Putin verhängt einjähriges Einfuhrverbot für Lebensmittel aus Sanktionsländern (+update)

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Einfuhr von Agrarerzeugnissen, Lebensmitteln und Rohstoffen für ihre Produktion aus Ländern verboten, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt hatten.
Das geht aus Putins am Mittwoch unterschriebenem Ukas hervor, teilte der Kreml mit.
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Radio Stimme Russland
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Anmerkung
Die Lebensmittelverbots-Liste soll am Donnerstag vorliegen und Obst, Gemüse, Fleischerzeugnisse und weitere Lebensmittelarten enthalten.
Laut dem Vorsitzenden des Duma-Ausschusses für Wirtschaftspolitik, Igor Rudenski gilt das Verbot nur für Waren, die Russland selber produziert und auf ihren Import problemlos verzichten könnte.
Gleichwohl, so ist aus Moskau zu hören, könnten ggfls. Argentinien, Brasilien, Chile und Ecuador als Ersatzlieferanten in die Bresche springen.
Macht nix, könnte sich so mancher Sanktionstrommler denken … dann müssen eben die EU-Agrarförderungen angepasst werden … und falls die Budgets nicht ausreichen .. kein Problem, schließlich ist ja noch genügend Suppe da .. auf den Konten fleißiger Sparer!
Ach ja, und falls dabei -natürlich völlig unbeabsichtigt- kleinere landwirtschaftliche Betriebe aufgeben müssen .. so what, die großen Spieler haben dann eben mehr ‚Futter‘!
Vielleicht sollten wir sanktionslüsterne Polit-Puppets an ein bekanntes amerikanisches Sprichwort erinnern:
„What goes around, comes around!“
Sollte sich die Sanktionsspirale weiter drehen, wird man die Bestätigung dieses Spruches mit großen Kulleraugen bestaunen können!
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PS:
Eine von der EU-Kommission veröffentlichte Zusammenfassung der Handelsvolumina in 2013 zwischen der EU und Russland findet sich hier.
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Ihr Oeconomicus

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Infografik zu den betroffenen Produkten des Importverbotes

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18.08.2014
Russland-Boykott: ‚Unsicherheit und Angst drücken aufs Geschäft‘
Zunehmend beunruhigt sind deutsche Unternehmen. Ihre Sorge wegen der Wirtschaftssanktionen gegen Russland wachsen. Bundesagrarminister Schmidt meint, das Land wird seinen Boykott nicht lange durchhalten.
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Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) erwarte eher geringere Auswirkungen des russichen Boykotts. Seiner Ansicht nach kann Russland seinen verhängten Importstopp nicht lange durchhalten. Sei es, weil das Land keine 100ige Selbstversorgunsgrad hat. Lücken gebe es beispielsweise in der Milchwirtschaft.
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agrarheute (Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH)
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12.08.2014
Russland macht Grenzen für EU-Agrarimporte dicht

