Preisvolatilität und Spekulation auf den Märkten für Agrarrohstoffe

Broschüre des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(BMELV)

Stand Januar 2013 – Text Referat 411
Weitere Informationen finden Sich im Internet unter http://www.bmelv.de

Anmerkung des BMELV:
Diese Broschüre wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des BMELV kostenlos herausgegeben.
Sie darf nicht im Rahmen von Wahlwerbung politischer Parteien oder Gruppen eingesetzt werden.

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Auszug:

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„Einleitung
In den letzten Jahren kam es auf den Agrarrohstoffmärkten zu heftigen Preisschwankungen mit extremen Preisspitzen. Sie haben problematische Auswirkungen auf die Ernährungslage, vor allem in den am wenigsten entwickelten Ländern. Nahrungsmittel sind als unmittelbare Lebensgrundlage besondere Güter. Wegen der absehbaren Entwicklungen bei den fundamentalen Faktoren (unter anderem wachsende Weltbevölkerung, verändertes Konsumverhalten in Schwellenländern, Nachfrage nach Bioenergie, begrenztes Vorhandensein von Anbaufläche, abnehmende Verfügbarkeit fossiler Energie und Wasser, Ressourcenverknappung in ökologisch sensiblen Regionen durch den Klimawandel) wird das Preisniveau langfristig steigen. Zudem ist auch künftig mit einer großen Volatilität der Nahrungsmittelpreise zu rechnen.

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Die Bundesregierung nimmt das Problem des in vielen Regionen verbreiteten Hungers ernst und beteiligt sich mit großem Einsatz auf internationaler Ebene, aber auch mit einer Vielzahl eigener Projekte an der Lösung dieses Problems. Sie hat die Thematik der Spekulation mit Nahrungsmitteln frühzeitig aufgegriffen, so auf dem vom BMELV organisierten Global Forum for Food and Agriculture im Januar 2011. Im Rahmen der G20 hat sich Deutschland nicht erst seit dem Gipfel von Cannes 2011 entschieden für mehr Transparenz und angemessene Regulierung auf den Finanzmärkten eingesetzt. In diesem Sinne unterstützt die Bundesregierung auch die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Finanzmarktreformen im Hinblick auf Agrarterminmärkte.

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Funktionierende Agrarterminmärkte sind sowohl für Verbraucher als auch für Produzenten immer wichtiger geworden. Sie ermöglichen die Absicherung gegen Preisschwankungen und geben Signale über die Erwartungen künftiger Preisentwicklungen. Eine Regulierung der Agrarterminmärkte darf diese Eigenschaften nicht untergraben. Daher werden folgende Ziele verfolgt:

  1. die Funktionsfähigkeit der Agrarterminmärkte zu stärken,
  2. Marktmissbrauch zu verhindern und
  3. Gefahren für die Welternährung durch mögliche Fehlentwicklungen an den Agrarterminmärkten zu vermeiden.

[…]“

PDF – [24 Seiten]

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Archiv-Beiträge aus der Kategorie
Agrar-Ökonomie


»Für die Völker des Südens hat der dritte Weltkrieg längst begonnen«

»Für die Völker des Südens hat der dritte Weltkrieg längst begonnen«
Der Schweizer Jean Ziegler war der erste UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung und ist heute Vizepräsident des beratenden Ausschusses des UN-Menschenrechtsrates.
Wir lassen sie verhungern« heißt Ihr neues Buch – Untertitel: »Massenvernichtung in der Dritten Welt.« Wer ist verantwortlich dafür, daß Millionen Menschen jedes Jahr verhungern?
Interview mit Jean Ziegler
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aus dem Video-Archiv: „Wie die EU Afrika in die Armut treibt“

Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt

ARTE Doku
Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt

Goldman Sachs Headquarter
Bildrechte: Creative Commons-Lizenz, Urheber: Quantumquark
Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs ist in den letzten Jahren zum Symbol für Maßlosigkeit und ausufernde Spekulationen im Finanzbereich geworden. Ihre Geschäfte mit der Zahlungsunfähigkeit amerikanischer Privathaushalte haben sie zwar an den Rand des Bankrotts gebracht, aber letztlich wurde sie dank ihrer politischen Verbindungen vor dem Aus bewahrt. Auch gegen den Euro soll Goldman Sachs spekuliert haben und an der Wirtschaftskrise Griechenlands nicht unbeteiligt sein.
Seit fünf Jahren steht die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs für sämtliche Exzesse und Entgleisungen der Finanzspekulation. Durch hochspekulative Geschäfte mit der Zahlungsunfähigkeit der amerikanischen Privathaushalte konnte sich die Bank an der aktuellen Finanzkrise bereichern und wurde dank ihrer politischen Verbindungen selbst vor dem Bankrott bewahrt.
Als die amerikanische Krise über den Atlantik nach Europa schwappte, wurde Goldman Sachs zu einem der Protagonisten der Euro-Krise:
Die Bank soll gegen die europäische Einheitswährung spekuliert und die griechische Staatsschuldenbilanz mit Hilfe komplexer und undurchsichtiger Währungsgeschäfte geschönt haben.
Als die europäischen Regierungen nacheinander dem Zorn der Wähler zum Opfer fielen, nutzte Goldman Sachs die Gunst der Stunde, um ihr komplexes Einflußgeflecht auf den alten Kontinent auszuweiten.
Goldman Sachs ist mehr als eine Bank. Sie ist ein unsichtbares Imperium, dessen Vermögen mit 700 Milliarden Euro das Budget des französischen Staates um das Zweifache übersteigt. Sie ist ein Finanzimperium auf der Sonnenseite, das die Welt mit seinen wilden Spekulationen und seiner Profitgier in ein riesiges Kasino verwandelt hat. Mit weltweit einzigartigen Verflechtungen und einem Heer aus 30.000 Bankern konnte Goldman Sachs auch in den letzten fünf Krisenjahren kräftige Gewinne einstreichen, seine Finanzkraft weiter ausbauen, seinen Einfluss auf die Regierungen stärken und sich vonseiten der amerikanischen und europäischen Justiz völlige Straffreiheit zusichern.
Das Geschäftsgebaren der Bank ist überaus diskret. Ihr Einfluss reicht weit in den Alltag der Bürger hinein – vom Facebook-Börsengang über die Ernennung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank bis hin zum Lobbying gegen die Regulierung des Finanzsektors. Der Arm der Bank ist lang, und sie befindet sich stets auf der Gewinnerseite.
Der Dokumentarfilm gibt Einblicke in die Mechanismen der finanziellen und politischen Machenschaften der Bank.
Video – [1:11:38>
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weitere höchst spannende Dokumente und Video’s:

File:FinancialCrisisReport.pdf

Bildrechte: gemeinfrei,
Author: United States Senate PERMANENT SUBCOMMITTEE ON INVESTIGATIONS
Committee on Homeland Security and Governmental Affairs,
Carl Levin and Tom Coburn
Gesamte Dokumentation – PDF [646 Seiten]
Goldman Sachs & the Destruction of Greece
Video – [50:36 Min]
Inside Story Americas – Goldman Sachs: Off the hook?
Video – [25:53 Min]
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Hintergründe

Who Controls Goldman Sachs?

