Zahlen, Daten, Fakten der Kreditwirtschaft
Veröffentlicht: 4. November 2013 Abgelegt unter: ausgewählte Publikationen | Tags: Dr. Tobias Schlüter, EZB-Banken-Stresstest, Kernkapitalquote, M.Sc. Tim Weber, Prof. Dr. Thomas Hartmann-Wendels, Risikoberichterstattung deutscher Banken, Statistiken 2 KommentareWelches sind die größten deutschen Institute in Deutschland? Wie viele Menschen arbeiten im Kreditgewerbe? Wie viele Girokonten und Online-Konten gibt es? Wie hoch sind die Spareinlagen in Deutschland?
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Auf diese und andere Fragen gibt die neue Publikation „Zahlen Daten, Fakten der Kreditwirtschaft“ anschauliche Antworten.
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Auf 20 Seiten präsentiert die Broschüre Grafiken und Tabellen zu den Themen Struktur, Zahlungsverkehr, Einlagen und Kredite.
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Damit soll dem Leser die Möglichkeit gegeben werden, kurzfristig und einfach einen Überblick über interessante Kennziffern der deutschen Kreditwirtschaft zu erhalten.
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» Weitere Statistiken über Banken in Deutschland
Als PDF-Dokument zum Download
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Kurzbewertung:
Hübsch aufbereitetes Zahlenmaterial, welches dem aufgeklärten Leser nicht wirklich neue Erkenntnisse liefert, da ein Großteil der Daten auch in den Monatsberichten der Deutschen Bundesbank abgebildet sind.
Wer sich Hinweise etwa zur Relation toxischer Ausleihungen, Assets oder Derivaten im Verhältnis zum jeweiligen Kernkapital (Tier 1 Rating) einzelner Institute erwartet, wird nicht fündig und sollte andere Datensammlungen vorziehen.
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Erläuterungen zur Kernkapitalquote
Zur Ermittlung der für die Kernkapitalquote relevanten Eigenmittel („Tier-Aggregate“), die in den Jahresabschlüssen der Kreditinstitute angegeben werden müssen (engl. „tier“, Rang) gibt es verschiedene Berechnungsmethoden.
Tier-1-Kapital (Kernkapital):
Stammkapital, Kapitalrücklagen, Gewinnrücklagen, Eigene Aktien im Bestand, als Verpflichtung zum Erwerb eigener Aktien ausgewiesenes Eigenkapital, Anpassungen aus der Währungsumrechnung, Minderheitsanteile, nicht kumulative Vorzugsaktien und Sonderposten für allgemeine Bankrisiken.
Vom Tier-1-Kapital vollständig abzuziehen sind unter anderem der Goodwill und sonstige immaterielle Vermögenswerte. Die Summe hieraus wird ins Verhältnis gesetzt zu den risikotragenden Aktiva. Der sich hieraus ergebende Prozentsatz ist die Kernkapitalquote.
Nicht zum Kernkapital gehören die weiteren Tier-Aggregate:
Tier-2-Kapital (Ergänzungskapital):
Unrealisierte Gewinne aus notierten Wertpapieren, sonstige Wertberichtigungen für inhärente Risiken, kumulative Vorzugsaktien, anrechenbare nachrangige Verbindlichkeiten. Vom Tier-2-Kapital abzuziehen sind die in § 10 Absatz 6 und § 10 Absatz 6a KWG in Verbindung mit § 10a KWG erwähnten Positionen.
Tier-3-Kapital (Drittrangmittel):
Als Drittrangmittel werden kurz-bis mittelfristige nachrangige Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von mindestens zwei, aber weniger als fünf Jahren angerechnet. Diese dürfen nur zur Unterlegung der Anrechnungsbeträge von Marktrisikopositionen verwendet werden. Hinzugerechnet werden darf der anteilige Gewinn, der bei Glattstellung aller Handelsbuchpositionen entstünde (unrealisierter Handelsbuchgewinn).
Als Summe aller Tier-Aggregate ergibt sich das aufsichtsrechtliche Eigenkapital.
Die Kernkapitalquote ergibt sich nun aus der Summe des Tier-1-Kapitals, geteilt durch den Anrechnungsbetrag aller (Adress-)Risikopositionen (hier sind noch Anrechnungsbeträge für das Marktrisiko und das operationelle Risiko zu berücksichtigen).
So, jetzt können Sie sicher bewerten, in welcher Kategorie die Zuflüsse europäischer Banken seit dem Lehman-Event zu finden sind.
