Veröffentlicht: 14. Oktober 2012 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: €URO, Euro- und Finanzkrise, Polit-Zirkus, SPANIEN | Tags: Anders Borg (schwedischer Finanzminister), Dr. Wolfgang Schäuble, GRIECHENLAND / GREECE, Staatspleite |
„Wird in Griechenland nicht passieren“
Schäuble schließt Bankrott aus
Mit kategorischen Worten wischt Finanzminister Schäuble die Möglichkeit einer griechischen Staatspleite vom Tisch.
„Wir glauben, es macht keinerlei Sinn, über einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone zu spekulieren“,
betonte der CDU-Politiker und warnte, ein solcher wäre „sehr schädlich“ für Griechenland, die Eurozone und auch die gesamte Weltwirtschaft.
Schwedens Finanzminister Anders Borg hatte am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds in Tokio einen Austritt des Landes aus dem gemeinsamen Währungsraum innerhalb des nächsten halben Jahres als wahrscheinlich bezeichnet.
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Veröffentlicht: 2. September 2012 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: JAPAN | Tags: Finanzminister Jun Azumi, Staatspleite |
Schulden außer Kontrolle: Japan befürchtet Staatspleite
Japans Regierung muss die Staatsausgaben um Milliarden Dollar kürzen, um im Oktober nicht zahlungsunfähig zu sein. Ein Gesetz zur Defizit-Finanzierung könnte helfen, aber die Opposition stellt sich quer. Sie will vorgezogene Neuwahlen und setzt die Regierung unter Druck.
„Der Regierung geht das Geld aus, das ist keine erfundene Geschichte“, sagte der Finanzminister Jun Azumi auf einer Pressekonferenz. „Das ist eine echte Bedrohung.“ Ein Fehlschlag bei der Verabschiedung des Gesetzes könnte an den Märkten den Eindruck erwecken, „dass Japans Finanzverwaltung auf unsicherem Boden steht“, fügte er hinzu.
Veröffentlicht: 16. Januar 2012 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: Kredit-Ratings und Rating-Agenturen | Tags: "Vom Gottesstaat", Almut Müller, Augustinus, Bonität, Bundestag, Club betreuter Denker, EFSF, ESM, Kreditlaufzeit, Krise, Lebensversicherer, Lebensversicherung, Portefeuille, Ratingagentur, Räuberbanden, Ressourcen, Schäuble, Schuldenbremse, Sparpakete, Staatspleite, Standard & Poor's, toxische Papiere, Zitat |
Zitat zum Tage
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„Was anders sind also Reiche, wenn ihnen Gerechtigkeit fehlt, als große Räuberbanden?
Sind doch auch Räuberbanden nichts anders als kleine Reiche.
Auch da ist eine Schar von Menschen, die unter Befehl eines Anführers steht,
sich durch Verabredung zu einer Gemeinschaft zusammenschließt und nach fester Übereinkunft die Beute teilt.
Wenn dies üble Gebilde durch Zuzug verkommener Menschen so ins Große wächst,
daß Ortschaften besetzt, Niederlassungen gegründet, Städte erobert, Völker unterworfen werden,
nimmt es ohne weiteres den Namen ‚Reich‘ an, […]“
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Bildquelle, Bildrechte und Lizenzgenehmigung
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Zitat-Quelle:
[ Augustinus, Aurelius, „Vom Gottesstaat“, Übers. v. W. Thimme, Bd.1, Buch 1 – 10, München. 1977, 173f. ]
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‚rating‘ hat nichts mit raten zu tun (!)
Standard & Poor’s sei Dank!
Die Nation und vor allem der semantische Sedativa verbreitende Mainstream darf wieder einmal raten!
Die ‚phöse‘ Ratingagentur hat doch tatsächlich wieder zugeschlagen … die EU empört sich, die Euro-Alchimisten versuchen das Ereignis herunterzuspielen oder raten, die Ratingagenturen zu entmachten oder die downgradings einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen.
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Mir erschließt sich der Gedanke, warum sich über die Ursache(n) dieses Events Ratlosigkeit breit macht, oder gar böse Absichten unterstellt werden, nicht wirklich.
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Wie so oft, liegt des Rätsels Lösung einfach darin, die seitens S&P dargelegten Gründe für die Neubewertung zur Kenntnis zu nehmen:
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„We also believe that the agreement [the latest euro rescue plan] is predicated on only a partial recognition of the source of the crisis: that the current financial turmoil stems primarily from fiscal profligacy at the periphery of the eurozone. In our view, however, the financial problems facing the eurozone are as much a consequence of rising external imbalances and divergences in competitiveness between the EMU’s core and the so-called “periphery”. As such, we believe that a reform process based on a pillar of fiscal austerity alone risks becoming self-defeating, as domestic demand falls in line with consumers’ rising concerns about job security and disposable incomes, eroding national tax revenues.“
It’s always an advantage to be able to read!
Isn’t it quite easy to understand the action instead of guessing around and/or distributing baloney?
Zu Recht schreibt S & P den Euro-Besoffenen ins Stammbuch, die wahren Ursachen der Krise nicht wahrgenommen zu haben bzw. vorsätzlich zu negieren.
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Der leider noch überwiegende Teil der Menschen, die ihren Mitgliedsausweis im „Club betreuter Denker“ als Privileg „der ersten Reihe“ wahrnehmen, wird weiterhin suggeriert, fiskalpolitische Abenteuer diverser Club-Med-Staaten seien die Hauptursache der aktuellen Verwerfungen.
