Wer den Wind sät … Was westliche Politik im Orient anrichtet

Wer den Wind sät …
Was westliche Politik im Orient anrichtet
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Michael Lüders untersucht in seinem Vortrag die Folgen westlicher Politik in der arabisch-islamischen Welt. Er kritisiert die Doppelmoral und Fehlwirkung der US-Außenpolitik im Nahen und Mittleren Osten und benennt eine Fülle von historischen und politischen Fakten, welche die Ambivalenz westlicher Politik in diesen Regionen veranschaulichen.
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Er beginnt mit dem von britischen und amerikanischen Geheimdiensten inszenierten Putsch gegen die demokratisch gewählte Regierung von Mossadegh im Iran 1953 (vgl. Operation Ajax), die als „Ursünde“ westlicher Interventionen in der Region angesehen werden kann.
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Denn auf Mossadegh folgte die Diktatur des Schah, die wiederum durch die Islamische Revolution 1979 hinweggefegt wurde.
Ohne Putsch gegen Mossadegh keine islamische Revolution – in dieser Einschätzung sind sich die Historiker weitgehend einig. Doch der Westen hat aus seinen Fehlern nichts gelernt, wie Lüders aufzeigt.
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So hatte das Eingreifen in den Krieg in Afghanistan, das 1979 von den Sowjets besetzt worden war, ebenfalls weitreichende Folgen. Aus der Unterstützung für die Mudschahedin, die Glaubenskämpfer, die gegen die Sowjets kämpften, erwuchsen später Al-Qaida und Osama bin Laden. Der Aufstieg des „Islamischen Staates“ wiederum ist nicht zu erklären ohne die US-geführte Militärintervention zum Sturz Saddam Husseins 2003.
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Was also tun? Wie kann eine konstruktive Politik in der Region aussehen?
Wie ist das Erstarken radikaler islamistischer Strömungen zu bekämpfen?
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Dr. Michael Lüders – Vita
Dr. Michael Lüders studierte arabische Literatur in Damaskus; Islamwissenschaften, Politologie und Publizistik in Berlin. Einem breiten Publikum bekannt ist er als langjähriger Nahostkorrespondent der Wochenzeitung „Die Zeit“. Er lebt als Politik- und Wirtschaftsberater, Publizist und Autor in Berlin.
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Buchempfehlung:
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Inhaltsverzeichnis
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Wind säen, Stürme ernten: Zur Einführung
Putsch in Teheran: Der Sündenfall
Endspiel am Hindukusch: Washington und Riad als Geburtshelfer von Al- Qaida
«Mission accomplished»:
Die Amerikaner schaffen die Grundlage für den «Islamischen Staat»
«Gute» und «böse» Dschihadisten:
Wie der Westen vermeidet, aus seinen Fehlern zu lernen
Im Herzen der Finsternis: Was den «Islamischen Staat» so erfolgreich macht
«Heilige Allianz»: Die USA setzen auf Diktatoren und Feudalherrscher
Freibrief für Israel? Der Gazakrieg 2014
Die neue Weltunordnung: Ein Ausblick
Karte
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Leseprobe
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Pressestimmen
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Vorträge/Lesungen
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18. Mai 2015 – 19:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Evangelische Stadtakademie München – München, Herzog-Wilhelm-Straße 24 – Web: http://www.evstadtakademie.de
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19. Mai 2015 – 20:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Stadtwerke Ettlingen – Ettlingen, Hertzstr. 33 – Web: http://www.bib-buchhandlung.de
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03.06.2015 – 19:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Gemeindezentrum Hohes Feld der Ev.-Luth. Martin-Luther-Gemeinde – Hameln, Hohes Feld 13 – Web: http://www.kirche-mischt-sich-ein.de
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23.06.2015 – 19:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Staatsbibliothek München – München, Ludwigstraße 16 – Moderation: Niels Beintker, Bayerischer Rundfunk
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korrespondierender Archivbeitrag
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15.06.2010
The History of BP and its role in the 1953 Iran-Coup


