Griechischem Ex-Finanzminister droht Anklage in Steuerskandal

Griechischem Ex-Finanzminister droht Anklage in Steuerskandal
.
Für den ehemaligen griechischen Finanzminister Giorgos Papakonstantinou wird es eng: Das Parlament in Athen wird bei einer Geheimabstimmung entscheiden, ob ein Untersuchungsausschuss wegen Datenfälschung und Pflichtverletzung gegen ihn ermitteln soll.
[…]
Papakonstantinou wird verdächtigt, die Namen mehrerer Familienangehöriger von einer Liste gestrichen zu haben, die griechische Staatsbürger auflistet, welche Bankkonten bei der HSBC-Bank in der Schweiz haben sollen.
.
Ursprünglich hatte die französische Justiz diese Liste im Januar 2009 im französischen Domizil eines ehemaligen Mitarbeiters der HSBC-Filiale in Genf beschlagnahmt. Papakonstantinou leitete das Finanzressort 2010, als die Datei von der damaligen französischen Finanzministerin Christine Lagarde an Griechenland übergeben wurde.
[…]
blick.ch
.
.
follow-up, 24.03.2015
.
Griechenlands Ex-Finanzminister zu Haft auf Bewährung verurteilt
Ein griechisches Gericht hat den früheren Finanzminister des Landes Giorgos Papakonstantinou für schuldig befunden, die Namen von Verwandten aus einer Liste mutmaßlicher Steuersünder gelöscht zu haben. Das Strafmaß ist aber niedriger als erwartet.
[…]
FAZ
.
.
follow-up, 25.02.2015
.
Ex-Finanzminister vor Gericht
In Griechenland muss sich der frühere sozialistische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou wegen Amtsmissbrauchs und Urkundenfälschung vor Gericht verantworten.
Der Prozess begann am Mittwoch vor einem Sondergericht in Athen, wie das staatliche Fernsehen (NERIT) berichtete.
[…]
FAZ
.
.
follow-up, 16.07.2013
.
Lagarde-Liste mit Steuersündern: Ex-Finanzminister verliert Immunität
Für Giorgos Papakonstantinou wird es immer enger:
Die dunklen Schatten einer Geheimliste aus Frankreich holen den Spitzenpolitiker aus der früheren Athener Führungsriege nun offenbar doch noch ein. Der ehemalige Finanzminister aus der Regierungszeit Papandreous muss sich auf peinliche Fragen vor Gericht gefasst machen.
[…]
N-TV
.
.
korrespondierende Beiträge
.
Lagarde-Liste
Als Lagarde-Liste wird eine Namensliste mutmaßlicher griechischer Steuerflüchtlinge bezeichnet, die in Griechenland mehrere politische Skandale auslöste.
.
Die Liste enthält Kontodaten von über 2.000 griechischen Kunden der Genfer Privatbank HSBC. Die Daten wurden von einem Mitarbeiter der Bank entwendet. Ein Datenträger mit den Aufzeichnungen ist im Jahr 2010 von der damaligen französischen Finanzministerin Christine Lagarde ihrem griechischen Kollegen Giorgos Papakonstantinou ausgehändigt worden.
.
Inhalt und Herkunft
Gebrauch wurde von den Daten weder von Papakonstantinou noch von dessen Nachfolger als Finanzminister, Evangelos Venizelos, gemacht. Papakonstantinou erklärte, er habe eine Kopie an den damaligen Chef der griechischen Steuerfahndung weitergeleitet und das Original verloren.
Die Liste tauchte erst Anfang Oktober 2012 wieder auf – allerdings in leicht gekürzter Form:
Hatte die ursprüngliche Lagarde-Liste noch 2.062 Einträge, so waren es nun nur noch 2.059.
Es fehlten die Konten von zwei Cousinen Papakonstantinous und deren Ehegatten. Dies kam ans Licht, als Frankreich Griechenland die Original-Liste ein zweites Mal weiterreichte. Das griechische Parlament hob daraufhin am 15. Juli 2013 die Immunität Papakonstantinous auf.
.
Veröffentlichung
Der griechische Journalist Kostas Vaxevanis, Herausgeber des Boulevard-Magazins Hot Doc, veröffentlichte die Liste und wurde daraufhin vorübergehend festgenommen und wegen Diebstahls persönlicher Daten angeklagt, jedoch im Herbst 2012 freigesprochen.
.
Folgen
Auf der Liste standen auch die Namen von Leonidas Tzanis, einem ehemaligen stellvertretenden Innenminister (1999–2001) und Vlassis Kambouroglou.
Nach Veröffentlichung der Liste im Oktober 2012 beging Leonidas Tzanis Selbstmord; er erhängte sich in seiner Garage.
Vlassis Kambouroglou, ein Geschäftsmann, wurde einige Tage später in einem Hotelzimmer in Jakarta tot aufgefunden. Kambouroglou war der ehemalige Vorstand von Drumilan International, einem am Verkauf von russischen Tor-M1-Raketen-Systemen nach Griechenland im Jahr 2004 beteiligten Unternehmen.
Er wurde der Beteiligung an einer Korruptionsaffäre beschuldigt, die kurz zuvor zur Verhaftung des ehemaligen Verteidigungsministers Giannis Sbokos wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Geldwäsche geführt hatte.
.
Nach der Liste hatte die Ehefrau des früheren Finanz- und Verteidigungsminister Giannos Papantoniou, Stavroula Kourakou, bei der HBSC-Bank ein Guthaben von 1,3 Millionen Euro. Da Papantoniou dieses Vermögen in seiner Vermögenserklärung nicht angegeben hatte, wurde ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet.
.
Athener Zeitungen berichteten ferner, eines der HSBC-Schwarzgeldkonten im Umfang von 550 Millionen Euro laute auf den Namen Margaret Papandreou. Die 89-jährige Mutter des ehemaligen griechischen Premierministers Giorgos Papandreou sei damit Nutznießerin des umfangreichsten Kontos.
.
Quelle und weitere Details @Wikipedia
.

