Elegische Klänge und hörgeschädigte Euro-Jongleure

concurso español

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Bei den immer häufiger zu hörenden elegischen Klängen handelt es sich nicht um eine Orchesterprobe im Teatro Real, sondern um bittere Realitäten, welche den von Geistestrübungen gezeichneten EURO-Jongleuren um die Ohren fliegen!
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Nach der faktischen Bankia-Pleite, die mit kosmetischen ESM-Operationen aufgehübscht wurde, steht Rajoy & Konsorten nunmehr eine weitere Mega-Pleite ins Haus.
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Die Dauer-Krise auf dem spanischen Immobilienmarkt hat den hochverschuldeten Immobilienentwickler Reyal Urbis in die Tiefe gerissen.
Nach dem Scheitern von Umschuldungsverhandlungen mit den Großbanken Santander, BBVA und Bankia meldete das Unternehmen am Dienstag Insolvenz an und könnte sich zum zweitgrößten Pleitefall Spaniens entwickeln. Das Schicksal der Firma liegt nun in den Händen eines Konkurs-Gerichts.
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Nach Berichten den spanischen Wirtschaftszeitung „El Economista“ zählen zu den Hauptgläubigern der bereits verstaatlichte Sparkassen-Konzern Bankia mit € 460 Mio (die Nachrichtenagentur Reuters beziffert die Kredite bei Bankia gar mit € 785 Mio), gefolgt von Santander (€ 550 Mio), der Royal Bank of Scotland (€ 300 Mio), der Banco Popular (€ 220 Mio), der BBVA (€ 120 Mio) und Sabadell (€ 75 Mio).
Während ein noch nicht näher bezeichneter Hedgefonds, der von Barclays Verpflichtungen der Reyal Urbis im Nennwert von € 450 Mio übernommen haben soll, sich die selbst zugeführten Wunden lecken dürfte, sollen neben den o.a. Großbanken weitere Institute kleinere Beträge im Feuer haben.
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Darüber hinsaus, so meldet die spanische Nachrichtenagentur Efe, schuldet Reyal Urbis dem spanischen Fiskus schlappe € 400 Mio und der staatlichen Förderbank Instituto de Crédito Oficial (ICO) weitere € 220 Mio!
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Die elegischen Melodien der Mundharmonica-Orchester könnten, diesmal mit weitaus bedrohlicherem Klang, noch eine Weile weiter gespielt werden.
Irgendwann jedoch wird es still!
Was danach folgt, liegt nicht mehr in der Hand von Drehbuch-Autoren der Euro-Manege.
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Ihr Oeconomicus

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Nachtrag:
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Wie der heutigen Online-Ausgabe des Handelsblatt’s zu entnehmen ist, soll auch die Commerzbank-Tochter Eurohypo, mittlerweile in Hypothekenbank umbenannt, den Klängen der Mundharmonica lauschen.
In Rede stehen zwei Hypothekendarlehen.
Dabei handelt es sich zum einen um das schmuckvolle Einkaufszentrum ABC-Serrano an der Madrider Prachtallee Calle de la Castellana, mitten im Edelviertel Salamanca. Nach spanischen Medienberichten beläuft sich die Hypothek der Eurohypo auf 86 Millionen Euro.
Ebenfalls von der Eurohypo finanziert ist der Hauptsitz des Medienkonzerns Unidesa in Madrid.
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korrespondierende Video-Clips
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Reyal Urbis y Sepúlveda con Gürtel
(beim Stichwort „Gürtel“ sollte es jetzt hinsichtlich der jüngsten Affäre um Rajoy klingeln)
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Deutsche Welle: Reyal Urbis insolvent
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Ein erkenntnisreicher Blick auf die „Dunkelmänner“ des Reyal Urbis-Sumpfes
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Dazu das passende Foto-Album

700 Bankfilialen werden in Spanien geschlossen

700 Bankfilialen werden in Spanien geschlossen
Banesto, eine der ältesten Banken Spaniens, wird von der Grossbank Santander übernommen. Der Übernahme fallen 700 Bankfilialen zum Opfer.
20min.ch

€uroholismus: Spain causes pain (update)