Russisches Importverbot für westliche Lebensmittel sorgt für Nervosität; EU-Kommission will Sanktionen prüfen und über Maßnahmen beraten.
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12.08.2014
Sondersitzung der EU-Agrarminister gefordert
Der österreichische Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter fordert die italienische EU-Ratspräsidentschaft auf, so rasch als möglich eine Sondersitzung der EU-Agrarminister einzuberufen.
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Bauernbund-Präsident Jakob Auer befürchtet ebenfalls, dass sich die Situation bei Fleisch, Obst und Gemüse zuspitzen wird. Einerseits würden die heimischen Lieferungen von Schweinefleisch und Fleischprodukten nach Russland behindert, andererseits dürfte jetzt osteuropäisches Fleisch und Gemüse zu Billigpreisen in Europa statt in Russland abgesetzt werden.
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Bauernzeitung
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07.08.2014
Irish cheesemongers might lose millions of euros on Russian sanctions
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ITAR-TASS
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07.08.2014
Frankreichs Bauernverband warnt vor Krise in Europa
Das russische Importverbot für Lebensmittel aus Europa könnte nach der Einschätzung des französischen Bauernverbandes FNSEA eine Krise in Europa auslösen.
Nach dem russischen Embargo würden die Lebensmittel, die Frankreich, Polen und baltische Staaten bislang nach Russland liefern, den europäischen Markt überfluten und eine Krise verursachen, mutmaßte FNSEA-Chef Xavier Beulin dem TV-Sender iTele. Er hoffe, dass die Welthandelsorganisation (WTO) eingreifen werde.
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RIA Novosti
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07.08.2014
Abgeordneter Myard: Russland-Sanktionen für Frankreich tödlich
Die Verhängung von Sanktionen gegen Russland ist nach Expertenansicht eine äußerst übereilte, undurchdachte und für Frankreich tödliche Entscheidung gewesen, die unter Druck der EU getroffen wurde.
„Die EU beging dabei einen ernsthaften Fehler“
erklärte Jacques Myard, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses der Nationalversammlung Frankreichs, am Donnerstag in einem „Figaro“-Interview.
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RIA Novosti
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07.08.2014
EU-Gesandter:
„Europa verliert Milliarden durch russisches Lebensmittelembargo“
Das russische Importverbot für Lebensmittel könnte Europa laut dem EU-Gesandten in Moskau, Vygaudas Ušackas, zwölf Milliarden US-Dollar kosten.
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RIA Novosti
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07.08.2014
EU-Kommission: Russlands Importverbot politisch motiviert
Die EU-Kommission hält die von Russland verhängten Gegenmaßnahmen auf die Sanktionen des Westens für politisch motiviert und behält sich das Recht vor, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, sagte Frederic Vincent, Sprecher von EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg, am Donnerstag bei einem Briefing.
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RIA Novosti
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Zwischenbemerkung
Vermutlich wird niemand ernsthaft abstreiten wollen, dass es sich bei dem verhängten Import-Stopp um eine politische motivierte Maßnahme handelt und eigentlich erübrigt sich die Frage, aus welcher ursächlichen Motivlage die westlichen Sanktionen verhängt wurden.
Jetzt komme mir keiner und argumentiere mit Menschenrechten oder mangelnder russischer Einflussnahme auf die Separatisten.
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Ihr Oeconomicu
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07.08.2015
Liebesgrüße aus Moskau
Jahrelang hatten die brasilianischen Bauern keine Chance auf dem russischen Markt. Doch der Zoff mit dem Westen ändert alles. Nun hofiert Kremlchef Putin die Brasilianer – und beschert ihnen den schönsten Tag des Jahres.
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Handelsblatt
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07.08.2014
Europe Furious That Putin Dares To Retaliate To Sanctions, Blames Economic Slide On Kremlin
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Tyler Durden – zerohedge
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TTIP/TAFTA: US-Senator Harry Reid’s ‚No!‘ zu einem „Fast-Track“-Gesetz

Harry Reid, 74, ist Senator des US-Bundesstaates Nevada, und als Mehrheitsführer der Demokraten im Senat einer der wichtigsten Verbündeten von Barack Obama.

Wie jetzt bekannt wurde hat Reid nun etwas überraschend Obama’s „Heiligenschein“ deaktiviert und angekündigt, er sei nicht bereit, ein „Fast-Track“-Gesetz zu unterstützen, das es dem Präsidenten erlauben würde, internationale Handelsverträge beschleunigt durch den Kongress zu bringen.

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In ihrem Werk Die Außenpolitik der USA: Theorie – Prozess – Politikfelder – Regionen liefern die Herausgeber Simon Koschut und Magnus-Sebastian Kutz Hintergrund-Informationen zum  fast-track-Mandat [ab Seite 173 – Hervorhebungen/Verlinkung durch mich]:

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Auf dem Gebiet der Außenpolitik ist der Präsident verfassungsrechtlich mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet:

„Er hat das Recht auf Anraten und mit Zustimmung des Senats Verträge zu schließen, vorausgesetzt, dass 2/3 der anwesenden Senatoren zustimmen“

(vgl. Artikel 2, Absatz 2 der Verfassung 1)

Die Ausgestaltung des Außenhandels obliegt nach Artikel 1, Abschnitt 8 der Verfassung 1 jedoch eindeutig dem Kongress:

„Der Kongress hat das Recht: Steuern, Zölle, Abgaben und Akzisen aufzuerlegen und einzuziehen (und) den Handel mit fremden Ländern, zwischen den Einzelstaaten und mit den Indianerstämmen zu regeln.“

Der Präsident ist somit zwar befugt, auch ohne die Ermächtigung des Kongresses mit anderen Staaten Handelsverträge zu verhandeln. Allerdings müssen internationale Handelsabkommen im Gegensatz zu anderen internationalen Verträgen beide Kammern des Kongresses durchlaufen.

