Jens Weidmann kritisiert die Euro-Retter

Bundesbank-Chef kritisiert Euro-Retter

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Bundesbank-Chef Jens Weidmann hat den Kurs der europäischen Regierungen in der Euro-Krise kritisiert. Die Notenbanken hätten viel getan, um eine Eskalation der Krise zu verhindern, sagte Weidmann bei der von SPIEGEL und Körber-Stiftung veranstalteten Gesprächsreihe „Der Montag an der Spitze“.
Es sei aber nicht die Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB), politisches Nichthandeln auszugleichen.

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Weidmanns Kritik: Weil die europäischen Regierungen Entscheidungen bewusst nicht träfen, gerate die EZB unter Druck.

„Die Grenzen unseres Mandats wurden in der Krise weit gedehnt“

sagte er.
Was er meint:
Die eigentliche Aufgabe von Notenbanken sieht der Bundesbanker in der Preisstabilität. Staaten vor der Pleite zu bewahren, ist ihnen hingegen untersagt. Doch in der Krise ist die EZB mit Staatsanleihenkäufen auf dem Sekundärmarkt zum handelnden Akteur geworden.Die Bundesbank hat diesen Kurs von Beginn an kritisiert, mit Weidmann-Vorgänger Axel Weber und dem Ex-Chefvolkswirt der EZB gaben zwei führende deutsche Notenbanker im vergangenen Jahr ihre Posten auf – auch aus Protest gegen die Interventionen der EZB. Weidmann erneuerte nun die Kritik an den europäischen Regierungen:
Es entspreche nicht seinem Politikverständnis, „wenn die Politik sich bewusst nicht entscheidet und die Notenbanken das dann ausbügeln müssen“.
[…]
SpOn

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Anmerkung
Man kann sich Weidmanns Standpunkte gar nicht oft genug anhören, wozu ich die geschätzte Leserschaft sehr gerne aufrufen möchte.
In diesem Zusammenhang auftretende Fragen dürfen Sie jederzeit per Kommentar oder Mail aufwerfen .. und denken Sie bitte daran:
Gelegentlich auftretende Wissens- oder Verständnislücken sind keine Schande .. und ‚dumme Fragen‘ gibt es nicht !

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Ihr Oeconomicus

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Archiv-Beiträge mit weiteren Positionen von Jens Weidmann


Fortschritte auf dem Wege zur Konvergenz (1996)

FORTSCHRITTE AUF DEM WEGE ZUR KONVERGENZ – 1996
November 1996

C3 Europäisches Währungsinstitut, 1996
Postfach 10 20 3 1, D-60020 Frankfurt am Main

Übersetzt und gedruckt im Auftrag der Deutschen Bundesbank und der Oesterreichischen Nationalbank
Alle Rechte vorbehalten. Die Anfertigung von Photokopien für Ausbildungszwecke und nicht kommerzielle Zwecke ist gestattet vorausgesetzt, die Quelle wird angegeben.
Druck Kern & Birner GmbH + Co., D-60486 Frankfurt am Main
ISBN 92-9166-329-8 (online)

Inhalt

Zusammenfassung

Einleitung I

Kapitel I

Konvergenzkriterien

I Wichtige Gesichtspunkte bei der Beurteilung der Konvergenz im Jahr 1996
2 Das Kriterium der Preisstabilität

2.1 Entwicklung der Verbraucherpreise im Vergleich zum Referenzwert

2.2 Jüngste Entwicklungen der Verbraucherpreise: Tendenzen und Bestimmungsfaktoren

2.3 Beurteilung

3 Das Kriterium zur Lage der öffentlichen Haushalte

3.1 Die Lage der öffentlichen Haushalte im Vergleich zu den Referenzwerten

3.2 Die öffentlichen Defizite

3.3 Die öffentliche Verschuldung

3.4 Beurteilung

4 Das Kriterium der Wechselkursentwicklung

4.1 Entwicklung der Wechsellturse seit Oktober 1994

4.2 Bestimmungsfaktoren

4.3 Entwicklung der gewogenen Außenwerte

4.4 Beurteilung

5 Das Zinskriterium

5.1 Jüngste Ergebnisse im Vergleich zum Referenzwert

5.2 Jüngste Entwicklung der langfristigen Zinssätze: Tendenzen und Bestimmungsfaktoren

5.3 Jüngste Entwicklung der Zinsdifferenzen und ihre Bestimmungsfaktoren

5.4 Beurteilung

6 Sonstige Faktoren bei der Beurteilung der Konvergenz

6.1 Einführung

6.2 Entwicklung der Lohnstückkosten und anderer Preisindizes

6.3 Lage und Entwicklung der Leistungsbilanz

6.4 Integration der Märkte

6.5 Die Entwicklung der ECU

7 Beurteilung der in den einzelnen Ländern erzielten Ergebnisse

Anhang 1

Statistische Fragen und Fortschritte bei der Harmonisierung von Statistiken zu den Konvergenzindikatoren

Kapitel I1


Erfüllung der an die nationalen Zentralbanken gestellten rechtlichen Anforderungen für die Teilnahme am ESZB

I Einleitung

2 Unabhängigkeit der Zentralbanken

2.1 Institutionelle Unabhängigkeit

2.2 Personelle Unabhängigkeit

2.3 Funktionelle Unabhängigkeit

2.4 Finanzielle Unabhängigkeit

3 Unvereinbarkeiten zwischen dem Vertrag und den Satzungen der nationalen Zentralbanken im Bereich der Unabhängigkeit der Zentralbanken


4 Andere rechtliche Anforderungen an die nationalen Zentralbanken für die Teilnahme am ESZB

5 Änderung der Rechtsvorschriften

Anhang 1
Institutionelle Merkmale der nationalen Zentralbanken in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union unter besonderer Berücksichtigung der Unabhängigkeit der Zentralbanken


Verzeichnis der Kästen, Tabellen und Abbildungen

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PDF – [171 Seiten]