Die Lehre von leeren Kassen und leeren Köpfen
Veröffentlicht: 28. Februar 2014 Abgelegt unter: Ukraine | Tags: Arseni Jazenjuk, George Soros, IWF - IMF Ein KommentarDie hochverschuldete Ukraine hofft auf rasche internationale Finanzhilfen.
Sein Land sei bereit, alle Bedingungen für eine Unterstützung durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu erfüllen, sagte der neue Premier Arseni Jazenjuk am Freitag zu Journalisten. Es würden bereits klare Schritte vorbereitet, um der Ukraine nach dem Umsturz zu helfen. Er hoffe, dass die Hilfen in „naher Zukunft“ fließen werden.
Eine Delegation des IWF wird nächste Woche in Kiew zu Gesprächen mit der neuen politischen Führung erwartet. Ihren Angaben zufolge fehlen der Ukraine mindestens US$ 35 Mrd , um eine Staatspleite abzuwenden.
Zwischenzeitlich hat sich in dieser Angelegenheit auch der ‘Philathrop’ George Soros zu Wort gemeldet und die Top-Politiker der Europäischen Union aufgerufen, einen dringenden Hilfsplan für die Ukraine nach der Art des „Marshall-Plans“ zu beschließen.
Wie er in einem am Donnerstag veröffentlichten Offenen Brief betonte, sollte Deutschland bei der Umsetzung eines solchen Plans tonangebend sein.
,,, und der symphatische Menschenfreund Jazenjuk lässt wissen, dass in den 3 Jahren unter Yanukovych schlappe $ 70 Mrd. des Staatsvermögens verschwunden seien.
Allerdings sagt er dabei nicht, wie dies technisch ohne seine Billigung als Zentralbank-Präsident, ex-Wirtschaftsminister, Ziehsohn von Yanukovych und Vertrauter der Gasprinzessin abgelaufen ist.
Ihr Oeconomicus
korrespondierende Link-Empfehlungen:
DWN:
Ukraine will alle IWF-Bedingungen erfüllen
RIANOVOSTI:
Soros ruft zum „Marshall-Plan“ für Ukraine auf
Archiv-Beitrag:
Klitschko’s medialer ‚Commotio cerebri‚
10 Fragen und Antworten zur wirtschaftlichen Lage der Ukraine
Veröffentlicht: 27. Februar 2014 Abgelegt unter: wirtschaftliche Lage | Tags: Anpassungsprogramme, Hilfskredite, IWF - IMF, Schulden-Restrukturierung 7 KommentareDie aktuelle Lage in der Ukraine beherrscht die internationalen Schlagzeilen. Neben den politischen Umwälzungen der letzten Tage gerät zunehmend auch die fragile wirtschaftliche und finanzielle Situation des Landes in den Mittelpunkt der Diskussion im In- und Ausland. Im Folgenden identifizieren wir 10 zentrale Fragen und geben Antworten dazu.
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1. Wie ernst ist die Finanzlage?
Die Situation ist ohne Frage außerordentlich ernst.
Die Ukraine weist sehr hohe, strukturelle Defizite sowohl im öffentlichen Haushalt als auch in der Leistungsbilanz auf („Zwillingsdefizite“), die sie aus eigener Kraft nicht weiter finanzieren kann. Dazu kommen hohe Tilgungszahlungen für Schulden im Ausland; 2014 muss beispielweise der Staat fast
8 Mrd. USD zurückzahlen.
[…]
2. Was sind die Gründe für diese schwierige Situation?
Die Gründe liegen nicht primär in der schwierigen politischen Situation, auch wenn diese sicher zu einer Zuspitzung beigetragen hat.
[…]
3. Wie ist ein mögliches Hilfspaket unter Führung des IWF einzuschätzen?
Es gibt aus unserer Sicht keine Alternative zu externen Finanzhilfen zur makroökonomischen Stabilisierung des Landes. Ansonsten droht die fragile Lage außer Kontrolle zu geraten; eine ungebremste Abwertung, Probleme im Bankensektor sowie ein Staatsbankrott wären ein wahrscheinliches Szenario.