Goldman Sachs und der aktuelle Kampf um die nächste US-Präsidentschaft
Commodity Trading for Dummies
youtube – [10:29 Min]
Goldman’s new money machine: warehouses
Reuter’s
The Great American Bubble Machine
RollingStone
USA Reality – The Food Bubble
How Wall Street Starved Millions and Got Away With It
While Goldman Sachs agreed to pay $550 million to resolve a civil fraud lawsuit filed by the SEC, Goldman has not been held accountable for many of its other questionable investment practices. A new article in Harper’s Magazine examines the role Goldman played in the food crisis of 2008 when the ranks of the world’s hungry increased by 250 million. We speak to Harper’s contributing editor Frederick Kaufman.
youtube – [9:38 Min]
How Goldman Sachs Created the Food Crisis
Don’t blame American appetites, rising oil prices, or genetically modified crops for rising food prices. Wall Street’s at fault for the spiraling cost of food.
FP Foreign Policy
Monitor Nr. 638 vom 30.08.2012: „Geschäft mit dem Hunger“
WDR
Commodity derivatives
Finance Watch
The ABC’s of Goldman’s ABACUS
Whether you’re an institutional investor or a stay at home mom who follows CNN, you’ve most likely heard the words “ABACUS”, “SEC”, “Goldman Sachs”, and “Fraud” in the same sentence. Most will probably tell you that ABACUS was a fancy deceptive ploy by Goldmand Sachs (GS) to cheat other banks out of their money and make bets against the U.S. housing market, which would ultimately lead to the recession. To those views we’d have to say “maybe”, “no”, “no”, and “definitely not”. Call us what you will, but we’re going to take a different stance on the issue, first explaining what ABACUS really is and then placing it in the context of financial markets.
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What is a CDO?
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What is a Synthetic CDO?
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What is ABACUS?
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DiamondSlice
Understanding the Financial Crisis – very well explanation!
youtube – [11:10 Min]
Goldman Sachs – Owner of Europe AND USA
youtube – [4:03 Min]
Das Netzwerk von Goldman Sachs rund um den Globus [mit interaktiver Grafik]
Muckety
Goldman Sachs & Rothshild Strategie: Übernahme der EU durch Elite-Banker
youtube – [27:24 Min]
Goldman Sachs & Schäuble verkünden gewissenhaft die ESM-Ratifizierung
youtube – [42:16 Min]
„Goldman Sachs“ – Ein Kommentar von Gernot Hassknecht
Ausschnitt aus der ZDF „heute show“ vom 16. September 2011: Gernot Hassknecht von der Sparkassenzeitung Knax über die „Machenschaften von Goldman Sachs“
youtube – [3:00 Min]
Goldman Sachs erzielt Milliarden-Gewinn
Die US-Großbank Goldman Sachs hat im dritten Quartal von der Erholung an den Finanzmärkten profitiert und einen überraschend hohen Gewinn eingefahren. Dieser lag bei 1,5 Milliarden US-Dollar bzw. 2,85 US-Dollar pro Aktie. Die guten Zahlen resultieren vor allem aus den Zuwächsen bei Wertpapieranlagen und einer kräftigen Belebung des Investmentbankings.
Holger Scholze fasst den Börsentag zusammen.
youtube – [3:08 Min]
17.10.2012, Dirk Müller: Milliardengewinne bei Goldman Sachs und JP Morgan
youtube – [8:35 Min]
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Im Einflussbereich von GS:
International Crisis Group
Die Organisation wurde 1995 von Morton Abramowitz (früherer U.S. Botschafter in der Türkei und Thailand und später Präsident des Carnegie Endowment for International Peace), Mark Malloch Brown (später UNDP-Administrator, stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen, sowie Staatsminister für Großbritannien) und George MitchellU.S. Senator und erster Vorsitzender der Crisis Group, gegründet.
Von 2000 bis 2009 war der ehemalige australische Außenminister Gareth Evans Präsident und Geschäftsführer der Organisation. Seit Mitte 2009 ist Louise Arbour Präsidentin und leitende Geschäftsführerin. Sie war davor Hohe Vertreterin für Menschenrechte der Vereinten Nationen und Richterin am Obersten Gerichtshof Kanadas. Der Beirat (Board) von ICG besteht aus ehemaligen internationalen Politikern und Diplomat. Aus Deutschland ist Joschka Fischer vertreten und aus der SchweizMaria Livanos Cattaui. Externe deutsche Senior Berater sind Volker RüheChristoph Bertram und Uta Zapf.

