Reservewährungen

Schwellenländer trennen sich vom Euro

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Bildrechte: CC, Author: Brisbane

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Der Euro hat als Reservewährung an Attraktivität verloren. Darauf deutet die vierteljährliche Statistik des Internationalen Währungsfonds (IMF) zur Reservehaltung der Notenbanken. Demnach hielten die Schwellen- und Entwicklungsländer im vierten Quartal 2012 513 Mrd. € und damit 45 Mrd. € weniger als ein Jahr zuvor.
Gleichzeitig stiegen die Reserven in Dollar von 1,51 Bio. auf 1,68 Bio. $. Dies dürfte mit den Turbulenzen in der Euro-Zone zu tun haben. Zudem bietet der Dollar-Kapitalmarkt immer noch die grösste Liquidität, was sprunghaften Preisbewegungen entgegenwirkt. In Dollar gemessen betrug der Anteil des Euro an den Reserven der Schwellenländer Ende 2012 24%. 2009 hatte er bis 31% erreicht (allerdings beruht knapp die Hälfte des Unterschieds darauf, dass damals der Euro gegenüber dem Dollar um 10% höher bewertet war).
Gleichzeitig sollte man die IMF-Statistik mit Vorsicht geniessen. So meldet etwa China die Zusammensetzung seiner Reserven nicht an den IMF. Deshalb sind bei Schwellen- und Entwicklungsländern nur 39% der Reserven nach Währung erfasst, was das Bild verzerrt.
[…]
NZZ

Qatar sorgt sich um $ und €

Qatar sorgt sich um $ und €

Sheik Hamad bin Jassim al-Thani, Chef der Qatar Investment Authority meint, Gelddruckerei ohne jedwede Strategie entwerte das „Geld“ und hat diesbezüglich Fragen gestellt, die bisher unbeantwortet blieben.

Reuters

Anmerkung
Eine wahrhaft fulminante Erkenntnis, Euer Exzellenz! Bleiben Sie mutig und setzen Sie diese Lernkurve fort oder lassen Sie sich Ihre berechtigten Sorgen von einem Economic Hit Man des IWF oder der Weltbank einfach wieder ausreden.

Ihr Oeconomicus


Chinas Geldberg schrumpft

Chinas Geldberg schrumpft

Die Devisenreserven in China sinken, was Anhaltspunkte für eine langfristige Umkehr der globalen Handelsverhältnisse gibt. Der Yuan könnte vor einer Abwertung stehen, was die politische Debatte in den USA anheizen würde.
[…]
Im zweiten Quartal 2012 ist bereits mehr Geld aus China ab- als zugeflossen.
[…]
Das hat auch Konsequenzen für die chinesische Währung, den Yuan, selbst. Statt die bisher laufende Aufwertung fortzusetzen, wird China die Kurse in naher Zukunft eher wieder niedriger festsetzen.
[…]
Im vergangenen Jahrzehnt hat die massenhafte Ausfuhr preiswerter Industriewaren von der Quietschente bis zum iPad dazu geführt, dass China Devisenreserven in Höhe von derzeit gut 3,2 Billionen Dollar aufgebaut hat. Davon ist vermutlich gut die Hälfte in US-Papieren angelegt – und hier wiederum hauptsächlich in Staatsanleihen. Die andere Hälfte verteilt sich auf andere Währungsräume. Um Risiken bei Anlagen in Euro zu mindern, hat die staatliche Devisenverwaltung zuletzt beispielsweise verstärkt japanische Wertpapiere gekauft.
[…]

Handelsblatt – 23.08.2012, 08:13


Der Euro auf dem Weg zur Weichwährung

Der Euro auf dem Weg zur Weichwährung

Vor der Euro-Einführung verkündete der damalige Finanzminister Theo Waigel:

„Der Euro wird so stark sein wie die Deutsche Mark“

Das ist heute Teil des Problems. Ökonomen wollen einen Kurswechsel.

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Prof. Clemens Fuest:
„Euro muss weiter an Wert verlieren“

[…]
Euro sackte schonmal auf 85 US-Cent ab
[…]
Abwertung hat auch handfeste Nachteile
[…]
Aber Vorteile des schwachen Euro überwiegen
[…]
Schmieding:
„Schwächerer Euro hilft den Krisenstaaten“

[…]
Prof. Clemens Fuest:
„Euro-Abwertung ist unverzichtbar“

[…]
Prof. Otmar Issing:
Absinken des Wechselkurses hilft der Konjunktur

[…]
Auch die D-Mark hat in den 80ern kräftig abgewertet
[…]

Welt-Online – 19.08.2012 – 08:36 [Mitarbeit: Florian Eder, Jan Hildebrand, Sebastian Jost]

Anmerkung

Worauf sollen die bundesdeutschen Schlafschafe eingestellt werden?
Den Themenkomplex habe ich bereits mehrfach kommentiert .. ein Beispiel
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Ihr Oeconomicus


