Wut der griechischen Rentner steigt

Wut der griechischen Rentner steigt !
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Griechische Rentner müssen im Schnitt mit 850 Euro pro Monat auskommen. Die Sparmaßnahmen der Regierung, etwa die Kürzung der Pensionen, und die jüngsten Steuererhöhungen treffen sie besonders hart. Der Zorn richtet sich aber nicht mehr nur gegen die Politiker in Athen, sondern auch die Pensionskassen und die griechische Notenbank.
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Diese haben – so der Vorwurf von Sparern und Gewerkschaften – auf Druck der Troika den Papandreou pflichtgemäß exekutierte, trotz vieler Warnsignale und Insiderwissens Milliarden verbrannt und die eigenen Rentner noch viel ärmer gemacht.
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Die Pensionskassen – ein zersplittertes System mit rund 200 offiziellen Stellen, die Fonds betreiben – waren bis zuletzt sehr stark im eigenen Land engagiert. Laut Zentralbank-Daten hatten Pensionsfonds Anfang 2012 noch 19 Milliarden Euro in Staatsanleihen und weitere 1,4 Milliarden in T-Bills stecken.
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Im Sommer – also nach dem Schuldenschnitt – waren es zusammen noch 11,1 Milliarden Euro. Knapp zehn Milliarden Euro waren also in kurzer Zeit weg. Das entspricht knapp fünf Prozent der Wirtschaftskraft des Landes im Jahre 2011. Insgesamt hatten beim sogenannten Haircut private Banken, Versicherungen und Fonds Griechenland im März 2012 Forderungen von über 100 Milliarden Euro erlassen.
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Da ausser den „Wolkenkuckucksheimern“ in Berlin und Brüssel sowie beim IWF niemand glauben wird, dass sich Griechenland, wie weiland MÜnchenhausen an den Haaren aus dem Sumpf ziehen wird, ist davon auszugehen, dass es weitere Reform-Runden geben wird, die sich noch spürbarer auf die Höhe der staatlichen Renten auswirken wird.
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Es ist davon auszugehen, dass die griechischen Rentner kein inniges Verhältnis zu Mahatma Gandhi pflegen und daher dessen philosophische Erkenntnis: „Das Geheimnis eines glücklichen Lebens liegt in der Entsagung“ nicht vollumfänglich nachvollziehen können.
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Da man die naheliegende Lösung der hellenischen Tragödie, die Rückkehr zur Drachme, nicht wahrhaben möchte, könnten die Bevölkerung uns insbesondere die Rentner ihre tief empfundene Gram in Energie umzuwandeln und den traditionellen Sirtaki mit einer „wild-side-Variante“ ergänzen und als kulturbereichernde Performance auf dem Sirtaki-Platz zelebrieren. 🙂
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Ob ein solches Tanzspektakel seine Wirkmacht tatsächlich zu entfalten vermag, sei dahingestellt.
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Ihr Oeconomicus
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Konzerne warnen vor Milliardenlücke in Pensionskassen

Konzerne warnen vor Milliardenlücke in Pensionskassen

Angesichts niedriger Zinsen bekommen deutsche Unternehmen Probleme bei der Finanzierung ihrer betrieblichen Altersvorsorge. Die Anlagen werfen kaum Erträge ab, viele Konzerne müssen wohl Geld nachschießen – es geht laut „FTD“ um Zuzahlungen in Milliardenhöhe.

SpOn – 14.08.2012


Pensionskassen, hochexplosive Zeitzünder (+ update)

Pensionskassen, hochexplosive Zeitzünder

Die Zukunft der Altersversorgung im Öffentlichen Dienst
In den kommenden Jahren geht eine große Anzahl von Landesbeamten in den Ruhestand und hat Anspruch auf staatliche Pensionen. Jedoch ist für sie nicht ausreichend Vorsorge getroffen worden. Die Pensionen müssen aus den laufenden Haushalten getragen werden. Für manch Bundesland steht damit eine Mammutaufgabe bevor.
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dradio.de
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Anmerkung
Dies zum meistgescheuten Thema politischer SchwergeWICHTE: Die implizite Staatsverschuldung … bye, bye Schuldenbremse, Wohlstand für Alle, etc.!

Ihr Oeconomicus

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Bedrohte Pensionskassen
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Nicht nur Banken, sondern auch Versicherungen sollen nach den Plänen der Europäischen Kommission künftig deutlich mehr Eigenkapital vorhalten. Besonders den Pensionskassen in Deutschland würde dies aber die Luft abdrehen – sie könnten die 40 bis 50 Milliarden Euro, die sie mehr bräuchten, gar nicht stemmen.
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Institut der deutschen Wirtschaft
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Nachträge
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08.02.2012
EU plant strengere Eigenkapitalvorschriften für Pensionskassen, Anlehnung an Solvency II
Ein Vorschlag der EU-Kommission könnte für Pensionskassen der Unternehmen erheblich strengere Eigenkapitalregeln zur Folge haben. Sie müssten künftig statt heute knapp fünf Prozent Eigenkapital bis zu achtmal so viel vorhalten, weil dann auch für sie die Vorschriften für Versicherungsunternehmen („Solvency II“) gelten könnten, heisst es auf “Welt online”.
Der zusätzliche Kapitalbedarf für die deutschen Vorsorgewerke läge bei 40 bis 50 Mrd. Euro, schätzt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Laut dem Interessenverband Aba liegt das Gesamtvermögen der rund 150 deutschen Pensionskassen bei 110 Mrd. Euro. Für viele wären die neuen Regeln eine Überforderung, urteilen die IW-Ökonomen. Die Kassen könnten die Zusatzbelastung „gar nicht stemmen“, heißt es in einer Stellungnahme. „Sie stünden vor dem Aus.“
Eine Sprecherin des zuständigen Binnenmarktkommissars Michel Barnier sagte auf Anfrage, die Behörde werde die Besonderheiten der betrieblichen Altersvorsorge in ihrem Vorschlag berücksichtigen. In der kommenden Woche will die EU-Kommission ein Weißbuch – es steckt einen Handlungsrahmen in einem bestimmten Politikfeld ab – zur Altersvorsorge in Europa vorstellen.
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vorsorgeforum.ch
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Hintergrund – Solvency II
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Solvency II ist ein Projekt der EU-Kommission zu einer grundlegenden Reform des Versicherungsaufsichtsrechts in Europa, vor allem der Solvabilitätsvorschriften für die Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen. Bis zur Umsetzung von Solvency II gelten die bisherigen Regelungen (auch Solvency I genannt). Diese basieren auf den europäischen Richtlinien 2002/13/EG zur Schadensversicherung und 2002/83/EG zur Lebensversicherung. Sie bauen auf der Ersten Richtlinie 73/239/EWG (Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Direktversicherung) auf.
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