[…]
4. Wie groß müsste ein solcher Kredit sein?
Der genaue Umfang des Kredits muss in den Verhandlungen geklärt werden und hängt von vielen Parametern (u.a. der Laufzeit) ab.
[…]
5. Wird sich Russland an einem Kredit beteiligen?
Hierüber kann gegenwärtig nur spekuliert werden.
[…]
6. Wird es eine Restrukturierung der Schulden geben?
Eine mögliche Beteiligung privater Anleihe-Gläubiger an einem solchen Paket (z.B. durch Forderungsaufschub oder –verzicht) wird möglicherweise Gegenstand der Verhandlungen sein, kann aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschließend beantwortet werden.
[…]
7. Welche Auflagen muss die Ukraine erfüllen?
Der Zweck eines Anpassungsprogramms liegt in der makroökomischen Stabilisierung des Landes.
[…]
8. Kann die Ukraine diese Auflagen tragen und wie schnell kann ein Paket vereinbart werden?
Ja, aus unserer Sicht gibt es hierzu keine Alternativen.
In bestimmten Bereichen, wie z.B. bei Energiepreisanhebungen, werden sicher Ausgleichsmaßnahmen in Form von Transfers implementiert, um die Ärmsten der Bevölkerung zu schützen.
[…]
9. Reicht ein Hilfskredit aus, um die Wirtschaft der Ukraine zu modernisieren?
Ein klares Nein! Ein Anpassungsprogramm unter Führung des IWF ist sicherlich eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung, um die ukrainische
Wirtschaft auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu bringen.
[…]
10. Welches wirtschaftliche Interesse hat die EU an Hilfen für die Ukraine?
Für die EU ist die Ukraine ein wichtiger Handels- und Investitionspartner, der gerade auch im Transitbereich (z.B. Gas aus Russland) eine große Rolle spielt. Das Handelsvolumen der EU mit der Ukraine (Waren) betrug 43,8 Mrd. USD in 2013.
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Robert Kirchner – beratergruppe-ukraine
Ungarn will IWF aus dem Land werfen
Veröffentlicht: 15. Juli 2013 Abgelegt unter: UNGARN | Tags: IWF - IMF, Kreditbedingungen, Viktor Orbán Hinterlasse einen KommentarStreit um Wirtschaftspolitik
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Bildrechte: CC flickr
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Ungarns Regierung von Viktor Orban machte nie einen Hehl aus ihrer Abneigung gegen den IWF. Jetzt fordert der Chef der Nationalbank, György Matolcsy, den IWF auf, seine ständige Vertretung in Budapest zu schließen.
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ManagerMagazin
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Anmerkung
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Bekanntermaßen ist Orbán nicht unbedingt als Chorknabe bekannt und keineswegs zimperlich, wenn es um die Beschneidung von Rechten der ungarischen Bevölkerung geht.
Das Verhältnis zwischen dem Premier und dem IWF ist schon seit längerer Zeit angespannt. Orbán kritisierte überdeutlich die harten Kreditbedingungen und lehnte sie als unwürdig ab.
Als Voraussetzung für einen € 15 Mrd.-Kredit hatte der Währungsfond insbesondere massive Rentenkürzungen, die Abschaffung der Bankensteuer und die Kündigung von Beamten gefordert.
„Diese Liste enthält nur Bestimmungen, die nicht im Interesse Ungarns sind“, sagte Orbán und deklarierte sie als eine „Liste des Schreckens“.
In diesem Zusammenhang mag sich durchaus die Frage erheben, wann auch unsere Politiker endlich im Interesse ihres Volkes handeln!
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Ihr Oeconomicus
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relevante Archiv-Beiträge
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follow-up, 12.08.2013
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Ungarn zahlt IWF-Kredit vorzeitig zurück
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Trouble Brewing: Greek Tragedy Mark Two?
Veröffentlicht: 21. Juni 2013 Abgelegt unter: FINANZ-MÄRKTE, GRIECHENLAND / GREECE | Tags: GRIECHENLAND / GREECE, IWF - IMF 2 KommentareTrouble Brewing: Greek Tragedy Mark Two?
