Gibt es einen Weihnachtsmann? – Is There a Santa Claus ?
Veröffentlicht: 15. Dezember 2013 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN | Tags: Francis P. Church, Weihnachtsmann Hinterlasse einen Kommentar.
Gibt es einen Weihnachtsmann?
Francis P. Church, Autor beschäftigte sich mit seinem berühmt gewordenen Leitartikel „Gibt es einen Weihnachtsmann?“ (im englischen Original “Is There a Santa Claus?”) in der Ausgabe der New Yorker „Sun“ vom 21. September 1897 mit genau dieser Frage.
Das von Francis Pharcellus Church verfasste Editorial mit der darin gegebenen Antwort „Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann“ (im englischen Original “Yes, Virginia, there is a Santa Claus”) ist ein unauslöschbarer Teil populärer Weihnachts-Überlieferungen in den Vereinigten Staaten und andernorts geworden.
Zur Geschichte:
Im Jahr 1897 wurde Dr. Philip O’Hanlon, der Assistent eines Untersuchungsrichters („Coroner“) in Manhattans Upper West Side, von seiner acht Jahre alten Tochter Virginia gefragt, ob Santa Claus wirklich existiere.
Virginia hatte zu zweifeln begonnen, ob es einen Weihnachtsmann gebe, weil ihre Freunde ihr erklärt hatten, dass es ihn nicht gibt.
Ihr Vater antwortete ausweichend, war aber damit einverstanden, dass sie an die New York Sun schreibe, einer zu jener Zeit bedeutenden New Yorker Zeitung, ihr dabei versichernd, dass das Blatt die Wahrheit sagen würde.
Während er die Verantwortung damit los war, gab er unversehens einem Redakteur der Zeitung, Francis P. Church, eine Gelegenheit, über die einfache Frage nachzudenken und die philosophischen Sachverhalte hinter ihr anzusprechen.
Church war ein Kriegskorrespondent während des amerikanischen Bürgerkrieges, einer Zeit, die große Leiden und einen entsprechenden Mangel an Hoffnung und Glauben bei vielen in der Gesellschaft erzeugte.
Obwohl das Blatt die Antwort auf Virginias Zuschrift an siebter Stelle unter den Leitartikeln auf Seite 6 platzierte, noch unter einem Kommentar über ein eben erfundenes „kettenloses Fahrrad“, war seine Botschaft für viele Leute, die sie lasen, sehr bewegend.
Mehr als ein Jahrhundert später ist es der am meisten nachgedruckte Leitartikel überhaupt in den Zeitungen in englischer Sprache.
Einige Leute haben die Echtheit der Autorin des Briefes in Frage gestellt und Zweifel ausgedrückt, ob ein junges Mädchen wie Virginia sich auf Kinder ihres eigenen Alter als „meine kleinen Freunde“ beziehen würde.
Jedoch erschien die Originalkopie des Briefes, dessen Echtheit ein Experte beglaubigt hat.
Textübersetzung:
Die folgende Fassung ist eine am Originaltext orientierte Eindeutschung ohne die sonst in der Presse oder auf Internetseiten in deutscher Sprache üblichen Ausschmückungen.
„Mit Freude beantworten wir sofort und damit auf herausragende Weise die folgende Mitteilung und drücken gleichzeitig unsere große Befriedigung aus, dass ihre gewissenhafte Autorin zu den Freunden der Sun zählt:
Lieber Redakteur: Ich bin 8 Jahre alt.
Einige meiner kleinen Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt.
Papa sagt: ‚Wenn du es in der Sun siehst, ist es so.‘
Bitte sagen Sie mir die Wahrheit:
Gibt es einen Weihnachtsmann?
Virginia O’Hanlon.
115 West Ninety-fifth Street.
Virginia, deine kleinen Freunde haben unrecht.
Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Zeitalters.
Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen.
Sie glauben, dass nichts sein kann, das für ihre kleinen Geister unfassbar ist.
Alle Geister, Virginia, seien sie nun von Erwachsenen oder Kindern, sind klein.
In diesem unseren großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann.
Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben.
O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe.
Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe.
Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen.
Wir hätten keine Freude außer durch Gefühl und Anblick.
Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht.
Nicht an den Weihnachtsmann glauben!
Du könntest ebensogut nicht an Elfen glauben!
Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen?
Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.
Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können.
Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen?
Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind.
Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.
Du kannst die Babyrassel auseinanderreißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinanderreißen könnte.
Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseite schieben und die himmlische Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben.
Ist das alles wahr?
Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.
Kein Weihnachtsmann! Gottseidank! Er lebt, und er lebt auf ewig.
Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehnmal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit zu erfreuen.“
Weitere Hintergundinformation aus der Quelle
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Ich wünsche Ihnen eine stressfreie Vorweihnachtszeit, vielleicht werden Sie selbst als „Santa“ aktiv, beispielsweise für Hartz-IV-Kinder, für die Weihnachten mangels Masse weitestgehend ausfällt!
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herzliche Grüße
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Ihr Oeconomicus
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