Nachbetrachtungen und semantische Eiertänze zum ukrainischen Konflikt
Veröffentlicht: 21. Februar 2014 Abgelegt unter: Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), Ukraine | Tags: Dr. Angela Merkel, EVP, UDAR, Vitali Klitschko, Wladimir Putin Hinterlasse einen KommentarNachfolgend einige Nachbetrachtungen zum gestrigen Beitrag „ukrainische Betrachtungen – viele Fragen – wenige Antworten“
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Ihr Oeconomicus
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Hintergrund-Informationen zu diversen Verquickungen
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Seminar mit der politischen Partei UDAR von Vitali Klitschko
Am 09. November 2013 organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen mit der Jugendorganisation der politischen Partei UDAR von Vitali Klitschko ein Seminar zum Thema „Die Perspektive der Ukraine im Kontext des Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union“.
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Konrad-Adenauer-Stiftung
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Studien- und Dialogprogramm für Parlamentsabgeordnete der Fraktion UDAR aus der Ukraine
Inlandsprogramme der Konrad-Adenauer-Stiftung – Veranstaltungsbeiträge, Berlin, 28. Nov. 2013
Hrsg.: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
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Ost-West-Konflikt um die Ukraine: Merkel kämpft für Klitschko
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Gruppe der konservativen Parteien in der EU (EVP) wollen den ukrainischen Politiker und Profiboxer Vitali Klitschko durch gemeinsame Auftritte in der Öffentlichkeit stärken. Ziel ist nach SPIEGEL-Informationen, ihn zum Oppositionsführer und Gegenkandidaten zu Präsident Wiktor Janukowitsch aufzubauen.
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SpOn – 08.12.2013
follow-up, 20.02.2014
Bundeskanzlerin Merkel telefonierte mit Präsident Putin und mit Präsident Obama zur Ukraine
Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, teilt mit:
“Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am frühen Abend sowohl mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als auch mit dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama telefoniert.
Die Bundeskanzlerin unterrichtete die Präsidenten über die laufende Mission der Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens in Kiew.
Die Bundeskanzlerin und die Präsidenten stimmten darin überein, dass schnellstmöglich eine politische Lösung der Krise in der Ukraine gefunden werden und das Blutvergießen aufhören müsse.”
Bundesregierung – Pressemitteilung: 42
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So wird die Sichtweise des Kreml-Pressedienstes dargestellt:
„Ein Telefongespräch fand zwischen Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel statt. Während des Gesprächs haben Putin und Merkel im Detail die dramatischen Ereignisse in der Ukraine erörtert und ihre ernste Besorgnis über die Eskalation des Innenkonflikts geäußert, der zu zahlreichen Menschenopfern geführt hat“
heißt es in der Meldung.
Putin und Merkel brachten auch ihre gemeinsame Sicht hinsichtlich der Notwendigkeit der Ergreifung von Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation in der Ukraine zum Ausdruck. Der russische Präsident wies darauf hin,
dass die westlichen Länder darauf verzichten sollten, die ukrainische Staatsführung zu beschuldigen.
Zugleich erklärte Putin die Bedeutung der „harten Verurteilung der Oppositionskräfte schuldig an der Organisation der widerrechtlichen extremistischen und terroristischen Handlungen.“
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follow-up, 20.02.2014 – 20:36h
Nach Medienberichten soll der ukrainische Präsident zu Neuwahlen noch im laufenden Jahr seine Zustimmung signalisiert haben, während die inhaftierte “Gasprinzessin” mit unversöhnlichen Worten die Opposition aufgefordert hat, mit dem Staatspräsidenten erst gar nicht mehr zu reden.
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follow-up, 21.02.2014 – 09:15h
Die Verhandlungen über eine Lösung der Krise mit Teilnahme des Staatspräsidenten Wiktor Janukowtsch, der Oppositionsanführern und Vermittler der EU und Russlands endeten erfolgreich.
Dies berichtet die Pressestelle des Staatschefs.
Die Seiten einigten sich auf Paraphierung einer Vereinbarung über eine Regelung der Krise.
