The Collapse of Complex Societies

„Jede Zivilisation entwickelt sich zu einem immer komplexeren Gebilde,
bis sie den Punkt erreicht, ab dem die Komplexität so groß ist, dass sie unbeherrschbar wird.“

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Dieser These geht der Anthropologe und Historiker Joseph A. Tainter in seinem Buch „The Collapse of Complex Societies“ („Der Zusammenbruch hoch entwickelter Gesellschaften”) nach und beschreibt den 450 Jahre dauernden Niedergang und Zusammenbruch des (West-)Römischen Reiches.
Der Abstieg ging einher mit Geldentwertung, Staatsverschuldung und Steuererhöhung.
Immer mehr Einwohner lebten von sozialen Transferleistungen („Brot und Spiele”), die aktivsten wanderten schließlich ins Ausland ab.
Tainter entwickelte für diesen Prozess ein einfaches Erklärungsmuster:
Er verglich die Ausgaben der Gesellschaft mit dem jeweiligen gesellschaftlichen Ertrag – und stellte ein zunehmendes Missverhältnis fest.

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USA vs. ROM – historische Vergleiche mit brisanter Aktualität
Über Macht und Ohnmacht zweier Großmächte
Spannende Querverbindungen, aufgezeichnet von Dr. Michael Lobe
[Uni Bamberg, Lehrstuhl für Klassische Philologie/Schwerpunkt Latinistik]

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Viel Freude bei der Entdeckung neuer Einsichten.

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Ihr Oeconomicus


Politiknetzwerke und die Steuerung komplexer Gesellschaften

Politiknetzwerk

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Politiknetzwerk ist ein Begriff aus der Politikwissenschaft zur Erforschung von Lobbyismus und politischen Interessen.

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Inhaltsverzeichnis

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Politiknetzwerke und die Steuerung komplexer Gesellschaften

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1. Einleitung
Zwei Konzepte haben in der aktuellen Politikwissenschaft eine beeindruckende Karriere hinter sich:
Die Begriffe ‚Netzwerk’ und ‚Governance’. Beide entstanden während der 70er Jahre hauptsächlich in der Soziologie und breiteten sich während der 80er und 90er Jahre auch in anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen wie der Politikwissenschaft und der Wirtschaftswissenschaft aus. Beide Konzepte thematisieren Strukturen und Beziehungszusammenhänge von Staat und Gesellschaft, obwohl sie beide im Grunde genommen sehr alte Begriffe darstellen. Im theoretischen Diskurs der 80er und 90er Jahre sind sie jedoch mit neuen Bedeutungen „angereichert“ worden und haben sich zu Konzepten geformt, die auf eine Transformation des Staates und ein verändertes Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft verweisen.
Beide Konzepte thematisieren, dass die Lösung moderner politisch relevanter Probleme mittels öffentlicher Politiken nur noch auf der Basis neuer politischer Strukturen möglich ist.
In diesem Kontext verfolgt der vorliegende Beitrag das Ziel, Politiknetzwerke als neue politische Governance-Formen zu konzipieren und hierbei auch Bezüge zur Staatstheorie sowie zur Theorie öffentlicher Politik – also zur materiellen Staatstheorie – aufzuzeigen. In den folgenden Abschnitten wird zunächst das Problem der staatstheoretischen Einordnung von Governance und Politiknetzwerken behandelt. In einem weiteren Schritt werden zentrale Bedingungen skizziert, die zur Herausbildung dieser neuen Konzepte führten. Abschließend werden Implikationen angesprochen, die diese Transformation für die moderne Staats- und Demokratietheorie mit sich bringen.

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2. Governance und Staatstheorie
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3. Politiknetzwerke als Governance-Strukturen
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4. Quantitative Analyse von Politiknetzwerken
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5. Das Politiknetzwerk-Konzept als Ergebnis von drei Veränderungsprozessen
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6. Konklusion: Implikationen für eine moderne Staats- und Demokratietheorie
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Literaturverzeichnis
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Volker Schneider – Universität Konstanz Herbst 2004
[Deutsche Fassung eines Artikel, der unter dem Titel „Redes de políticas públicas e a condução de sociedades complexas“ in der brasilianischen Zeitschrift „Cívítas“, V. 5, N.1. (2005) p. 29-58 veröffentlicht wurde]
PDF – [19 Seiten]

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