Chinas Einkäufer bewerten die Industrie wieder besser

Chinas Einkäufer bewerten die Industrie wieder besser
Der Einkaufsmanager-Index der Großbank HSBC ist überraschend auf ein Dreimonatshoch gestiegen, bleibt aber noch knapp unter der Wachstumsgrenze. Die Umfrage verstärkt den Eindruck, dass es mit Chinas Wirtschaft aufwärts geht.
„Der vorläufige PMI kann sich im Oktober weiter erholen, was teilweise auf einen Anstieg bei den Neuaufträgen zurückzuführen ist.
Hier konnte ein 6-Monatshoch erreicht werden“,
kommentierte HSBC-Chefvolkswirt Hongbin Qu die Daten.
„Externe Herausforderungen sind immer noch stark vorhanden und der Druck auf den Arbeitsmarkt hält an.
Daher sollte die Lockerungspolitik in den kommenden Monaten fortgesetzt werden, um eine Erholung des Wachstums zu sichern“,
ergänzte Hongbin.
boerse-go
+
Anmerkung
Traue nie einer Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!

Ihr Oeconomicus


Verlorene Mittelklasse, verlorenes Vertrauen, verlorener Schwung – Nur die verdammte Krise will nicht verschwinden

Verlorene Mittelklasse, verlorenes Vertrauen, verlorener Schwung – Nur die verdammte Krise will nicht verschwinden

Der jüngste Schocker kam gestern Abend aus China – wieder einmal, muss man inzwischen sagen. Der Einkaufsmanager-Index der HSBC, weithin ernster genommen als das entsprechende offizielle Barometer aus Peking, kracht im laufenden Monat auf das 9-Monatstief von 47,8 Zählern. Im Vormonat war der Wert 49,3 gewesen.

Das ist jetzt solide unterhalb der Marke von 50, die eine schrumpfende Wirtschaft signalisiert. Schlimmer noch: Alle 11 Sub-Indizes zeigen nach Süden und verheißen damit anhaltende Schwäche.

Man möchte meinen, dass selbst die offizielle Zahl vor diesem Hintergrund nicht mehr über die 50er-Linie massiert werden kann. Warten wir es ab. Sehr bedenklich vor allem: Die Auftragseingänge der Exportwirtschaft krachen auf 44,7 nach unten, tiefster Stand seit März 2009.

Grafiken aus der Studie des Pew Research Center:

Kurz zuvor hatten Japans Exporte den schwersten Rückschlag seit sechs Monaten erlebt. Das Minus von 8,1% im Juli war mehr als drei Mal so groß wie im Schnitt der Analysten vorhergesagt. Wichtigster Grund für den Exportinfarkt: Die Rezession in Europa und das dümpelnde China, wo es jetzt fast täglich dicker kommt.

