Veröffentlicht: 3. August 2012 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Markus Gaertner, UNITED STATES OF AMERICA | Tags: Ölquellen, Texas, US-Arbeitsmarkt |
US-ARBEITSMARKT
USA verlieren ihre klugen Köpfe
Trotz eines Jobzuwachses im Juli steigt die Arbeitslosenquote in den USA. Dem US-Arbeitsmarkt droht zudem ein gefährlicher Aderlass: Viele Wissenschaftler verlassen das Land – und viele der billigen Arbeitskräfte auch. Das Wachstumsfundament der USA bekommt Risse.
Leichte Entspannung am US-Arbeitsmarkt: In den USA sind im Juli deutlich mehr Jobs geschaffen worden als erwartet. Im Monatsvergleich stieg die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft um 163.000 Stellen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Das ist der stärkste Zuwachs seit fünf Monaten.
Der Zuwachs ist dennoch zu wenig, um die Arbeitslosenrate – die seit 41 Monaten über 8 Prozent liegt – spürbar zu drücken und eine Erholung zu signalisieren. Trotz der 163.00 neuen Jobs kletterte die Arbeitslosenquote von 8,2 auf 8,3 Prozent. Sie verharrt damit seit mehr als zwei Jahren über der Marke von acht Prozent – das hat es seit der Großen Depression in den Dreißiger Jahren nicht mehr gegeben.
Den Vereinigten Staaten droht zudem eine Gefahr von anderer Seite. Miserable Jobaussichten, stagnierende Löhne sowie verschärfte Visa-Vorschriften und Einwanderungsgesetze sorgen dafür, dass hochqualifizierte Wissenschaftler sowie die dringend benötigten billigen Arbeitkräfte zunehmend den USA den Rücken kehren. Damit kehren sich Wanderungsströme um, die dem Land jahrzehntelang seine Spitzenstellung in der globalen Weltwirtschaft gesichert haben.
Mehr dazu in Markus Gaertner’s Bericht im Manager Magazin …
Auszug aus den Kommentaren im Blog von Markus Gaertner:
Tom August 3, 2012 at 4:54 pm
1. 163.000 neue Jobs erfüllen noch nicht mal das Minimum, welches monatlich entstehen müsste, um die Schulabgänger mit
Arbeit zu versorgen. Dazu wären 251.000 neue Arbeitsplätze nötig. Kein Wunder also, dass die AL-Quote trotzdem steigt.
2. Von den neu geschaffenen Jobs dürften eine ganze Menge saisonale Arbeitsplätze sein: Die “Back to School” Season steht an,
in vielen Bundesstaaten geht das “Tax Free Weekend” damit einher. Traditionsgemäss hat der Einzelhandel in dieser Zeit
wesentlich mehr Kunden zu bedienen, benötigt also Aushilfskräfte.
3. In einigen Regionen dürfte sich der “Ölboom” bereits bemerkbar machen. Hier in Texas werden neuerdings wieder Ölquellen
angezapft, die man eigentlich noch für längere Zeit in “Reserve” halten wollte. Gestern berichtete ein Kunde aus Uvalde, ein
kleines Nest ungefähr 1.5 Autostunden westlich von San Antonio, dass dort die Wirtschaft neuerdings “brummt” wegen der
Ölfelder. Es werden Appartment-Komplexe gebaut wie verrückt, Restaurants und Supermärkte entstehen, was natürlich alles
Arbeitsplätze schafft. Ähnliches wird aus der Region um Kennedy berichtet.
4. Sorry Markus, bezüglich der Einwanderungspolitik und den damit verbundenen Folgen muss ich mal ein Veto einwerfen:
Die meisten Mexicans, die das Land verlassen, sind Illegale. Gegen genau diese “Einwanderer” richteten sich ich die Gesetze in
Arizona und Alabama, die mittlerweile vom Surpreme Court gekippt wurden. Zum besseren Verständnis: Der Polizei ist es
zum Beispiel in vielen Regionen NICHT erlaubt, den Aufenthaltsstatus eines Strafttäters zu erfragen, illegaler Aufenthalt konnte
somit nur von den DHS-Leuten und der Border-Patrol “aufgedeckt” werden. Gegen diese Praxis richteten sich die Gesetze in
den genannten Bundesstaaten, die also nicht wirklich etwas mit legaler Einwanderung zu tun haben!