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In der Tat ist die Eurokrise aber eher die folgerichtige Konsequenz unterschiedlichster ökonomischer Ausrichtung, Ressourcen und Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsländer.
Erzwungene und verfassungsmäßig festzuschreibende „Sparpakete“ oder „Schuldenbremsen“ sind nach Einschätzung der Ratingagentur kontraproduktiv, da solche Maßnahmen schlichtweg den Konsum drosseln und in der Folge auch Steuereinnahmen verringern.
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Schön, dass die S&P-Analyse diese Wechselwirkung so deutlich herausgearbeitet hat und damit unsere diesbezügliche Einschätzung, die ich in zahlreichen Beiträgen, Kommentaren und Analysen deutlich gemacht habe, teilt.
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Welche mittel- und unmittelbaren Konsequenzen sind nun, verursacht durch die Neubewertung, zu erwarten?
Japanische Investoren haben bereits reagiert und verlassen in Scharen die Eurozone.
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Damit deutsche Lebensversicherer sich nicht von den rückgestuften Staatsanleihen trennen müssen [was zu einer Kettenreaktion führen würde], erwägt die Bundeskanzlerin auf Anraten des stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion Michael Meister, diesbezügliche gesetzliche Vorschriften zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern.
Sollte dies so geschehen, wird das Risiko einer Staatspleite vom Versicherer, der solch toxische Papiere hält, auf den Versicherungskunden abgewälzt.
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Speziell Versicherungskunden, deren Lebensversicherung als Tilgungsinstrument für Hypothekenkredite dient, werden sich vermutlich am Ende der Kreditlaufzeit die Augen reiben.
Da kommt doch so richtig Freude auf, wenn nicht beim Versicherungskunden, so doch bei maroden Staatspleitiers, deren Papiere nun weiterhin von Versicherungsgesellschaften ins Portefeuille aufgenommen werden können.
Im Hinblick auf die Herabstufung Frankreichs [von mir bereits im Mai 2010 prognostiziert] dürfte die Bonität des Rettungsfonds EFSF ebenfalls gefährdet sein. Dies könnte das bisherige deutsche Garantievolumen erhöhen.
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Da sind wir doch alle gespannt, mit welcher Argumentation uns und dem Deutschen Bundestag solche neuen Wahrheiten serviert werden.
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Es würde wohl kaum überraschen, wenn sich Herr Schäuble wie so oft, zwischen Zweckoptimismus und ‚politischen‘ Wahrheiten um klare Eingeständnisse drückt.
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Ein hübsches Beispiel seines ‚Könnens‘ im Zusammenhang mit Fragen zur ESM Ausgestaltung sehen wir hier
Auf ein weiteres gelungenes Beispiel von Herrn Schäuble’s weitsichtigen Überzeugungen macht Almut Müller in ihrem Beitrag „Wir gehen dann schon mal vor“ aufmerksam. Überlegungen zur europäischen Politik – [PDF – 11 Seiten] vom 01.Sept.1994 (!)
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NACHTRAG – 23:45h:
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Macht nix … zahlt eben Deutschland noch einige hundert Milliarden mehr!
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Ihnen allen eine angenehme Woche.
herzlichst
Ihr Oeconomicus
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Veröffentlicht: 17. Januar 2011 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, DEUTSCHLAND - GERMANY, Dokumenten-Sammlung, Euro-Zone (EU-Mitgliedsländer OHNE eigene Währungssouveränität), Finanzkrise | Tags: Banken, Bundesbank, Deutsche Bank, Euro, Folker Hellmeyer, HRE, IRLAND, Jörg Asmussen, Josef Ackermann, Philipp Hildebrand, Prof. Hans-Werner Sinn, SNB, Staatspleite, Theo Waigel, Wieslaw Jurcenko |
Euroland in Bankenhand
Nun ist es durch, das Rettungspaket für Irland und damit – so jedenfalls die offiziellen Stellungnahmen – auch für den Euro. Doch Zweifel sind angebracht. Zweifel daran, dass hier tatsächlich Irland oder gar der Euro gerettet werden sollten. Denn selten war eine Debatte so zynisch und verlogen wie diese.
Sogar der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, gerierte sich dieser Tage ganz als guter Europäer, der bei seinem Plädoyer für die Irlandhilfe nur die Wahrung der Einheit Europas im Blick habe. Unerwähnt blieb allerdings, wie sehr auch seine Bank von einer Pleite Irlands betroffen wäre. Bei seiner Aussage, wonach die Deutsche Bank mit lediglich knapp 400 Mio. Euro „netto“ gegenüber Irland „exponiert“ sei, handelt es sich gewissermaßen bloß um das Kleingedruckte. Netto meint hier, es gibt Soll und Haben und beide sind verrechnet. Faktisch aber sieht man nur die Spitze eines Eisbergs und nicht seine gesamte Dimension, sprich: die wirkliche Höhe der Kredite, mit denen Irland bei der Deutschen Bank in der Kreide steht – und die im Falle eines Staatsbankrotts abzuschreiben wären. Auch hat Herr Ackermann nicht präzisiert, was er mit seinem Irland-Exposure eigentlich genau meint. Er hat also eigentlich nichts gesagt.
Daher sollten solche Aussagen zumindest misstrauisch machen. Wie kann es überhaupt angehen, dass Irland, ein Land, das 2007 noch das reichste Land der EU war, plötzlich vor der Staatspleite steht?
Betrachtungen von Wieslaw Jurcenko