Die Manipulation des Ölpreises

Die Manipulation des Ölpreises

Der Preis für Erdöl ist wieder einmal in lichte Höhen gestiegen. Wer legt fest, wie hoch oder tief die Ölpreise sind?
Neben den Ölproduzenten und -Lieferanten geraten nun auch die Ölbörsen, an denen das Öl gehandelt wird, in den Focus der Aufmerksamkeit. Die Preise werden über Agenturen gemeldet, die kaum kontrolliert werden, kritisiert eine neue Studie. Und: es wird 15-mal mehr Öl auf dem Papier gehandelt, als jeden Tag real gebraucht wird.
Wie viel Manipulation oder Spekulation steckt nun tatsächlich in unserem Ölpreis? Und wie wirkt sich all das auf unser tägliches Leben und Wirtschaften aus?
Fragen, die nach der Manipulation mit den Richtzinssätzen LIBOR und EURIBOR besonders aktuell sind.
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Ein willkommener Anlass, die Geschichte des Erdöl’s ausführlicher zu beleuchten und Erkenntnisse zu ökonomischen Wechselwirkungen zu gewinnen:
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Das Öl-Zeitalter I – 1 von 4
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Das Öl-Zeitalter I – 2 von 4
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Das Öl-Zeitalter I – 3 von 4
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Das Öl-Zeitalter I – 4 von 4
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Das Öl-Zeitalter II – 1 von 4
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Das Öl-Zeitalter II – 2 von 4
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Das Öl-Zeitalter II – 3 von 4
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Das Öl-Zeitalter II – 4 von 4
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Im Sog der Schulden

Im Sog der Schulden

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Portugal ist nächstes Opfer der Finanzmärkte und muss unter den Rettungsschirm. ­Weitere werden folgen, solange der Teufelskreis der Spekulation nicht durchbrochen wird.
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Wenn man den Marktmechanismus, so der Historiker Karl Polanyi 1944,

„.. als ausschließlichen Lenker des Schicksals der Menschen und ihrer natürlichen Umwelt zuließe, dann würde dies zur Zerstörung der Gesellschaft führen, denn entfesselte Arbeits-, Grundstücks- und Finanzmärkte funktionieren wie „Teufelsmühlen“..“

Sehr wahr, dürften viele Portugiesen seufzen, nachdem sich die kommissarische Regierung Sócrates unter den EU-Rettungsschirm begeben musste.
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Nach Isländern, Griechen und Iren sind elf Millionen Portugiesen die nächsten, die ins gnadenlose Mahlwerk der Finanzmärkte geraten. Ihnen könnten schon bald die spanischen Nachbarn folgen.
Für Ansteckung werden die Rating-Agenturen schon sorgen.
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Ihr Oeconomicus


SuperMarkt: Hungern für die Notenpresse

Zitat zum Tage

„Aber man kann unmöglich die Wut des hungrigen Magens bändigen, welcher den Menschen so vielen Kummer verursacht!
Ihn zu besänftigen, gehn selbst schöngezimmerte Schiffe über das wilde Meer, mit Schrecken des Krieges gerüstet. “
[Homer, griechischer Epiker (809 vChr – 724 vChr) – Quelle: Odyssee XVII, 286]

SuperMarkt: Hungern für die Notenpresse

Böse Spekulanten werden für die stark steigenden Lebensmittelpreise gegeißelt. Sehr zur Freude der wahren Schuldigen. Dass sich agrarische Rohstoffe derart verteuern konnten, hat aber eine Reihe von Gründen.
Spekulation und Lebensmittelpreise…


Die Krise – ein Schauspiel der Ohnmacht

Die Krise – ein Schauspiel der Ohnmacht

Die Hauptverursacher der Krise sind gleichzeitig deren Gewinner. Den Kampf um eine Neuordnung der Finanzbranche haben Angela Merkel und ihre Kollegen gar nicht erst angetreten.

Die Inszenierung ist immer wieder beeindruckend:
Da empört sich Deutschlands Kanzlerin über die „Schande“, dass just jene Banken, „die uns an den Abgrund gebracht haben“, auch aus dem Schuldendebakel der Griechen ein Geschäft machen und verspricht, eine „neue Verfassung für die internationalen Finanzmärkte“.
Da zetert Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy über die „Entartung des Kapitalismus“ und fordert wie einst nur die Aktivisten von Attac die „Besteuerung der Spekulation“ gegen „die Raserei der Finanzmärkte“.
Da droht Luxemburgs Premierminister Jean- Claude Juncker im Namen aller Regierungen der Eurozone, man werde den Spekulanten die „Folterwerkzeuge“ zeigen und selbst Amerikas Präsident Barack Obama wettert gegen die „Bonzen an der Wall Street“ und prahlt wie ein Straßenjunge, er sei „bereit zum Kampf, wenn diese Leute ihn wollen“.

Essay von Harald Schumann – 07.03.2010 00:00 Uhr