Kreditzyklus
Veröffentlicht: 22. Januar 2013 Abgelegt unter: Federal Reserve Systems | Tags: BoE, BoJ, EZB, Fed, Notenbanken, OMT, Referenzwerte Ein KommentarDer blinde Fleck von Fed & Co
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Im modernen „central banking“ visiert jede Zentralbank irgendein Ziel abseits der Preisstabilität an, schreibt sich wirtschaftspolitische Ziele der jeweiligen Regierungen auf die Fahnen. Das 30 Jahre gültige Mantra niedriger und kontrollierter Preissteigerungen ist ebenso gefallen wie die Unabhängigkeit der Geldpolitik.
So gibt nun die Fed als Messlatte für ihre Geldpolitik einen Referenzwert für die Arbeitslosenrate aus, die Bank of Japan wird wohl in Kürze etwas Ähnliches versuchen, die Bank of England will ihre Geldpolitik künftig an der BIP-Entwicklung ausrichten und die EZB ist für die Bankenüberwachung zuständig und greift bereits mit der Ankündigung ihres OMT-Programms massiv in die Preisbildung von Staatsschulden in der Eurozone ein.
K. Singer [Time Pattern Analysis – Der Blog]
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Wir ’stillen‘ Teilhaber der Südeuropa AG
Veröffentlicht: 22. November 2012 Abgelegt unter: Finanzkrise, Target-2 | Tags: Kapital-Exporte, Kredit-Geld, Notenbanken, Target-Falle, Vermögensumschichtung Ein KommentarDie Target-Falle:
Wir ’stillen‘ Teilhaber der Südeuropa AG
Warum wir längst mit Süd-Euro bezahlen
Über die Griechenland-Hilfen und die diversen Rettungsschirme wurde politisch hart gestritten. Die Summen, um die es geht, sind gigantisch. Doch sind diese Summen der offiziellen, vom Parlament verabschiedeten Hilfen noch klein im Vergleich zu den Umschichtungen, die jenseits des parlamentarischen Entscheidungswegs innerhalb des Systems der Europäischen Zentralbanken stattfinden. Unter dem Stichwort „Target2“ tauchten diese zusätzlichen Risiken in der Wirtschaftspresse auf.
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Vor der Eurokrise: Gebt ihnen das Kapital, damit sie kaufen können
Vor der Eurokrise haben die Kernstaaten, Deutschland, Finnland, Österreich und die Niederlande, Produkte nach Südeuropa geliefert. Südeuropa hat diese importiert, aber nur wenig exportiert. Also floss immer mehr Geld ins Ausland. Wo kam dieses Geld her? Dieses Geld kam aus den Kernländern. Sie exportierten nicht nur die Güter, sondern auch das Kapital, mit dem diese Güter bezahlt wurden.
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empfehlenswerter Aufsatz von Gérard Bökenkamp bei ‚eigentümlich frei‘
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Ergänzungen
Schuldenkrise? Guthabenkrise!
Aufsatz von Frank Meyer
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Beschreibung der Geldschöpfung ex nihilo (also ‚aus dem Nichts‘)
Bundesbank-Broschüre – PDF [137 Seiten]
Auszüge:
Geld und Geldpolitik, 2010, S. 68ff
„In der Regel gewährt die Geschäftsbank einem Kunden einen Kredit und schreibt ihm den entsprechenden Betrag auf dessen Girokonto gut. Wird dem Kunden ein Kredit über 1.000 Euro gewährt (z.B. Laufzeit 5 Jahre, 5 %), erhöht sich die Sichteinlage des Kunden auf seinem Girokonto um 1.000 Euro. Es ist Giralgeld entstanden bzw. wurden 1.000 Euro Giralgeld geschöpft. […] Die Giralgeldschöpfung ist also ein Buchungsvorgang.“
Auszüge:
Geld und Geldpolitik, 2010, S. 71
„Wenn eine Geschäftsbank einen Kredit gewährt, finanziert sie diesen in einem ersten Schritt dadurch, dass sie – wie oben beschrieben – den entsprechenden Betrag an Giralgeld selbst schafft.“