Merkel kündigt neues Weltwährungssystem an

Merkel kündigt neues Weltwährungssystem an

Zitat Dr. Angela Merkel:
„Und natürlich schaut die Welt jetzt auf Europa, weil wir wissen, dass wir in der globalen Verflechtung alle gemeinsam für Wirtschaftswachstum verantworlich sind, und das hat auch das G20 Treffen in Cannes ausgedrückt.
Und es wird sich in den nächsten Jahren, die Gruppe der G20 auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs hat sich glaube ich bewährt, es wird sich in den nächsten Jahren vieles verschieben im weltweiten Gefüge, man sieht das z.B. schon am internationalen Währungssystem. Wir werden zu einem multipolaren Währungssystem Schritt für Schritt kommen, in dem auch China z.B. eine größere Rolle spielt in dem Maße wie China bereit ist einen Wechselkurs anzunehmen der den Fundmentaldaten der eigenen Wirtschaft entspricht. Aber diese Tendenz ist erkennbar und die Arbeiten am gemeinsamen Weltwährungssystem sind unter der französischen Präsidentschaft deutlich vorangekommen..“
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„In Europa grassiert die Schuldenkrise, der US-Dollar ist längst nicht mehr die starke Referenzwährung früherer Tage. Da kommt es nicht gerade überraschend, dass die Volksrepublik China auch in Devisenangelegenheit in Zukunft ein größeres Gewicht der Landeswährung Yuan wünscht. Und die Messlatte für den Yuan hat die Regierung in Peking durchaus hoch gelegt. Nicht weniger als die neue Weltwährung möchte man aus der Währung in den kommenden Jahren machen.“ 
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Der legendäre Crash-Kurs von Chris Martenson

Der legendäre Crash-Kurs von Chris Martenson

Willkommen zum Crash Course.

Der Crash Course möchte Ihnen die Natur einiger äusserst ernster Herausforderungen und Risiken begreiflich machen, die unsere Wirtschaft und unseren künftigen Wohlstand bedrohen.

Vorweg einige Worte des schweizerisch-deutschen Teams zur deutschen Fassung des Crash Course:

Diese ist eine Übersetzung der amerikanischen Fassung und bezieht sich deshalb zu einem grossen Teil auf die Verhältnisse und Entwicklungen in den USA – vor allem in seinem grossen Wirtschaftsteil [Geld-Schulden-Inflation].
Es wird vom US-Dollar, den US-Staatsschulden und dem US Häusermarkt gesprochen.

Trotzdem – oder gerade deshalb – sind diese Informationen auch für uns Deutschsprachige in Europa von eminentem Interesse.

Chris Martenson hat in beeindruckender Weise, die kommenden Finanz-, Energie- und Ökologieprobleme unserer Welt zusammengefasst und verständlich verknüpft, deren erste Auswirkungen wir bereits deutlich sehen:

redaktioneller Warnhinweis:

Sollten Sie, liebe LeserINNen, um liebgewonnene Einsichten und Weltanschauungen konservieren wollen, ist diese fulminante Dokumentation NICHT zu empfehlen!

Allen anderen sei versprochen: Nach dieser „Lernkurve“ werden Sie vermutlich die Welt anders wahrnehmen als bisher!

Einführung

Zum einen, weil in einer globalisierten Welt alle Volkswirtschaften eng miteinander verflochten sind, also auch die der europäischen Staaten mit den USA. Die US-Volkswirtschaft ist mit seinem, nach offiziellen Statistiken, 14 Billionen Dollar starken Bruttosozialprodukt, was in etwa dem amerikanischen Begriff des GDP´s entspricht, immer noch die mit Abstand grösste Volkswirtschaft unseres Planeten.
Hinzu kommt natürlich auch die politische und militärische Bedeutung der Vereinigten Staaten.

Zum Anderen nimmt der US-Dollar unter den Währungen der Welt einen Sonderplatz ein: Der US-Dollar ist einzige Weltreservewährung!

Die wichtigsten Rohstoffe, wie etwa Erdöl, werden mit dem Dollar gehandelt. 70-75 Prozent aller Geldgeschäfte auf den Weltmärkten werden mit der amerikanischen Währung abgewickelt.
Die Auswirkungen eines Zusammenbruchs der US-Währung auf die gesamte Weltwirtschaft, etwa durch einen Vertrauensverlust auf den Anleihensmärkten, ist in seinen Konsequenzen und seiner Tragweite kaum über zu bewerten.

Viele der für die Vereinigten Staaten beschriebenen Mechanismen und Zusammenhänge gelten in abgewandelter Form auch für Europa, so wird in Europa in ähnlicher Weise wie in den USA Geld aus dünner Luft, ohne materielle Deckung (etwa durch Gold) geschaffen.

Deshalb sind die grundlegenden Thesen des Crash Course auch für uns Menschen in Europa von zentraler Bedeutung.

zur Einführung

Kapitel 1: Drei Überzeugungen

Es ist äusserst wichtig, zwischen Tatsachen, Meinungen und Überzeugungen zu unterscheiden.

Ich werde mir grosse Mühe geben, kristallklar erkennen zu lassen, ob ich Tatsachen vermittle, eine Meinung vertrete oder Ihnen meine Überzeugung kundtue.

Lassen Sie mich ganz offen sein. Ich habe drei Überzeugungen, die ich mit Ihnen teilen werde. Und den Rest der Zeit werde ich damit verbringen, Ihnen aufzuzeigen, wie ich zu diesen Überzeugungen gelangt bin.

Kapitel 1: Drei Überzeugungen

Kapitel 2: Die drei E

Was meine ich, wenn ich sage, grosse Veränderungen stünden uns bevor?
Das ist der Punkt, an dem wir uns in die drei „E´s“ vertiefen müssen. Bei denen werden wir auch den Rest des Crash Courses verweilen.

