Bau der Trans-Koreanischen Gaspipeline führt zu Schuldenerlass von Nordkorea

Russland erlässt Nordkorea fast zehn Milliarden Dollar Schulden und hofft so auf Erleichterungen beim Bau einer Gaspipeline durch den kommunistischen Staat nach Südkorea.
Die russische Staatsduma ratifizierte am Freitag eine entsprechende Vereinbarung aus dem Jahr 2012.
Danach betrugen die Schulden Nordkoreas, die noch aus der Zeit der Sowjetunion stammen, im September 2012 mehr als US$ 10,9 Mrd. Rund eine Milliarde Dollar davon soll Nordkorea innerhalb der kommenden 20 Jahre ratenweise zurückzahlen.
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HandelszeitungReuters

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The Gas Pipeline connecting South Korea, North Korea, and Russia:
Effects, Points of Contention, and Tasks

The purpose of this study is to analyze the „effects, points of contention, and tasks“ concerning the project to construct a gas pipeline connecting South Korea, North Korea, and Russia. For the past twenty years this project has been subject to continuous cycles as interest has risen and fallen repeatedly, never managing to deliver results.

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During the summit meeting between South Korea and Russia on November 2, 2011, the heads of state of the two countries decided on the specific roadmap for a PNG project passing through North Korea. The plan was to begin constructing a gas pipeline in September 2013 passing from Russia’s Vladivostok, through North Korea, and finally reaching South Korea.

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The construction work was to be completed by December 2016, and the pipeline would begin to supply gas in January 2017. This is not the first attempt at cooperation to build a gas pipeline connecting the three countries. Discussion of this project, which was first suggested in the early 1990s as part of President Roh Tae-woo’s North Korea policy, was sustained throughout the Kim Dae-jung and Roh Moo-hyun governments and continues to this day.
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Youn Seek Lee – Korea Institute for National Unification

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Putin suggests underwater gas pipeline to export natural gas to S. Korea

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South Korea’s Lee Calls Pipeline From Russia a `Win-Win‘

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Pipeline to Peace and Stability on the Korean Peninsula?

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Anmerkung:
Ich höre schon aus Berlin, Brüssel und Washington die ‚Unken‘ rufen .. Sie auch`?

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Ihr Oeconomicus


Wolfgang Reitzle’s unangenehme Wahrheiten

Griechenland wird seine Schulden niemals zurückzahlen können
Austritt Griechenlands nach Schuldenerlass wahrscheinlich
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Der Vorstandsvorsitzende des DAX-Unternehmens Linde AG ist einer der wenigen Top-Manager, der öffentlich Politikversagen anprangert und sich mit sehr guten Argumenten gegen eine alternativlose Rettungspolitik positioniert.
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Reitzle bewertet die weiteren Entwicklungen der Finanzkrise äußerst pessimistisch:
„Griechenland wird niemals seine Schulden zurückzahlen können und wird mittelfristig aus dem Euro austreten müssen.
Meine Prognose ist, sie werden dann austreten, wenn ihnen die Schulden komplett erlassen wurden.
Denn dann haben sie uns das jahrzehntelange ‚Über-die-Verhältnisse-Leben’ aufgebürdet und können wieder bei Null anfangen“
Reitzle gilt in Unternehmenskreisen nicht nur als exzellenter Ingenieur, sondern hat seine Management-Qualitäten durch umsichtige Führung des Industriegase-Konzern längst unter Beweis gestellt.
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Im knapp einstündigen Interview mit den Phoenix-Moderatoren Sigmund Gottlieb und Marc Beise äussert sich Reitzle in verständlichem Ton zum Geschäftsmodell der Linde AG und scheut sich nicht, beim Thema Euro-Rettung auch Emotionen zuzulassen.
Prädikat: sehr empfehlenswert!
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Ihr Oeconomicus

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weiteres Hellas-Programm voraus?

weiteres Hellas-Programm voraus?
Wer hätte das gedacht .. Jörg Asmussen bequemt sich einzusehen, dass Griechenlands Chance, an die Finanzmärkte zurückzukehren, wohl zumindest bis 2016 aussichtslos erscheint und hält ein drittes Hilfspaket für unvermeidbar. Ausserdem setzt er sich für Schuldenrückkäufe und/oder Senkung der Zinssätze auf ausstehende Kredite ein.
Finanzminister Schäuble bestätigte auf Nachfrage der ARD, Griechenland brauche zwei Jahre mehr Zeit – also bis 2016 – um die Neuverschuldungsgrenze einzuhalten, räumte allerdings dabei ein, das daraus eine Finanzierungslücke von € 16 Mrd. entstehe, für die eine Lösung gefunden werden müsse.
Ein neuer Hellas-Schuldenerlass, wie vom IWF gefordert, sei aber nach der Rechtsordnung der Mitgliedsstaaten nicht möglich. Man dürfe nicht gleichzeitig Kredite gewähren und für gewährte Kredite einem Schuldenschnitt zustimmen.
Dem Vernehmen nach lehnen sowohl die EZB als auch der ESM einen Schuldenschnitt Griechenlands weiterhin ab, wie das Handelsblatt vermeldet.
IWF-Chefin Christine Lagarde ermahnte ihre europäischen Partner zu Realitätssinn und erklärte, dass sich der Fonds mit seiner Glaubwürdigkeit nicht bedingungslos hinter die Rettungspläne stellen könne.
Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker gibt sich hinsichtlich der konträren Haltung des IWF optimistisch und glaubt, dass wir die Reststrecke im Fall Griechenlands gemeinsam mit dem IWF zurückgelegt werden kann.
Man darf gespannt sein, welche weiteren Kaninchen die Finanzminister der Euro-Länder am kommenden Dienstag auf einer Sonderkonferenz aus dem Zylinder zaubern.