Die brisante Parallele zu dem China-PMI: Der Einbruch der Japanexporte von 25,1% in Richtung Europa ist ebenfalls der schwächste Wert seit 2009. Die große Angst jetzt in Tokyo und anderswo: Die Erholung der Ausfuhren des Landes könnte so spät einsetzen, dass der heimische Nachfrageschub vom Wiederaufbau schon ausgelaufen ist.

Hier beginnt jetzt wie überall sonst auf dem Planeten ein Wettlauf gegen die Zeit.

In China muss es der KP gelingen, nicht nur den heimischen Konsum stärker anzukurbeln bevor die Bremsspuren im Export zu größerem Unheil führen. Die Führung in Peking muss auch noch eine delikate Gratwanderung schaffen: Die Konjunktur mit Investitionen ankurbeln, ohne die Blase im Immobiliensektor erneut problematisch anzufachen – und die Blase schlechter Kredite im Bankensystem dazu.

In Europa besteht der Wettlauf gegen die Zeit darin, die Konjunktur bei großen Sparprogrammen möglichst schnell wieder zum Laufen zu bringen, um noch aus den Schulden herauswachsen zu können, wobei entweder die Anleihe-Renditen wieder steigen, weil das nicht schnell genug gelingt, oder der wachsende Widerstand der Öffentlichkeit – und der politischen Opposition – in den Geberländern die Politik endgültig lähmt.

Im Falle Berlins heißt das: Was platzt zuerst, die Koalition, oder der Euro? Die beiden Optionen zeigen, wie ernst die Lage ist.

Ach ja, die USA: Hier hat der Wettlauf schon längst begonnen, er verläuft sogar zweispurig: Dringend benötigt wird ein Sparpakt zwischen Republikanern und Demokraten, der schnell genug eingetütet wird, um einem Angriff der Bond-Geier auf den US-Anleihemarkt zuvor zu kommen. Und außerdem eine Einigung die auch rechtzeitig kommt, um die Anfang 2013 automatisch greifenden Steuererhöhungen + Ausgabenkürzungen im US-Haushalt zu vermeiden. Das ist das, was in den USA als fiskalisches Kliff bezeichnet wird.

Es ist derzeit die wirtschaftspolitische Variante des Bermuda-Dreiecks.

Zu den USA und ihrer verlorenen Mittelklasse: Das Pew Research Center berichtete gestern vom verlorenen Jahrzehnt der USA, und dem Abgesang der Mittelschicht im Land. Hier ein Zitat aus der Huffington Post, die sich den Bericht vorgenommen hat:

The report suggests that five years after the financial collapse, middle-class Americans have yet to fully recover, and many think it will be years before they do. Of those middle-class households who said they’re worse off since the recession, 51 percent said they won’t recover for at least five years and 8 percent said they never will. And 85 percent of people who described themselves as middle class said it’s harder to maintain a middle-class standard of living now than it was a decade ago.

Und im Euroland ? Während alle Augen auf Antonis Samaras gerichtet sind, schlittert Italien näher an den Abgrund. Der Analyst James Nixon bei der Societe Generale hat jetzt Alarm geschlagen (und er ist beileibe nicht der erste, der das tut).

Seine wichtigsten Punkte: Die Regierung forciert die Sparpolitik, um die Schulden in den Griff zu bekommen. In Kombination mit dem aktuellen Kreditinfrakt schwächt die Austerität empfindlich die Konjunktur. Nixon sagt ein Minus beim BIP im laufenden Jahr von 2,3% vorher, und 1,4% im kommenden Jahr. Für 2014 wird immer noch Stagnation erwartet. Der IWF rechnet längerfristig nur mit 0,5% BIP-Zuwachs in Italien.

Für den Schuldendienst reicht das nicht, wenn der Schuldenberg nicht weiter anwachsen soll. Gleichzeitig nagt die steigende Arbeitslosigkeit am Vertrauen der Konsumenten und schadet dem privaten Verbrauch. Schließlich: Die Regierung hebt Steuern auf Konsum und Immobilien an. Beide Sektoren werden jedoch schon von hoher Arbeitslosigkeit und schwacher Kreditvergabe in die Mangel genommen.

Die anscheinend größte Sorge des Bankers: Die Kosten für den Schuldendienst dürften so schnell anwachsen, dass die gesamten Sparbemühungen für das kommende Jahr zunichte gemacht werden.

