ILO Report: weltweit 73 Mio junge Arbeitslose

Global Employment Trends 2013
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Die Zahl junger Arbeitsloser (15–25 Jahre alt) bleibt mit 73,4 Millionen auch 2013 auf einem hohen Niveau, wie die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in ihrem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht «Global Employment Trends for Youth 2013» mitteilte.
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Mit 12,6% verharrt die weltweite Quote in diesem Jahr praktisch auf dem Höchstniveau, das 2009 mit 12,7% erreicht worden ist. Wegen der anhaltenden wirtschaftlichen Ungewissheit rechnet die ILO mit einem weiteren Ansteigen der Quote auf 12,8% bis zum Jahr 2018. Eine leichte Verbesserung der Lage in den Industriestaaten dürfte durch eine Zunahme der Zahl junger Arbeitsloser in den Entwicklungs- und Schwellenländern neutralisiert werden.
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International Labour Organization
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Executive Summary – PDF [9 Seiten]
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Global employment trends for youth 2013 – A generation at risk
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Jugendarbeitslosigkeit und Demokratieverlust
Die Vorsitzende der Linksfraktion im Europäischen Parlament, Gabi Zimmer, zur massiven Jugendarbeitslosigkeit in der EU:
„Für die Jugendlichen bricht oftmals eine Welt zusammen. Die Message ‚ihr werdet nicht gebraucht‘ führt zu enormen Frust. Frust und Ausweglosigkeit führen zu Zweifeln an den demokratischen Verhältnissen.“ Die Linkenpolitikerin zeigt sich besorgt über den Zuwachs rechtsextremer Parteien in der EU und meint: „Die deutsche Regierung hat nicht begriffen, was vor sicht geht.“
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Minijobber verdrängen Vollzeitstellen

Minijobber verdrängen Vollzeitstellen
Minijobber sind für viele kleine und mittlere Betriebe wohl attraktiver als Vollzeitbeschäftigte. Eine aktuelle Arbeitsmarktstudie sieht Hinweise, dass sie sozialversicherte Arbeitnehmer verdrängen.
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Nach Ansicht des DGB-Bundesvorstandsmitglieds Annelie Buntenbach, zeigt die IAB-Studie, „dass in einzelnen Branchen die Verwerfungen durch Minijobs gravierend sind und sozialversicherungspflichtige Arbeit verdrängt wird.“ Vor allem die Arbeitgeber profitierten von Minijobs durch niedrige Kosten und die Aufsplittung von Arbeitsverhältnissen, erklärte sie in Berlin. Die Beschäftigten hingegen müssten oft niedrige Löhne akzeptieren und hätten nur eine unzureichende Alterssicherung, kritisierte sie in einer Erklärung.
N24
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IAD: „Umstrittene Minijobs“ – PDF [8 Seiten]
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ILO: Krise drückt weltweit auf die Einkommen
Die Lohnentwicklung bleibt weiterhin hinter dem Stand vor Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise zurück. Dies geht aus dem Globalen Lohn-Report hervor, den die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Freitag in Genf vorstellte. Im weltweiten Durchschnitt stiegen im Jahr 2011 die monatlichen Bruttolöhne unter Abzug der Inflation um 1,2 Prozent. 2010 hatte der Zuwachs noch bei 2,1 Prozent gelegen und 2007, vor Ausbruch der Krise, sogar bei 3 Prozent. Ohne China nahmen die globalen Durchschnittlöhne 2011 real nur noch um 0,2 Prozent zu.
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ILO
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Zusammenfassung des Globalen Lohn-Report’s der ILO – PDF [5 Seiten]

Euro-Crash könnte Deutschland bis zu 3,5 Billionen kosten

Euro-Crash könnte Deutschland bis zu 3,5 Billionen kosten

Ein Auseinanderbrechen der Eurozone würde die deutsche Wirtschaftsleistung dauerhaft um bis zu 10 Prozent verkleinern, sollte die Euro-Zone auseinanderbrechen. Diese Befürchtung hegt Lars Feld, Wirtschaftsprofessor an der Uni Freiburg und Mitglied des Sachverständigenrates. Auch ein alleiniger Austritt Griechenlands wäre extrem kostspielig und würde sich negativ am deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar machen.
Der Leiter des Walter-Eucken-Instituts, der seit 2011 Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage ist, rechnet vor, was ein Zusammenbruch des Euro-Systems den deutschen Staat kosten könnte. „Die Bruttoforderungen Deutschlands gegenüber den anderen Euro-Ländern betragen rund 3,5 Billionen Euro“, sagte Feld vor Wirtschaftsjournalisten in Frankfurt. Zugleich räumte er ein, dass natürlich niemals alle diese Forderungen abgeschrieben werden müssten.
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