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Greek stocks tumbled 6 percent on Friday, falling to a six-month low, as the country faced yet another political crisis, compounded by rumors of a suspension of bailout money from the International Monetary Fund.
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Officials involved in the management of the Greek bailout told the Financial Times on Friday that the organization could suspend aid payments to Greece by the end of July due to a 3-4 billion euro shortfall in the 172 billion euro rescue program.
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The shortfall is because euro zone central banks refused to roll over the Greek bonds they hold and the possibility that privatization plans in Athens were falling behind schedule, the newspaper said.
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Greek stocks fell on the news and the yield on 10-year government bonds rose to more than 11 percent.
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Kiran Moodley – CNBC
How Do Banking Crises Affect Bilateral Exports?
Veröffentlicht: 19. Juni 2013 Abgelegt unter: IWF - IMF, Liquiditäts-Schock | Tags: Bankenkrise, Export, IWF - IMF, Liquiditäts-Schock Hinterlasse einen KommentarHow Do Banking Crises Affect Bilateral Exports?
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This paper investigates whether banking crises are associated with declines in bilateral exports. We first develop a simple open economy model in which banking crises translate into negative liquidity shocks, leading to collapses in exports through supply-side and demand-side shocks. We then estimate a gravity model using a sample of developed and developing countries over the period 1988-2010. The results suggest that crisis-hit countries experience lower levels of bilateral exports, particularly in developing countries where supply-side shocks are found to be relatively more important than demand shocks. In developing countries, exports of manufactured goods are disproportionately hurt by banking crises and this negative effect is stronger in industries relying more on external finance. These findings are robust to correcting for potential endogeneity, to changes in the sample, and to alternative estimation methods.
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Contents
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Page
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I Introduction
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II Empirical Literature
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III Banking Crises, Liquidity Shocks, and Trade Flows: A Simple Model
A Model Setup
1 Households
2 Firms
B Autarky Equilibrium
C Trade Equilibrium
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IV Empirical Strategy
A Econometric Approach
B Data
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V Main Results
A Banking Crises and Bilateral Exports
B Differences in Resilience Across Countries and Regions
C Emphasizing the Role of Institutions
D Cross-Sectoral Differences in Resilience in Developing Countries
E Cross-Industry Differences in Resilience
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VI Robustness Checks
A Controlling for Endogeneity
B Controlling for Outliers
C Sensitivity to the Number of Importers
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VII Concluding Remarks
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References
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Appendices
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Tables
1 Correlation Between Bilateral Exports and Banking Crises
2 The Effect of Banking Crises on Bilateral Exports
3 Differences in Resilience Across Countries and Regions
4 Crises and Bilateral Exports: The Role of Institutional Quality
5 Crises and Bilateral Exports: Cross-Sectoral Differences in Resilience
6 Crises and Bilateral Exports: Cross-Industry Differences in Resilience
7 Crises and Bilateral Exports: Dealing with Endogeneity
8 Source and Definition of the Variables
9 Financial Dependence Across Industries
10 Summary Statistics for the Main Variables
11 Results of the Probit Regression to Generate Inverse Mills Ratio
12 Crises and Bilateral Exports: Using the System GMM Estimator
13 Crises and Bilateral Exports: Excluding Potential Influential Observations
14 Crises and Bilateral Exports: Sensitivity to the Number of Importers
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Figures
1 Number of Countries Experiencing a Banking Crisis (Starting Date)
2 Evolution of the Effects of Banking Crises on Bilateral Exports in 1988-2010: Annual Estimates
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IMF – PDF [41 Seiten]
Türkei zahlt nach 52 Jahren IWF-Schulden ab
Veröffentlicht: 14. Mai 2013 Abgelegt unter: IWF - IMF, Türkei | Tags: BIP, G-20, IWF - IMF, Reformprogramm Hinterlasse einen KommentarErfolgreiche Reformen
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Die Türkei hat ihre letzten noch offenen Schulden beim Internationalen Währungsfonds beglichen. Damit steht das Land erstmals seit 52 Jahren beim IWF nicht in der Kreide.