Analyse von Markus Gaertner – Wirtschafts-Journalismus vom Feinsten (!)


Akropolis .. Adieu ?

Akropolis .. Adieu ?

.

„Erste ungeordnete Staatsinsolvenz“: Schäuble warnt vor Athen-Pleite

.

Die Griechenlandkrise offenbart immer neue Abgründe:
Mitten in der Diskussion um ein weiteres Hilfspaket für den Athener Staatshaushalt gelangt erneut ein Schreiben aus dem Berliner Finanzministerium an die Öffentlichkeit.
Der Inhalt ist brisant – der deutsche Finanzminister skizziert darin das Szenario eines ungeplanten Zusammenbruchs der Griechen. Schäubles Vorgänger im Amt rechnet fest mit einer Umschuldung.
Steinbrück erwartet Umschuldung

.

Anmerkung:
Zwischenzeitlich zieht sich die symbolische Schlinge um das Finanzchaos weiter zu.
In einem Eilbrief fordert der Finanzminister ganz offiziell EZB und IWF zur Umschuldung Griechenlands auf. In dem Brief, so schreibt Claus Hulverscheid in der SZ, gesteht er ein, “dass das bisherige Konzept von EU, EZB und IWF für eine Stabilisierung Griechenlands gescheitert ist.
Es sah vor, dass die Regierung in Athen rigide Programme zur Sanierung des Haushalts und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auflegt und im Gegenzug Kredite der Partner erhält.
Vom Frühjahr 2012 an sollte sich das Land sein Geld dann wieder schrittweise bei Banken, Versicherungen, Investmentfonds und Kleinanlegern leihen.”

Leider ist die Gesamtsituation alles andere als lustig, sonst könnte man über diesen satirischen „Entscheidungs-Baum“ [bei Anirudh Sethi Report gefunden] wirklich schmunzeln.

.

Stephen King im Interview:
„Die Umschuldung muss sein – damit der Euro überlebt

Mit milliardenschweren Hilfen lässt sich Griechenland nicht retten, sagt Stephen King, Chefvolkswirt von HSBC.
Warum der Euro in Gefahr ist, Schuldensünder bestraft werden sollten und die Deutschen nicht unschuldig sind.
zum Interview:

.

Neue Finanzspritze
IWF erhöht Druck auf EU und Griechenland

Protestflagge in Athen: Möglicherweise entscheidet das Volk über Sparmaßnahmen

Die nächste Geldspritze für Griechenland schien gesichert, nun stellt der Internationale Währungsfonds die Auszahlung im Juli in Frage:
Die EU müsse zuvor harte Entscheidungen treffen. Damit wächst der Druck auf die Regierung in Athen, einen strikten Sparkurs zu fahren.
Druck des IWF

… und führe sie nicht in Versuchung

Europa und Griechenland sind seit dem Mythos von Zeus und Europa eng miteinander verbunden.
In der griechischen Mythologie betrügt der Gott der Griechen seine Gattin Hera. Er fälscht hierzu sein Erscheinungsbild und verwandelt sich in einen Stier. Der Grieche bindet Europa an sich, indem er mit ihr in die stürmische Ägäis schwimmt. Mit Hinterlist entführt er Europa bis nach Kreta, wo er sich dann über einen längeren Zeitraum mindestens dreimal an ihr vergeht. Drei Söhne zeugt der Grieche mit Europa, doch für die Folgen seines Leichtsinns will er nicht aufkommen, und so muss Europa die Last alleine bewältigen. Sie setzt hierbei erfolgreich auf die Zahlungsbereitschaft eines Reichen.

Heute fehlen die großen Visionen, der Zusammenhalt der EU steht auf dem Spiel. Dabei hätte eine schnelle Umschuldung Griechenland von vielen Problemen befreit – und gleichzeitig einen Neuanfang ohne Leichtsinn ermöglicht.
Pro-Euro Plädoyer von Wolfgang Gerke

.

Nigel Farage:
Euro-fanatic Lagarde unsuited for IMF top post

Speaking in Strasbourg today during the debate on the selection process of a new IMF head to replace Dominique Strauss-Kahn, UKIP Leader Nigel Farage said French finance minister Christine Lagarde has „a vested interest“ and „is in fact a highly unsuited candidate.“
Farage: Lagarde als IMF Chefin ungeeignet!

