Bundesrat sieht offene Fragen bei sicheren Herkunftsstaaten

Bundesrat sieht offene Fragen bei sicheren Herkunftsstaaten
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Der Bundesrat sieht noch offene Fragen zur geplanten Einstufung der Länder Algerien, Marokko und Tunesien als sichere Herkunftsstaaten. Bei der Bewertung komme der Lage von Minderheiten, auch von Volksgruppen sowie von Homo-, Trans- und Intersexuellen, ebenso wie dem Handeln staatlicher Stellen, der Gewährleistung der Pressefreiheit und rechtsstaatlichen Verfahren besondere Bedeutung zu.
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Mit seiner am 18. März 2016 gefassten Stellungnahme bittet der Bundesrat die Bundesregierung, bestehende Zweifel im weiteren Beratungsverfahren auszuräumen. Zudem solle die Überprüfung der Menschenrechtssituation in sicheren Herkunftsstaaten generell und unter Einbeziehung von Menschenrechtsorganisationen intensiviert werden.
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Mehr Kapazitäten im BAMF gefordert
Die Länderkammer stellt weiter fest, dass für eine Beschleunigung der Asylverfahren in erster Linie zügig neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einzustellen seien. Für eine weitere Entlastung der Verfahren empfiehlt der Bundesrat eine Altfallregelung: Asylsuchende, die vor einem bestimmten Stichtag eingereist und gut integriert sind, sollten einen Aufenthaltsstatus bekommen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
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Schnellere Asylverfahren
Die Bundesregierung will Algerien, Marokko und Tunesien künftig als sichere Herkunftsländer behandeln, um die Asylverfahren von Menschen aus diesen Ländern zu beschleunigen.
Sichere Herkunftsländer sind Staaten, bei denen aufgrund der allgemeinen politischen Verhältnisse die gesetzliche Vermutung besteht, dass dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet. Asylanträge von Menschen aus diesen Herkunftsstaaten werden in der Regel als offensichtlich unbegründet abgelehnt, sofern nicht besondere Umstände dagegen sprechen.
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Die Stellungnahme wird nun der Bundesregierung zugeleitet. Sie wird anschließend gemeinsam mit dem Regierungsentwurf in den Bundestag eingebracht. In einem zweiten Durchgang entscheidet der Bundesrat dann über die Zustimmung zu dem Gesetz.
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Quelle
Bundesrat

Marokko: Das giftige Glück der Minenkinder

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Statt in der Schule verbringen die Zehnjährigen ihre Tage zwischen giftigem Blei auf der Suche nach Edelsteinen. Sie träumen vom ganz großen Fund, reich werden aber nur die Händler.
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Anmerkung
Wie aus Agadir und Marrakech zu hören ist, wurde seit Ausbruch des Arabischen Frühlings der Bau von Sechs-Sterne-Resorts abgesagt. Dies mag wirtschaftliche oder sonstige gängige Ursachen haben.
Wer kann allerdings ausschließen, dass der Ruf nach Freiheit, Selbstbestimmung und gegen dauerhafte Ausbeutung nicht doch in diesem hübschen Maghreb-Land lauter wird?
Spätestens dann könnten -wie bereits erlebt- Expresslieferungen demokratischer Werte folgen!

Ihr Oeconomicus