Deren Eigenkapitalbasis wurde seither verstärkt mit rund € 225 Mrd. frischem Kapital (also Kapitalerhöhungen) und weiteren € 275 Mrd. an direkten und indirekten Staatshilfen.
In welcher Weise beeinflussen nun diese beiden Zahlen die Kernkapitalquote der Banken in toto?
Die Antworten finden sich spätestens im November 2014, wenn Draghi’s Transparenz-Offensive, also die Ergebnisse des EZB-Stresstests vorliegen.
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Bis dahin wird der Steuermichel noch eine Reihe von Überraschungen erleben, die man in den Zahlen, Daten und Fakten der Bankenverband-Broschüre vergeblich suchen wird!
Ihr Oeconomicus
zur Vertiefung:
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Die Risikoberichterstattung deutscher Banken: Erhebung des Branchenstandards
Autoren:
Dr. Tobias Schlüter, Universität zu Köln, Seminar für ABWL und Bankbetriebslehre
Univ.-Prof. Dr. Thomas Hartmann-Wendels, Universität zu Köln, Seminar für ABWL und Bankbetriebslehre,
M.Sc. Tim Weber, WGZ Bank AG. M.Sc. Michael Zander, WGZ Bank AG.
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Inhalt
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1 Einleitung
2 Literatureinordnung und Hintergrund
2.1 Literaturüberblick
2.2 Grundlagen des Geschäfts- und Lageberichts
2.3 Formen der Risikopublizität bei Banken
2.4 Zielsetzungen der Risikopublizität
3 Datengrundlage
4 Anforderungskatalog und Indexzusammensetzung
4.1 Struktur des Anforderungskatalogs
4.2 Aufbau des Risikoberichterstattungsindex (RIX)
5 Ergebnisse
5.1 Risikoberichterstattungsindex – Gesamt
5.2 Analyse der Abschnitte / Risikoarten
5.2.1 Kreditrisiko
5.2.2 Liquiditätsrisiko
5.2.3 Marktpreisrisiko
5.2.4 Operationelles Risiko
5.3 Analyse der Bankgruppen
6 Robustheit
6.1 Institutsgröße
6.2 Abschlussart
6.3 Geschäfts- / Risikoschwerpunkt
7 Fazit
8 Literaturverzeichnis
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Aufbau des Geschäftsberichts einer Bank
Abbildung 2: Struktur qualitativer Merkmale im Anforderungskatalog
Abbildung 3: Zeitliche Entwicklung des RIX – absolut sowie prozentual
Abbildung 4: Zeitliche Entwicklung des RIX nach Abschnitten getrennt
Abbildung 5: Berichtete Liquiditätsrisikoausprägungen und Relevanz
Abbildung 6: Verwendete Methoden zur Messung des Liquiditätsrisikos
Abbildung 7: Angaben zur Liquiditätsreserve
Abbildung 8: Methoden zur Ermittlung des Value-at-Risk
Abbildung 9: Hauptsächlich verwendete Konfidenzniveaus zur Ermittlung des VaR
Abbildung 10: Backtestingergebnisse für den VaR
Abbildung 11: Meldegrenzen für Operationelle Risiken
Abbildung 12: Entwicklung des RIX nach Bankgruppen
Abbildung 13: RIX nach Bankgröße kontrolliert
Abbildung 14: RIX für große Banken
Abbildung 15: RIX für Banken mit Konzern- bzw. Einzelabschluss
Abbildung 16: Entwicklung des RIX nach Bankgruppen – Nur Konzernabschlüsse
Abbildung 17: Entwicklung des RIX* nach Bankgruppen – Risikoschwerpunkt
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Bankseminar Uni Köln – PDF [72 Seiten]
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Aus dem Archiv:
Bilanzfälschung legalisiert – wie Banken tricksen: “fair value”-Bewertungen in Bank-Bilanzen
Dossier zur Gentechnik und dessen Folgen für Mensch und Natur
Veröffentlicht: 27. Mai 2013 Abgelegt unter: Gentechnik - genetically modified products (GMO), Monsanto, Politik + Gesellschaft, Politische Parteien | Tags: BASF, Bienen, Coca-Cola, Danone, EFSA, EU-Gentechnik-Recht, EU-Kommission, Gentech-Pflanzen, Gentech-Tiere, Gentechnik-Baumwolle, Gentechnik-Kartoffeln, Gentechnik-Lobby, Gentechnik-Mais, Gentechnikgesetz, Gesundheit, Glyphosat, International Life Sciences Institute (ILSI), Kennzeichnung, Kraft, Lobbyisten, McDonalds, Monsanto, Nahrungsmittelknappheit, Nestlé, Patente, Statistiken, Syngenta, Synthetische Biologie, Umwelt, Unilever Hinterlasse einen KommentarGentechnikveränderte Pflanzen und Tiere verändern unsere Lebensgrundlagen
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Elemente der Gentechnik:
Bakterienkultur in einer Schale, Saatgut und durch Elektrophorese sichtbar gemachte DNA-Fragmente
public domain, Urheber: Jack Dykinga
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Die seit Jahren hochemotional und kontrovers geführten Debatten nehmen nicht nur an Intensität zu, sondern generieren zunehmend Widerstand bei den Menschen, welcher auch bei weltweiten Demonstrationen zu erkennen ist.
