Süd- und Ostukrainer fordern Referendum nach Vorbild der Krim
Veröffentlicht: 9. März 2014 Abgelegt unter: Ukraine | Tags: Charkow, Donezk, Krim, Odessa, Referendum, Russland bashing, Wahrheit Hinterlasse einen KommentarIn mehreren Großstädten der Süd- und Ostukraine haben Tausende pro-russische Demonstranten ein Referendum wie auf der Krim verlangt.
Im östlichsten Verwaltungsgebiet Lugansk stürmten am Sonntag Aktivisten den Sitz der Regionalregierung und erklärten den Gouverneur für abgesetzt.
In Donezk, der Heimat des gestürzten Präsidenten Viktor Yanukovych, verlangten etwa 1.500 Demonstranten unter russischen Fahnen die Loslösung von Kiew, wie die Agentur Itar-Tass berichtete. Auch in Odessa forderten einige Tausend Demonstranten mehr Rechte für die Regionen und ein Referendum über den außenpolitischen Kurs des Landes. Im ostukrainischen Charkow, der zweitgrößten Stadt des Landes, demonstrierten dagegen etwa 10.000 Menschen mit einer riesigen ukrainischen Fahne für die Einheit des Landes.
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Wiener Zeitung
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Anmerkung:
Solche stereotypischen Berichte mit unterschwelligem Russland/Putin-bashing sind in mehr oder weniger in allen westlichen Medien zu finden .. eine unerträgliche Situation.
Der US-Senator Senator Hiram Johnson kam bereits 1914 zu der Erkenntnis:
„Das erste Opfer eines Krieges ist die Wahrheit“
Eine Fehleinschätzung, wie wir heute wissen. Die Wahrheit stirbt schon lange vor dem Krieg, damit dieser erst ermöglicht wird!!
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In diesem Zusammenhang erscheint es zumindest erstaunlich, dass sich ausgerechnet der NDR in seiner Sendereihe ZAPP etwas kritisch zu Wort gemeldet hat:
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Ukraine – Berichterstattung durch die West-Brille?
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Im Sinne dieses Brecht-Zitats
„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“
nachfolgend eine Auflistung vorverurteilender Presse-Meldungen im Zusammenhang mit den Sniper-Attentaten:
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heute, 18.02.2014
Auszug
„Oppsitionsführer Arseni Jazenjuk sagte in einer Ansprache, die Staatsmacht habe erneut angefangen, Menschen zu erschießen. „Sie wollen die Ukraine in Blut ertränken“, rief er.“
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Die Welt, 18.02.2014
Auszüge:
„Oppositionspolitiker Vitali Klitschko fordert den Westen zur Intervention in der Ukraine auf. Die Spitzen demokratischer Staaten dürften nicht tatenlos zusehen, „wie ein blutiger Diktator sein Volk tötet“, sagt Klitschko.“
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„USA entsetzt über Gewalteskalation“
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„Kirchenglocken läuten aus Protest gegen Regierung“
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tagesschau, 19.02.2014
Auszug:
„Auslöser der Gewalt war offenbar ein Angriff auf eine Polizeisperre am Dienstagvormittag gewesen. Als Täter wurden entweder radikale Oppositionelle oder aber Provokateure auf Seiten der Staatsmacht genannt. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier rief die ukrainischen Behörden dazu auf, für ein Ende des blutigen Konflikts zu sorgen. Die US-Regierung zeigte sich entsetzt und verlangte von Janukowitsch, den Konflikt umgehend zu entschärfen.
Klitschko forderte den Westen zur Intervention auf. Die Spitzen demokratischer Staaten dürften nicht tatenlos zusehen, „wie ein blutiger Diktator sein Volk tötet“, sagte Klitschko laut einer Mitteilung seiner Partei Udar. Auch in anderen ukrainischen Städten gab es Proteste und Berichte über Angriffe auf Regierungsgebäude.“
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Süddeutsche, 20.02.2014
Auszug:
„Immer wieder werfen Polizisten Blendgranaten und offenbar auch Molotowcocktails in die Menge, die wirft zurück. Schüsse fallen, offenbar schießen die Einsatzkräfte scharf, denn blutüberströmte Menschen schleppen sich zu den Krankenstationen am Rande des Maidan.“
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Focus, 20.02.2014
Auszug:
„Leichen in Zivilkleidung auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) und in dessen unmittelbarer Umgebung.
Der Sender Radio Free Europe/Radio Liberty zeigte diese Aufnahmen. Sie sollen zeigen, wie Polizeikräfte und ein Heckenschütze auf Demonstranten feuern.
Einer der Organisatoren der Proteste sagte Reuters, er habe Scharfschützen gesehen. Die schwarz gekleideten und mit schusssicheren Westen ausgerüsteten Männer seien oberhalb des Maidan postiert, von wo aus sie ein gutes Schussfeld auf den Platz hätten.“
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tagesschau, 20.02.2014
Themen der Sendung:
„Machtkampf in der Ukraine außer Kontrolle, EU-Außenminister beschließen Sanktionen gegen die Ukraine …
++ Stundenlanger Schusswechsel ++ Maidan ist völlig außer Kontrolle ++ Einsatzkräfte der Reg. greifen mit Schusswaffen ein ++ jetzt ein „Augenzeuge“, ohne Namen und vermummt: Das ist ihre Art von Waffenstillstand. Sie (die Regierung) schießen und schmeißen mit Granaten auf friedliche Demonstranten. So einer Regierung kann man nicht vertrauen ….