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Im Jahr 2002 stand die Türkei noch mit mehr als 16 Milliarden Dollar in der Kreide. Die Türkei durchlebte Anfang des letzten Jahrzehnts eine schwere Wirtschaftskrise und unterzog sich im Gegenzug für Milliardenhilfen des IWF einem strikten Reformprogramm.
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Seither hat sich das türkische Bruttoinlandsprodukt fast verdreifacht. Die Türkei ist heute Mitglied der Gruppe der 20 stärksten Volkswirtschaften der Welt (G-20).
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20min.ch
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Dossier zur „Zyprisierung“ von Sparern und Anlegern
Veröffentlicht: 3. Mai 2013 Abgelegt unter: bail-in, Boston Consulting Group (BCG), Kanzlei Hengeler-Mueller, Kapitalverkehrskontrollen | Tags: Arbeitslosigkeit, Austeritätspolitik, bail-in, Bail-out, Boston Consulting Group, Dr. Dirk H. Bliesener, EZB, Fed, Financial Stability Board (FSB), haircut, Inflation, IWF - IMF, Kapitalverkehrskontrollen, Konjunktur, Mesopotamien, Prof. Thorsten Polleit 2 KommentareBail-in, Sprechblase oder bittere Realität?
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Sowohl an den virtuellen Stammtischen als auch in der realen Welt wird seit dem spektakulären Zypern-Bail-in leidenschaftlich, doch leider manchmal etwas faktenfrei diskutiert.
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Angelehnt an eine philosophische Erkenntnis „Information schadet nur dem, der sie nicht hat“ soll versucht werden, das hochemotionale Thema zu versachlichen, gleichzeitig aber auch den Blick für potentielle Bedrohungen von Sparern und Anlegern zu schärfen.
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Um einem bekannten amerikanischen Sprichwort „Hope for the best, but be well prepared for the worst!“ zu folgen, habe ich zahlreiche Fakten, Einschätzungen, Analysen und Bewertungen zusammengetragen, welche der Aufmerksamkeit der geschätzten Leserschaft nicht verborgen bleiben soll.
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An der Stelle noch ein kleiner Tipp an die Mitglieder des „Club’s betreuter Denker“:
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Damit Sie nicht eines Tages von der unerfreulichen Botschaft „25% auf Alles!“ überrascht werden, bleiben Sie kritisch, glauben Sie nichts, recherchieren Sie die relevanten Informationen im eigenen und dem Interesse Ihrer Kinder und Enkel selbst nach!
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Vorab noch einige organisatorische Hinweise:
Dieses Dossier ist als Dauereinrichtung angedacht und wird nach Bedarf ergänzt und erweitert.
Aus den vielschichtigen Ereignissen sowohl innerhalb der Euro-Zone als auch globaler Entwicklungen werden zunächst zwei Themenkreise abgebildet:
A. Kapitalverkehrskontrollen
B. Entreicherungs-Strategien
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Noch ein weitere Empfehlung:
Damit Sie von der Fülle und Vielfalt der hier nachgezeichneten Informationen zeitlich nicht überfordert werden, bookmarken Sie sich doch den Link zum Dossier, um bei unfreundlichen Wetterverhältnissen -vielleicht bei einem guten Glas Wein und entspannender Hintergrundmusik- die Dinge auf sich wirken zu lassen.
Vielleicht als Grundlage pro-aktiver Überlegungen wünsche ich Ihnen dabei erkenntnisreichen Input.
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Ihr Oeconomicus
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A. Kapitalverkehrskontrollen
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20. Oktober 2012:
IWF sieht weltweites Finanzsystem gefährdet
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15. November 2012:
IWF für Kapitalkontrollen?
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02. April 2013:
Definition und Erläuterungen zu Kapitalverkehrskontrollen
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B. „Entreicherungs-Strategien“
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24. Februar 2011:
The Liquidation of Government Debt – Carmen M. Reinhart and M. Belen Sbrancia – NBER Working Paper No. 16893
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Der Aufsatz beschäftigt sich mit historischen Staatsentschuldungen durch „Finanzielle Repression“. Es werden bewährte Entschuldungs-Methoden von Staaten aufgezeigt, die ihre aufgetürmten Schuldenlasten nicht mehr tragen konnten (oder wollten).