.

.

`I don`t lie` – Barroso tells Farage over ECB-collapse question

.

.

Anmerkung:
Die Groteske geht weiter: Farage weisst Barroso darauf hin, dass die EZB 190 Mrd. € griechische Schrottpapiere in den Büchern hält, die bei einem Schuldenschnitt neu zu bewerten sind. Das erst kürzlich erhöhte Eigenkapital der EZB liegt allerdings bei 10 Mrd. €. Um nach einem Schuldenschnitt Griechenland’s einen EZB-Bankrott abzuwenden, bedeutet dies für deren Eigentümer [raten Sie mal, wer das ist] weitere Milliarden locker zu machen!
Barroso’s Antwort, die EZB sei eine international höchst kreditwürdige Institution [klar, wir als Steuerzahler haften für den Augias-Stall der Eitelkeiten] und würde höchst professionell gemanagt [wie wir an den Tabubrüchen miterleben durften].
Den weiteren Hinweis Barroso’s „andere Zentralbanken in Europa sind in noch größeren Schwierigkeiten als die EZB“, dürfte er wohl -an die Adresse Farage’s gerichtet- die britische Notenbank [siehe weiterführende Link’s] gemeint haben[?]. Kaum vorstellbar, dass er dabei an die -vermutlich verlorenen- 338 Mrd. € Hilfskredite der Deutschen Bundesbank an andere europäische Notenbanken gedacht hat, oder doch?
Im Zusammenhang mit dem [sicher politisch gewollten] Wandel der Bundesbank-Politik von Solidität hin zur Zockermanier sei hier gerne unser Kommentar zum Artikel „Bundesbank: Grenzenlose Kredite“ vom21.Februar 2011 empfohlen.

Der erfolgreiche Buch-Autor, Michael Hudson, hat sich in seiner Analyse „How Financial Oligarchy Replaces Democracy“ ebenfalls sehr ausführlich mit der dem drohenden Finanzchaos beschäftigt und wirft schon fast zwangsläufig mehr neue Fragen auf, als objektive Antworten möglich sind.

.

weiterführende Link’s zur Situation in England und der britische Notenbank:

IMF warns on UK banks masking bad debts

UK house prices post biggest yearly fall in 19 months

UK retail sales continue to fall in May

.

„The Prudent Investor“ erwartet europäischen Banken-Kollaps!

Watching international financial policy persisting on a concept to fight debt with more debt in an environment where official GDP growth rates only remain positive because of ridiculously low deflators, while interest rates apart from those central bank help for banks via laughingly low interest rates begin to surge everywhere else, this observer begins to wonder if one can expect anything else than a fast-rolling, simultaneous European banking collapse.
Engulfed in more exponentially rising debt on public and private levels than ever before there simply cannot be another end of the longest growth cycle in history than a simultaneous collapse of international banking when lending freezes up due to fears about the real creditworthiness of the respective counter party.
Globalization will have made it possible.

Anmerkung:
Diese bemerkenswerte Hintergrund-Recherche zeigt schlüssig auf, dass die hauptsächlichen Profiteure der bisher „für Griechenland“ versenkten Milliarden deutsche und französische Banken waren.
Zu Lasten der Realwirtschaft verzeichnete der Bankensektor trotz gelegentlicher Rückschläge [dot.com Blase, Lehman-Pleite, etc.] in den letzten 4 Jahrzehnten ein exorbitantes Wachstum, ein beispielloser Transfer hauptsächlich zu Lasten des klassischen Mittelstandes und der arbeitetenden Bevölkerungen.
Zunehmende Wettgeschäfte statt Erfüllung der eigentlichen Aufgaben, Industrie und Handel mit bezahlbaren Finanzierungen zu versorgen, zeigt nunmehr sehr deutlich auf, wohin die Reise geht …. mit Unterstützung „wohlwollender“ politischer Entscheider etwa an die Lebensleistung von uns Allen?