Die Kompetenzaufteilung zwischen Exekutive und Legislative spiegelt den fiskalischen Ursprung der US-amerikanischen Handelspolitik wider:

Die Gründungsväter der USA legten die Außenhandelspolitik in die Hände des Kongresses, da Zolleinnahmen die Haupteinnahmequelle der jungen Republik darstellten. Der fiskalpolitische Ursprung der Handelspolitik erklärt auch, warum heute die Finanzausschüsse im Repräsentantenhaus und im Senat (das House Committee on Ways and Means bzw. das Senate Committee on Finance) maßgeblich für dieses Politikfeld zuständig sind.

Der Kongress wirkt in dreifacher Weise an der Gestaltung der Handelspolitik mit:

Er berät und beschließt die Gesetze, kann seine Bedenken in Handelsangelegenheiten durch die Mittelvergabe an die wichtigsten Handelsbehörden zum Ausdruck bringen und die Verhandlungsmacht der Exekutive empfindlich einschränken, in dem er ihr das Handelsmandat verweigert. Die Administration wiederum bestimmt nach Beratungen mit einer Vielzahl von Gremien die handelspolitische Agenda und führt die internationalen Verhandlungen durch. Verhandlungsführer ist der mit Kabinetts- und Botschafterrang ausgestattete US-amerikanische Handelsbeauftragte (Trade Representative, USTR). Er fungiert als Vermittler zwischen den innenpolitischen Interessen und den Interessen ausländischer Regierungen sowie als Koordinierungsstelle zwischen den an der Handelspolitik beteiligten Institutionen innerhalb und außerhalb der Exekutive.

Bis in die 1930er Jahre nahm der Kongress seine verfassungsrechtliche Kompetenz in der Handelspolitik größtenteils unabhängig von der Exekutive wahr. Erst mit dem 1934 verabschiedeten Reciprocal Trade Agreements Act (RTAA) gestattete der Kongress dem Präsidenten, für eine festgelegte Dauer (durchschnittlich drei Jahre) in bilaterale Verhandlungen auf der Basis der Reziprozität (Gegenseitigkeit) Zölle in bestimmten Margen zu senken. Die vom Präsidenten ausgehandelten Exekutivabkommen wurden automatisch per Proklamation zum Gesetz. Motiviert war der RTAA durch den Smoot Hawley Tariff Act aus dem Jahr 1930, durch den die durchschnittliche Zollbelastung in den USA auf rund 50 Prozent angestiegen war. Dieser trug maßgeblich zur Schwere und internationalen Verbreitung der Großen Depression bei. Dieses Gesetz hatte den Kongress noch einmal ganz deutlich vor Augen geführt:

Um angesichts der vielschichtigen Interessenlagen im Repräsentantenhaus Mehrheiten zu finden, müssen sich Abgeordnete auf politische Kuhhandelpraktiken einlassen und Stimmen untereinander bündeln (log-rolling). Dies gilt im besonderen Maße für Zollinitiativen, da über Zölle auf produktspezifischer Basis (Produkt für Produkt) abgestimmt wurde. Die Abgeordneten stimmten also gegenseitig für ihre Initiativen. Das Ergebnis war eine Spirale von Protektionismus, die ihren Höhepunkt im Smoot Hawley Tariff Act fand.

1974 wurde der RTAA durch das Fast Track Procedure abgelöst. Auch beim fast track-Mandat übertrug der Kongress Teile seiner konstitutionellen Handelskompetenz an den Präsidenten. Anders als beim RTAA bezog sich das fast track-Mandat aber nicht nur auf den Abbau von Zöllen, sondern auch auf nicht-tarifäre Handelshemmnisse (NTBs) -Standards und Regulierungen, die den Handel beschränken-, die zunehmend auf die Agenda der internationalen Verhandlungen gerückt waren.

Eingeschränkt wurde die neue Verhandlungsvollmacht dadurch, dass von der Exekutive ausgehandelte Abkommen nun vom Kongress (mit einfacher Mehrheit) ratifiziert werden mussten. Diese Modifikation war notwendig geworden, weil Handelspolitik immer tiefer in die Binnenregulierungen notwendig machte. Gleichwohl verpflichtete sich der Kongress, die Abkommen beschleunigt zu bearbeiten. Zusätze oder Modifizierungen waren nicht möglich; Repräsentantenhaus und Senat konnten das Abkommen nur komplett annehmen oder ablehnen.

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Senator Reid’s Vorstoss ist sehr ernst zu nehmen, im politischen Geschäft gilt er als ‚tough guy‘, der exzellent vernetzt und es gewohnt ist, für seine Überzeugungen zu kämpfen.