Sehr subtil: Klar ist, dass das tödliche Feuergefecht begann , nachdem die Demonstranten ihre Stellung wieder eingenommen haben ….“
(Dank an Ellen Ramcke für diesen Hinweis)
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Angesichts der aktuellen Entwicklungen werden wir vermutlich eine ereignisreiche Woche erleben, die nach dem anstehenden Krim-Referendum am kommenden Sonntag schlimmstenfalls eine Zeitenwende nicht ausschließt.
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Carpe diem!
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Ihr Oeconomicus
Zschaber zündelt: „Eine neue Deutsche Mark ist keine Lösung“
Veröffentlicht: 15. Juni 2012 Abgelegt unter: DEUTSCHLAND - GERMANY, Target-2 | Tags: Anteil am EU-Budget, Aufwertungs-Effekte, Aufwertungs-Windfall, Öl- und Gasimporte, Bürgschaften, Berthold Brecht, Binnenkonjunktur, BIP, Club-Med-Staaten, Commerzbank, D-Mark, DM-Aufwertung, EIB, Einfuhren, EU-Stabilitätsfonds, Euro-Zone, explizite Staatsschulden, Export-Industrie, EZB, Franz Josef Strauss, Garantien, HRE, KfW, Lüge, PPP-Geschäfte, Prof. Dr. Karl Schiller (13. Mai 1971-7. Juli 1972), Schattenhaushalte, Schuldenquote, Target, Touristik-Umsätze, Treuhandanstalt, vermeintliche Währungsnachteile, Wahrheit, Zerfall der Währungsunion, Zitat Hinterlasse einen KommentarZschaber zündelt:
„Eine neue Deutsche Mark ist keine Lösung“
Aktuelle Umfragen zeigen mehr denn je:
Die Deutschen möchten ihre geliebte D-Mark zurück und der Euro-Zone lieber heute als morgen den Rücken kehren. Doch der Zerfall der Währungsunion hätte unberechenbare Folgen.
Handelsblatt – 15.06.2012, 11:47 Uhr – Kommentare
meine Bewertung zu diesem Traktat:
Politisch korrekt vergißt dieser EX-perte … die Schuldenquote Deutschlands im Verhältnis zum BIP liegt bei Berücksichtigung aller vorliegenden Fakten bereits heute bei 139,8% (!)
In absoluten Zahlen ausgedrückt liegen die expliziten Staatsschulden [Bund, Länder, Kommunen] zuzgl. der Schulden, die in Schattenhaushalten [wie etwa Altschulden für die Treuhandanstalt, HRE- und Commerzbank-Engagement, Verpflichtungen aus PPP-Geschäften, etc.] und allen begebenen hochrisikanten Garantien & Bürgschaften [EZB, EIB, KfW, EU-Stabilitätsfonds, Target-II, Anteil am EU-Budget] mittlerweile bei US$ 5358 Mrd., also etwa € 4250 Mrd.(!)
Die Aufschlüsselung der einzelnen Summen findet sich hier, wobei der Target-II-Saldo noch mit € 656 Mrd. [per Ende Mai sind daraus € 699 Mrd. geworden] angegeben ist.
Schon fast erwartungsgemäß verzichtet Herr Zschaber darauf, die Aufwertungs-Effekte einer D-Mark 2.0 zu beleuchten:
Geht man nun von einer Aufwertung der D-Mark 2.0 gegenüber dem Rest-Euro von 40% aus, ergibt sich ein Aufwertungs-Windfall von etwa € 1700 Mrd. mit dem der Totalverlust aus Target-II Forderungen von € 700 Mrd. locker abgedeckt werden könnte. Per Saldo stünden also noch ca.€ 1000 Mrd. an Aufwertungserträgen zur Disposition.
In der Folge würden all unsere Einfuhren, insbesondere Öl- und Gasimporte deutlich günstiger, was letztlich auch vermeintliche Sorgen um unsere Export-Industrie dämpfen dürfte.
Dabei darf auch nicht vergessen werden, dass der Zulieferer-Anteil unserer Export-Konzerne (branchenabhängig) bei bis zu 60% liegt und sich ein überwiegender Teil der Produktionsstandorte dieser Unternehmen ausserhalb Deutschlands befindet [mit anderen Worten ausserhalb der D-Mark-Zone].
Das vorsorgliche Jammern über vermeintliche Währungsnachteile unserer Export-Industrie ähnelt der Gespenster-Debatte aus dem Jahr 1969:
Karl Schiller setzte damals gegen heftigste Proteste von CDU und Franz Josef Strauss eine DM-Aufwertung um 8,5% durch, ohne dass dies zu signifikanten Export-Einbußen führte.
An der Stelle stellt sich manchmal die Frage, ob unsere von sich so überzeugten Granden, die sich das Stimmungsbild der Menschen gerade schweigend aus intellektuellen Schützengräben ansehen, während ihrer Studienzeit bei den Vorlesungen zu Wirtschaftsgeschichte und Politologie virtuelles Heizölhacken geübt haben?
Die DM 2.0 könnte nicht nur unsere Binnenkonjunktur befeuern, sondern auch durch steigende Importe aus den Club-Med-Staaten sowie steigender Touristik-Umsätze notwendige Impulse zu deren Stabilisierung beitragen.
Herzlichen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit, welche ich mit einem Zitat von Berthold Brecht honorieren möchte:
„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“
Ihr Oeconomicus