Euro-Krise könnte in drei Jahren vorbei sein

Euro-Krise könnte in drei Jahren vorbei sein
Klaus Regling glaubt an ein absehbares Ende der Schuldenkrise. Nach Meinung des EMS-Chefs dauert es nur noch zwei oder drei Jahre, bis alle Euro-Länder ihre Haushaltsdefizite unter drei Prozent des BIP gedrückt haben.
Regling zur Italien:
„Die Reformpolitik von Ministerpräsident Mario Monti hat die Zinsen sinken lassen. So etwas ist nie für alle Zeit gesichert.
Wenn es zu einem Politikwechsel käme, könnten diese Erfolge schnell wieder verspielt sein“.
HandelsblattLeser-Kommentare
+
Auszüge aus den Leser-Kommentaren
@Widerstand
„Herr Regling übt sich in politischem Schönsprech für die Kanzlerin. Aber selbst wenn die Defizite in drei Jahren im Griff sein sollten (mit Herrn Berlusconi??), wäre Europa verwüstet. Nicht die Defizite allein sind das Problem. 50% Jugendarbeitslosigkeit in großen Teilen Südeuropas sind ein politisches Schwerverbrechen der Politik und der Finanzmafia an der Jugend. Gleichzeitig werden die Vermögen der reichen Steuerhinterzieher im Süden gerettet, die ihre Staaten von deutschen Bürgern und ehrlichen deutschen Steuerzahlern finanzieren lassen, während sie selbst ihr Vermögen in Sicherheit bringen.
Die Zukunft der arbeitslosen Jugend im Mittelmeerraum und die Zukunft der Jugend im Norden, die die „Rettungsgelder“ irgendwann einmal abbezahlen sollen, wird vernichtet. Der Euro und die damit verbundene Schuldenkrise sind aufgrund der damit verbundenen Mechanismen auch ein Krieg der Alten gegen die Jugend, genauer gesagt ein Schwerverbrechen an der Jugend Europas.
Dieses System ist ein Wahnsinn. Man muss völlig blind gegen soziale Verwerfungen sein, wenn man wie Herr Regling diese Dinge nicht bemerkt oder bemerken will. Der Euro ist eine Katastrophe für Europa. Der Euro zerstört Europa! Er zwingt die Mittelmeerstaaten in ein Zwangskorsett, in das sie nicht passen und er ruiniert den Norden. Weg mit diesem Wahnsinn, je eher, umso besser!“
@Mazi
„Regling könnte richtig liegen. Ich glaube auch nicht mehr daran, dass es gut gehen kann.
Schauen wir wieder einmal auf die 10 Millionen Griechen, die nach der letzten Rettungsaktion in diesem Jahr schon wieder über 40 Milliarden Euro “ fresh money“ brauchen.
Wie wir wissen, in Griechenland hat sich nichts verändert und dennoch bestätigt die Troika, dass alle Auflagen der EU-Gremien erfüllt wurden. Jetzt muss doch der letzte Bürger wissen, welches Spiel mit ihm getrieben wird.“
@KHD
„Was soll ein zu „Rettungszwecken“ eingesetzter und dafür noch viel zu gut bezahlter Funktionär wie Regling anderes als regierungsfreundliche Propaganda sagen ? Die Aussage von Regling, dass die EURO Krise identisch ist mit den zu hohen Haushaltsdefiziten der Krisenstaaten gibt einen Einblick in die Denkweise der Rettungspolitiker und ihrer eigentlichen Ziele. Es geht nur um billige Zinsen am Kapitalmarkt, die man sich über die niedrigen Defizite erhofft. Die eigentlichen Ursachen dieser EURO Krise haben keine Priorität bei den Rettern. Genau diese fatale Denkweise, die Ursache zu ignorieren und sich auf ein Symptom der Krise zu fokussieren, mit dem Brandverstärker EZB, wird die Krise verstärken und zum Dauerzustand machen – bis zum finalen Gau einer Währungsreform.“
@Republikaner
„Ich glaube Regling bekommt Recht. Am Tag des Übergangs von DM zu Euro kostete mein Weißbier DM 1,80 heute im gleichen Lokal € 3,30 (+265%!!!). War gerade bei meinem Gemüsehändler: der Preis für Zuccini hat sich gerade verdoppelt; zahlreiche Hersteller und Händler haben zum Jahreswechsel teils saftige Preiserhöhungen angekündigt. Rentner, Sparer und Lebensversicherte werden eiskalt enteignet. Die Schuldigen sind klar zu benennen: unsere Blockparteien – zynisch, arrogant, eiskalt und hinterhältig. Und ein Herr Steinbrück faselt da irgendetwas von Gerechtigkeit? Ich muß jetzt aufpassen, daß ich keinen Tobsuchtsanfall bekomme.“
+
Anmerkung
Dieses faktenfreie klerikale Mantra ist unerträglich … vermutlich müssen wir solche Synapsen-Fehlfunktionen noch solange ertragen, bis der letzte dieser EUROholics anerkennt, „dass die Erde keine Scheibe ist„.