Das erste ‘E’ ist die Economy, die Wirtschaft. Sie ist die Linse durch die der Crash Course alles Andere betrachtet.
Innerhalb der Wirtschaft gibt es vier grundlegende Bereiche, die für uns von Interesse sind: die exponentielle Seite des Geldes der erste Zusammenbruch einer globalen Kreditblase überhaupt, eine alternde Bevölkerung und das nationale Veräumnis zu sparen.

Sollten Sie mir nicht folgen können, machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden jeden dieser Bereiche einzeln behandeln.

Das nächste E steht für Energie.
Wir werden der Frage nachgehen, welche Auswirkungen das Erdölfördermaximum (Peak Oil) auf eine Wirtschaft hat, die auf stetes Wachstum baut.
Dieses Thema ist so wichtig, dass ich ihm eigentlich einen eigenen Crash Course widmen müsste. Aber das kann ich an dieser Stelle nicht tun.

Schliesslich wird das dritte E ins Spiel kommen, die Umwelt mit ihrem unglaublich starken Einfluß auf die Ökonomie, wie etwa stark steigende Lebensmittelpreise aufgrund des Klimawandels.
Gleichzeitig werden die zwei anderen „E“s um Geld und Aufmerksamkeit buhlen.

Kapitel 2: Die drei E

Kapitel 3: Exponentielles Wachstum

Im Crash Course werden wir einige grundlegende Schlüsselgedanken kennenlernen. Keiner ist wichtiger als jener des exponentiellen Wachstums.
Das Verstehen dieser Sache wird unsere Aussichten, eine bessere Zukunft zu gestalten, erheblich verbessern.

Hier sehen Sie eine klassische Darstellung exponentiellen Wachstums – ein Bildmuster, das oft als „Hockeyschläger“ Diagramm bezeichnet wird. Wir stellen eine Menge von etwas über eine bestimmte Zeit dar.

Die einzige Voraussetzung dafür, daß eine Kurve zum Schluss so aussieht, ist die, dass die gemessene Sache um irgendeinen Prozentsatz pro Zeiteinheit wächst.
Je geringer die prozentuale Wachstumsrate ist, um so mehr Zeiteinheiten bedarf es, bis sich ein gut erkennbarer Hockeyschläger ausbildet.

Kapitel 3: Exponentielles Wachstum

Kapitel 4: Kraft der Exponentialität

Diese kurze Präsentation soll Ihnen helfen, die Macht einer exponentiellen Funktion zu verstehen.
Wenn etwas, wie z.B. die Bevölkerung, die Nachfrage nach Erdöl oder die Geldversorgung im Verhältnis zu ihrer aktuellen Grösse stetig zunimmt und Sie diese Entwicklung in einer Grafik darstellen, dann wird diese Grafik wie ein Hockeyschläger aussehen.

Einfacher gesagt, wenn etwas über die Zeit prozentual zunimmt wächst es exponentiell.

Lassen Sie mich die Kraft der Exponentialität an einem Beispiel veranschaulichen, das ich einer grossartigen Abhandlung von Dr. Albert Bartlett entnommen habe.

Kapitel 4: Kraft der Exponentialität

Kapitel 5: Wachstum vs. Wohlstand

Nun werde ich den zweiten Schlüsselgedanken vorstellen.Er liegt ziemlich weit ausserhalb des Üblichen.
Deshalb möchte ich mir von einem Philosophen des 19. Jahrhunderts helfen lassen und zitiere:
„Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.“

Dieses grossartige Zitat stammt von diesem glücklich aussehenden Herrn unten in der Ecke: Arthur Schopenhauer.

Irgendwann einmal in den kommenden 20 Jahren wird dieser Gedanke, den ich Ihnen jetzt vorstelle, als selbstverständlich gelten.
Aber zum heutigen Zeitpunkt liegt man wohl richtig, wenn man sagt, dass ihn viele Leute als lächerlich ansehen.

Kapitel 5: Wachstum vs Wohlstand

Kapitel 6: Was ist Geld?

Bevor wir uns auf eine Rundreise durch die Wirtschaft, die Umwelt und Energie begeben, müssen wir uns klarmachen, was eigentlich „Geld“ ist.

Geld ist etwas, mit dem wir im Alltag so eng verbunden leben, dass wir gar nicht mehr genau darüber nachdenken.

Geld ist eine wichtige, menschliche Kreation. Würde alles Geld verschwinden, dann entstünde an seiner Stelle unvermittelt eine neue Form Geld, wie z.B. Kühe, Tabak, Brot, oder auch besonders hübsche Nuss- oder Muschelschalen.

Kapitel 6: Was ist Geld?

Kapitel 7: Geld-Schöpfung

Wenn wir je verstehen wollen, was in der Finanzwelt gerade vor sich geht, dann müssen wir damit beginnen Geld zu verstehen und wie es geschaffen wird. Deshalb werden wir diesen Prozess der Geldschöpfung hier untersuchen.

Lassen Sie mich Ihnen John Kenneth Galbraith vorstellen. Er lehrte viele Jahren an der Harvard University und war politisch aktiv. Er diente den Regierungen von Franklin D. Roosevelt, Harry S. Truman, John F. Kennedy, und Lyndon B. Johnson. Neben anderen Aufgaben war er unter Kennedy Botschafter der USA in Indien.