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Im Zentrum der Kritik an der Agro-Gentechnik stehen vor allem diese Überlegungen:
- In die Umwelt freigesetzte gentechnisch veränderte Pflanzen sind nicht rückholbar und kontaminieren andere
- Pflanzen oder des Ernteguts sowie die Bedrohung der biologischen Vielfalt – einschließlich zum Beispiel der Bienen – sind letztlich unvermeidbar
- Jede gentechnisch veränderte Pflanze und auch alle anderen gentechnisch veränderten Lebewesen und Teile von Lebewesen sind patentiert
- Durch die Agro-Gentechnik wird die Industrialisierung der Landwirtschaft immer weiter vorangetrieben. Dadurch wird eine nachhaltige Landwirtschaft zunehmend bedroht und bedeutet eine dauerhafte Existenzgefährung zahlreicher landwirtschaftlicher Betriebe.
Untrennbar mit der Industrialisierung und Gentechnisierung der Landwirtschaft verbunden ist neben dem Einsatz von Pestiziden ein hoher Verbrauch von fossiler Energie und künstlichem Dünger. Beides trägt – wie wir heute wissen – in erheblichem Ausmaß zum Klimawandel bei. Hinzu kommen ökologische Risiken wie die Zerstörung der biologischen Vielfalt und die Verschmutzung von Ressourcen wie Boden und Wasser.
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Alle gentechnisch veränderten Pflanzen sind patentiert. Da nur mit Zustimmung der Patentinhaber an patentiertem Saatgut geforscht werden darf, liegen den Zulassungen gentechnisch veränderter Pflanzen hauptsächlich Unterlagen und Forschungsergebnisse der antragstellenden Unternehmen zugrunde. Unabhängige Forschungsergebnisse gibt es nur in sehr beschränktem Umfang.
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Die Anwendung der Agro-Gentechnik ist inzwischen auf EU-Ebene gesetzlich geregelt. Aber Einigkeit besteht bei Gentechnik-Befürwortern und Gentechnik-Kritikern darüber, dass Kontaminationen anderer Pflanzen – und somit auch bei der Einhaltung vorgeschriebener Sicherheitsabstände zwischen Feldern – nicht mit Sicherheit vermeidbar sind. Der entscheidende Unterschied liegt darin, ob darin ein Problem gesehen wird.
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Zu vielen Fragen der Gentechnik hat der Informationsdienst Gentechnik ein umfangreiches Dossier aufgebaut, dessen Eckpunkte hier abgebildet werden:
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Gentechnik-Statistiken
Wie viele Gentechnik-Pflanzen wachsen eigentlich wo in der Welt? Und wie sieht das Verhältnis zum konventionellen Anbau aus? Antworten auf diese und ähnliche Fragen finden Sie in unserem Dossier zu statistische Zahlen und Entwicklungen rund um den Anbau von Gentechnikpflanzen sowie zu den gentechnikfreien Regionen.
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Bienen und Gentechnik
Imker sind besonders von der Agrogentechnik betroffen, da sich die Bienen ihre Pollen von überall suchen – auch von Gentech-Feldern. Deshalb haben mehrere Imker geklagt. 2011 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Urteil verkündet: Honig, der mit gentechnisch veränderten Pollen verunreinigt wurde, ist nicht verkehrsfähig.
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Hunger und Gentechnik
Die Experten sind sich einig. Gegen den Hunger in der Welt hilft keine Gentechnik! Lesen Sie hier, warum das so ist und was es mit der Nahrungsmittelknappheit tatsächlich auf sich hat.
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Mon 810: Gentechnik-Mais
Der Gentechnik-Mais in Deutschland ist verboten. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren neue Studien, die ein Risiko für nützliche Insekten wie Bienen und Marienkäfer nachweisen. Monsanto konnte sich bisher gerichtlich nicht gegen das Verbot durchsetzen.