Die Vereinbarung soll heute (Freitag) um 12.00 Uhr in der Präsidialbehörde unterzeichnet werden.
ukrinform
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follow-up, 21.02.2014 – 09:40h
Verhandlungen dauerten mehr als acht Stunden
Die Verhandlungen der Außenminister Deutschlands Frank-Walter Steinmeier und Polens Radoslaw Sikorski mit Präsidenten der Ukraine Wiktor Janukowytsch sind beendet. Der polnische Minister Radoslaw Sikorski teilte jedoch mit, dass die Gespräche fortgesetzt werden. Am Vormittag ist noch ein Treffen mit Wiktor Janukowytsch geplant.
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ukrinform
ukrainische Betrachtungen – viele Fragen – wenige Antworten
Veröffentlicht: 20. Februar 2014 Abgelegt unter: Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), Maidan, Ukraine | Tags: Dr. Frank-Walter Steinmeier, EVP, Radoslaw Sikorski, RosUkrEnergo (RUE), UDAR, Vitali Klitschko, Wiktor Janukowytsch, Wladimir Putin, Zbigniev Brzezinski 5 KommentareZugegeben, mir erschließt sich an manchen Stellen die Definition so mancher Vorzeige-Demokratten hinsichtlich demokratischer Prozesse nicht vollständig.
Daher bitte ich um Nachsicht, dass es mir schwer fällt, Antworten auf einige einfache Fragen im Zusammenhang mit den Entwicklungen in der Ukraine zu finden.
Orchestriert von unseren Qualitätsmedien hören wir aus Brüssel und Berlin, dass sich die EU-Metastasen zumindest im Westteil der Ukraine ausgebreitet haben und eine der Ursachen für die blutigen Entwicklungen auf dem Majdan in Kiev sind, weil der am 28. Oktober 2012 (unter Aufsicht von 10,000 internationalen Wahlbeobachtern) demokratisch gewählte Präsident, Wiktor Janukowytsch es vorgezogen hat, nicht mit Brüssel zu paktieren.
Demonstrationen gegen eine solche Politik sind legitim, auch wenn man sich ein solches Engagement -und dessen vermutliche Konsequenzen- deutscher Bürger gegen eine Politik der Ausplünderung oder für einen EU-Austritt nicht vorstellen möchte.
Wenn es in dem 45-Millionen-Volk eine angeblich breite Zustimmung für den Anschluss an die EU geben sollte, ließen sich doch (mit Hilfe von EU- oder US-hörigen NGOs) bis zu den nächsten Parlaments-Wahlen entsprechende Mehrheiten organisieren. Warum wird dieser Weg nicht verfolgt?
Als probates, wenn auch grenzwertiges Mittel, um die Regierung unter Druck zu setzen, wäre ein landesweiter Generalstreik vorstellbar, welcher das Land in den ökonomischen Ruin hätte treiben können.
Warum hat man diese Option nicht gewählt? – Ist die angebliche Zustimmung im Volk für eine EU-Annäherung etwa doch nicht so groß, wie man uns vorgaukeln möchte?
Janukowytsch ist sicher kein Chorknabe, allerdings fällt mir auch in der sog. westlichen Welt kein Politiker ein, auf den dieses Prädikat uneingeschränkt zuträfe!
Wäre er tatsächlich der phöse Diktator, wie man uns einzutrichtern versucht, so hätte er den offensichtlichen Mißbrauch der Versammlungsfreiheit binnen kürzester Zeit beenden und den Majdan räumen lassen können. (In diesem Zusammenhang mag man sich an den Einsatz der „schwarzen Brigaden“ bei dem friedlichen S21-Protest erinnern.)
Die Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine im Sinne von geostrategischen Phantasien (Brzeziński lässt grüßen) seitens EU, State Department und durch Täuschland müssen aus Sicht der legitimen ukrainischen Führung schon fast unerträglich sein.
Apropo Brzeziński:
In seinem Buch „Die einzige Weltmacht“ ist zu lesen: Den Rest des Beitrags lesen »
Diagnosis and Prospects for Ukrainian Politics
Veröffentlicht: 22. Januar 2014 Abgelegt unter: Maidan, Ukraine | Tags: EU Association Agreement, EU Eastern Partnership Summit, Euromaidan, Svoboda, UDAR, Ukrainian Orthodox Church, Vilnius Summit 2013 Hinterlasse einen KommentarWhat Do the Maidan Protests Tell us about Ukraine?