Er war einer der wenigen, der zweimal die ‚Presidential Medal of Freedom’ erhielt.
Ganz offensichtlich eine bemerkenswerte Persönlichkeit.

Über Geld machte er die berühmte Aussage:
„Das Verfahren, wie Geld geschaffen wird, ist so einfach, dass sich unser Verstand dagegen wehrt.“
Genau darüber wollen wir nun reden.

Kapitel 7: Geld-Schöpfung

Kapitel 8: Die US Notenbank

Jetzt werden wir herausfinden, wo Geld geschaffen wird. Das Verfahren funktioniert wie folgt:

Angenommen der Kongress benötigt mehr Geld als er hat.

Ich weiss, das ist etwas weit her geholt! Vielleicht hat er eine regelrecht historische Dummheit begangen, wie z.B. die Steuern gesenkt während er zwei Kriege gleichzeitig führt.
Nun, der Kongress selbst hat kein Geld und wird wegen der zusätzlichen Ausgaben also eine Anfrage an das Finanzministerium richten.

Kapitel 8: Die US Notenbank

Kapitel 9: Kurze Geschichte des US Geldes

Bevor wir uns den derzeitigen Geschehnissen zuwenden, müssen wir wissen, wie die Entwicklung bis hierhin verlief.

Ich erzähle Ihnen nun eine stark geraffte Version der jüngeren amerikanischen Finanzgeschichte.

Diese Kapitel bezweckt, Ihnen zu zeigen, dass der amerikanische Staat die Regeln in Krisenzeiten radikal verändert hat und dass unser Geldsystem in Wirklichkeit viel jünger ist als Sie vielleicht meinen.

Kapitel 9: Kurze Geschichte des US Geldes

Kapitel 10: Inflation

Wir müssen uns noch mit einem Schlüsselgedanken befassen, bevor wir in die heutige ökonomische Situation eintauchen.
Es geht um Inflation. Die Meisten von uns verbinden Inflation mit der Vorstellung steigender Preise, aber das stimmt nicht ganz.

Stellen Sie sich vor, ein Apfel und eine Orange kosten dieses Jahr je einen Dollar und im folgenden Jahr zehn Dollar.
Da Sie in diesem Jahr Äpfel und Orangen genauso gerne essen, wie schon im letzten, ist das einzige was sich verändert hat Ihr Geld.

Es hat an Wert verloren. Inflation wird nicht durch steigende Preise verursacht.

Kapitel 10: Inflation

Kapitel 11: Wieviel ist eine Billion?

Während des Crash Course werden Sie wiederholt Zahlen begegnen, die in Billionen ausgedrückt werden.
Wieviel ist eine Billion? Wissen Sie es?
Ich bin mir selbst nicht wirklich sicher. Eine Billion ist eine sehr, sehr große Zahl. Ich denke, es lohnt, sich einige Minuten Zeit zu nehmen und zu versuchen, davon eine Vorstellung zu bekommen.

Kapitel 11: Wieviel ist eine Billion?

Kapitel 12: Schulden

Jetzt stürzen wir uns in den zweiten Teil des Crash Course.
Hier zeige ich auf, welche Informationen mich und meine Familie veranlassten, unser Leben grundlegend zu ändern – wo wir leben, meine Arbeitswelt und sogar, woher wir unsere Nahrungsmittel bekommen.

Mit dem jetzt verfügbaren Hintergrundwissen können wir verstehen, wie die drei „E“s, die für die Energie, Wirtschaft und Ökologie stehen, verbunden sind und in einem eng begrenzten Zeitfenster von ca. 10 Jahren zusammenlaufen.

Die 2010er Jahre. Es sind die Betrachtungen der folgenden Kapitel, welche mich zu der Annahme veranlassen, dass die nächsten 20 Jahre vollständig anders sein werden, als es die letzten 20.

Eine kleine Warnung: Dieses Material kann schockieren und auch emotional herausfordernd sein.

Kapitel 12: Schulden

Kapitel 13: Ein Nationales Versagen zu Sparen

Wenn Sie gerade das vorherige Kapitel über Schulden gesehen haben, dann mögen Sie sich fragen, ob unsere Ersparnisse oder Vermögenswerte ausreichen, um diese hohe Schuldenlast überhaupt bewältigen zu können.

Im nächsten Kapitel werde ich Vermögen behandeln. Ich werde den Nachweis erbringen, dass die USA dabei versagt hat, Geld anzusparen und zwar auf jeder Ebene der Gesellschaft.

Kapitel 13: Ein Nationales Versagen zu Sparen

Kapitel 14: Vermögenswerte und Demographie

Wie wir in den vorangegangenen Kapiteln gesehen haben, hat die USA einen in ihrer Geschichte nie dagewesenen Verschuldungsgrad erreicht und versagt ebenso beispiellos beim Sparen.

Nun, man könnte einwenden, dass es nicht besonders sinnvoll ist, nur Schulden und Ersparnisse zu betrachten, sondern auch alle sonstigen Vermögenswerte einzubeziehen.
Aber spielt es am Ende wirklich eine Rolle, wenn man keine Ersparnisse und $1 Million Schulden hat, wenn es z.B. noch irgendwo Vermögenswerte von $10 Millionen gibt?

Kapitel 14: Vermögenswerte und Demographie

Kapitel 15: Blasen

Okay, jetzt, nachdem wir einen Blick auf die US-Vermögenswerte geworfen haben, müssen wir einige Zeit darauf verwenden, zu verstehen, was eine Blase in Bezug auf Vermögenswerte darstellt.