Insbesondere wird Abbau der durch den WK II angehäuften Schulden kriegführenden Staaten zwischen 1945 und 1980 aufgezeigt und mit dem Hinweis auf den Verschuldungsgrad zum BIP (wesentlich höher als nach WK II) der Nachweis geführt, dass die „entwickelte“ Welt vor einer ähnlich gearteten Phase finanzieller Repression steht.
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Als probate Entschuldungs-Maßnahmen werden
- erzwungener Ankauf von Staatsanleihen (bspw. durch Pensionsfonds)
- Herbeiführung negativer Realzinsen, mit (un)kontrollierten Inflationsfolgen
- Kapitalverkehrskontrollen
- Manipulation von Zinssätzen auf Niedrigst-Niveau
- offener Default
- Wertpapier-Transaktionssteuern mit Ausnahme von Investments in Staatsanleihen
genannt.
Der aufmerksame Beobachter erkennt, dass einige dieser Bausteine in Teilen bereits bittere Realität wurden!
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Auszug aus Working Paper:
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In diesem Zusammenhang sei auf die Sicht der Dinge des Bestseller-Autor’s John Mauldin hingewiesen:
THE END GAME – The End of the Debt Super Cycle
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September 2011:
The Boston Consulting Group
Collateral Damage – „BACK TO MESOPOTAMIA“ –
The Looming Thread of Debt Restructuring
PDF – [151 Seiten]
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Die Studie beschäftigt sich nicht nur mit den Schulden Europäischer Staaten, sondern untersucht gleichfalls die Schulden privater Haushalte und Unternehmen (allerdings ohne die Akteure der Finanzbranche zu berücksichtigen).
Die Erkenntnis:
Deutschland’s Verschuldung ist um € 500 Mrd. zu hoch, für die gesamte Eurozone werden schlappe € 6,000 Mrd. (also 6 Billionen) an zu hohem Verschuldungsgrad ermittelt.
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Der Studie zufolge müssen also € 6 Billionen gefunden werden, um die Finanzen in der Eurozone wieder auf ein erträgliches Niveau zu konsolidieren.
Die BCG-Lösung:
Besteuerung privater Sparvermögen mit einer „one time wealth-tax“ (also einer einmaligen Vermögensabgabe!).
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Nach BCG-Erkenntnissen beträgt die Summe aller privaten Vermögen innerhalb der Euro-Zone rund € 18 Billionen Euro. Mit einer Vermögensabgabe von einem Drittel könnte man die ermittelte Schuldenlücke von € 6 Billionen schließen.
Während sich für deutsche private Finanzvermögen ein Anteil von etwa 11% ergäbe, lägen die Quoten in anderen Euro-Staaten natürlich ungleich höher. Griechische Sparguthaben, so die Studie, müssten beispielsweise mit rund 50 % wegbesteuert werden!
(Anm.: sofern sie zwischenzeitlich nicht das Land verlassen haben.)
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„Mesopotamia“ – warum diese Metapher?
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Im 3. Jahrtausend (Sumerer) herrschten die Priesterfürsten, welche die politische und religiöse Macht in ihren Händen hielten. Sie organisierten auch die Kanalisierung des Landes und den Ackerbau. Der Haushalt des Staates war gleichbedeutend mit dem des Herrschers, man nennt diese Wirtschaftssystem Oikos-Wirtschaft. Die Organisation benötigte dafür einen großen Verwaltungsapparat. Die Sklaven, die für die Priesterfürsten arbeiteten, erhielten dafür Naturalien. Privateigentum wurde erst in der Zeit Babylons etabliert. Die Aufgaben des Staates wurden im Laufe der Zeit teilweise “privatisiert”, d.h. ein Pächter übernahm die Arbeiten und musste dafür eine Leistung (z.B. Silber) erbringen.