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This commentary talks about the anti-government protests which first broke out in late 2013 in Ukraine, with a particular focus on the Maidan protests in Kiev. The authors say that the most striking feature about the protests is their focus on citizenship and their apolitical nature. They say this is also true of the relationships between the protesters and the country’s political opposition parties. They claim that none of these parties has full control of the demonstrations, and that they have lost a significant portion of the control they had since the radicalization and escalation of the protests in January 2014.
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Wojciech Konończuk, Tadeusz A Olszański – Centre for Eastern Studies (OSW), Warsaw, Poland – PDF [9 pages]
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FAILURE OF THE VILNIUS SUMMIT: DARK CLOUDS BROODING OVER UKRAINE?
On November 28-29 2013 the EU Eastern Partnership Summit was held in Vilnius, Lithuania in which a delegation representing Ukraine participated. As was expected, Ukraine did not sign the EU Association Agreement. Moreover, the two sides did not sign a single bilateral agreement, which was testimony to the total failure of European integration by Ukrainian President Viktor Yanukovych.
Meanwhile, during the summit in Vilnius tens of thousands of citizens protested on the streets of Kyiv and other cities in Ukraine against the reversal of the country’s Euro-integration course. On the evening of November 30, immediately following the closing of the summit in Vilnius, Ukrainian law enforcement dispersed peaceful demonstrators in Kyiv as a result of which several dozens of people sustained injuries and were detained by the police.
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Democratic Initiatives Foundation
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Driites Gipfeltreffen der Östlichen Partnerschaft
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Über die Östliche Partnerschaft
Dass die Östliche Partnerschaft zu den Prioritäten des litauischen EU-Ratsvorsitzes gehört, ergibt sich nahezu von selbst aus dem Interesse Litauens und der EU an sicheren, stabilen, wirtschaftlich starken und proeuropäischen Nachbarn im Osten. Unser Ziel ist eine proaktive und wirksame Politik der Östlichen Partnerschaft, die den Ländern und ihren Bewohnern greifbare Ergebnisse liefert. Dies könnte durch gemeinsame Anstrengungen der EU-Institutionen, die EU-Mitgliedstaaten und der östlichen Partner selbst erreicht werden.
Durch die Östliche Partnerschaft intensiviert die EU die bilaterale und multilaterale Zusammenarbeit mit den sechs osteuropäischen Partnern Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Georgien, Moldawien und der Ukraine, unterstützt deren interne Reformprozesse und versucht, sie näher an die EU heranzuführen.
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Die wichtigsten Ergebnisse
In den ersten vier Jahren hat die Östliche Partnerschaft eine Reihe von greifbaren Ergebnissen mit sich gebracht:
- Mit der Ukraine, der Republik Moldawien, Georgien und Armenien wurden Assoziationsabkommen ausgehandelt, deren integrale Bestandteile tiefgreifende und umfassende Freihandelszonen sind; Fortschritte konnten auch bezüglich ähnlicher Verhandlungen mit Aserbaidschan erzielt werden;
- Erhebliche Fortschritte wurden im Bereich der Visaerleichterung und -liberalisierung verzeichnet: mit fünf der sechs Partner wurden bereits oder werden in naher Zukunft Visaerleichterungsabkommen abgeschlossen; drei der Partner führen sogar Aktionsprogramme für Visaliberalisierung durch, die speziell für sie vorbereitet wurden und deren vollständige und wirksame Umsetzung unmittelbar zum visafreien Reiseverkehr mit der EU führt;
- Es besteht inzwischen multilaterale Zusammenarbeit, die weiter intensiviert wird und hochrangige Beamte und Experten verschiedener Bereiche wie Landwirtschaft und Umwelt, Handel, Migration und GSVP einschließt;
- Die sektorale Zusammenarbeit wurde verbessert in Form erstmaliger Treffen von Ministern der Östlichen Partnerschaft aus den Ressorts Justiz & Inneres und Verkehr im Oktober 2013 in Luxemburg;
- Kooperationen zwischen Gesellschaften wurden initiiert: das Bürgergesellschaftsforum,die Konferenz der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften (Conference of the Regional and Local Authorities – CORLEAP), das Business-Forum und das Jugendforum treffen sich mittlerweile regelmäßig und tragen auf diese Weise zur Überwachung der Umsetzung und politischen Gestaltung der Östlichen Partnerschaft bei.