Eine solche Blase nennt man „Vermögensblase“. Wir betrachten, wie sie sich bildet und welche Konsequenzen deren Platzen hat. Im Speziellen werden wir uns mit der derzeit bestehenden Immobilien-Blase befassen, welche die größte Blase der Geschichte ist und wahrscheinlich auch die Zerstörerischste.

In der Vergangenheit war das Platzen von Vermögensblasen fast immer traumatisch.
Soziale, politische und ökonomische Umbrüche haben die schlechte Angewohnheit, Vermögensblasen zu folgen. Ein garantiertes Merkmal von Vermögensblasen ist die Zerstörung von Vermögenswerten.

Kapitel 15: Blasen

Kapitel 16: Unscharfe Zahlen

Was ist, wenn das stimmt, was Kevin Phillips in einem Artikel schreibt:

„Seit den 1960er Jahren täuscht Washington die Bürger und Gläubiger mit offiziellen Statistiken, die durch bestimmte Berechnungsmethoden manipuliert sind.
Diese Statistiken sind aber die entscheidenden Instrumente mit denen die Kraft der amerikanischen Wirtschaft gemessen wird.“

Was ist, wenn sich herausstellt, dass die Entscheidungen, die wir als Einzelpersonen, Firmen und Staat trafen, auf irreführenden, wenn nicht gar falschen Daten beruhen?

Kapitel 16: Unscharfe Zahlen

Kapitel 17a – Peak Oil

Also, wir kommen zum Kapitel über Peak Oil – das ist ein grosser Brocken.

In Kapitel 3 sagte ich Ihnen, dass ich die drei „E“ miteinander verknüpfen würde.
Nun sind wir daran, die Wirtschaft mit der Energie zu verbinden.
Das ist eines der wichtigsten Kapitel, es ist ein Riesenthema.

Ich möchte hervorheben, dass vieles in diesem Kapital auf der Arbeit hunderter engagierter Leute beruht, die Daten zusammengetragen, die Schlüsse daraus gezogen und unermüdlich daran gearbeitet haben, unser Verständnis über die Bedeutung der Energie für unsere Leben voran zu bringen. Ich ziehe meinen Hut vor diesen Leuten.
Energie ist der Lebenssaft einer jeden Wirtschaft.

Kapitel 17a – Peak Oil

Kapitel 17b: Energiehaushalt

Nun kommen wir genau auf das Thema zu sprechen , das mein Investitions- und Kaufverhalten prägt. Ich nenne es Energiehaushalten.

Als man begann Erdöl für industrielle Zwecke zu nutzen, stand die Weltbevölkerung bei 1.5 Milliarden Menschen und Segelschiffe durchpflügten die Gewässer neben den mit Kohle betriebenen Dampfschiffen.
Seither hat sich die Weltbevölkerung mehr als vervierfacht, die Weltwirtschaft ist um das zwanzigfache gewachsen und der Energieverbrauch um mehr als das vierzigfache.

Uns allen sind die gewaltigen Nutzeffekte bestens bekannt, die mit dieser explosiven Befreiung menschlicher Leistungsfähigkeit verbunden sind.
Um die Fortsetzung dieses anhaltenden Überflusses richtig würdigen zu können, müssen wir die Rolle der Energie bei der Formung unserer Gesellschaft verstehen.

Kapitel 17b: Energiehaushalt

Kapitel 17c: Energie & Wirtschaft

Okay, nun sind wir endlich soweit, dass wir die Ökonomie mit der Energie zusammen bringen können.

In einem Interview beschrieb Peter Schiff, von Euro Pacific Capital, die Ökonomie als die „Wissenschaft zur Befriedigung unbegrenzter Nachfrage mit begrenzten Ressourcen“.

Angesichts unserer Vorlieben, würden die meisten Menschen ein Leben als Milliardär wählen.

Kapitel 17c: Energie & Wirtschaft

Kapitel 18: Die Umwelt

Ich gratuliere, Sie haben es zum letzten Kapitel der Informationen geschafft.
Die verbleibenden Kapitel sind Zusammenfassungen und Schlussfolgerungen.

Lassen Sie mich vorausschicken, dass es hier nicht um den Klimawandel gehen wird. Stattdessen will ich mich auf linearere, weniger komplizierte, und, wie ich glaube, unmittelbarere Sorgen konzentrieren.

Das primäre Ansinnen des Crash Course’ ist, Ihnen zu zeigen, dass sich unser exponentielles Geldsystem von den Realitäten auf diesem Planeten abgekoppelt hat.
Es zwingt uns ein Glaubensbekenntnis an unbegrenztes Wachstum auf , wo wir doch auf einer endlich großen Kugel leben.

Kapitel 18: Die Umwelt

Kapitel 19: Zukunftsschock

Ich biete Ihnen einen umfassenden Überblick darüber, wie all unsere Probleme miteinander verwoben sind. Und als miteinander verwoben müssen sie auch betrachtet werden, sonst werden wir keine Lösung finden können.

Also sehen wir uns die kritischen Entwicklungen noch einmal an, die in einem sehr schmalen Zeitfenster in der Zukunft akut werden.

Wir begannen damit, das Geld zu verstehen und die Tatsache, dass unser Geld durch verzinsliche Anleihen geschaffen wird. Dadurch entsteht der Sachzwang, dass die Kredit- bzw. Geldmenge stetig um einige Prozente pro Jahr erhöht werden muss.

