomotive der Weltkonjunktur, sondern als Dirigent und Gewinner einer massiven Übernahme- und Verteilungswelle. Diese wird ohnehin von einigen Faktoren angetrieben, die ich in Kürze in einem anderen Blog-Eintrag beschreiben will.
Die zweite Folge ist simpel und ebenfalls von globaler Bedeutung. Wenn Chinas Notenbank bisher am Markt intervenierte, verkaufte sie Renminbi, um die Dollars aus dem Handelsüberschuss abzusaugen – und in die Reserven zu legen. Das drückte den Wechselkurs des Renminbi und verschaffte dem Land enorme Handelsvorteile, die zu dem bekannten Jammern in Washington führten.
Wir dürfen nicht vergessen, dass es eine dritte Folge gibt:
Die Chinesen werden deutlich weniger US-Anleihen kaufen und damit die Fed noch mehr in ihrer eigenen Falle festsetzen. Das Ende von QE3 hat sich damit NOCH weiter verschoben.
Jetzt wendet sich jedenfalls das Interventions-Blatt. Die Interventionen nehmen stark ab, der Renminbi steigt.
Yi Gang hat ganz bewusst dazu gesagt, dass ein stärkerer Renminbi den Chinesen mehr nutzt als schadet. Damit meint er, dass die über Waren und Dienstleistungen importierte Inflation geschwächt wird, aber vor allem, dass eine stärkere Währung den Druck auf die Exportwirtschaft erhöht, in höherwertige Produktion auszuweichen.
Zudem wird die Kaufkraft der Chinesen gestärkt. Und das spielt der laufenden Runde von Reformen in die Hände, die Chinas Geschäftsmodell von einer export-getriebenen Wirtschaft auf eine Wirtschaft umstellen sollen, in der hemischer Konsum die Konjunktur antreibt.
Für uns alle heißt das vor allem eines: Wer fieberhaft nach Anlagemöglichkeiten sucht, um sein Bares in dieser volatilen Welt zu schützen und nicht in den nächsten Aktien- und Bond-Crash (und Immobiliencrash) laufen zu lassen, der kann sich jetzt bei der Bank oder beim nächsten Chinabesuch ein dickes Bündel Renminbi besorgen.
Der Papierstapel wird in den nächsten Jahren ziemlich viel Freude bereiten.
Natürlich dürfte das keine stetige Entwicklung sein. Allein die Ankündigung der Chinesen wird zunächst einmal noch viel mehr Kapital nach China treiben und einige Interventionen erzwingen. Aber die generelle Marschrichtung ist klar abgesteckt.
Herzlichen Dank an Markus Gaertner für diese spannenden Erkenntnisse aus seiner Erst-Veröffentlichung.
weitere Quellen:
CNBC: China c.bank: increasing FX reserves „not cost-effective“
Bloomberg: No Longer in China’s Interest to Increase Reserves
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Beste Grüße in den Tag
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Ihr Oeconomicus
Roter Teppich für China’s Konzerne
Veröffentlicht: 29. April 2013 Abgelegt unter: Aquisitionen, CHINA, FRANKREICH | Tags: chinesische Investitionen, Yuan Hinterlasse einen KommentarFrankreich öffnet sich gen Osten
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Frankreichs Wirtschaft kämpft mit Problemen. Das Haushaltsdefizit steigt, ebenso die Arbeitslosigkeit. Die Regierung wendet sich Hilfe suchend nach Peking und rollt den chinesischen Konzernen den roten Teppich aus, um Investoren aus dem Reich der Mitte anzulocken. Die Unternehmen der Grande Nation sind die Lockmittel.
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Frankreich hofft darauf, eine wichtige Rolle bei der Internationalisierung der chinesischen Währung Renminbi zu spielen. Immer mehr Länder wickeln Geschäfte in der Währung ab, in Europa liegt Frankreich gleich hinter Großbritannien.
