Deutsche Bank soll Milliarden-Verluste versteckt haben, um Bailout zu vermeiden (+ update)
Veröffentlicht: 6. Dezember 2012 Abgelegt unter: Deutsche Bank, The Cosmopolitan of Las Vegas | Tags: "The Cosmopolitan", Deutsche Bank, fehlbewertete Derivate-Positionen, International Accounting System (IAS / IFRS), Las Vegas, SEC, Station Casinos LLC Hinterlasse einen KommentarDeutsche Bank soll Milliarden-Verluste versteckt haben, um Bailout zu vermeiden
.
Schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Bank: Drei ehemalige Mitarbeiter behaupten, die Bank soll während der Finanzkrise bis zu 12 Milliarden an Verlusten schöngerechnet zu haben, um eine Rettung durch den Steuerzahler zu verhindern. Die Bank sagt, die drei Mitarbeiter hätten keine Ahnung von der Materie.
.
Auch wenn dem deutschen Steuerzahler in der jüngsten Finanzkrise die Rettung der Deutschen Bank erspart blieb, wirft der Vorfall ein grelles Licht auf jenen Bereich, der der Deutschen Bank – wie auch den meisten anderen Großbanken – noch einigen Ärger bereiten kann: Das Derivaten-Geschäft ist der öffentlichen Kontrolle weitgehend entzogen. Die Banken stellen in eigenen Bewertungen fest, welchen Wert die undurchsichtigen und hochkomplexen Papiere haben. Diese Bewertungen sind dann die Grundlage für die Bilanz-Zahlen.
.
Wie bei den meisten Schrottpapieren läßt sich der Wert jedoch nicht dauerhaft manipulieren: Irgendwann kommt heraus, ob bestimmte hochspekulative Geschäfte Totalverluste bescheren oder nicht. Wenn dieser Fall eintritt, dürfte die Griechenland-Krise als eine im Vergleich unbedeutende Marginalie erscheinen. Die potentiellen Verluste können nämlich derart hoch sein, dass auch das gesamte Vermögen der europäischen Steuerzahler nicht ausreichen wird, um den Crash zu verhindern.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 06.12.12, 00:49 | 5 Kommentare
+
Anmerkung
Nach einem Reuters-Bericht soll es sich bei dem angeblich nicht aktivierten Verlust um fehlbewertete Derivate-Positionen handeln. Die erstmals im Juni 2011 erhobenen Vorwürfe seien inzwischen umfassend untersucht und hätten sich als völlig unbegründet und haltlos heraus gestellt, zitiert Reuters die Deutsche Bank-Sprecherin Renee Calabro.
.
Die Financial Times verweist in ihrem Bericht recht süffisant auf Drehtüren zwischen Finanzwirtschaft und Regulierern hin:
.
“Robert Khuzami, head of enforcement at the SEC, has recused himself from all Deutsche Bank investigations because he was Deutsche’s general counsel for the Americas from 2004 to 2009.
Dick Walker, Deutsche’s general counsel, is a former head of enforcement at the SEC. The SEC declined to comment on the investigation.”
.
By the way, im hübschen Las Vegas hat das Haus zwischenzeitlich auch recht schmerzhaft gezockt.
Im „The Cosmopolitan of Las Vegas“ hat sich für das Institut die alte Regel „Die Bank gewinnt immer“ bislang nicht bestätigt (!)
.
Wie die DB zu einem der major player im Casino Business wurde, hat DBRiskAlert in einer faktenreichen Analyse mit dem Titel „How Deutsche Bank Became a Major Casino Company“ untersucht.
PDF – [11 Seiten]
Ihr Oeconomicus
+
.
follow-up, 07.12.2012, 15:21h
+
Bafin soll von Milliardenrisiken der Deutschen Bank gewusst haben
SZ
.
Erneute Computerpanne an der Nasdaq
Veröffentlicht: 4. Oktober 2012 Abgelegt unter: FINANZ-MÄRKTE | Tags: Dow, Flash Crash, Nasdaq, SEC Hinterlasse einen KommentarErneute Computerpanne an der Nasdaq
Erneut ist es an der Technologiebörse Nasdaq zu einem Computerfehler gekommen. Beim Handelsstart am Mittwoch sprang plötzlich die Aktie von Kraft Foods um fast 30 Prozent nach oben. Der Handel mit der Aktie wurde teilweise annuliert.
Das Problem der „Flash Crashs“
In jüngster Zeit war es mehrfach zu rätselhaften Kursausschlägen bei Aktien, Indizes und Rohstoffen gekommen. Experten sprechen von „Flash-Crashs“. Vor zwei Wochen stürzte Ölpreis binnen kurzer Zeit um rund drei Dollar ab. Im Mai 2010 stürzte der amerikanische Dow-Index um fast tausend Punkte ab. Für Probleme sind immer kompliziertere elektronische Systeme verantwortlich, über die der Aktienhandel läuft.