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Gentechnik-Kartoffeln
Die BASF hat angekündigt, ihr Gentechnikgeschäft aus Deutschland abzuziehen. Die Zentrale der BASF Plant Science wird in die USA verlegt. Der Versuch, Gentech-Kartoffeln in Europa zu vermarkten, ist gescheitert.
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Gentechnik-Baumwolle
Bereits 75% der weltweit angebauten konventionellen Baumwolle ist gentechnisch verändert. Die Probleme der Bauern werden dadurch nicht gelöst.
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Patente in der Landwirtschaft
Weniger als zehn Konzerne dominieren heute den Weltmarkt für Saatgut und Pestizide. Mithilfe der Patentierung von Pflanzen und Tieren versuchen diese Unternehmen die Kontrolle über die weltweite Nahrungsmittelproduktion zu erlangen.
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Ohne-Gentechnik-Kennzeichnung
Mit der „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung können Hersteller ihre Produkte kennzeichnen, wenn Sie auf Gentechnik in der Produktion verzichten. Fordern Sie von Ihrem Hersteller die gentechnikfreie Produktion!
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Roundup (Glyphosat) & Gentechnik
Die große Mehrheit der weltweit angebauten gentechnisch veränderten Pflanzen ist herbizidresistent. Die chemischen Spritzmittel können scheinbar problemlos auf die Pflanzen gesprüht werden, während alles andere Grün um sie herum abstirbt. Großflächiger Anbau in den USA sowie in Lateinamerika spült Milliarden in die Kassen von Monsanto. Doch während die Konzern-Kassen klingeln, leiden Menschen und Umwelt
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Pläne für ein neues EU-Gentechnik-Recht
Den EU-Mitgliedsstaaten sollte das Recht eingeräumt werden, auf ihrem Territorium den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zu verbieten. Die EU-Kommission, das Parlament und zuletzt die dänische Ratspräsidentschaft hatten dazu Vorschläge vorgelegt, die aber scheiterten. Lesen Sie, was die Entwürfe beinhalteten.
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Kosten der Gentechnik
Die Kosten der Gentechnik sind immens, wenn man Schäden durch Verunreinigung bzw. den Schutz davor mit einrechnet. Doch zahlen müssen nicht die Verursacher sondern die Hersteller, die gentechnikfrei produzieren wollen.
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EFSA-Reform
Immer wieder wird die Arbeit der EFSA kritisiert. Denn unternehmensunabhängige Sicherheitsforschung und gentechnikkritische WissenschaftlerInnen fehlen. Doch die EFSA bildet die Grundlage für die Entscheidung der EU-Kommission, wenn es um die Zulassung von Gentech-Pflanzen geht.
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Null Toleranz für nicht zugelassene GVO
Unsere Kühe und Schweine stehen kurz vor dem Hungertod. Das behauptet zumindest die Gentechniklobby. Sie will deshalb die Null-Toleranz bei nicht zugelassenen GVO kippen.
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Bundesverfassungsgericht bestätigt Gentechnikgesetz
Ein Erfolg für die gentechnikkritische Bewegung: Am 24.11.2010 hat das Bundesverfassungsgericht das Gentechnikgesetz bestätigt. Sowohl das Standortregister als auch die Haftungsregelungen sind mit dem Grundgesetz vereinbar und bleiben somit bestehen.
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Gentechnisch veränderte Tiere
Gentech-Tiere werden von ihren Erschaffern als Wunderwaffen gegen Hunger und Krankheiten angepriesen. In Wirklichkeit sind die Folgen für unsere Gesundheit und die Umwelt jedoch völlig unklar – ganz zu schweigen vom Leid der betroffenen Tiere
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Gentechnik und Rechtsextremismus
In diesem Dossier wird aufgezeigt, wie Rechtsextreme versuchen, über das Thema Gentechnik breite Teile der Bevölkerung zu erreichen. Deutlich wird auch, wie tief Naturschutz und biologischer Landbau bereits im nationalsozialistischen Denken verankert waren. Hier finden Sie außerdem Adressen von Beratungsstellen, falls Sie mit rechtsextremen Poltitikangeboten im Bereich Gentechnik konfrontiert sind.
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Synthetische Biologie
Die Synthetische Biologie verfolgt die Idee, künstliches Leben neu zu erschaffen, um es industriell zu nutzen. Dabei werden ähnliche Methoden wie bei der Gentechnik verwendet. Eine gesellschaftliche Debatte wird darüber so gut wie gar nicht geführt, bemängeln kritische Wissenschaftler.