Ihr Oeconomicus


Euro-Rettungsschirm verliert „Aaa“

Euro-Rettungsschirm verliert „Aaa“
Nach den jüngsten Fortschritten bei der Griechenland-Hilfe muss Europa in der Schuldenkrise wieder einen Rückschlag hinnehmen: Der Euro-Rettungsschirm büßt sein Spitzenrating ein. Die Agentur Moody’s senkte die Bonitätsnoten von ESM und EFSF von „Aaa“ um eine Stufe auf „Aa1“. Der Ausblick für beide Hilfsinstrumente bleibt negativ, das heißt, es drohte eine weitere Absenkung.
N-TV

weiteres Hellas-Programm voraus?

weiteres Hellas-Programm voraus?
Wer hätte das gedacht .. Jörg Asmussen bequemt sich einzusehen, dass Griechenlands Chance, an die Finanzmärkte zurückzukehren, wohl zumindest bis 2016 aussichtslos erscheint und hält ein drittes Hilfspaket für unvermeidbar. Ausserdem setzt er sich für Schuldenrückkäufe und/oder Senkung der Zinssätze auf ausstehende Kredite ein.
Finanzminister Schäuble bestätigte auf Nachfrage der ARD, Griechenland brauche zwei Jahre mehr Zeit – also bis 2016 – um die Neuverschuldungsgrenze einzuhalten, räumte allerdings dabei ein, das daraus eine Finanzierungslücke von € 16 Mrd. entstehe, für die eine Lösung gefunden werden müsse.
Ein neuer Hellas-Schuldenerlass, wie vom IWF gefordert, sei aber nach der Rechtsordnung der Mitgliedsstaaten nicht möglich. Man dürfe nicht gleichzeitig Kredite gewähren und für gewährte Kredite einem Schuldenschnitt zustimmen.
Dem Vernehmen nach lehnen sowohl die EZB als auch der ESM einen Schuldenschnitt Griechenlands weiterhin ab, wie das Handelsblatt vermeldet.
IWF-Chefin Christine Lagarde ermahnte ihre europäischen Partner zu Realitätssinn und erklärte, dass sich der Fonds mit seiner Glaubwürdigkeit nicht bedingungslos hinter die Rettungspläne stellen könne.
Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker gibt sich hinsichtlich der konträren Haltung des IWF optimistisch und glaubt, dass wir die Reststrecke im Fall Griechenlands gemeinsam mit dem IWF zurückgelegt werden kann.
Man darf gespannt sein, welche weiteren Kaninchen die Finanzminister der Euro-Länder am kommenden Dienstag auf einer Sonderkonferenz aus dem Zylinder zaubern.

Ihr Oeconomicus

+
follow-up: 19.11.2012, 14:02h –
„Krisensitzung in Brüssel: Lagarde bricht Asien-Reise ab“
Anmerkung
Man darf gespannt sein, ob nach der Krisensitzung neben der Schuldenschnitt-Thematik auch der aktuelle Status spanischer Banken kommentiert wird.
Dem Vernehmen nach sollen deren mittlerweile als „uneinbringlich“ einzustufenden Kreditforderungen per Ende September 2012 den Rekordwert von €182.2 Mrd. erreicht haben!

