Ernüchterndes Resümee

Ernüchterndes Resümee

Der mit Spannung erwartete Detailbericht zur griechischen Schuldenkrise wurde am Montag von der Troika vorgelegt.
Die ernüchternden Erkenntnise der von Horst Reichenbach geleiteten Task-Force:
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  • Die hellenische Wirtschaftsleistung sei 2012 um 6% geschrumpft
  • Schlüsselelemente des Sparbudgets, wie etwa Lohn- und Pensionskürzungen, werden sehr wahrscheinlich vor Gericht eingeklagt, was zu einem weiteren Budgetloch führen könnte, das von den Gläubigern zu füllen sei
  • erheblicher Einfluss mächtiger Interessengruppen, deren Widerstand bei der Umsetzung von Sparprogrammen zu brechen sei
  • Bei der Eintreibung von Steuern seien die Finanzbehörden erheblich hinter den Vorgaben zurückgeblieben. So seien bislang von den bis Jahresende ausstehenden Steuerforderungen in Höhe von € 2 Mrd. lediglich € 983 Mio. eingegangen.
  • Im Kampf gegen Steuerbetrug hätten die Behörden kaum ein Drittel der vereinbarten Sonderprüfungen bei vermögenden Privatleuten umgesetzt.
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Fazit:
Da das Land seinen Verpflichtungen nicht ausreichend nachkomme, sei die GR-Rettung noch immer mit sehr großen Risiken verbunden.
Quelle: ORF
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Ergänzungen
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Dazu eine schonungslose Analyse von Prof. Sinn
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Retten um jeden Preis? Die politische Ökonomik der „Eurorettung“
Aufsatz von Nicolas Afflatet
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Streik der Staatsbediensteten
Im Rahmen der massiven Einsparungen wegen der Schuldenkrise in Griechenland sollen in den nächsten Jahren rund 150.000 Staatsbedienstete ihren Job verlieren. Die Wut der Betroffenen macht sich wieder Luft.
DW

Die Target-Kredite der Deutschen Bundesbank

Die Target-Kredite der Deutschen Bundesbank

Prof. Hans Werner Sinn hat Ende März ein neues ausführliches Target 2 Papier verfasst, das seine Thesen zusammenfasst und auf einige neue Aspekte eingeht:

Inhalte: 

  1. Vorbemerkungen 
  2. Die Euroblase 
  3. Die Kredithilfen der EZB: Von der Nothilfe zur Dauereinrichtung 
  4. Die Zahlungsbilanz und der Target-Saldo 
  5. Warum die Target-Salden Kredite sind 
  6. Die Verlagerung des Refinanzierungskredits 
  7. Vergleich mit dem Bretton-Woods-System 
  8. Von der Finanzierung der Leistungsbilanzsalden zur Finanzierung der Kapitalflucht 
  9. EZB-Rat unterläuft die Kapitalmärkte 
  10. Die Risiken 
  11. Der heimliche Rettungsschirm im Vergleich zu den offenen Rettungsschirmen 
  12. Die Verantwortung der Bundesbank und der EZB 
  13. Ein Blick nach Amerika 
  14. Zwei Modelle für Europa 
  15. Warum das US-System dem Eurobond-Target-System vorzuziehen ist

PDF [32 Seiten] bei CESIfo – 21.03.2012


„Die Lage ist prekär“

„Die Lage ist prekär“

Zusammenbruch? Inflation? Teilung?
Der Euro steckt in der schwersten Krise seit seiner Gründung. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt bei Barclays Capital, redet Klartext: die Risiken, die Alternativen, der Ausblick.
„Euro-Bonds lösen das Problem nicht“ „Die aktuelle Misere ist das Ergebnis von zu viel Geld“

FOCUS-MONEY