HB-Interview mit Hans-Olaf Henkel und dessen kenntnisfreien ökonomischen Traktate

„Der Euro hat verheerende Nebenwirkungen“

Hans-Olaf Henkel mischt jetzt bei der AfD mit und will mit ihr ins Europaparament.
Im Interview gibt er den Ton an – mit harten Attacken auf Euro-Befürworter, Sympathiebekundungen für Euro-Kritiker wie Thilo Sarrazin …  und unhaltbaren ökonomischen Traktaten.
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Handelsblatt

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Anmerkung
In wohltuender Weise hat Heiner Flassbeck die kenntnisfreien ökonomischen Traktate von Hans-Olaf Henkel in aller Deutlichkeit in den Orkus gekickt!

Titel seiner Bewertungen:
„Hans-Olaf Henkel verstärkt die AfD – auch mit seinem Unwissen“

Dieser messerscharfen Analyse ist aus meiner Sicht nur eines hinzuzufügen:
„Lieber Heiner Flassbeck, you made my day!“

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Btw, im HB-Interview wurde Henkel (absichtlich?) nicht zu seiner Haltung zum Freihandelsabkommen befragt.
Aus meiner Sicht auch nicht notwendig, da er sich bereits am 26. September 2013 in einem Interview mit dem Schweizer Moneycab festgelegt hat:
Auszug:

„Welche Einschätzung haben Sie zur geplanten Freihandelszone mit den USA?

Ich hatte mich schon in den 1990er-Jahren für die «TAFTA» (Trans-Atlantic-Free-Trade-Agreement) eingesetzt und begrüsse es sehr, dass dieses Projekt unter einem neuen Namen wieder aufgesetzt wird. Es hat jetzt auch eine strategische Komponente, die wir damals noch nicht so gesehen haben, denn es würde ein starkes Gegengewicht gegen ein zunehmend dominantes China entstehen. Eine solche Allianz der Regionen, die sich zu Marktwirtschaft, Demokratie und Menschenrechten bekennen, kann einmal von grossem Wert für Europa sein, zumal auch Russland zunehmend autoritär regiert wird. Die eigentlich grosse Frage ist, ob Frankreich an der privilegierten Stellung der Landwirtschaft festhält oder nicht.“

Wie sich Henkel ggfls. aus seiner eigenen Mausefalle wieder herauslavieren möchte, dürfte zunächst sein Geheimnis bleiben.
Jedenfalls erhebt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob er (quasi als TAFTA-Fuchs im EU-Hühnerstall) als Kandidat für das EU-Parlament tatsächlich eine gute Besetzung sein kann?

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Ihr Oeconomicus


TAFTA – Kleinkrieg der Großmächte

Freihandelszone zwischen USA und Europa

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„Es könnte alles so einfach sein – ist es aber nicht“, heißt es in dem Lied „Einfach sein“ von den „Fantastischen Vier“.
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Eine Zeile, die wunderbar auf die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union passt.
Seit Anfang der 1990er-Jahre diskutieren die Parteien über die Schaffung eines gemeinsamen Binnenmarktes, dessen Vorteile offenkundig und unbestritten sind. Dennoch kam es nie zu einer Lösung. Lobbygruppen und Nationalstaaten setzten Einzelinteressen durch und stoppten das Projekt, das nun neu belebt werden soll. Bundeskanzlerin Angela Merkel wirbt für ein Abkommen, der britische Premier David Cameron und US-Präsident Barack Obama ebenso.
„Wir werden mit der Europäischen Union über eine umfassende Freihandels- und Investitionspartnerschaft verhandeln – weil freier und fairer Handel über den Atlantik Millionen von gut bezahlten Arbeitsplätze in den USA unterstützt“
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kündigte der US-Präsident in seiner Rede zur Lage der Nation an.
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