Kapitel 19: Zukunftsschock

Kapitel 20: Was soll ich tun?

Willkommen zum Kapitel 20, der Zusammenfassung der vorangegangenen Kapitel.
Alle bisherigen Versuche, Informationen rund um die Frage „Was soll ich tun?“, fließen hier zusammen.

Oder anders gesagt: Was sollten WIR tun? Denn die Veränderungen, die auf uns zukommen, können nicht von einzelnen Individuen bewältigt werden.

Kapitel 20: Was soll ich tun?

Nach dieser Lernkurve haben Sie vermutlich Ihren Blick für Realitäten unterhalb sichtbarer Oberflächen geschärft

hofft Ihr Oeconomicus


Die Vorgeschichte des Euro als Dominostein der europäischen Einigung

Zitat zur Einstimmung

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„Europa ist wie eine Wohngemeinschaft. Jeder greift in die Haushaltskasse, und keiner bringt den Müll runter.“

 

[Matthias Beltz (1945 – 2002), deutscher Kabarettist]

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Die Vorgeschichte des Euro
als Dominostein der europäischen Einigung

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Geschichte ist nicht nur, was wir in der Schule oder während der Studien- und Ausbildungszeit lernen, sondern insbesondere das, was tagtäglich geschieht.
Jeden Tag wird Geschichte auf’s Neue gemacht, morgen ist schon gestern Geschichte und das Heute ist das Gestern von morgen. Will man das morgen, also die Zukunft gestalten, ist es unerläßlich das Heute, also die Gegenwart zu verstehen. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn man das Gestern, also die Vergangenheit kennt und versteht.
Deshalb sei hier versucht, den Themenkomplex Euro/Euro-Krise/Euro-Rettungsschirm, der uns fast täglich begegnet mit einem kurzen historischen Abriss zu beleuchten:

Zusammenfassung des Prozesses der europäischen Einigung

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chronologisch dargestellter Überblick der wichtigsten Meilensteine:

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1946:
Winston Churchill regt in einer Rede an der Universität Zürich die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa an, allerdings ohne Großbritannien.

youtube – [00:56]

Rede von Winston Churchill (Zürich, 19. September 1946) – Ton-Dokument, englisch [05:33 Min]

Redetext, deutsche Übersetzung

Sir Winston Churchill’s speech in the University of Zurich, 1946 – Part 1

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Sir Winston Churchill’s speech in the University of Zurich, 1946 – Part 2

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1947:
Der Internationale Währungsfond [IWF], dessen Gründung 1944 in Bretton Woods [USA] beschlossen wurde, nimmt seine Arbeit auf. Ein fester Wechselkurs zwischen dem US-Dollar und den übrigen Währungen wird festgelegt; er orientiert sich am Gold-Standard.
Ab 1947 erhielt der Fond den Status einer Sonderorganisation der UNO, wobei der Fonds gegenüber der UNO keiner Rechenschaftspflicht unterliegt. Mittlerweile sind 184 Staaten Mitglied beim IWF.

Nach seinen Statuten hat er folgende Aufgaben:

  • Finanzielle Kooperation zwischen den Staaten durch eine ständige Institution ermöglichen.
  • Internationalen Handel zu unterstützen und zu verstärken und dadurch Wachstum und Beschäftigung in den Mitgliedsstaaten zu fördern
  • Stabile Währungsbeziehungen sichern, Währungswettbewerb verhindern
  • Internationales Zahlungssystem ermöglichen, damit Zahlungsschwierigkeiten kein Hindernis für Handel und Wachstum sind
  • Finanzielle Hilfe bei der Überbrückung von Zahlungsschwierigkeiten
  • Unausgewogenheiten in den Zahlungsbilanzen der Mitglieder verhindern und abmildern

Finanzierung
Finanziert wird der IWF durch die Einzahlungen der Mitglieder. Als Grundlage für die Berechung der Quote werden das Bruttoinlandsprodukt, der Außenhandel und die Währungsreserven jedes Mitgliedlandes herangezogen. Die Quote ist wichtig, weil sie die Basis bildet für:

  • Einzahlungsverpflichtungen
  • Zugriffsmöglichkeiten eines Landes zu den IWF-Krediten
  • das Stimmrecht im Gouverneursrat als höchstes Entscheidungsgremium des IWF

Diese Quoten werden alle 5 Jahre überprüft und ggf. geändert. Mit einer Quote von 45,16 Prozent der Stimmen verfügen die sog. G-8 Staaten im Fonds über eine erhebliche Macht (USA: 17,11%, Japan: 6,14%, Deutschland 6%, Frankreich und Großbritannien: je 4,95%, Italien: 3,26%, Kanada: 2,99%, Russland: 2,75%)

1948:
Eine Währungsreform in den von des Westalliierten besetzten Zonen Deutschlands ruft die D-Mark ins Leben.