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Die Bauern im 2. bis 1. Jahrtausend v. Chr. dagegen tauschten ihre Produkte gegen benötigte Lebensmittel und Textilien. Die Tempel und ihre Priester hatten in Assyrien weit weniger Einfluss auf die Wirtschaft. Der assyrische Staat duldete das Privateigentum und finanzierte sich durch Tribute und Steuern. Die Ländereien waren im Besitz von Adelsfamilien, die die kleinen Bauern immer mehr zu Abhängigen machten. Einen großen Vorteil hatte der Landbesitz – er war steuerfrei. Neben Landbesitz besaßen diese Adelsfamilien meist noch große Handelsunternehmungen.
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Auch in Babylon gab es einflussreiche Handelsherren, die mit ihren Familien regelrechte Dynastien bildeten. Nicht nur durch Handel vermehrten sie ihr Vermögen, sondern auch durch Geldgeschäfte. Erstaunlicherweise schien es zu dieser Zeit keine Märkte (Basare) gegeben zu haben, wie man es von einem orientalischen Land eigentlich erwarten würde. Doch die aufgefundenen Dokumente berichten nicht über diese Handelsform.
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Mesopotamien handelte mit den angrenzenden Ländern. Die Fernhandelsbeziehungen reichten dabei sogar von der Ostsee bis zum Indusdelta. Die Waren wurden per Schiff oder mit Karawanen ins Land gebracht. Die Karawanen transportierten ihre Handelsware zunächst mit Eseln, ab dem 1. Jahrtausend v. Chr. trugen Kamele die Ware. Im geringen Umfang wurden auch Pferde und Wagen eingesetzt. Straßen gab es erst seit dem Neuassyrischen Reich.
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By the way:
von Zeit zu Zeit erklärten die jeweiligen mesopotamischen Machthaber Forderungen und Verbindlichkeiten für ungültig!
Got the picture?
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30. November 2011:
Levin Holle wird neuer Abteilungsleiter im BMF
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03. Mai 2012:
„Legal Problems of Bail-ins“
ILF-Conference „The Crisis Management Directive: Europe’s Solution for Too Big To Fail?“
Autor: Dr. Dirk H. Bliesener, LL.M. – Partner HENGELER MUELLER
PDF – [16 Seiten]
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Januar 2013:
The Boston Consulting Group
Collateral Damage – „Ending the Era of Ponzi Finance“ –
Ten Steps Developed Economies Must Take
PDF – [281 Seiten]
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Content (oder zwingende Handlungsempfehlungen ?):
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- Deal with the Debt overhang – immediately
- Reduce unfunded liabilities
- Increase the efficiency of government
- Prepare for labor scarcity
- Develop smart immigration policy
- Invest in education
- Reinvest in the asset base
- Increase the raw material effeciency
- Cooperate on a global basis
- Launch the next Kondratiev wave
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Schaut man sich die aktuellen Entwicklungen der Politik etwas genauer an, könnte der Eindruck entstehen, dass genau diese Empfehlungen umgesetzt werden.
Finden Sie das auch .. oder sehe ich Gespenster?
In einem zeitnah zu erarbeitenden Aufsatz will ich versuchen meine diesbezügliche Einschätzung zu belegen.
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22. März 2013:
„Wie Merkel und Schäuble das Volk belügen“
Eurorettung auf Kosten der Sparer?
Die Zyprioten erfahren gerade am eigenen Leib, wie sich die EU an ihre eigenen Auflagen richtet. Nur als letztes Intrument dürfen die Spareinlagen der Bürger angetastet werden. Doch genau dort wollten die Brüsseler zu allererst reinlangen.
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04. April 2013:
Bail-in zu Lasten von Schweizer Konten – Ist eine Zyprisierung von Guthaben auf Schweizer Konten denkbar?
Nach dem unglaublichen Raubzug zu Lasten zypriotischer Bankguthaben, soll dieser Frage nachgegangen werden.
Schon fast überraschend schnell findet sich darauf eine Antwort:
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Im Falle der signifikanten Schieflage einer Schweizer Bank können Guthaben -ähnlich der zypriotischen Blaupause- konfisziert werden!
Grundlage:
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) hat medial offenbar unbeachtet die Bankgesetze so geändert (s. Anhang), dass ein sogenannter Bail-In ermöglicht wird!