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Quelle: Informationsdienst Gentechnik
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Auf den Punkt gebracht:
Monsanto auf Deutsch – Die Seilschaften der Gentechnik
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Gentechnik in der Medizin
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Nachdem es amerikanischen Wissenschaftlern gelungen ist, aus einer Hautzelle einen menschlichen Embryo zu klonen, erleben wir eine nicht minder heftige Debatte zum Einsatz gentechnischer Erkenntnisse in der Medizin.
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Wie weit darf der Mensch gehen? Ist jedes Mittel recht, um tödliche Krankheiten heilen zu können? Ist es nicht naiv zu glauben, dass Gesetze einen Missbrauch verhindern können?
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Zu diesem Themenkomplex diskutierte Alexander Kähler mit
– Wolf-Michael Catenhusen (Deutscher Ethikrat)
– Prof. Detlev Ganten (Pharmakologe und Molekularmediziner Charité Berlin)
– Magdalene Kaminski (Deutsche Parkinson Vereinigung)
– Christina Elmer (Der Spiegel)
– Peter Liese (CDU, MdEP EVP-Fraktion)
in der Phoenix-Runde am 21.05.2013:
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Die Positionen von Ministerien, Parteien und Verbänden zur Gentechnik
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Einen guten Überblick über die Positionen der unterschiedlichsten Verbände gibt der Diskurs Grüne Gentechnologie.
Gentechnikkritische Stellungnahmen hat der Informationsdienst Gentechnik zusammengestellt.
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Bundeslandwirtschaftsministerium
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Das BMELV steht der grünen Gentechnik wohlwollend gegenüber und hat die Federführung beim aktuellen Versuch, das bestehende grentechnikgesetz zu verwässern.
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Bundeswirtschaftsministerium
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Das BMWi sieht in der grünen Gentechnik in erster Linie ein Zukunftstechnologie. Das Informationsangebot beschränkt sich auf einige Branchendaten und Grundsatzreden.
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Bundesumweltministerium
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Das Angebot des eher gentechnik-kritischen BMU behandelt vor allem die Themen Biosicherheit sowie Monitoring und bietet die entsprechenden Gesetzestexte an.
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Bundesforschungsministerium
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Das BMBF steht hinter der grünen Gentechnologie. Das Ijternetangebot zum Thema Biotechnologie bezieht sich aber vor allem auf medizinische und industrielle Anwendungen.
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Bündnis 90 / Die Grünen
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Die Bundestagfraktion stellt ihre gentechnik-kritischen Positionen auf einer Themenseite ausführlich dar. Zusätzlich gibt es einen Parteiratsbeschluss.
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CDU
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Ethisch verantwortbar nutzen will die CDU die Gentechnik. Anträge, Reden und Mitteilungen sind übersichtlich zusammengestellt. Es gibt auch ein ausführliches Gesamtkonzept Bio- und Gentechnologie. Die Fraktion von CDU/CSU liefert vor allem Pressemitteilungen über die Chancen der Gentechnik.
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FDP
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Die FDP will die Chancen der grünen Gentechnik nutzen, heißt es in mehreren Pressemitteilungen und einem Positionspapier
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Freie Wähler
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Position der FW:
- unklarer Kurs der CSU bei der Grünen Gentechnik verunsichert Bürger
- ein klares bayerisches und deutsches „Nein“ zur Grünen Gentechnik
- Nutzen für heimische Landwirtschaft zweifelhaft, in erster Linie habe n derzeit Saatgutkonzerne ein Interesse am Verkauf
- Konzerninteressen dürfen nicht vor Bürgerinteressen gehen
- keine experimentellen Eingriffe in die Natur zu Lasten von Mensch und Tierwelt
- aus Fehlern anderer Länder lernen: GV-Raps in Kanada inzwischen lästiges Unkraut, welches Landwirten, die völlig andere Kultursorten anbauen, Probleme in der Bewirtschaftung der eigenen Felder bereitet
- keine Entmündigung der Regionen durch zu enge Auslegung von EU-Vorschriften
- Kommunen darf es nicht weiter untersagt werden, in Pachtverträgen die Aussaat genveränderter Pflanzen zu verbieten; Frankreich nutzt eine EU-Schutzklausel und verbietet den Anbau von GV-Mais unter Hinweis auf ein vorliegendes Gesundheitsrisiko
- Gefahr des Verlustes von Exportchancen der bayerischen Ernährungswirtschaft; Markenzeichen „gentechnikfrei“ zunehmend gefragt