semantische Transfusionen ..
Veröffentlicht: 23. Januar 2013 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, MALI | Tags: Mali, semantische Transfusionen, Talkshow Ein Kommentarfür die Stammtische des ‚Clubs betreuter Denker‘
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Ab 23.15h werden den Mitgliedern des ‚Clubs betreuter Denker‘ von Anne Will semantische Transfusionen in Sachen Mali verabreicht.
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Assistiert wird ihr dabei von Dirk Niebel [BM für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung], Sabine Lösing [Mitglied im Europäischen Parlament],
Harald Kujat [Ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr], Bettina Gaus [Journalistin und Autorin] und Christof Wackernagel [ex-Mitglied der RAF, Schauspieler und Mali-Kenner].
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Das Team will die Synapsen ihrer Patienten mit Fragen
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- Wie groß ist die terroristische Gefahr?
- Müssen deutsche Soldaten bald auch in Timbuktu kämpfen?
- Und nach welchen Kriterien wird entschieden, wohin die Bundeswehr entsandt wird?
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von der eigentlichen Ursachenforschung der Eskalation in Mali ablenken und nach bewährtem medialen Muster deren Stammtische mit Halbwahrheiten füttern.
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Wie bislang aus den Kommentar-Beiträgen zu entnehmen ist, könnte sich diese Aktion als schwieriges Unterfangen herausstellen
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Hier einige Auszüge:
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5Peter Fischer:
22. Januar 2013 um 14:25 UhrHier einer der neun Gründe, warum Deutschland sich am Krieg beteiligen sollte, laut NTV vom 14.1.2013:
“Wirtschaftsinteressen: Bei den erfolgreichen Luftschlägen gegen die Gaddafi-treuen Truppen in Libyen musste die deutsche Rüstungsindustrie noch untätig zusehen, wie französische Militärs ihre neuesten Waffensysteme im Einsatz erproben konnten. Vor den Augen einer interessierten Fachöffentlichkeit verdiente sich zum Beispiel so der französische Kampfjet Dassault “Rafale” den wichtigen Status “gefechtserprobt”. Das Flugzeug steht in direkter Konkurrenz zum “Eurofighter”, an dem der deutsche Flugzeugbau in größerem Umfang beteiligt ist. Einsatzerfahrung zählt auf Rüstungsmessen als gewichtiges Verkaufsargument, an dem mitunter hunderte, wenn nicht sogar tausende Arbeitsplätze hängen können.”
Zitat Ende.Nicht nur, dass hier eindeutig dargelegt wird, dass es bei Kriegen immer um Wirtschaftsinteressen geht, sondern das nachweisbare Töten von Menschen, wird als unverzichtbares Verkaufsargument von Waffen und Kriegsgerät instrumentalisiert. Natürlich darf dabei der Hinweis auf Arbeitsplätze nicht fehlen. Laut dieser Argumentation ist es also notwendig, Menschen zu töten, um verkaufen zu können. Einsatzerfahrung wird das genannt.
Nur, woher haben denn die sogenannten Islamisten ihre Waffen, um die dortige Regierung derart zu bedrängen? Und worum geht es Frankreich wirklich? Mali ist Uranlieferant und Frankreich von Uranlieferungen abhängig. Also hilft man der dortigen Regierung bereitwillig. Man bombt Mali in die Steinzeit zurück und gibt dann Kredite zum Wiederaufbau. Wenn Mali dann die Kredite nicht mehr bedienen kann, muss mit Eigentumsrechten an Uranminen bezahlt werden. Gleichzeitig kurbelt man den Waffenverkauf an. Ein solches Geschäft kann sich Deutschland doch nicht entgehen lassen. Bleibt eben nur eine Frage. Wie überzeugt man die deutsche Bevölkerung von der Notwendigkeit des Krieges? NTV gibt da ein herausragendes Beispiel!
45Oeconomicus:
23. Januar 2013 um 02:32 Uhr@5 Peter FischerNein, Mali exportiert (noch) kein Uran. Die in Rede stehenden erfolgreichen Explorationen in Falea (im Südwesten des Landes in Richtung zum Nachbarstaat Guinea)
Im Nordosten von Mali, der Region bei Kidal (sogeanntes Rebellengebiet) explorierte seit 2007 die britische Oklo Uranium Ltd. größere Uranlager sowie weiter südlich bei Gao aussichtsreiche Phosphatvorkommen.
Derzeit ist einer der Hauptexporteure von Uran Malis östlicher Nachbar, Niger,
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Bei den teilweise hochmodernen Waffen handelt es sich um ehemalige Bestände von Ghaddafi’s Truppen, die sich in den Händen ausländischer Islamisten befinden.
Die säkularen Tuareg-”Rebellen” der Mouvement National de Libération de l‘Azawad (MNLA) hatten sich zunächst aus schierem Opportunismus mit den islamistischen Kampfgruppen verbündet, wurden dann aber von besagten Islamisten militärisch geschlagen und aus Nordmali vertrieben.
Somit entwickelte sich der Traum, in Azawad einen eigenen Staat proklamieren zu wollen, zum Albtraum.
46Oeconomicus:
23. Januar 2013 um 02:42 Uhrzu Herrn Niebel:Nachdem das letzte Jahrzehnt “unser Lebensraum” am Hindukusch verteidigt werden mußte, wird es nach Meinung des Hauptmannes der Reserve, Herrn Dirk Niebel, nunmehr notwendig, “unsere Lebensform” gegen die bösen Islamisten zu verteidigen.
Deshalb läge es in unserem fundamentalen Interesse, in Mali für Stabilität zu sorgen.
Wer also in der Sahel-Zone ein hübsches Feriendomizil gebaut hat … und das sind bestimmt Hunderttausende deutsche Bürger, kann sich nun entspannt zurücklehnen und auf Herrn Niebel anstossen (!)
Es könnte allerdings auch sein, dass der nette Herr Niebel an “unsere Lebensform” in einem anderen Kontext dachte.
Im Nordosten Mali’s liegt die Staatsgrenze zu dem hübschen Land Algerien, aus dem etwa 25% der Erdgas-Importe der EU abgedeckt werden. Außerdem fördert die staatliche Öl- und Gasgesellschaft Sonatrach täglich etwa 2 Mio Barrel Rohöl [zum Vergleich: in Deutschland werden täglich etwa 3 Mio Barrel Rohöl verbraucht].
Da für unsere Lebensform die Rohstoffe Öl und Gas zwingend notwendig sind, wäre es doch denkbar, den bereits in Mali eingesetzten Bundeswehr-Soldaten anschaulich zu vermitteln, dass, wie es Thomas de Maizère so treffend formulierte “die Bundeswehr kein Leben auf dem Ponyhof” bietet, sondern militärische Verantwortung, vielleicht auch im Nachbarland Algerien zu übernehmen hat.
Dort könnte man der freundlichen Bevölkerung die Segnungen westlichen Demokratie-Verständnisses nahe bringen und gleichzeitig die algerischen Ölquellen aus dem Einflußbereich des ‘phösen’ algerischen Nationalisten Bouteflika, der für algerisches Öl doch tatsächlich harte Devisen fordert, befreien.
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Werden wir Zeuge einer medialen Synapsen-Stimulation.
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Ihr Oeconomicus
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Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen Bundeswehr-Einsatz in Mali
Epoch-Times Deutschland, 19.01.2013
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Kriegsgetrommel im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz
Informationsstelle Militarisierung e.V., 22.01.2013
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