Verdacht auf organisierten Prozessbetrug: zwielichtige Geschäftspraktiken der Deutschen Bank ?

Verdacht auf organisierten Prozessbetrug: zwielichtige Geschäftspraktiken der Deutschen Bank ?
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Wer sich eingehend mit bereits aufgedeckten DB-Skandalen beschäftigt, vermag womöglich ein Muster erkennen, wie in dem einstmals renommieren Haus am Rande der Legalität und manchmal einen Schritt darüber hinaus operiert wird.
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Sobald man erwischt wird und alles Leugnen oder vermeintliches Nichtwissen nicht mehr hilft, nimmt man zähneknirschend Milliarden-Strafen (zu Lasten der Aktionäre und Kunden) in Kauf, gelobt wortreich Besserung und handelt, etwa mit der Einrichtung einer eigens erdachten Ethik-Kommission.
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Trotz solch vertrauensheischender Versprechen wird dem Institut ein mangelhaftes Risikomanagement beispielsweise im Libor-Skandal vorgeworfen, während sich Jürgen Fitschen samt seiner Vorgänger Rolf Breuer und Josef Ackermann wegen des Verdachts auf Falschaussage im Fall Kirch vor Gericht zu verantworten haben.
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Nun werden quasi zur Unzeit -am 21. Mai findet die Hauptversammlung statt- neue Vorwürfe laut:
Die Deutsche Bank soll in Hunderten von Zivilprozessen im Zusammenhang mit ihrer unrühmlichen Rolle bei der Finanzierung von Schrottimmobilien vorsätzlich gelogen haben, was nach Einschätzung des Strafrechtlers Gerhard Strate und des ehemaligen Oberstaatsanwalts Wolfgang Schaupensteiner den starke Verdacht „eines systematischen auf versuchten Prozessbetrug angelegten“ Vorgehens gleichkommt.
Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin hat sich bereits aus dem Fenster gelehnt und fordert Ausgleich für Kleinanleger, die durch „kriminelle Machenschaften“ ihr Vermögen verloren
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Sollten sich diese Vorwürfe gerichtsfest bestätigen, wäre der Ruf der Deutschen Bank nicht nur bis auf die Grundfesten ruiniert, staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen eines möglichen Verdachtes gegen die Bank, wie im Sinne von kriminellen Vereinigungen zu operieren, könnten die Folge sein.
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Eingedenk solcher Bedrohungslagen vermeidet der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende und Allianz-Chef Paul Achleitner, im Vorfeld der Hauptversammlung ein klares Bekenntnis zum Duo Fitschen/Jain.
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Ohnehin stehen die Vorzeichen der Aktionärsversammlung in der Frankfurter Festhalle auf Sturm.
Einflussreiche Akteure und Aktionärsvertreter, wie die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), US-Aktionärsberater ISS oder Glass Lewis beabsichtigen ihr tiefes Mißtrauen in die DB-Führungsriege mit einem Mißtrauensvotum zu quittieren.
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Bleibt abzuwarten, wie sich auch die strafrechtliche Aufarbeitung zwielichtiger Geschäftspraktiken der Deutschen Bank weiter entwickelt.
Werden die Pessimisten des deutschen Rechtssystems, die gerne auf eine kabarettistische Interpretation verweisen
„Täuschland, Täuschland, über alles, über alles wächst mal Gras.
Ist das Gras ein Stück gewachsen, frisst’s ein Schaf und sagt, das war’s !“
auch in diesem Falle richtig liegen? – Time will tell !
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Archiv-Sammlung
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Libor-Absprachen werden zum Milliardengrab

Libor-Absprachen werden zum Milliardengrab
Wann immer eine international tätige Grossbank in den vergangenen Jahren in Konflikt mit dem Gesetz geriet, endeten die Ermittlungen nach dem gleichen Prinzip: aussergerichtliche Einigung ohne strafrechtlich relevantes Geständnis, Zahlung einer Busse, Verzicht auf ein Strafverfahren. Egal, ob die Institute Drogenbaronen aus Mexiko bei der Geldwäsche beigesprungen waren, Millionären aus Florida bei der Steuerhinterziehung oder Hedge-Fund-Managern aus New York bei der Prellung deutscher Landesbanken.
Für die kommenden Tage kündigt sich ein Novum mit weitreichenden Konsequenzen an. Die Japan-Tochter der UBS steht kurz davor, sich im strafrechtlichen Sinne schuldig zu bekennen, Referenzzinssätze manipuliert zu haben. Die Vorwürfe wiegen so schwer, dass die Juristen zur Auffassung gelangt sind, diesen Schritt nicht vermeiden zu können, um Schlimmeres zu verhindern. Die UBS wird nach neuestem Stand der noch nicht abgeschlossenen Gespräche eine Busse von bis zu 1,6 Mrd. $ zahlen, wie eine mit dem Vorgang vertraute Person erklärt. Die Bank äussert sich nicht. Auch die beteiligten Regulatoren verweigern eine Stellungnahme: die FSA in Grossbritannien, die CFTC in den USA, die Finanzmarktaufsicht (Finma) sowie das amerikanische Justizministerium.
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NZZ
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UBS droht Strafe von 1,6 Milliarden Dollar
ManagerMagazin
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RBS stimmt hoher Strafe im Libor-Skandal zu
Die Royal Bank of Scotland steht als nächste Bank davor, eine heftige Strafzahlung zu akzeptieren. Die Manipulation des Libor-Zinses hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Auch die Deutsche Bank war mit von der Partie.
Handelsblatt

Libor-Skandal bedroht Banken-Rating

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Zahlreiche Banken hatten bei der Manipulation des Libor-Zinssatzes ihre Finger im Spiel. Die Kosten aus den Gerichtsverfahren können sie wegstecken – doch neben ihrem guten Ruf könnten sie auch ihre gute Bonität einbüßen, meint die Ratingagentur Moodys.
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ManagerMagazin