Ihr Oeconomicus

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follow-up: 19.11.2012, 14:02h –
„Krisensitzung in Brüssel: Lagarde bricht Asien-Reise ab“
Anmerkung
Man darf gespannt sein, ob nach der Krisensitzung neben der Schuldenschnitt-Thematik auch der aktuelle Status spanischer Banken kommentiert wird.
Dem Vernehmen nach sollen deren mittlerweile als „uneinbringlich“ einzustufenden Kreditforderungen per Ende September 2012 den Rekordwert von €182.2 Mrd. erreicht haben!

Hilfspakete reichen nicht aus: Geschenke für Griechenland?

Zitat zum Tage

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„Das wahre Geschenk macht einen reicher, obwohl man gibt.“

Bildrechte: Creative Commons, Urheber: Anders Beer Wilse (1865–1949),
Genehmigung: Nasjonalbiblioteket (bldsa_HA0249)
[Knut Hamsun (gebürtig Knud Pedersen, * 4. August 1859 in Vågå[1], Fylke Oppland, Norwegen; † 19. Februar 1952 in Nørholm bei Grimstad)
war einer der bedeutendsten norwegischen Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts
und erhielt 1920 den Literaturnobelpreis für sein Werk „Segen der Erde“, welches 1917 als Markens Grøde in Norwegen erschien.]
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Hilfspakete reichen nicht aus:
Geschenke für Griechenland?
Die katastrophale Lage in Griechenland zwingt die Partnerländer zur Suche nach neuen Wegen. Einem Medienbericht zufolge ist im Gespräch, Athen Mittel zu schenken. Allerdings müssten die Regierungen ihren Bürgern beichten, dass ein Teil des Steuergeldes dann wohl abzuschreiben wäre.
N-TV
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‚Mr. Dax‘ kritisiert Griechenland-Hilfen
INTERVIEW MIT DIRK MÜLLER
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Anmerkung
Als Gegenfinanzierung für solche Geschenke wäre denkbar:
  • die Einführung einer Solidaritäts-Abgabe für „die Hellenen“ [neudeutsch für Finanz-Brandstifter]
  • weitere Senkung der Arbeitskosten in Deutschland
    [zeitlich begrenzte Aussetzung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld, und/oder flächendeckende Reduzierung
    des Urlaubsanspruches, etwa mit dem hübschen Slogan „ein Tag für Griechenland (!)“]
  • die längst fällige europäische ‚Harmonisierung‘ der MwSt. auf 23%, wie schon lange von der OECD gefordert.
All diese hübschen Maßnahmen hätten den großen Vorteil, dass die deutsche Industrie dadurch kaum belastet wäre [sofern man von den Auswirkungen auf die Binnenkonjunktur durch eine MwSt.-Erhöhung absieht].
Der Verzicht auf einen Urlaubstag wäre auch nicht weiter tragisch, da der Anteil der Menschen, die sich einen Urlaub ohnehin nicht leisten können, täglich weiter wächst.
Also, alles in allem … eine runde Sache – Griechenland wäre erstmal
[vermutlich für weitere 12 Monate] gerettet.
Ähnlich könnte man dann auch für Irland, Italien, Portugal, Spanien und vielleicht auch für Frankreich verfahren, schließlich schlummern in Deutschland noch erhebliche private Vermögen, welche man
einem guten Zweck zuführen könnte.
Wie reagiert der Michel?
Die aktive Beteiligung an öffentlichen Protesten lässt zu wünschen übrig. Manchmal könnte man sogar vermuten, dass eine solche Teilnahme dadurch motiviert sein könnte, weil es in gewissen Kreise als chic gilt.
Eine Mehrheit mag die Schicksale der Menschen in den Kolonien der EUROholics als bedauernswert betrachten, da harte Einschnitte in Deutschland nach dem Diktum populistischer Einpeitscher [vermeintlich] kaum zu erwarten sind.
Sollte der Michel mit zunehmender Verschärfung der Krise und deren Auswirkungen im eigenen Wolkenkuckucksheim seine oft fremdbestimmten und so bequemen Denkmodelle durch ein stringentes
Sapere aude(!) ersetzen, könnte die insgeheime Fraternisierung mit den Brandstiftern [s.Vortrag von Carlos A. Gebauer] der Krise zu ernsthaften Gegenreaktionen führen.

Ihr Oeconomicus

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Nachtrag
Videoumfrage zum Euro: „Natürlich mache ich mir Sorgen“
Das griechische Parlament hat den Spar-Haushalt verabschiedet, nun prüfen die europäischen Finanzminister die Möglichkeit weiterer Kredit-Tranchen.
Die Deutschen reagieren auf die Krise zwar besorgt – doch haben sie wirklich Angst um ihr Geld?
Eine Umfrage.
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Anmerkung
Wie könnte es auch anders sein .. die „Alles-wird-gut“-Mentalität der Befragten spricht Bände über deren Ahnungslosigkeit zu den ökonomischen Wechselwirkungen der Krisen-Szenarien … auch für Menschen ohne nennenswerte Einkünfte oder Vermögen.

Ihr Oeconomicus