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teleboerse
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Francois Hollande promotes France in China
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Korrespondierende Archivbeiträge
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Chinesen übernehmen reihenweise deutsche Firmen
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Sonderwirtschaftszonen sollen Euro-Krisenländer retten
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Chinesen reissen sich Portugal unter den Nagel
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ZENTRALAMERIKA: Investitionen aus China in Milliardenhöhe
Peter Schiff: Why Canada Will Divorce The US And Marry China
Veröffentlicht: 18. Februar 2013 Abgelegt unter: ÖKONOMIE - ECONOMICS, CANADA/Kanada | Tags: CANADA/Kanada, CHINA, Peter Schiff, UNITED STATES OF AMERICA, Yuan Hinterlasse einen KommentarWhy Canada Will Divorce The US And Marry China
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Erkenntnisreicher Vortrag des Finanz-Guru’s Peter Schiff der seine Präsentation übertitelt hat mit:
„Der kanadische Yuan: Warum Kanada von USA die Scheidung will um China zu heiraten“ („The Canadian Yuan: Why Canada Will Divorce The US And Marry China.“)
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Aufgezeichnet im Cambridge House International’s Vancouver Resource and Investment Conference im Januar 2013.
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China und Südkorea schmieden Allianz gegen Dollar
Veröffentlicht: 4. Dezember 2012 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, CHINA, Finanzprodukte und Politik, Südkorea | Tags: süd-koreanischer Won, Weltreservewährung, Yuan Hinterlasse einen KommentarChina und Südkorea schmieden Allianz gegen Dollar
Die Exportnationen China und Südkorea schmieden eine Allianz gegen den Dollar. Für den bilateralen Handel wollen sie künftig verstärkt auf ihre Währungen Yuan und Won zurückgreifen. Dazu soll ein bereits beschlossener Währungstausch im Volumen von umgerechnet rund 45 Mrd. Euro genutzt werden, teilten Finanzministerium und Zentralbank am Dienstag in Seoul mit. Das Geld soll noch in diesem Monat an die Banken fließen. Diese wiederum stellen es Handelsfirmen zur Verfügung, damit diese ihre Rechnungen in den beiden Währungen begleichen können.
(DiePresse)
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Anmerkung
Die Freude über diese Nachricht dürfte im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht sehr ausgeprägt sein. Schließlich konnte man Dank der Weltreserve-Währung fröhlich die eigene Inflation exportieren. Und nun bestehen diese Spielverderber aus China und Süd-Korea ebenso wie (noch) in kleinerem Umfang Russland, Indien, Türkei, Iran und Venezuela bei der Abrechnung von Handelsgeschäften auf den Einsatz regionaler Währungen.
Hatten nicht Saddam Hussein und Muammar al-Ghaddafi ähnliche Ideen?
Ihr Oeconomicus
Neue Weltordnung: Wie China den Dollar knacken will
Veröffentlicht: 1. Oktober 2012 Abgelegt unter: CHINA | Tags: CHINA, Euro, Inflation, internationale Finanzströme, Rohstoffe / raw materials, Schuldenberge, Staatsanleihen, US$, Weltwährungen, Yuan Hinterlasse einen KommentarNeue Weltordnung: Wie China den Dollar knacken will
In Europa tobt die Schuldenkrise, doch viel bedeutender ist, was sich im Fernen Osten tut. China will den Yuan zur Weltwährung aufbauen und die Vorherrschaft des Dollars brechen. Peking folgt dabei einem strengen Plan.
Handelsblatt
Chinas Geldberg schrumpft
Veröffentlicht: 23. August 2012 Abgelegt unter: CHINA | Tags: Devisenreserven, japanische Wertpapiere, US-Dollar, Yuan Hinterlasse einen KommentarChinas Geldberg schrumpft
Die Devisenreserven in China sinken, was Anhaltspunkte für eine langfristige Umkehr der globalen Handelsverhältnisse gibt. Der Yuan könnte vor einer Abwertung stehen, was die politische Debatte in den USA anheizen würde.
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Im zweiten Quartal 2012 ist bereits mehr Geld aus China ab- als zugeflossen.
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Das hat auch Konsequenzen für die chinesische Währung, den Yuan, selbst. Statt die bisher laufende Aufwertung fortzusetzen, wird China die Kurse in naher Zukunft eher wieder niedriger festsetzen.
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Im vergangenen Jahrzehnt hat die massenhafte Ausfuhr preiswerter Industriewaren von der Quietschente bis zum iPad dazu geführt, dass China Devisenreserven in Höhe von derzeit gut 3,2 Billionen Dollar aufgebaut hat. Davon ist vermutlich gut die Hälfte in US-Papieren angelegt – und hier wiederum hauptsächlich in Staatsanleihen. Die andere Hälfte verteilt sich auf andere Währungsräume. Um Risiken bei Anlagen in Euro zu mindern, hat die staatliche Devisenverwaltung zuletzt beispielsweise verstärkt japanische Wertpapiere gekauft.
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Handelsblatt – 23.08.2012, 08:13