Streitgespräch der Ökonomen Sinn und Regling

Streitgespräch der Ökonomen Sinn und Regling
Raus aus dem Euro! Das fordert der Ökonom Hans-Werner Sinn von den Krisenstaaten, die sich nicht erholen. Vorsicht, dann wird es richtig teuer, mahnt dagegen der Chef des Rettungsfonds, Klaus Regling. Der Streit beim Führungstreffen Wirtschaft der „Süddeutschen Zeitung“ zeigt, warum diese Krise so schwer zu lösen ist.
[…]
Das Problem mit Sinn und Regling ist: Sie vertreten nicht nur konträre Lösungsansätze, sie widersprechen sich schon bei den Fakten. Milliardensummen schwirren durch den Raum, Produktionskosten, Lohnniveaus, Details volkswirtschaftlicher Mechanismen. Es hagelt schiefe Vergleiche, Verschwörungstheorien. Stets bezweifelt der Eine die Argumentationsgrundlagen des Anderen. Das ist amüsant für manchen Zuhörer. Einer Lösung bringen Sinn und Regling Europa nicht näher.
Das ist das Wesen dieser Krise. Die Zusammenhänge komplex, die Summen gewaltig, die Lösungsansätze in diesen Dimensionen noch nie erprobt. Ein gewaltiges, dramatisches Experiment – mit ungewissem Ausgang. Wie es weiter geht mit dem Euro? Wer Regling und Sinn beim Streiten zuhört hat, weiß es anschließend weniger als zuvor.
Süddeutsche

Euro-Zone rettet sich selbst

Beteiligung am Rettungsfonds:
Euro-Zone rettet sich selbst
Verdienen an der Euro-Rettung: Unter diesem Motto sucht der Rettungsfonds ESM Käufer für seine Anleihen. Doch außerhalb Europas ist das Interesse laut einem Bericht bislang gering. Vor allem in den USA scheint die Skepsis zu überwiegen.
Die EU-Länder hatten zunächst deutlich größere Hoffnungen auf Investoren außerhalb Europas gesetzt. So versuchte Rettungsfondschef Klaus Regling vergeblich, Schwellenländer für eine sogenannte Hebelung zu gewinnen:
Durch die Beteiligung privater Anleger sollte die Schlagkraft des EFSF auf eine Billion Euro erhöht werden. Der Plan scheiterte jedoch am mangelnden Interesse. Dennoch gibt es für den Nachfolger ESM ähnliche Pläne, die bis zu zwei Billionen mobilisieren sollen.
Besonders China wird immer wieder als möglicher Retter kriselnder Euro-Länder gehandelt. Erst im August wollte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem Besuch in Peking für den Kauf südeuropäischer Staatsanleihen werben. Die chinesische Regierung hatte solche Käufe in der Vergangenheit selbst gegenüber Ländern wie Griechenland und Spanien angekündigt. Wie viele Anleihen das Land tatsächlich erwarb, ist allerdings unbekannt.
SpOn
+
Anmerkung
Der Illusionist Klaus Regling und die Fraktion der EUROholics werden sehr bald mit unerfreulichen Realitäten konfrontiert sein.

Ihr Oeconomicus


Ohne ESM geht die Welt nicht unter

Ohne ESM geht die Welt nicht unter

Was wäre, wenn das Bundesverfassungsgericht den dauerhaften Rettungsfonds ESM nicht billigt: Geht die Euro-Zone ohne ESM baden oder gibt es einen Plan B? Am Mittwoch entscheidet das Gericht, die Spekulationen blühen.
Deutsche Welle

„Die Schuldenlawine“: Der Weg aus der Krise wird schmerzhaft

„Die Schuldenlawine“: Der Weg aus der Krise wird schmerzhaft

Was macht die Krise aus unserem Geld? Die Vermögensverwalter Bert Flossbach und Philipp Vorndran geben Antworten. Im Buch „Die Schuldenlawine“ entwerfen sie ein Szenario von der Welt im Jahr 2015. Es wird ungemütlich.

Die Politik stellt weitere Milliarden für die Euro-Rettung bereit. Eilig muss ein Fiskalpakt her. Banken droht die Pleite. Und in Spanien gehen Menschen auf die Straße, um gegen Sparmaßnahmen zu demonstrieren. Die Zeitungen sind voll mit derartigen Meldungen. Immer ist dann von „Krise“ die Rede. Aber wie und warum sie zusammenhängen, und was sie für jeden einzelnen von uns bedeuten, das erklärt kaum einer; nicht die Politiker, die es oft selbst nicht besser wissen, nicht die Banker, deren Geschäftsmodell darin besteht, dass niemand ihre komplexen Geschäfte versteht, auch nicht die Ökonomen, die sich lieber untereinander streiten.

Handelsblatt – 17.07.2012, 09:34 – Kommentare