€uroholismus: Spain causes pain
Nach Medienberichten befürwortet die Bundesregierung die Auszahlung der ersten Kredit-Tranche an Spanien zur Restrukturierung bedrohter Banken. Die Entscheidung über die Auszahlung soll auf EU-Ebene am 29. November erfolgen. Nach einem vorliegenden Troika-Bericht zur Bewertung von Stresstest’s aus September 2012 beziffert sich der Kapitalbedarf des gesamten spanischen Bankensektors auf rund € 59 Mrd.
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Wie bei Banco de España, EZB und IWF zu erfahren ist, wurden bereits per 30.09.2012 Ausleihungen spanischer Geschäftsbanken im Rekordwert von €182.2 Mrd. seit mehr als 90 Tagen nicht mehr bedient. Offensichtlich blendet man bei der Bundesregierung solche Informationen bei der Bewertung der Lage einfach aus!
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Oliver Wyman hat sich in seiner Analyse recht facettenreich mit den mutmaßlichen Bedrohungs-Szenarien der nachfolgenden Institute auseinandergesetzt und kommt dabei auf ein worst-case Ausfallrisiko, welches sich von den treuherzigen Annahmen des Staatssekretärs Kampeter und den Rechenkünstlern der Troika maßgeblich unterscheidet:
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Vor diesem Hintergrund könnte sich die Frage erheben, in welchem Umfang der grassierende €uroholismus chronische Wahrnehmungs-Störungen auszulösen vermag. Am 29. November werden wir vermutlich wissen, wer die Pain spüren wird … ich habe da schon meine Vorstellungen … Sie auch?
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Ihr Oeconomicus

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Ergänzungen
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Milliardenhilfe im Tausch gegen Arbeitsplätze
Spaniens Banken sollen offenbar noch im Dezember 35 Milliarden Euro an Finanzhilfen bekommen.
Laut der Zeitung “El Pais” soll der Euro-Rettungsfonds das Geld am 15. Dezember an den spanischen Banken-Rettungsfonds auszahlen. Im Gegenzug allerdings müssten Spaniens Banken massiv Stellen streichen. Bankia etwa soll 6.000 seiner rund 20.000 Arbeitsplätze abbauen, bei der NovaGalicia sind es laut dem Blatt 2.000 von 5.800 Stellen. Beide Institute müssen 1.000 Filialen schließen.
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Die Spanische Grippe des Euro
Spanien wird derzeit als erster Anwärter für einen Antrag auf finanzielle Hilfen aus dem kürzlich eingesetzten Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) gehandelt. Damit kommt aller Voraussicht nach auch das Staatsanleihen-Kaufprogramm Outright Monetary Transactions (OMT) der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Tragen. Diese Form der monetären Staatsfinanzierung könnte ein Infektionsherd für eine Nachfragesoginflation sein. Der Beitrag schildert den Ansteckungsweg einer solchen Inflation. Ob die Eurozone eine derartige „Spanische Grippe“ des Euro überlebt, ist fraglich.
Christian Fahrholz – Ökonomenstimme
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follow-up, 27.11.2012, 22:40h
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Banco de Valencia geht an La Caixa: Banken-Notübernahme in Spanien
Am Mittwoch soll der Geldbedarf der spanischen Banken feststehen. Davor kauft das drittgrößte Geldinstitut des Landes noch einen Wettbewerber auf. Der Deal wird vom spanischen Bankenrettungsfonds zudem noch mit einem Milliardenbetrag versüßt.
N-TV

Nächster Tiefschlag für Spanien

Nächster Tiefschlag für Spanien:
S&P stutzt Banken zurecht
Mitten in der Hängepartie um einen spanischen Hilfsantrag, erhöht die Ratingagentur S&P den Druck auf das Land. Die Prüfer kommen zu dem Schluss, langfristig sieht es für die spanischen Finanzinstitute schlechter aus als bisher gedacht.
teleboerse

Spanischer Ort droht „Stadt ohne Ersparnisse“ zu werden

Spanischer Ort droht „Stadt ohne Ersparnisse“ zu werden

Tausende von Spaniern haben Angst um ihre Ersparnisse und ihre Altersvorsorge. Sie hatten auf die Empfehlungen von Bankberatern gehört und Vorzugsaktien von Geldhäusern gekauft. Viele solcher Papiere verloren infolge der Bankenkrise die Hälfte ihres Werts und lassen sich nicht mehr abstoßen. In ganz Spanien sind nach Schätzungen von Verbraucherverbänden etwa 700.000 Anleger von dem Skandal um die Vorzugsaktien betroffen.
In Nordwestspanien muss eine ganze Kleinstadt befürchten, zu einer „Stadt ohne Ersparnisse“ zu werden, wie die Zeitung „El País“ schreibt. In dem galicischen Ort hatte ein großer Teil der 19.000 Einwohner Sparguthaben für Vorzugsaktien verwendet.

21.08.2012 | 17:18 |   (DiePresse.com)

Anmerkung

1. Riesen-Schweinerei

2. Dummheit der Menschen, die sich über den Tisch ziehen lassen

3. solche Fehlleistungen von „Anlageberatern“ sind keineswegs nur in Spanien festzustellen, sondern leider tägliche Praxis auch in anderen Ländern

4. irgendwann werden sich solch betrogene Menschen organisieren … ob dann alles schön friedlich zugeht, bleibt abzuwarten

… meint Ihr Oeconomicus