Damit ist im bislang „Sicheren Hafen“ Schweiz die Sicherheit des Geldes auf den Konten dann nicht mehr gewährleistet, wenn eine Zahlungsunfähigkeit des Institutes droht. In einem solchen Fall könnte die FINMA völlig legal Guthaben zur Rettung der Bank abgreifen!
[…]
.. weiter
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11. April 2013:
FINANCIAL STABILITY BOARD:
Thematic Review on Resolution Regimes – Peer Review Report
PDF – [84 Seiten]
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Table of Contents
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Foreword
Financial Stability Board (FSB) member jurisdictions have committed, under the FSB Charter and in the FSB Framework for Strengthening Adherence to International Standards,1 to undergo periodic peer reviews. To fulfil this responsibility, the FSB has established a regular programme of country and thematic peer reviews of its member jurisdictions.
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Thematic reviews focus on the implementation and effectiveness across the FSB membership of international financial standards developed by standard-setting bodies and policies agreed within the FSB in a particular area important for global financial stability. Thematic reviews may also analyse other areas important for global financial stability where international standards or policies do not yet exist. The objectives of the reviews are to encourage consistent cross-country and cross-sector implementation; to evaluate (where possible) the extent to which standards and policies have had their intended results; and to identify gaps and weaknesses in reviewed areas and to make recommendations for potential follow-up (including via the development of new standards) by FSB members.
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This report describes the findings of the first peer review on resolution regimes, including the key elements of the discussion in the FSB Resolution Steering Group and the FSB Standing Committee on Standards Implementation.
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Definitions of key terms used in the report
Glossary
Abbreviations for Financial Authorities in FSB Jurisdictions
Executive Summary
Recommendations
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I. Introduction
1. Background
2. Objectives and scope of the review
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II. Actions undertaken in response to the financial crisis
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III. Key features of resolution regimes
1. Scope of resolution regimes (KA 1)
2. Resolution authority (KA 2)
3. Resolution powers (KA 3)
4. Set-off, collateralisation, segregation of client assets (KA 4)
5. Safeguards (KA 5)
6. Funding of institutions in resolution (KA 6)
7. Legal framework for cross-border cooperation (KA 7)
8. Resolvability assessments (KA 10)
9. Recovery and resolution planning (KA 11)
10. Access to information and information sharing (KA 12)
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IV. Planned reforms to resolution regimes
V. Conclusions and recommendations
1. Conclusions
2. Recommendations
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Annex A: Recent Major Legislative Reforms in FSB Jurisdictions
Annex B: Selected Features of Resolution Regimes in FSB Jurisdictions
Annex C: Planned Reforms to Resolution Regimes in FSB Jurisdictions
Annex D: Detailed Features of Resolution Regimes in FSB Jurisdictions
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13. April 2013:
Die Enteignungs-Uhr tickt lauter
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15. April 2013:
FINANCIAL STABILITY BOARD:
Bericht an die G-20 Finanzminister und Notenbank-Gouvereure
PDF – [8 Seiten]
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Eine EU-weite Bail-in Umsetzungs-Strategie wird u.a. ab Seite 5 skizziert:
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- Completing the resolution toolbox for banks
- Extending resolution powers and tools to non-bank financial institutions
- Framework and powers to resolve financial groups and conglomerates
- Cross-border cooperation
- Information sharing
- Treatment of financial contracts in resolution
- Funding of resolution
- Recovery and resolution planning and actions to improve resolvability
- Operational capacity
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18. April 2013:
Prof. Lucke: Zugriff auf Bank-Guthaben „im Prinzip richtig“
So scheibchenweise offenbart sich der symphatische Seelenfänger. Weitere Offenbarungen lassen sich aus seinem Hamburger Appell entnehmen.
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20. April 2013:
„Hinterlassenschaften der Party der letzten 30 Jahre aufräumen“
Daniel Stelter (Boston Consulting Group) fordert Schuldenschnitt und Vermögenssteuer in Europa.
[…]
Deutschlandradio — Interview als PODCAST – [6:49 Min]
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26. April 2013:
Erläuterungen zum „Bail-in“ aus Sicht der Genossenschaftlichen FinanzGruppe
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