Einer seiner Gegenspieler, der US-Handelsdelegierte und TTIP-Verhandler Michael Froman unterstrich in der Financial Times seine Position:

„..man könne garantieren, dass es seitens des Kongresses volle Rückendeckung für das Abkommen geben würde. Das, obwohl es auch in den USA kritische Töne im Zusammenhang mit Freihandelsabkommen mit Europa und auch Asien gibt..“

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Man mag davon ausgehen, dass Harry Reid im Gegensatz zu dem US-Handelsdelegierten den zunehmenden Druck der Strasse spürt. Seit mehr als 20 Jahren hat man den US-Arbeitern erzählt, dass neue Handelsabkommen für mehr Export und neue Arbeitsplätze sorgen würden. Zwischenzeitlich wird zunehmend erkannt, dass es sich dabei um graue Theorie handelte, die bislang in der Praxis nicht eingetroffen ist.

Wer auf die politischen Sprechblasen der Clinton-Administration im Vorfeld der NAFTA 2-Verhandlungen mit Kanada und Mexico (1992/1993) zurückblickt, wird sich an Versprechungen, wie steigende Handelsbilanzüberschüsse, Lösung der wirtschaftlichen Probleme in Mexico, neue gut bezahlte amerikanische Arbeitsplätze, drastische Reduzierung illegaler Einwanderung, etc. erinnern.

All diese NAFTA-Seifenblasen sind geplatzt:

  • Amerika verzeichnete seither einen Nettoverlust von 700,000 Arbeitsplätze
  • der einstige US-Handelsbilanzüberschuss mit Mexico mutierte zu einen chronischen Defizit
  • die illegale Einwanderung nahm deutlich zu

In der Folge führte das nach dem Fast Track Procedure abgeschlossene Abkommen in den USA zu

  • massivem Lohndumping
  • Mißbrauch von Arbeitsmigranten
  • partieller Zerschlagung von Gewerkschaften (vgl. „Right-to-work-Law“)
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weitere schmerzhafte US-Lektionen
durch Handelsabkommen zur Intensivierung der Globalisierungs-Effekte

Seit dem Übereinkommen zur Gründung der Welthandelsorganisation (WTO) im Jahr 1994, welches ebenfalls nach dem fast-track-Verfahren vom Kongress ratifiziert wurde, sind in der Folge des Beitritts von China (2001) in USA etwa 2,7 Mio Arbeitsplätze verloren gegangen, weitere 40,000 US-Jobs wurden durch das Handelsabkommen mit Korea vernichtet.

In all diesen Fällen waren die ultimativen Profiteure solcher Handelsverträge … na, wer?
… richtig, multinational operierende Konzerne und Giganten der Finanzbranche!

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Ihr Oeconomicus

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1 Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika

2 Literatur-Verzeichnis des German Institute of Global and Aerea Studies (GIGA)

 

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korrespondierende Archiv-Beiträge

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follow-up, 14.02.2014

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Joe Biden bestätigt Sen. Reid’s ‚No!‘ zu einem Fast-Track-Procedere
„Vice President Joe Biden acknowledged that Congress will not grant President Obama fast-track trade promotion authority, which analysts say is critical to the president’s hopes to forge huge trade deals with Asia and Europe. Mr. Biden’s comments called into question the central pillars of the White House’s trade agenda, most immediately the Trans-Pacific Partnership, a regional trade pact involving 12 nations, which is the most visible element of Mr. Obama’s strategic shift toward Asia.“

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Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass sich hinter Biden’s Haltung im Hinblick auf den ‚2016 run‘ eine ganz andere Motivlage verbirgt.

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European Commission proposes to open plurilateral trade negotiations on services

European Commission proposes to open plurilateral trade negotiations on services

The European Commission today asked the Council to give its green light for negotiations on a new international agreement on trade in services. To begin with, 21 WTO Members will be at the negotiating table, but the EU is keen to encourage others to join. The EU is also pushing for the agreement to dovetail with WTO rules so it can be later folded into the WTO system.

EU Trade Commissioner Karel De Gucht said: „The perspective of a new broad-based trade in services agreement is excellent news – for jobs and for economic growth. I encourage all WTO members who support market opening and strong rules for trade in services to join this initiative.“

The negotiations will cover all services sectors, including information and communication technology (ICT) services, logistics and transport, financial services and services for businesses. But the EU, like the other participants, is looking for the negotiations to go beyond simply further opening up markets for services. The aim is also to develop new rules on trade in services, such as those applying to government procurement of services, licensing procedures or access to communication networks.