1948:
Der Haager Europakongress (7. bis zum 10. Mai 1948) legte die Basis für eine Union zwischen den Europäern. Die privat initiierte Konferenz brachte verschiedene Gruppen der europäischen Einheitsbewegung zusammen.
Unter der Schirmherrschaft von Winston Churchill diskutierten über 700 europäische Aktivisten, vor allem aus der u.a. von Altiero Spinelli gegründeten Union Europäischer Föderalisten und dem United Europe Movement, über die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen eines geeinten Europas.
Die verschiedenen Verbände beschlossen, sich zur Europäischen Bewegung zu vereinigen, die Ende 1948 gegründet wurde. Das in Den Haag erarbeitete Abschlussmanifest gab außerdem die Initialzündung zur Gründung des Europarats 1949.
In seiner gefeierten Ansprache verglich Churchill die Sowjetunion mit einer Bedrohung, gegen die es sich zu wehren gelte.

1950:
Am 9. Mai 1950 schlug der französische Außenminister Robert Schuman in einer Rede die Schaffung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) vor, deren Mitglieder ihre Kohle- und Stahlproduktion zusammenlegen sollten.

Die EGKS (Gründungsmitglieder: Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Belgien und Luxemburg) war die erste einer Reihe supranationaler europäischer Institutionen, die schließlich zur heutigen Europäischen Union wurden.

1951:
Am 18. April 1951 wurde in Paris der Vertrag über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) unterzeichnet. Er trat am 23. Juli 1952 in Kraft und seine Laufzeit war auf fünfzig Jahre begrenzt. Der Vertrag ist am 23. Juli 2002 ausgelaufen.

1957:
Frankreich, Italien, West-Deutschland, Belgien, die Niederlande und Luxembourg unterzeichnen die Römischen Verträge , durch die die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft [EWG] begründet wird.
Erinnerungen zum 50. Jahrestag

1962:
Ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln, Preiskontrolle, Subventionen, Produktivität …
1962 muss die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Landwirtschaft zu Hilfe kommen, die von zwei Kriegen geschwächt ist. In 50 Jahren ist der Anteil des Agrarsektors am Gesamthaushalt der EWG von 70% auf 40% gefallen. Trotz dieses Rückgangs steht die GAP sehr in der Kritik:
Überproduktion, hohe Sozialkosten, aufgegebene Betriebe, zu hohe Umverteilungen…

1967:
Die EWG wird zur Europäischen Gemeinschaft [EG] fortentwickelt.

1968:
Durch die Zollunion werden Zölle zwischen den EG-Staaten abgeschafft und Importbeschränkungen aufgehoben. Zwischen EG- und Nicht-EG-Staaten gilt eine einheitliche Zoll-Rate.

1969:
Der nach dem Luxemburger Pierre Werner benannte Werner-Plan sieht die Einführung einer Gemeinschaftswährung innerhalb von 10 Jahren vor.

1971:
Die USA geben den Gold-Standard und das System der festen Wechselkurse auf, was auch den Werner-Plan zu Fall bringt.

1972:
Die EG-Staaten rufen den Europäischen Währungsverbund ins Leben. Am 26. September 1972 lehnt Norwegen in einer Volksabstimmung den EG-Beitritt ab.

1973:
Durch den Beitritt von Großbritannien, Irland und Dänemark wächst die Zahl der EG-Mitglieder auf neun an.

1979:
Im März wird die künstliche Europäische Währungseinheit ECU [European Currency Unit] geschaffen.
Im Juni finden die ersten direkten Wahlen für das Europa-Parlament statt.

1981:
Griechenland wird EG-Mitglied.

1986:
Spanien und Portugal werden aufgenommen.

1990:
Im Juni wurde das Schengen-Abkommen zwischen Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten unterzeichnet. Es sieht vor, bis 1995 die Grenzkontrollen zwischen diesen Ländern abzuschaffen, zudem soll es in der Asyl- und Sicherheitspolitik eine bessere Koordination geben. In den folgenden zwei Jahren werden auch Italien, Spanien, Portugal und Griechenland Schengen-Mitglieder.

1990:
Bei der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) handelt es sich um einen Prozess der Harmonisierung der Wirtschafts- und Währungspolitik der EU-Mitgliedstaaten, die die Einführung des Euro als gemeinsame Währung ermöglichen soll. Sie war Gegenstand einer Regierungskonferenz im Dezember 1991 in Maastricht.

Die WWU entwickelte sich in drei Stufen:

  • Stufe I (1. Juli 1990 bis 31. Dezember 1993): Liberalisierung des Kapitalverkehrs zwischen den Mitgliedstaaten, engere wirtschaftspolitische Abstimmung der Regierungen, verstärkte Zusammenarbeit der Zentralbanken;
  • Stufe II (1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1998): Konvergenz der innerstaatlichen Wirtschafts- und Währungspolitiken (Ziele: Preisstabilität und Vermeidung übermäßiger öffentlicher Defizite), Errichtung des Europäischen Währungsinstituts (EWI) und danach der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahr 1998;
  • Stufe III (seit 1. Januar 1999): unwiderrufliche Festlegung der Wechselkurse, Einführung der einheitlichen Währung an den Devisenmärkten und im elektronischen Zahlungsverkehr. Einführung des Euro-Bargelds.

Bisher haben 18 der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union die einheitliche Währung eingeführt.

Drei Mitgliedstaaten haben die gemeinsame Währung nicht eingeführt, nämlich das Vereinigte Königreich und Dänemark, für die eine Ausnahmeregelung gilt, sowie Schweden, das den Euro nach einem negativ verlaufenen Volksentscheid im September 2003 ebenfalls nicht eingeführt hat. Die Staaten, die der Union am 1. Mai 2004 bzw. am 1. Januar 2007 beigetreten sind, sollten den Euro einführen, sobald sie alle Konvergenzkriterien hierfür erfüllen. Eine Ausnahmeregelung wurde ihnen in den Beitrittsverhandlungen nicht gewährt.

