Primat der Ökonomen ?

„In Europa entscheiden künftig die Ökonomen, nicht die Juristen“

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Die europäischen Politiker spüren den Fluch der Schuldenfalle. EZB-Chef Mario Draghi sagt, dass die Ökonomen und nicht die Juristen darüber entscheiden werden, wer in Europa „systemrelevant“ ist.
In Davos hat ein Minister beobachtet, wie hilflos seine Kollegen sind: Sie stehen in Schockstarre, wie das Wild, das von den Scheinwerfen eines Autos geblendet wird.
[…]
DWN
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Anmerkung
Werden nun auf der Schlachtbank des Finanzfaschismus unsere kostbaren Errungenschaften, Demokratie und Rechtssystem, mit Hilfe des Ober-Metzgers Draghi geopfert?

Ihr Oeconomicus


EU treibt große Lösung voran – EZB soll alle Banken kontrollieren

EU treibt große Lösung voran – EZB soll alle Banken kontrollieren

Das Gezerre um die Kontrolle der Banken in der Euro-Zone geht weiter: Einem Medienbericht zufolge will die EU-Kommission nun einen Gesetzentwurf vorlegen, nach dem die Europäische Zentralbank die Oberaufsicht nicht nur über systemrelevante Banken, sondern auch Genossenschaftsbanken und Sparkassen übertragen will.

teleboerse

Anmerkung
Dem Vernehmen nach soll sich die geplante Aufsicht NICHT auf „besonders solvente Institute“, wie die belgisch-französische DEXIA oder die spanische BANKIA beziehen.
Besonders bemerkenswert an diesem Gesetzesvorhaben erscheint, dass die EU-Kommission nun endlich ein Instrumentarium schaffen möchte, um die „ungeliebten“ deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken unter ihre Kontrolle zu bringen.
Daneben erscheint diese Initiative ein weiteres Einfallstor zu sein, um die deutsche Einlagensicherung zur Rettung der Kundengelder für insolvente ausländischer Banken einzusetzen. Ein Ansatz, der vielen Anlegern und deutschen Banken den Schlaf rauben könnte!

Ihr Oeconomicus

Ergänzungen

EU Binnenmarkt-Kommissar Michel Barnier, Zitat:

„Die Idee dahinter ist, dass, wenn ein nationaler Garantieplan aufgebraucht ist, er sich von einem anderen nationalen Fonds etwas ausleihen kann. Reicht das das Geld im eigenen Land nicht aus, borgt man sich es eben von den solider wirtschaftenden Nachbarn.“

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Um dieses Thema etwas zu vertiefen, hier einige Dokumente und Argumentationslinien:

 

Dr. Stefan Gärtner:
„Sparkassen als Akteure einer integrierten Regionalentwicklung: Potential für die Zukunft oder Illusion?“
Dieses PDF-Dokument [180 Seiten] vermittelt hochspannende Einblicke in die Funktion deutscher Sparkassen, deren Grundlagen und Entwicklung im Wandel der Zeit. Eine hübsche Wochenend-Lektüre!

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Dr. Hans-Hagen Härtel [ehemals wissenschaftlicher Mitarbeiter im Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA]
Kurzbetrachtung: „Öffentlicher Bankensektor im Konflikt mit der EU“
PDF [2 Seiten] aus WIRTSCHAFTSDIENST 2000/VIII

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Oliver Schmidt [Dipl.-Volkswirt, Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer]
„Ende einer Ära: Was wird aus Sparkassen und Landesbanken?“  [ aus WIRTSCHAFTSDIENST 2001/VI
zum Aufsatz

„Die Rettungsschirme laufen aus – das haben wir klar vereinbart“

„Die Rettungsschirme laufen aus – das haben wir klar vereinbart“

Dr. Wolfgang Schäuble im Interview nach seiner Teilnahme an einer Sitzung des französischen Kabinetts.

Jede Wette, dass Ihr Vorschlag gleichwohl nicht verwirklicht und stattdessen der Rettungsschirm für die Euroländer verlängert wird.

„Solange Angela Merkel Bundeskanzlerin ist und ich Finanzminister bin, würden Sie diese Wette verlieren. Die Rettungsschirme laufen aus. Das haben wir klar vereinbart. Griechenland wird insgesamt drei Jahre die Kreditlinien in Anspruch nehmen können. Dann können sie noch fünf Jahre laufen. Danach ist Schluss.“

Bundesfinanzministerium – 24.07.2010