Solche „Unterstützungen“ könnte man an einigen grundlegenden politischen Entscheidungen festmachen:
So wurde beispielsweise 2005 im rot-schwarzen Koalitionsvertrag die Förderung des Kreditverkaufs festgeschrieben. Die Politik hat sich in der Folge nur für „eine Finanzaufsicht mit Augenmaß“ entschlossen, wie man diesem wiwo-Artikel vom 13.02.2008 entnehmen kann.
Verfolgt man die aktuellen populistischen Auftritte von Frau Merkel oder Herrn Steinbrück, entsteht sehr leicht der Eindruck, dass gerade diese „wegweisende“ Gesetzesänderung, die für viele Banker die Eintrittskarte in globale Spielcasinos bedeutete, im politischen Nirwana verschollen ist.
Noch 2006 preist Jörg Asmussen [SPD], heute Staatssekretär im Bundes-Finanzministerium, die Vorteile des Risikogeschäfts unkontrollierter Kreditverkäufe an und wird schließlich Regulierer des staatlich geförderten Kredit-Chaos.
Wie die Vorteile dieser Risikogeschäfte in der Bilanz-Praxis der Banken aussehen, zeigt beispielhaft der nachfolgende Video-Beitrag: „Bilanzwunder – Wie Banken ihre Bilanzen frisieren“ vom 25.11.2008:

.

.

Deutsche Banken in Krisenländern
Wir sind dann mal noch da

Spanische Nationalbank in Madrid: Franzosen auf der Flucht

Nix wie raus: Fast alle europäischen Banken reduzieren ihre Kredite an Griechenland und andere Krisenländer drastisch – nur nicht die deutschen.
Warum bloß?

.

Schneller Geld für Athens Staatskasse

Jean-Claude Juncker, der Chef der Eurogruppe, hatte Griechenland die Privatisierung nach dem Modell der Treuhandanstalt vorgeschlagen, die „Volkseigene Betriebe“ der DDR privatisierte.
Dieser Vorschlag ist nun um eine Variante reicher. Eine griechische Treuhandbehörde [die es allerdings noch nicht gibt] soll Unternehmen oder Immobilien auflisten, die zur Privatisierung anstehen.
Auf diesen „Bauchladen“ sollen sofort Wertpapiere ausgegeben werden [im Fachjargon Verbriefungen genannt].
Wann auch immer die Treuhand dann Staatsbesitz veräußert, bekommen die Besitzer dieser Wertpapiere ihr Geld samt Zinsen zurück.
wer’s glaubt wird seelig? – vermutlich aber eher arm

.

Athen muss weiter zittern

Papandreou erwägt Volkabstimmung
Unterdessen forderte Griechenlands Regierungschef Giorgos Papandreou seine Landsleute eindringlich zu gemeinsamen Anstrengungen zur Rettung des Landes auf.
Die Existenz der griechischen Nation hänge von der Einwilligung aller Kräfte in die Umsetzung der nötigen Reformen ab, sagte Papandreou bei einer Sondersitzung des Ministerrates in Athen.
Papandreou gab zu, ihm und seiner Regierung sei es bislang nicht gelungen, die „großen und kleinen Oligarchien“ zu zerschlagen, die das Land bislang beherrschen.
Er schloss nicht aus, die Griechen in einer Volksabstimmung zu den Reformen zu befragen.
„Unsere Partner [in der EU] sind bereit zu helfen“, sagte Papandreou weiter.
Sie müssten aber sehen, dass auch die Griechen entschlossen seien.
zur Zitterpartie

.

Anmerkung:
Hat Papandreou da etwas übersehen? Die Griechen sind sehr wohl entschlossen … nicht für Kredite, zu zahlen, die sie nicht verursacht haben!
Ach ja, dann gibt es ja auch noch die 16 PASOK-Abgeordnete, die sich standhaft weigern, das aktuelle Sparpaket zu unterstützen.
Da sind wir doch alle mal sehr gespannt, wie dieser Umstand die Hütchenspieler aus der Reserve lockt.

Ihr Oeconomicus


Führung – Verantwortung – Vertrauen: Perspektiven für Deutschland und Europa

Führung – Verantwortung – Vertrauen:

Perspektiven für Deutschland und Europa

.
Das Forum
.
Die Schönhauser Gespräche, benannt nach dem früheren Veranstaltungsort Schloss Schönhausen, zielen als das gesellschaftspolitische Forum der
privaten Banken auf Dialog. Im Mittelpunkt steht der freie Austausch von Meinungen, Argumenten und Informationen zu den Problemen unserer Zeit. Zum Gespräch eingeladen sind alljährlich hohe Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
.
Das Thema
Wird Deutschland gestärkt aus der Finanz- und Wirtschaftskrise hervorgehen? Auch wenn die Aussichten dafür heute besser sind als noch vor einem
oder zwei Jahren, sind die Gefahren der Krise nicht gebannt: Die Kapitalmärkte bleiben volatil, die Finanzbranche erholt sich erst nach und nach, und
neue Risiken für das Finanz- und Währungssystem gehen von überschuldeten Staatshaushalten in einigen Euro-Ländern aus. All dies verunsichert die
Bürger und führt verständlicherweise zur Sorge. In einer solchen Situation werden Führungsfähigkeit, Verantwortung und Vertrauen zu Schlüsselfaktoren
und auch zu Gradmessern für Zustand und Zusammenhalt des Gemeinwesens.
.

