Veröffentlicht: 8. Februar 2013 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: UNTERNEHMEN IM KRISENMODUS | Tags: Entlassungswelle, Steuerausfälle, ThyssenKrupp, Transferleistungen |
Neusprech für Entlassungswelle: „Best in Class – reloaded“
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ThyssenKrupp-Quartier Teilansicht: Essen
Bildrechte: CC, Urheber: Tuxyso
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Die anhaltende Krise im internationalen Stahlgeschäft hat ThyssenKrupp erheblich gebeutelt … ein etwas makaber klingender Humor treibt allerdings noch bunte semantische Blüten.
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Den bis zu 3.800 Beschäftigten, welche sich schon recht bald auf den Kundenlisten zuständiger Jobcenter wiederfinden werden, wird die perfektionierte Methode aus einem Minus ein Plus zu zaubern (man nehme einen waagerechten Strich und ergänze diesen mit einer horizontalen, gleichlangen Linie) leider wenig nutzen.
Die Farbe der Zukunftsperspektiven betroffener Arbeitnehmer dürfte sich schon bald von hellrosa in tristes grau verwandeln.
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So hart es auch klingen mag, die Aufgabe eines Unternehmens ist nun mal, ordentliche Bilanzen vorzulegen und leider nicht, etwa aus sozial-romantischen Beweggründen Arbeitsplätze zu schaffen, oder zu erhalten.
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Diese Erkenntnis mag sich in manchen Ohren nach Sarkasmus anhören, was keineswegs in der Absicht des Autors liegt, sondern bittere ökonomische Realität ist!
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Allerdings muß gerade im Zusammenhang mit ThyssenKrupp konzidiert werden, dass ein Ausbund machtgieriger Investitionsentscheidungen des Managements letztlich für die Misere des Konzerns verantwortlich ist … wie wir nun sehen mit katastrophalen Konsequenzen für die von Entlassung bedrohten Mitarbeiter … und dem deutschen Steuerzahler, auf dessen Rücken nicht nur Steuerausfälle zu schultern sind, sondern der selbstredend für die anstehenden Transferleistungen aufkommen darf!
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Ich bezeichne diese Vorgänge aus Sicht von ThyssenKrupp als „Kapitalismus ohne Reue“.
Semantik-Akrobaten des Konzerns werden vermutlich eine solche Sichtweise erst dann untersuchen, wenn sie selbst von den Segnungen des Sozial-Staats profitieren dürfen.
Zwischenzeitlich gilt die Bewertung „Best in Class – reloaded“!
Ihr Oeconomicus
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