1991:
Das Abkommen über die Sozialpolitik wurde im Dezember 1991 von 11 Mitgliedstaaten – das Vereinigte Königreich wollte sich nicht daran beteiligen – unterzeichnet. Es legt zum einen die sozialpolitischen Ziele im Einklang mit der Sozialcharta von 1989 fest: Förderung der Beschäftigung, Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, Bekämpfung der Ausgrenzung, Förderung der Humanressourcen usw. Zum anderen schreibt es die Verfahren für die Annahme sozialpolitischer Maßnahmen fest und bekräftigt die Schlüsselrolle der Sozialpartner in diesem Bereich.

Bei seiner Unterzeichnung war das Abkommen dem Protokoll über die Sozialpolitik beigefügt, mit dem das Vereinigte Königreich die anderen Mitgliedstaaten ermächtigte, auf dem Gebiet der Sozialpolitik voranzuschreiten, ohne selbst teilzunehmen.

Nach dem Regierungswechsel im Mai 1997 erklärte sich das Vereinigte Königreich bereit, seinen Sonderweg aufzugeben. Daraufhin wurde das Abkommen über die Sozialpolitik mit dem Amsterdamer Vertrag in das einschlägige Kapitel des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft eingegliedert. Diese Einbindung führte zur förmlichen Aufhebung des Protokolls über die Sozialpolitik.

1991:
Mit dem Ziel bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine Europäische Wirtschafts- und Währungsunion zu schaffen, hat der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs im Dezember 1991 in Maastricht den „Vertrag über die Europäische Union“ vereinbart.
Der damaligen Bundesfinanzministers, Dr. Theodor Waigel fasste diese Vereinbarung in seiner ‚Münchhausen-Rede‘ am 5. Dezember 1991 vor dem Deutschen Bundestag zusammen.

1992:
Am 7. Februar unterzeichnen die 12 EG-Länder den Vertrag von Maastricht, der am 1. November 1993 in Kraft tritt.

Die EG heißt nun Europäische Union [EU]. Der Vertrag sieht die Einführung einer gemeinsamen Währung bis zum 1. Januar 1999 [als Buchgeld – 1. Januar 2002 auch als Bargeld] vor. Voraussetzung für die Teilnahme sind Konvergenzkriterien, d. h. das Defizit muss unter drei, die Schulden müssen unter 60 Prozent des BIP liegen. Zudem werden eine gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik sowie eine engere Zusammenarbeit im Bereich der Justiz und des Innern vereinbart.

1993:
– EU-Beitrittskriterien
Der Europäische Rat hat auf seiner Tagung in Kopenhagen Beitrittskriterien festgelegt, die 1995 vom Europäischen Rat in Madrid bestätigt wurden.

Um EU-Mitglied werden zu können, muss ein Staat drei Bedingungen erfüllen:

  • Politisches Kriterium: institutionelle Stabilität als Garantie für demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, für die Wahrung der Menschenrechte sowie die Achtung und den Schutz von Minderheiten
  • Wirtschaftliches Kriterium: funktionsfähige Marktwirtschaft und Fähigkeit, dem Wettbewerbsdruck und den Marktkräften innerhalb der Union standzuhalten
  • Acquis-Kriterium: Fähigkeit, die aus der Mitgliedschaft erwachsenden Verpflichtungen zu übernehmen und sich die Ziele der politischen Union sowie der Wirtschafts- und Währungsunion zu Eigen zu machen (Übernahme des „Acquis communautaire„, d. h. des gemeinschaftlichen Besitzstands)

Damit der Europäische Rat die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen beschließen kann, muss das politische Kriterium erfüllt sein.
Jedes beitrittswillige Land muss die Beitrittskriterien erfüllen. Heranführungsstrategie und Beitrittsverhandlungen geben hierfür den Rahmen und die erforderlichen Instrumente vor.

1995:
Finnland, Schweden und Österreich treten er nun 15 Mitgliedstaaten umfassenden EU bei. Am 26.März tritt das Schengen-Abkommen in Kraft. Dadurch wird ein EU-Binnenmarkt geschaffen. Grenzkontrollen gibt es zwischen den meisten Ländern nun nicht mehr. Im Dezember wird auf dem EU-Gipfel in Madrid beschlossen, die künftig Gemeinschaftswährung EURO zu nennen.

1998:
Am 3. Mai legen elf Euro-Staaten den 1. Januar 1999 als Startdatum der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion [EWWU] und des Euro fest. Am 2. Juni nimmt die Europäische Zentralbank in Frankfurt die Arbeit auf.
Präsident wird der Holländer Wim Duisenberg.

dazu:
Sprachführer „Eurojargon“

Bedienstete der EU-Institutionen und Journalisten, die in den Medien über die Tätigkeiten der EU berichten, verwenden häufig „Eurojargon“, d. h. Ausdrücke, die nur im Kreise der „Eingeweihten“ verstanden werden. Dieser Eurojargon kann für die Öffentlichkeit sehr verwirrend sein.
Deshalb hat man seitens der EU diesen Sprachführer erstellt, um auch Sie in die „Geheimnisse des Eurojargon“ einzuweihen.
zum Eurojargon