In welcher Verfassung ist Deutschland im Herbst 2010 – wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich?
Welche Konsequenzen haben Banken und Politik – national wie international – aus der Krise gezogen? Wie steht es um das Primat der Politik?
Dominieren die Märkte wirklich die Politik?
Oder hat die Debatte hierüber andere Gründe?
Und wie sehen die Perspektiven für Deutschland und Europa aus? Wie kann das Vertrauen in Staat und Gesellschaft wieder gestärkt werden?
Wie können Politik und Wirtschaft, die Banken eingeschlossen, ihrer jeweiligen Verantwortung gerecht werden?

Darum ging es bei den Schönhauser Gesprächen 2010.

.
Inhaltsübersicht
.
Begrüßung und Einführung
Andreas Schmitz
Präsident, Bundesverband deutscher Banken, Berlin, und Sprecher des Vorstands, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Düsseldorf
Ist nach der Krise vor der Krise?
.
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Otmar Issing
Präsident, Center for Financial Studies, ehem. Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, Frankfurt am Main
Die Verantwortung der Banken
Dr. Lutz R. Raettig
Vorsitzender des Aufsichtsrats, Morgan Stanley Bank AG, Frankfurt am Main
.
Zwischen Krisenangst und Zuversicht
Prof. Dr. Heinz Bude
Lehrstuhl für Makrosoziologie, Universität Kassel
.
Diskussion
Leitung: Bernd Wittkowski
Mitglied der Chefredaktion, Börsen-Zeitung, Frankfurt am Main
Europa am Wendepunkt
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio
Richter des Bundesverfassungsgerichts, Karlsruhe
und
Prof. Dr. Jürgen Stark
Mitglied des Direktoriums, Europäische Zentralbank, Frankfurt am Main
im Gespräch mit Bernd Wittkowski
Anschließend: Diskussion
Das Primat der Politik – Fiktion oder erfüllbare Führungsaufgabe?
Eckart von Klaeden MdB
Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, Berlin
.
Christian Lindner MdB
Generalsekretär der FDP, Berlin
Cem Özdemir
Vorsitzender, Bündnis 90/Die Grünen, Berlin
Olaf Scholz MdB
Stv. Fraktionsvorsitzender der SPD, Berlin
Moderation und Diskussionsleitung:
Sabine Adler, Leiterin Hauptstadtstudio, Deutschlandradio, Berlin
Führung – Verantwortung – Vertrauen: Ein Ausblick
Peer Steinbrück MdB
Bundesminister a. D., Berlin
Schlusswort
Andreas Schmitz
.
Statements am Vorabend
.
Europa und die USA: Ihre Rolle in der Welt von morgen
Gabor Steingart
Chefredakteur, Handelsblatt, Düsseldorf
Friedrich Merz
Partner, Mayer Brown LLP, und Vorsitzender, Atlantik-Brücke, Berlin
Die Redner/Moderatoren
Die Teilnehmer
Die Schönhauser Gespräche – bisherige Veranstaltungen
.
PDF – 128 Seiten
.
.
Kurz-Profil: Friedrich Merz (Stand August 2010)
.

Finanzkrise – Welche Banken leiden

Finanzkrise – Welche Banken leiden

Die Krise an den US-Kreditmärkten schlägt sich immer mehr Finanzinstitute weltweit durch. Am Montag trat Citigroup-Chef Charles Prince zurück. Eine Chronologie zeigt wichtige Stationen der Krise.

SpOn – 05.11.2007

Schau-mer-mal wie groß der Leidensdruck noch werden wird … ich ahne Schlimmes!

Es steht zu befürchten, dass am Ende des Tages die Politik einknicken und die Zocker-Verluste zu unser Aller Lasten sozialisieren wird

meint Ihr Oeconomicus