Die wahre Geschichte des Golfkrieges

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Die wahre Geschichte des Golfkrieges
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Eine unabhängige Journalistenorganisation brachte die unglaublichen Fakten ans Tageslicht, die hier im Folgenden kurz wiedergegeben werden sollen.
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Seit den 1920er Jahren ging es verschiedenen Mächten um die Vormachtstellung in der Golfregion.
Der Grund war das Öl. Die USA und Europa kauften sich zuerst Land/Bohrrechte in der Gegend. Die Golfstaaten wehrten sich jedoch, indem sie die Ölförderung verstaatlichten. So unterstützten die USA nun Rebellen, um die Regierungen zu stürzen.
Nach dem 2. Weltkrieg spitzte sich die Situation noch weiter zu und schließlich brachten die USA Saddam Hussein an die Macht, wo sie ihn mit allen Mitteln hielten.
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Saddam brauchte nach dem Iran-Krieg aber dringend Geld und so verstaatlichte er Ende der 80er Jahre — entgegen seinem Versprechen an die Amerikaner — die Ölförderung.
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Um noch mehr Öl zu bekommen und seine Schulden an die Amerikaner zu begleichen, fragte er außerdem indirekt an, ob er Kuwait annektieren könne und die Amerikaner sprachen ihm indirekt Unterstützung zu.
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korrespondierende Informationen
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17.03.2003
Saddams Rüstungslieferanten
Woher Irak seine Waffentechnologie bezog
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Matthias Fink – Deutschlandfunk
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Anmerkung:
Bemerkenswert, dass ausgerechnet der DLF einen solch facettenreichen Beitrag veröffentlichte.
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Ihr Oeconomicus
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02.10.1990
Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa:
ERKLÄRUNG ÜBER DIE KRISE IM PERSISCHEN GOLF
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In Übereinstimmung mit den in der Schlussakte von Helsinki verankerten Grundsätzen, die unsere gegenseitigen Beziehungen bestimmen, schließen wir, die Außenminister der Teilnehmerstaaten der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), auf unserem Treffen in New York uns den Vereinten Nationen in der Verurteilung der Invasion und Besetzung von Kuwait durch Irak an.
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Dieses Vorgehen gefährdet die gerechte und friedliche Weltordnung, zu der eine bessere Zusammenarbeit unter den europäischen Völkern einen wichtigen Beitrag leistet.
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Wir fordern die Regierung des Irak auf, ihre Truppen unverzüglich und bedingungslos aus Kuwait abzuziehen. Wir bemühen uns um eine friedliche Regelung und unterstützen grundsätzlich alle entsprechenden vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
verabschiedeten Resolutionen und sind entschlossen, ihre vollständige und wirkungsvolle Durchführung sicherzustellen.
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Wir geben unserer Unterstützung für diejenigen Länder Ausdruck, die besonders unter der vom Irak herbeigeführten Krise gelitten haben, und bekräftigen unsere Entschlossenheit, zusammen daran zu arbeiten, dass die Lasten, die mit dem Widerstand gegen die Aggression verbunden sind, gleichmäßig und gerecht verteilt werden.
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Es liegt uns daran, zur Sicherheit und zum Wohlergehen der Menschen in der Region beizutragen, um Frieden, Toleranz, Stabilität und wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, und daher sind wir entschlossen, Bemühungen zur Beilegung des dortigen Konflikts und zur Erreichung eines gerechten, umfassenden und dauerhaften Friedens in Übereinstimmung mit den entsprechenden Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zu unterstützen.
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New York, 2. Oktober 1990
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Quelle: OSCE

Erdöl, Brot und Korruption

US Navy 050701-N-4309A-242 As the sun-sets over the Khawr Al Amaya Oil Terminal (KAAOT), another day passes safely under the watchful eye of masters-at-arms assigned to Mobile Security Detachment Two Five (MSD-25).jpg
Al Basrah Oil Terminal
public domain

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Im Rahmen des 1996 von der UNO aufgelegten Hilfsprogramms „Öl für Lebensmittel“ durfte der Irak eine begrenzte Menge Erdöl unter UN-Kontrolle ausführen und vom Erlös Nahrungsmittel und Medikamente für die seit 1990 unter dem Embargo leidende Bevölkerung kaufen. Dabei flossen in knapp sieben Jahren etwa 100 Milliarden Dollar. Doch im Januar 2004 deckte eine irakische Tageszeitung einen Skandal auf.

Sie veröffentlichte eine Liste von Personen und Unternehmen, die Schmiergelder aus den Mitteln des Hilfsprogramms erhalten haben sollen. Die daraufhin diskret von der UNO eingesetzte und nach ihrem Vorsitzenden Paul Volcker benannte Untersuchungskommission legte im Jahr 2005 einen aufschlussreichen Bericht vor, der circa 2.500 beschuldigte Einzelpersonen und Unternehmen aus 30 Ländern nannte.

Dennoch gab es kaum Ermittlungsverfahren oder gar Prozesse. Die Filmemacher Rémy Burkel und Denis Poncet haben versucht, die einzelnen Etappen des Skandals nachzuvollziehen. In Dubai, Amman, Paris, Berlin, New York und Genf trafen sie zahlreiche direkt und indirekt Beteiligte dieses beispiellosen Ölbetrugs.
Dazu zählen Botschafter, ehemalige Geheimdienstler, Journalisten, UNO-Beamte, Vermittler, Anwälte, Geschäftemacher, Politiker und irakische Ärzte.
Der Film verdeutlicht, wie das Hilfsprogramm einer so mächtigen internationalen Institution wie der UNO laut Presseaussagen zur größten Korruptionsaffäre der Neuzeit werden und dennoch überall schnell wieder in Vergessenheit geraten konnte.

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United Nations Security Council Resolution 986


Why We Know Iraq Is Lying

Eleven weeks after the United Nations Security Council unanimously passed a resolution demanding — yet again — that Iraq disclose and disarm all its nuclear, chemical and biological weapons programs, it is appropriate to ask,

„Has Saddam Hussein finally decided to voluntarily disarm?“

Unfortunately, the answer is a clear and resounding no.
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Condoleeza Rice (national security adviser) – NYT

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Iraq War by wiki
Wikipedia: Saddam Hussein