Background

Together, the 21 initial countries participating in the negotiations represent more than two thirds of world trade in services. For the EU, trade in services is of strategic importance, the sector accounting for some three-quarters of EU gross domestic product (GDP) and of EU jobs. Within the EU, cross-border trade in services accounts for around 30% of EU trade, and Foreign Direct Investment in Services (to be covered by the scope of the future agreement) represents around 70% of the EU’s FDI flows and around 60% of our FDI stock.

The agreement will initially be negotiated between 21 WTO members (48 when counting EU Member States). Both during and after conclusion of the negotiations, the agreement will be open to all other WTO members who want to liberalise international trade in services. The hope is that, eventually, the agreement will be integrated into the WTO system. In the exploratory talks ahead of the launch of the negotiations, the EU has advocated shaping the future agreement in a way that makes it compatible with the WTO General Agreement on Trade in Services (GATS).

The negotiations are expected to start in spring 2013.

The European Commission will now submit its proposal to the Council for adoption.

For further information:
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European Commission – Pressemitteilung, 15 February 2013

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Anmerkung

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Nun soll, wie in Artikel 56 AEUV verankert, auch der Europäische Dienstleistungs-Sektor ganz offiziell von allen Handelsbeschränkungen befreit werden.
Ein willkommener Anlass für die Lobby-Armeen schon mal den Champagner kalt zu stellen.

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Ihr Oeconomicus

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korrespondierende Informationen

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European Commission – Directorate General for Trade
EUROPEAN UNION IN THE WORLD
PDF – [14 Seiten]


Russia, the Eurasian Customs Union and the EU: Cooperation, Stagnation or Rivalry?

Russia, the Eurasian Customs Union and the EU: Cooperation, Stagnation or Rivalry?
by Rilka Dragneva and Kataryna Wolczuk – CHATHAM HOUSE

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Summary points

    • Until recently regional integration in the post-Soviet space was largely declarative.But the Eurasian Customs Union (ECU), the latest initiative, appears more viable because of its better institutional framework, proven commitment to implementation and introduction of a system of rules harmonized with international norms and the WTO regime.
    • This initiative, which offers a forward-looking, advanced form of economic integration, has serious implications for EU–Russian relations in general and the
      EU’s strategy in the post-Soviet ‘shared neighbourhood’ in particular.
    • Ukraine has turned into a normative battleground, with Russia trying to dissuade it from pursuing an Association Agreement with the EU containing the Deep and Comprehensive Free Trade Area and to join the ECU instead.
    • Faced with this challenge, the EU needs to revisit its ‘external governance’ approach to its eastern neighbourhood in terms of short- and long-term
      opportunities and challenges.
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PDF – [16 Seiten]


Russlands WTO-Beitritt ist ein gutes Geschäft für Europa

Russlands WTO-Beitritt ist ein gutes Geschäft für Europa

 

Nach jahrelangen zähen Verhandlungen trat Russland am 22. August offiziell der Welthandelsorganisation (WTO) bei. Dies dürfte der russischen „Wirtschaft einen entscheidenden liberalen Impuls verleihen“, meint Les Echos. Das Pariser Wirtschaftsblatt interessiert sich vor allem für die Vorteile, welche die Unternehmen des Alten Kontinents daraus ziehen könnten, zumal „die Europäische Union für Russland Handelspartner Nummer 1 ist“:

Neben den Zollsenkungen [aus denen die EU vergleichsweise bescheidene Gewinne schlagen wird], erhofft sich die europäische Geschäftswelt vom WTO-Beitritt Russlands vor allem, verstärkt und müheloser [in Russland] investieren zu können.

ollten die liberaleren Regeln befolgt werden, könnte dies die Investitionen in der Automobilindustrie beflügeln. Für andere strategisch wichtige Branchen Moskaus sieht es allerdings nicht so gut aus, meint Les Echos und nennt einige Beispiele: Die Rohstoff-, die Metall-, die Düngemittel- und die Flugzeugindustrie. Für diese Industriezweige …

wird Russland auch weiterhin lediglich ausländische Minderheitsbeteiligungen zulassen.

22. August 2012 – Presseurop – Les Echos

Sieben Regeln für die Weltwirtschaft

Sieben Regeln für die Weltwirtschaft

Man nehme an, die führenden Politiker der Welt würden sich nochmals in Bretton Woods treffen, um eine neue Ordnung für globale Handels- und Kapitalströme zu entwerfen. Für diesen Fall erarbeitete der Harvard-Professor diverse Vorschläge.
Dani Rodrik: Die 7 Regeln für die Weltwirtschaft