Griechenland: Klinik vor dem Kollaps

Griechenland: Klinik vor dem Kollaps

In vielen griechischen Krankenhäusern herrscht Versorgungsnotstand: Es fehlt das Geld für Medikamente. Selbst wichtige Operationen müssen verschoben werden. Als Folge der Krise wurden im Gesundheitswesen bereits Milliarden eingespart. Und in einer zweiten Sparrunde soll noch einmal der Rotstift angesetzt werden. Zusätzlich schuldet der Staat den Lieferanten medizinischen Materials rund zwei Milliarden Euro. Und so bekommen die Kliniken immer weniger Nachschub. Verzweifelte Krankenhausärzte haben die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Sie soll prüfen, ob durch den Mangel an medizinischem Material Menschenleben gefährdet werden.


«Die USA stehen schlechter da als Griechenland»

«Die USA stehen schlechter da als Griechenland»

Berücksichtigt man zusätzlich zu den Staatsschulden die impliziten Zahlungsversprechen der Sozialsysteme der USA, dann klafft in dem Land eine fiskalische Lücke von rund 200 Billionen Dollar. Im Vergleich zum BIP ist diese grösser als in Griechenland. Laut Ökonomie-Professor Laurence Kotlikoff sind die USA faktisch bankrott.

Die fiskalische Lücke eines Landes wird berechnet, indem man – vor einem unendlichen Zeithorizont – den gegenwärtigen Wert aller künftigen Ausgaben von dem gegenwärtigen Wert aller künftigen Steuereinnahmen subtrahiert. Die USA und auch viele EU-Länder bringen es gemäss Kotlikoff nicht fertig, die fiskalische Lücke vor einem unendlichen Zeithorizont auszurechnen und legen auch nicht offen, ob ihre Anlagen die offiziellen und inoffiziellen Verbindlichkeiten der Zukunft zu decken vermögen. «Das ist betrügerische Buchhaltung», sagt Kotlikoff.

NZZ – 11.03.2011 – 07:01