Quelle
Der talentierte Mr. Goldman Sachs
Veröffentlicht: 3. September 2012 Abgelegt unter: Goldman Sachs, UNITED STATES OF AMERICA | Tags: Bill Dudley, Fed, G-20, Goldman Sachs, Henry Paulson, Jon Corzine, kanadische Notenbank, Mario Draghi, Mario Monti, parteilos, MP vom 16.11.2011-28.04.2013, Mark Carney, Philip D. Murphy, Robert Rubin, Robert Zoellick, SEC Hinterlasse einen KommentarDer talentierte Mr. Goldman Sachs
Goldman Sachs sichert sich Regierungsämter und Notenbankposten. Wie groß die Widersprüche sind, zeigt sich an EZB-Chef Mario Draghi
[…]
Talente ins Licht
[…]
Drehtür in die Politik
Sich vor Goldmans Macht zu fürchten, ist wiederum angesichts der Faktenlage angebracht. Beginnen wir mit den Politikern, die in der Vergangenheit für die Bank tätig waren. Italiens amtierender Premierminister Mario Monti war Berater, die ehemaligen US-amerikanischen Finanzminister Robert Rubin (1995-1999) und Henry Paulson (2006-2009) saßen im Vorstand der Bank. Jon Corzine, ehemals Gouverneur von New Jersey, war wie Paulson sogar Chef der Bank.
Dann kommen die Notenbanker. Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), war zuvor Vizepräsident des Europa-Geschäfts der Bank (2002-2005). In seiner Rolle als Währungshüter muss er das Vertrauen in den durch Griechenland erschütterten Euro zurückgewinnen. Doch ausgerechnet sein ehemaliger Arbeitgeber hat Athen 2001 geholfen, durch Verschleierung der wahren Finanzsituation überhaupt Mitglied des Euroclubs zu werden.
[…]
Ex-Banker wachen über Finanzwirtschaft
Ebenfalls ein gutes Parkett für ehemalige Goldman-Sachs-Banker ist der Finanzstabilitätsrat (FSB). Dieser internationale Ausschuss schlägt den G-20-Ländern Maßnahmen vor, wie die Finanzmärkte reguliert werden könnten. Den Vorsitz hält der Chef der kanadischen Notenbank, Mark Carney. Er hatte zuvor denselben Arbeitgeber wie sein Vorgänger Draghi: Goldman Sachs. Das haben beide gemeinsam mit Bill Dudley, der Chef der New Yorker Federal Reserve, eines Teils des US-amerikanischen Notenbanksystems, ist. Dudley überwacht den wichtigsten Finanzplatz der Welt.
US-Justiz zahnlos
Geld ist auch jene Form, in der Goldman Sachs zu seiner Verantwortung gezogen wird. Weil sie ihre Klienten, als sich erste Zeichen einer Immobilienkrise verdichteten, fehlberaten haben, mussten die New Yorker 550 Millionen Dollar (rund 400 Millionen Euro) Strafe zahlen. Die US-Börsenaufsicht SEC warf der Bank vor, „Investoren in die Irre geführt“ zu haben.
Wissen
Der TV-Sender „Arte“ sendet am 4. September um 20:15 die Dokumentation „Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt“. Zu den oben nicht genannten Goldman-Sachs-Alumni gehören auch Philip D. Murphy, aktuell US-Botschafter in Deutschland, und Robert Zoellick, der bis vor kurzem Weltbank-Präsident war.
derStandard
youtube – „Goldman Sachs – die Bank, die die Welt dirigiert“ – [45:07 Min]
Der Bankraub
Veröffentlicht: 17. November 2008 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, Finanzkrise, shadow banking, Special Purpose Vehicles, UNITED STATES OF AMERICA | Tags: "Broad Index Secured Trust Offering", "Rules are for fools", Alan Greenspan, Asienkrise, Asset-Backed Security, BaFin, BayernLB, Bistro, Blase, Blythe Masters, Cobold-Anleihe, Credit Default Swaps, Credit Linked Note, Delaware, Deutsche Bank National Trust, Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, finanzielle Massenvernichtungswaffen, Finanzmärkte, General Motors, Georg Funke, Georges Quay, Hypo Real Estate, IKB, IWF - IMF, Jackson Hole, Jochen Sanio, Josef Ackermann, Konsumentenkredite, KPMG, Kreditderivat, Lehman, Leverage, Litton Loan Servicing, Lone Star, Moody's, Office of the Comptroller of the Currency, Ormond Quay, Rettungspakete, Sachsen LB, Schattenbanken, SEC, US-Hypothekenmarkt, Verbriefung, Wall Street, Warren Buffet, Zinssystem, Zweckgesellschaft Hinterlasse einen KommentarDer Bankraub
Können die Politiker der wichtigsten Wirtschaftsnationen die destruktiven Kräfte der Finanzmärkte wieder in den Griff bekommen?
Wer die angestrebte Neuordnung der Weltwirtschaft verstehen will, muss wissen, wie die Welt an den Rand des Ruins gebracht werden konnte.
Die Rekonstruktion dieses Kapitalverbrechens – begangen von Bankern, geduldet von Politikern – zeigt, warum der große Crash noch bevorstehen könnte.
2. Teil: PHASE I: 1995 BIS 1997
[…]
3. Teil: PHASE II: 1998 BIS 2001
[…]
4. Teil: PHASE III: 2001 BIS 2004
[…]
5. Teil: PHASE IV: 2004 BIS 2006
[…]
6. Teil: PHASE V: 2007
[…]
7. Teil: PHASE VI: JANUAR BIS OKTOBER 2008
[…]
8. Teil: PHASE VII: SEPTEMBER 2008 BIS ?
[…]
9. Teil: Epilog