Rechtsregierung in Portugal vor dem Bankrott

Rechtsregierung in Portugal vor dem Bankrott
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Die linken Parteien haben sich darauf geeinigt, die rechte Austeritätsregierung zu stürzen.
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Alles sieht danach aus, dass Portugal am Dienstag in eine komplett neue Situation erlebt, denn die drei Linksparteien haben sich darauf geeinigt, gemeinsam die Macht zu übernehmen.
Der Sozialistenchef Antonio Costa (Lissabon’s Bürgermeister von 2007-2015), legte seiner Partei am Samstag das Abkommen zur Überprüfung vor, dass er mit dem marxistischen Linksblock (BE) und dem grün-kommunistischen Bündnis CDU ausgehandelt hat.
„Die Bedingungen zur Bildung einer PS-Regierung, die ich anführen werde, sind gegeben“
hatte Costa in einem TV-Interview versichert. Es wäre die erste linke Koalition in Portugal nach der sogenannten Nelkenrevolution von 1974.
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Ralf Streck – Telepolis
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Lücke im portugiesischen Sparprogramm

Portugal streicht 30.000 Beamtenstellen

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Bildrechte: CC, Urheber: Cruks
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Zur Bekämpfung von Portugals Schuldenkrise hat Regierungschef Pedro Passos Coelho weitere Kürzungsmaßnahmen angekündigt, die vor allem Staatsbedienstete betreffen. 30.000 Stellen im öffentlichen Dienst würden gestrichen, sagte Passos Coelho am Freitagabend in einer Fernsehansprache.
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Handelsblatt
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Korrespondierende Archivmeldungen


Verfassungsgericht kippt Kürzungen der portugiesischen Regierung

Verfassungsgericht kippt Kürzungen der portugiesischen Regierung

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Das portugiesische Verfassungsgericht hat soeben die wichtigsten Kürzungen und Streichungen der konservativen Lissaboner Regierung für illegal erklärt.
Die im vergangenen Jahr für 2013 beschlossenen Massnahmen verletzen nach Ansicht der Richter das Gleichheitsprinzip bei der Lastenverteilung.
Jetzt fehlen Regierungschef Pedro Passos Coelho Milliarden in der Kasse, wenn er die Troika-Vorgaben erfüllen will. Es ist schlicht unerhört, dass man in einer Demokratie nicht einfach ungestraft Regierung spielen darf.
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Ein harter Schlag für die portugiesische Regierung, die sowieso arg geschwächt ist durch nicht eintretende Wirtschafts-Voraussagen, den Druck aus Brüssel, die Proteste aus der Bevölkerung und einen Misstrauensantrag, dem erstmals auch die Sozialdemokraten zugestimmt haben.
Nun brennt der Baum:
Woher jetzt allein die 1,2 Milliarden Euro nehmen, die bei den Beamten und Rentnern eingespart werden sollten?
Zumal sich die vorausgesagten 0,6 Wachstum in ein Minus von 2,2 Prozent verwandelt haben.
Die konservative Regierung hat nach eigenen Aussagen “keinen Plan B”.
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Die Kürzungen beim Arbeitslosengeld und bei den Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall wurden von den Verfassungrichtern ebenfalls vom Tisch gefegt.
Die Opposition zwar hatte auch die brutalen Steuerhöhungen angeklagt, doch in diesem Fall erklärten die Richter das für verfassungskonform.
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 uhupardo
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Anmerkung
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Hut ab vor solch mutigen höchstrichterlichen Entscheidungen, von denen wir in Deutschland wohl bestenfalls träumen dürfen !
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Noch zu Anfang des Jahres hatte die Regierung Passos Coelho erklärt, sie wolle und könne die Defizitvereinbarungen einhalten, hatte zum Teil sogar drastischer gespart, als gefordert. Doch wegen der Sparmaßnahmen haben die Portugiesen kein Geld mehr in der Tasche, und das wenige, das geblieben ist, halten sie zusammen.
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Die portugiesische Binnen-Nachfrage ist deutlich eingebrochen, die Wirtschaft steckt tiefster Rezession. Die Regierung musste ihre Wachstumsprognose bereits von -1 auf -2,3 % korrigieren und wird m.E. um eine erneute Korrektur nicht umhin kommen.
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Bleibt abzuwarten, ob sich Portugal bei der Bewältigung der chaotischen Verhältnisse nun im Ranking des Europäischen Crash-Szenarios noch vor Slowenien schieben wird.
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Ihr Oeconomicus


Portugal: Tausende Polizisten protestieren gegen Sparprogramm

Portugal: Tausende Polizisten protestieren gegen Sparprogramm
Bei der größten Demonstration von Polizisten in der Geschichte Portugals haben rund 5000 Beamten gegen die Sparpolitik im Krisen-Euroland protestiert. Die Beamten seien wegen der vielen Kürzungen „demotiviert“.
Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie „Zum Schutz der öffentlichen Sicherheit: Schluss mit den Kürzungen“ und beschimpften die Angehörigen der Mitte-Rechts-Regierung in Parolen als „Diebe“. Wie bei anderen Protesten wurde auch am Dienstag erneut der Rücktritt von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho gefordert.
Handelsblattyoutube-Clip [00:20 Min]
Anmerkung
Die nicht mehr auszuschließende Fraternisierung der Ordnungskräfte mit dem bereits geschundenen Volk könnte den Untergang der EUROholics-Regierung einleiten. Das wird Jose Manuel Barroso überhaupt nicht gefallen.

Ihr Oeconomicus


Portugals Regierung rudert zurück

Portugals Regierung rudert zurück

In Portugal haben die Menschen seit Tagen gegen den von EU und IWF verordneten Sparkurs demonstriert – offenbar mit Erfolg: die Regierung machte einen Rückzieher.
Deutsche WelleSüddeutsche

Regierung stark unter Druck – Portugal droht politische Krise

Regierung stark unter Druck – Portugal droht politische Krise

Portugal ist unter anderem von der Bundesregierung dafür gelobt worden, dass es seine Sparpläne auch umsetzt. Die Portugiesen machen allerdings gegen diese Politik der Regierung von Ministerpräsident Passos Coelho mobil. Da greift Staatschef Cavaco Silva ein. Er sagt, dass man „dem Volk zuhören“ müsse.
N-TV
Anmerkung
Da unsere Qualitäts-Medien bei ihrer Berichterstattung andere Prioritäten setzen, nachfolgend einige kurze Video’s, welche die größten Massenproteste in Portugal seit dem Sturz der Militärjunta 1974 dokumentieren.

Ihr Oeconomicus

Lissabon, 15.09.2012 – [4:09 Min]
„Pfeif auf die Troika! Wir wollen unser Leben!“ – [2:51 Min]
Manifestação contra a austeridade – [1:09 Min]
16.09.2012 – Handelsblatt-Video [1:26 Min]: Proteste in Spanien und Portugal

Portugal verkündet neue Sozialkürzungen

Portugal verkündet neue Sozialkürzungen

Die Portugiesen müssen noch mehr als bisher sparen. Die Mitte-Rechts-Regierung des vom Bankrott bedrohten Landes kündigte am Freitag neue Maßnahmen zur Sanierung der Staatsfinanzen an. Man werde unter anderem 2013 die Sozialversicherungsabgabe der Arbeitnehmer von elf auf 18 Prozent erhöhen, sagte Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Freitagabend.
SpOnWelt